Der traditionelle Kohlenhydrat-Klassiker wird hier und jetzt lowcarberisiert!
Heute habe ich ein Thema für dich mit wahrlich biblischem Ausmaß. Es geht nämlich um unser täglich Brot.
Dass Brot seit jeher eine große Bedeutung hat, spüren wir an allen Ecken und Enden. Und das nicht nur im alltäglichen Leben, sondern gerade auch auf der symbolischen Ebene.
Und da fällt mir natürlich auch als erstes der religiöse Bezug ein.
Nachdem Jesus bei seiner Henkersmahlzeit das Brot mit seinen Jüngern geteilt hat, wird im Christentum das Abendmahl gefeiert. Und dabei gibt es auch immer ein Stück Brot, womit man sich symbolisch den Leib Christi einverleibt. Oder so ähnlich. Räusper. Ich muss gestehen, im Konfirmandenunterricht war meine Aufmerksamkeit eher eingeschränkt. Entschuldigung, aber im Alter von 13 Jahren haben mich einfach andere Jungs interessiert als ein Kerl, der vor etwa 2000 Jahren ans Kreuz geschlagen wurde.
Ich höre schon den Aufschrei der Blasphemie. Sorry, aber meine religiöse Bildung stammt aus Monty Phyton's “Life of Brian“ und wie immer ist alles was ich schreibe mit einem Augenzwinkern versehen.
Schnell weg von den liturgischen Feinheiten, von denen ich erklärterweise keine Ahnung habe.
Brot begegnet uns symbolisch nicht nur im religiösen Kontext, sondern wird auch stellvertretend für die Basisernährung der Armen und Bedürftigen eingesetzt. Nicht ohne Grund heißt die weltweit aktive Entwicklungsorganisation »Brot für die Welt« und nicht »Snickers für die Welt«.
Und ich bin mir sicher, dass du von bedürftigen Menschen auf der Straße meist angesprochen wirst mit der freundlichen Bitte »Hey, hast du mal ein Stück Brot für mich«. Ich gebe zu, die Zeiten haben sich geändert und heute sind den anfragenden Personen klingende Münzen lieber.
Egal, auch wenn sich die Zeiten geändert haben, gilt Brot immer noch in der ganzen Welt als ein Grundnahrungsmittel.
Naja, mal von der Low-Carb-Welt abgesehen.
Vom Doppelpfünder Mischbrot in Deutschland, über Fladenbrote im orientalischen Raum oder aromatische indische Papadam. Die Italiener lieben ihr Ciabatta und die Franzosen ihr Baguette. In Mexiko begegnen uns Tortillas und in Afrika werden Fladenbrote ganz traditionell aus Maniok gebacken.
Die Zutaten und die Formen wechseln je nach Region, aber jede Kultur hat ihr Brot.
Und wir Deutsche sind die Brotweltmeister. Juchuuu, endlich wieder mal was, wo wir die Besten sind.
In keinem Land der Welt werden mehr Brotsorten gebacken. Das liegt zum einen an der Getreidevielfalt in unserem Land, und zum anderen an dem historisch vielfältig entwickelten Bäckerhandwerk. Eine einzigartige Brotkultur hat sich so über die Jahre entwickelt.
Wobei sich im Moment das Rad eher wieder rückwärts dreht. Wenn ich mir die modernen Backstationen und Discounterbrötchen anschaue, hat das doch mit Brotkultur nur wenig gemein.
Brot und Salz wird zum Einzug in eine neue Wohnung gereicht oder als Beigabe zur Hochzeit geschenkt. Das bringt Wohlstand und schützt vor Unglück. Und wenn Frau keinen passenden Mann findet, es also nicht bis zur Hochzeit schafft, dann backt sie sich eben selbst einen. So ein Mann aus Brotteig ist pflegeleicht und gibt keine Widerworte.
Gut, er krümmelt, aber das machen die echten Exemplare ja auch.
Am Verzehr oder sagen wir besser, „Nicht-Verzehr“ von dem gewohnten Brot scheitert so mancher Low Carber. Mit einer Gewohnheit zu brechen, die von klein auf Bestandteil des Kulturgutes ist, fällt schwer und hinterlässt für manche Menschen eine kaum zu schließende Lücke.
Aber natürlich lässt sich auch diese Lücke schließen. Sonst müsste ich hier heute nicht so eine Welle machen mit diesem Beitrag. Und die Lückenschließung ist sogar sehr schmackhaft. Trotzdem bin ich eine Spaßverderberin und wage es doch tatsächlich ein kleines Fragezeichen hinter den Brotverzehr zu setzen.
Selbst, wenn das Brot total Low Carb ist.
Denn für mein Befinden, eignet sich Low-Carb-Brot nicht als durchgängige Alltagskost. Gerne gelegentlich und dann mit viel Genuss. Aber das Brot zum Frühstück, die Stulle im Büro und das belegte Abendbrot, sind auch Low Carb kein wirklich gesundes Essverhalten.
Zumindest nicht, wenn sich die Waage nach unten bewegen soll.
Vielleicht erinnerst du dich noch an meinen Beitrag Kilo-Killer-Tricks. Gemüse, Gemüse, Gemüse ist der Tipp auf Platz 1 und nicht Brot, Brot, Brot.
Wenn ich dir also heute eine ganze Reihe von Low-Carb-Brotideen vorstelle, dann behalte immer dabei im Hinterkopf, dass es die Brote meist kalorienmäßig in sich haben. Häufig kommen die Schnittchen schon mit einer reichlichen Portion Eiweiß und Fett auf den Teller. Noch üppig belegt, kann einem da ruckzuck bei übermäßigem Verzehr die Nährstoff- und die Kalorienbilanz entgleiten.
Und nicht jeder kann das ohne fette Konsequenzen verknusen.
Die zumeist enthaltenen Saaten- und Nussmehle sind äußerst gehaltvoll und enthalten zudem auch teilweise Inhaltsstoffe, die nicht zur tagtäglichen Dauerernährung taugen. Da werfe ich gerne das Stichwort Phytinsäure zwischenrein. Eiweißpulver sind da zwar eine Alternative, aber eben auch nur in Maßen. Ratzfatz ist bei der Eiweißzufuhr über das Ziel hinausgeschossen.
Das perfekte Low Carb Brot gibt es also nicht. Auch nicht bei mir. Tut mir leid!
Dazu findet sich in einigen teils schrägen Low-Carb-Broten auch geballtes Gluten in Form von Weizenkleber, oder es wird mit reichlich Sojaeiweiß gebacken. Wie ich zu Soja stehe, hatte ich schon ausführlich berichtet. Sorry, aber Soja is not my friend.
Da kräuseln sich mir direkt die Fußnägel hoch bei dem Gedanken.
Gerade wenn du fertiges Eiweißbrot im Supermarkt kaufen willst, lohnt es sich durchaus das Kleingedruckte genau zu studieren. Die meisten der Brote legst du dann wahrscheinlich wieder in das Regal zurück. Nur weil Low Carb draufsteht, sagt das leider eben noch nichts über die Qualität der Bestandteile aus.
Auch die industriellen Brothersteller wittern hier den schnellen Euro und springen auf den Trend „Low Carb“ auf. Und da wie immer günstig produziert werden soll um den maximalen Profit zu erreichen, geht das häufig zu Lasten der Inhaltsstoffe. Sojamehl und Weizenkleber sind eben billiger als Walnussmehl oder Eiweißpulver.
Es gibt hochwertigere Backmischungen für Low-Carb-Brote im Internet zu kaufen, die ganz einfach angerührt werden können. Dazu brauchst du dann auch keine 734 Sorten Mehl im Schrank. Also auch den bequemen Low Carbern kann mit Brot geholfen werden.
Schau doch mal in meinem Happy Shop, bei den Backmischungen rein.
Ich persönlich mische in meiner kleinen Happy-Carb-Küche die Zutaten lieber selbst zusammen. Da weiß ich, was ich habe.
Ein Leben ohne Brot funktioniert sicher. Aber als Wolfgang Lutz sein Low-Carb-Basiswerk »Leben ohne Brot. Die wissenschaftlichen Grundlagen der kohlenhydratarmen Ernährung« geschrieben hat, waren wir noch nicht da, wo wir heute sind. Heute geht das Low-Carb-Leben eben glücklicherweise auch mit Brot.
Nicht ständig, aber immer wieder gerne. Unter der Woche esse ich kaum Backwaren, aus den genannten Gründen. Aber dann am Wochenende genieße ich ein ausgiebiges Frühstück mit lecker getoastetem Brot oder Brötchen und zelebriere diesen Genuss voller Hingabe. So soll das sein!
Genau für diesen bewussten Genuss braucht es natürlich jede Menge guter Ideen, die ich heute für dich zusammengetragen habe.
Also nichts wie hin, in die Low-Carb-Backstube.
Ich kann schon förmlich riechen, wie wunderbar es duftet.
Bitte jeweils zum Rezept auf den Namen des Brotes klicken.
Den Brotreigen eröffe ich mit meinem leckeren Omega-3-Brot, dem beliebtesten Brot auf meiner Seite.
Wer denkt, ein Bananenbrot wäre unmöglich, denkt falsch. Grenzwertig aber trotzdem Low Carb klappt auch beim beliebten Bananenbrot.
Aus der eigenen Happy Carb Backstube stammt das Buttermilch-Kartoffelbrot.
Ist das Rustikale Bauernbrot nicht wunderbar und ruft ganz laut ISS MICH?
Und sieht das Walnuss-Röstgemüse-Baguette nicht klasse aus?
Macadamia als Königin der Nüsse harmoniert perfekt zum Geschmack der Kartoffel. Beides gemeinsam im Low Carb Macadamia-Kartoffelbrot.
Ich verarbeite gerne Haferkleie, auch wenn das immer wieder zu Wirrungen im Low-Carb-Universum führt. Egal, an meinem Haferkleie-Karotten-Brot kommt keiner vorbei.
Ein Brot was allen Wünschen gerecht wird, ist mein Low Carb Krustenbrot. Locker, herzhaft und mit wunderbarer Kruste. Da kommt Bäckerfeeling auf.
Mehr Kontrast geht nicht. Denn nun kommt ein süßer Low Carb Rosinenstuten, der definitv eine Sünde wert ist.
Das kräftige Landbrot aus der Happy Carb Küche kommt ohne Kleie und Eiweißpulver aus.
Abschließend noch das gute Low Carb Butter-Toastbrot, was wirklich keine Wünsche mehr offen lässt.
Viel Spaß beim Nachbacken der vielfältigen Ideen.
Mein Backbuch
Viele weitere leckere Brot- und Brötchenrezepte findest du in meinem Low-Carb-Backbuch.
Buchformat: 128 Seiten, 14,8 x 21 cm, gebundenes Buch, Hardcover
ISBN: 978-3-95814-135-3, Systemed Verlag als Imprint der Münchner Verlagsgruppe/Riva
Preis (inkl. MwSt.): 12,00 Euro (eBook: 9,49 Euro)
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Noch mehr Rezepte für Low Carb Brot und Brötchen findest du hier: Low-Carb-Brot-Brötchen-Rezepte.
Und jetzt rein in die Schürze!