Die Vorteile der Low-Carb-Ernährung

Spicy Garnelen mit Avocado-Joghurt und Röstgemüse

Low-Carb-Kost, wie sie Spaß macht

Ich fange gleich mit dem prominentesten Vorteil an, denn Low Carb hat sich in verschiedenen Studien im Vergleich zum Low Fat als effektivere und langfristig erfolgreichere Abnehmmethode erwiesen. Die Gründe dieses Erfolges sind vielfältig und ich will kurz darlegen, was Low Carb beim Abnehmen so erfolgreich macht:

  • Low Carb gestaltet es sich relativ einfach ein angemessenes Energiedefizit zu erzeugen, da kohlenhydrat- und kalorienreiche Sättigungsbeilagen durch Gemüse ausgetauscht werden.
  • Low Carb versorgt die Körperzellen optimal mit Nährstoffen, denn Low Carb setzt auf nährstoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Fleisch, Fisch, Nüsse, Salate, Beeren und Co. Diese Nährstoffbomben versorgen den Körper mit allem, was er braucht, um gut zu funktionieren. Eine gute Nährstoffzusammensetzung in der Mahlzeit sättigt besser und nachhaltig, da der Körper nicht nach mehr Nahrung mit fehlenden Nährstoffen verlangen muss. Pasta ist Gemüse dabei nun mal in jeder Hinsicht unterlegen. Wer so wie ich noch Haferkleie und Hülsenfrüchte in den Speiseplan einbaut, ist auch mit Ballaststoffen und B-Vitaminen perfekt versorgt. Wo kein Mangel, da weniger Hunger ist die Devise.
  • Low Carb macht länger satt. Der höhere Anteil an Eiweiß und Fett in der Nahrung sorgt wegen der langsameren Verdauung für eine längere Sättigung und die Mahlzeitenfrequenz nimmt deutlich ab. Wer nur alle 4-5 Stunden Hunger verspürt, futtert nicht mehr alle 2 Stunden dickmachendes Zeug. Das spart Kalorien und gibt dem Körper die Möglichkeit in der Zwischenzeit auf die Fettreserven zuzugreifen.

Mit Low Carb die Diabetes-Erkrankung in die Schranken weisen

Diabetes Typ 2 ist eine Stoffwechselverwertungsstörung, bei der die betroffenen Menschen nicht mehr in der Lage sind den Blutzucker mittels körpereigenem Insulin zu regulieren. Darauf kann man mit Medikamenten reagieren, oder eben die Zufuhr der Kohlenhydrate auf ein Maß reduzieren, was vom Körper noch bewältigt werden kann. Positiver Effekt für Diabetiker ist insbesondere, dass ohne externe Zufuhr von Insulin der häufig angestrebte Gewichtsverlust besser klappt und sich damit die hochgradige Insulinresistenz wieder verbessert. Viele Diabetiker können unter Low Carb ihr Medikamente reduzieren oder sogar, wie es bei mir der Fall ist, komplett auf blutzuckersenkende Arznei verzichten. Die Blutzuckerwerte sind dazu wesentlich stabiler und es fehlt an ungesunden Spitzen nach oben und unten. Das schont die Gefäße und Nerven und schützt so langfristig vor den gefürchteten Folgeerkrankungen. Selbst Typ 1 Diabetiker profitieren von den einfacher einzuschätzenden Insulindosen und können meist ihren Blutzucker-Langzeitwert verbessern.

Low Carb ist Genuss pur

Ich war schon immer mehr der Typ Bolognesesoße und fand die Nudeln dazu blöd. Aber es gehörte dazu, denn der Bauch musste ja irgendwie voll werden. Nur von der leckeren Soße zu essen, hätte meine Mutter sicher nicht zugelassen. Auch heute mag ich lieber die Bolognese, dazu habe ich meine Lieblingssoße so umgestaltet, dass eine perfekte Low-Carb-Mahlzeit daraus wird. Ob es nun meine Bolognesesuppe ist oder der Bolognese-Kohl-Auflauf ist. Bei Low Carb werden vor allen Dingen die Gerichte gegessen, die jedem immer wieder lecker schmecken. Nur werden die Schmausereien ganz neu mit viel gesundem Gemüse kombiniert. Wer mal auf den Geschmack gekommen ist, wird sich fragen, weshalb früher Nudeln und Reis auf dem Teller waren. Probiere doch ein Blumisotto oder lange bei den gefüllten Paprika richtig zu. Entscheide dann ganz objektiv, ob nicht Low Carb das leckerere Essen auf dem Teller ist.

Low Carb senkt den Blutdruck

Erhöhter Blutdruck ist weit verbreitet in der westlichen Welt und stellt einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar. Schlaganfall, Herzinfarkt und Nierenversagen werden mit überhöhten Blutdruckwerten ursächlich in Verbindung gebracht. Nach Studien senkt eine kohlenhydratreduzierte Ernährung den Blutdruck deutlich und damit das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken.

Low Carb erhöht die Menge des guten HDL-Cholesterins im Blut und verbessert die Qualität des LDL-Cholesterins.

In unseren Adern ist Cholesterin unterwegs. Das ist total OK, denn Cholesterin ist lebensnotwendig für unseren Körper. Wir bestehen auch aus Cholesterin und wir reden da also von einem körpereigenen Baustoff. Aber Cholesterin kann aber auch Schäden in den Blutgefäßen anrichten. Gerade wenn der Anteil von kleinen LDL-Partikeln sehr hoch ist, steigt das Risiko für Gefäßablagerungen. Um das zu vermeiden, braucht es viel gutes HDL-Cholesterin im Blut. HDL und LDL sind beides Lipoproteine, die Cholesterin im Blut mit sich führen. Stell dir das, wie unzählige kleine Transporter in deinem Blut vor, die Cholesterin von A nach B bringen. Während das »schlechte« LDL, das Cholesterin von der Leber in den restlichen Teil des Körpers transportiert, befördert das »gute« HDL, das Cholesterin vom Körper weg hin zur Leber, wo es schließlich wiederverwertet oder ausgestoßen werden kann.

Avocado

Avocado ist günstig für die Blutfette

Es braucht also mehr HDL und genau das erreicht die Low Carb Ernährung, denn durch den vermehrten Konsum von gesunden Fetten, erhöht sich in der Regel der HDL-Spiegel. Übrigens hat Low Carb auch einen Einfluss auf das LDL-Cholesterin, denn unter Umständen erhöht sich auch dieser Wert, was auf den ersten Blick beunruhigend ist. Aber auf den zweiten Blick lässt sich feststellen, dass die Molekülgröße der LDL-Partikel im Rahmen einer Low Carb Ernährung deutlich größer sind und dieser Umstand wiederum mit einem geringeren Herzinfarktrisiko einhergeht. Cholesterin bleibt ein Dauerthema bei Low Carb und es lohnt zur eigenen Beruhigung eine regelmäßige Überprüfung der Blutfettwerte, die über das gemessene Gesamtcholesterin, was nicht ausreichend aussagekräftig ist, hinausgeht.

Low Carb senkt die Triglyzeride im Blut.

Triglyzeride sind Fettmoleküle, die wenn in zu großer Menge vorhanden, das Herzinfarktrisiko deutlich erhöhen. Inzwischen ist belegt, dass sich der Triglyzeridspiegel drastisch absenkt, wenn die Kohlenhydratzufuhr sinkt. Besonders Kohlenhydrate, die schnell vom Körper abgebaut werden können, wirken sich ungünstig auf den Triglyzeridwert aus. Also Finger weg von Zucker, Süßwaren, Weißmehl, Stärke, Softdrinks und Co. Wo wir schon wieder bei den Grundprinzipien von Low Carb angekommen sind.

Low Carb kann Migräne vermindern helfen

Immer mehr verdichten sich die Signale, dass Migräne bei vielen Patienten mit plötzlichen, starken Stoffwechselschwankungen zusammenhängen. Genau diese Schwankungen werden im Rahmen der Low-Carb-Ernährung vermieden. War ich früher eine regelmäßige Migräne-Patientin mit 8-10 Anfällen pro Jahr, hat sich die Frequenz seit meiner Ernährungsumstellung fast gegen 0 Anfälle pro Jahr bewegt. Für Migränepatienten ist die Low-Carb-Ernährung eine Chance auf Linderung und auf jeden Fall einen Versuch wert.

Low Carb reduziert Entzündungen im Körper.

Der hohe Anteil an nährstoffreichem basischem Gemüse und die ausgewogene Zufuhr von Omega 3 zu Omega 6 wirkt sich positiv auf die Entzündungssituation im Körper aus. Dazu werden hohe Insulinspiegel mit Entzündungsprozessen in Verbindung gebracht. Unter Low Carb ist der Insulinspiegel deutlich niedriger und damit die Entzündungsreaktion geringer.

Low Carb tut dem Darm gut

Die Gesundheit des Menschen liegt zu einem guten Teil im Darm, und der ist häufig geschädigt durch eine falsche Ernährung. Fehlbesiedlung des Darms mit Bakterien, eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms (leaky-gut), Unverträglichkeiten (Laktose-Fruktose etc), Histaminintoleranz, Autoimmunerkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen und vieles mehr können durch einen Darm verursacht sein, der unter der Dauerreizung durch Stoffe wie Gluten (Klebeweiweiß), Lektinen und Co kapituliert. Ich habe selbst jahrelang unter diffusen Darmproblemen und Unverträglichkeiten gelitten. Low Carb kann durch eine reizarme Ernährung einen positiven Einfluss nehmen und helfen den Darm zu beruhigen und zu gesunden. Neben der Ernährung spielen da noch andere Faktoren wie Stress und Medikamente eine Rolle. Auch ist es nicht immer zwingend notwendig, komplett auf Gluten zu verzichten, sofern man nicht an Zöliakie leidet. Weniger ist da oft schon mehr für den Darm.

Zwiebeln

Zwiebeln enthalten das Darmfutter Inulin

Meine Darmbeschwerden haben sich durch die Low-Carb-Ernährung stark verbessert und das ist ein Effekt, den ich bei der Umstellung nicht mal erwartet hatte, den ich aber gerne und freudig mitnehme. Weniger Kohlenhydrate durch den überwiegenden Wegfall des reizenden Getreides, hat mir persönlich Ruhe in den Darm gebracht und im Gegenzug füttere ich meinen Darm nun mit Lebensmitteln wie Sauermilchprodukten, inulinhaltigem Gemüse und einer passenden Menge an Ballaststoffen. Da kommt im Darm ein gutes Klima auf. Denn nur ein gesunder Darm nimmt die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe vollständig auf und kann diese zu Versorgung des Körpers zur Verfügung stellen. Was im Darm verloren oder in die Hose geht, nützt uns schließlich nicht mehr.

Mehr Energie im täglichen Leben dank Low Carb.

Viele meiner Leser/innen berichten mir, dass es ihnen mit Low Carb einfach bessergeht und sie viel mehr Energie haben als früher. Weniger Müdigkeit, weniger Konzentrationsprobleme und einfach besser durch den Tag kommen, sind die Aussagen. Wahrscheinlich hat das mit den stabileren Blutzuckerwerten und niedrigerem Insulinspiegel zu tun und natürlich mit der guten Nährstoffversorgung, die all unsere Körperzellen perfekt füttern, um somit ein Maximum an Energie zu liefern.

Unglaublich, was Low Carb alles bewirken kann und wie groß die Vorteile sind. Wahrscheinlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Vorteile zu benennen, aber ich will es bei den Punkten belassen.

Alles super, und jetzt Low Carb für alle?

Schön wäre es, aber dem ist natürlich nicht so. Denn es ist so, dass Low Carb nicht für jeden Menschen die passende Ernährungsweise ist. Schätzungsweise 75% der Menschen profitieren von Low Carb. Aber wir sind alle unterschiedlich und so gibt es auch einfach Kohlenhydratmenschen, deren Stoffwechsel sehr gut mit Kohlenhydraten umgehen kann und die unter Low Carb nicht happy werden und sich nicht wohlfühlen. Das ist dann einfach so und sollte akzeptiert werden. Bitte nie mit Gewalt zwingen. Wenn die Reaktionen auf die Kohlenhydratreduzierung eher negativ sind, dann gehört man vielleicht zu den 25%, die mit mehr Kohlenhydraten besser und gesünder durchs Leben kommen.

Empfehlenswerte Blogbeiträge zum Thema:

 

Weiter mit „Kohlenhydrate. Welche und wie viele?

Übersicht:

  1. Was ist Low Carb überhaupt?
  2. Was macht Low Carb mit uns?
  3. Die Vorteile der Low-Carb-Ernährung
  4. Kohlenhydrate. Welche und wie viele?
  5. Eiweiß. Schlankmacher auf dem Teller.
  6. Fett. Es war einmal.
  7. Ketogene Ernährung – der Fettverbrennungsturbo
  8. Das Happy-Carb-Prinzip
  9. Low Carb Tipps und Tricks für den Start

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