Aller Anfang ist schwer und die Sache mit dem Zauber gilt bei Ernährungsumstellungen nicht immer uneingeschränkt. Weil das so ist und weil der Berg der vor einem liegt, oft so hoch ist, werde ich immer wieder gefragt:
Wie fange ich mit Happy (Low) Carb an?
Nachdem du jetzt grundlegend informiert bist, wie Low Carb funktioniert und was mein Happy-Carb-Prinzip angeht, habe ich noch einige Tipps und Tricks für dich, die den Start einfacher machen.
Falls du gleich hier gelandet bist und gedacht hast, du kannst schnell abkürzen, dann schicke ich dich direkt zurück auf Start um erst einmal die Low-Carb-Basics zu lernen.
Wenn du dich bis hierhin durchgeboxt hast, dann erinnere ich dich nochmal daran, dass Low Carb ist keine kurzfristige Reduktionsdiät, sondern eine langfristige und dauerhafte Ernährungsumstellung ist.
Low Carb ist ein toller Lifestyle und eine Lebenseinstellung.
Wenn du also dauerhaft nichts an deiner Ernährungsweise und deinem Leben ändern möchtest, dann verabschiede ich mich hier an diesem Punkt von dir und wünsche dir alles Gute. Jede zeitlich befristete Umstellung der Ernährung, gerade wenn es um Gewichtsverlust geht, ist höchstwahrscheinlich nicht von Erfolg gekrönt. Also frag dich selbst, was du für dich in der Zukunft willst und entscheide.
Du willst immer noch Low Carb. Juchhuuu…
Das Wichtigste zum Beginn mit Low Carb. Welches Low-Carb-Schweinderl darf es denn sein? Wahrscheinlich hast du für dich selbst bereits beantwortet, welche Form von Low Carb du machen willst. Mehr die ganz strenge Variane, wie die ketogene Ernährung, vielleicht weil es gesundheitliche Gründe gibt, die dafürsprechen. Vielleicht zieht es dich mehr in den Bereich der strengen Low-Carb-Varianten (z.B. LCHF oder auch Atkins), um so den gesundheitlichen und abnehmtechnischen Vorteil der Ketose (Gehirn wird über den Fettstoffwechsel mit Ketonkörpern mit Energie versorgt) auszuschöpfen.
Vielleicht willst du ja genau wie ich bunt und lecker essen und entscheidest dich für Happy Carb als moderate Umsetzung von Low Carb, wo ich nicht zwingend das Ziel des Stoffwechselzustands der Ketose zum Ziel habe. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass ich die ketogene Ernährung nur in 2 Monaten im Jahr wie eine Kur zum Training meines Fettstoffwechsels umsetze.
Hauptsache Low Carb
Jede der Optionen ist geeignet um Gewicht zu verlieren. Wenn du dazu neigst starken Heißhunger zu entwickeln, dann bietet sich eine strengere Variante an, um sich vom hungertreibenden Kohlenhydratstoffwechsel zu lösen. Wenn du nichts zählen oder abwiegen willst und dabei sehr abwechslungsreich und bunt essen magst, dann entscheide dich lieber für meine moderate Variante, wo es auf einige Gramm Kohlenhydrate mehr oder weniger nicht ankommt.
Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen, denn die hängt von deinen persönlichen Bedürfnissen und Zielen ab. Du bist der Chef im Ring.
Jede Low-Carb-Variante ist gut, wenn sie korrekt und sinnvoll umgesetzt wird. Deshalb, entscheide dich, an welche Regeln du dich halten möchtest, und da reicht einfach nur »Low Carb« eben nicht aus.
Am Anfang war der Kick
Zu Beginn einer Ernährungsumstellung braucht es einen geistigen Ruck. Gewohnheiten zu verändern braucht Energie, die aus Willen, Engagement, Interesse und Fleiß besteht. Dinge anders zu machen als bisher nervt häufig, einfach weil der Automatismus fehlt. Diese Schwierigkeiten lassen sich mit Motivation überwinden. Dabei zählt vor allen Dingen die Motivation, die aus dir selbst kommt. Auch wenn es häufig von unseren Lieben gut gemeint ist, aber die Handbremse kann nur jeder selbst lösen.
Mach dir Gedanken über die folgenden Fragen:
- Welche Vorteile hast du, wenn du deine Ernährung umstellst? Nimm so eine positive Haltung gegenüber der Ernährungsumstellung ein.
- Welche Ziele willst du erreichen? Stelle dir bildlich vor, dass du es schaffen wirst und speichere das Bild in deinem Kopf.
- Was passiert, wenn du weitermachst wie bisher? Wie sieht dein Leben in 10 oder 20 Jahren aus? Wie kann es aussehen, wenn du jetzt einen anderen Weg einschlägst?
- Ändere deine Einstellung und nimm die geplante Lebensveränderung als Herausforderung an, die dir Spaß und viele neue Erfahrungen bringt.
- Mache dir Gedanken darüber, wie du die notwendige Zeit für dein Vorhaben auf Dauer freischaufelst.
Nimm dabei deine persönlichen Bedürfnisse wichtiger, als du das in der Vergangenheit getan hast. Bei medizinischen Problemen, frag den Doc oder lass dir vom Profi helfen.
Ob Low Carb am Ende für dich taugt oder nicht, hängt in erster Linie von den Gewohnheiten ab und inwieweit du Low Carb zu deiner neuen Gewohnheit machen kannst. Ein Grundpfeiler um sich an Low Carb zu gewöhnen ist, dass es schmeckt, aber da bist du auf meiner Seite in den besten Händen, denn du findest hier jede Menge Low-Carb-Rezepte, die dir die Umstellung leichtmachen werden und du dich hinterher fragen wirst, was du früher eigentlich mit den Kohlenhydraten wolltest.
Solltest du sehr viel Gewicht verlieren wollen, dann teile dein großes Ziel in kleine Zwischenziele auf. 10 kg Schritte sind eine schöne Einheit um mit motivierenden Zwischenerfolgen, nicht an dem Berg zu verzweifeln, der vor einem liegt. Am Ende wundert man sich auf der Zielgeraden des Marathons, dass man schon angekommen ist, aber beim Start würde man im Angesicht der kompletten Strecke lieber direkt wieder umdrehen.
Sehr hilfreich ist dazu eine fachkundige Anleitung oder auch messbare Erfolgserlebnisse. Das kann die Körperwaage sein, deren Anzeige schwindende Kilos signalisiert, oder eben auch Blutwerte, die sich zurück in den Normalbereich bewegen. Vor dem Start empfehle ich daher, ein Blutbild machen zu lassen. Da hast du einen Ausgangspunkt und kannst besser beurteilen, was die Ernährungsumstellung mit dir und deinem Körper macht.
Wenn du schon sehr lange keinen Sport mehr gemacht hast, sehr stark übergewichtig bist oder du Medikamente nimmst, bei denen eine Reduzierung der Kohlenhydrate kritisch werden kann (Insulin), dann besprich dich mit deinem Arzt oder lass dir von einem Ernährungscoach helfen, der entsprechend ausgebildet ist.
Wenn du an einer Essstörung leidest, oder aus emotionalen Gründen zu viel futterst, dann ist auch hier eine therapeutische Unterstützung sinnvoll. So lange du Essen funktionalisierst und z.B. als Trost oder zur Entspannung einsetzt, so lange wird es auch schwer die Probleme in den Griff zu bekommen. Da muss dann eben auch an die Wurzel dessen ran, was die Fresslust auslöst. Sich einzugestehen, dass man Essen als Ersatz missbraucht, ist nicht schön, aber der erste Schritt in die richtige Richtung. Ändern kann man am ehesten die Dinge, deren man sich bewusst ist. Nur alleine ist das nicht immer so einfach zu bewerkstelligen.
Sich Hilfe zu holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeugt von Intelligenz und Verantwortungsbewusstsein gegenüber sich selbst.
So, jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Du weißt wie Low Carb funktioniert, kennst die Vorteile, hast dich mit den Ernährungsgrundlagen beschäftigt und hast jede Menge an bunten Rezeptideen.
Also, Hintern hoch und loslegen. Hab Spaß dabei und bleib locker, auch wenn es mal klemmt oder ein Tag nicht gut läuft. Immer vorwärtsblicken und nicht beirren lassen. Mach dein Ding, egal was die anderen sagen. Was dir guttut, ist richtig. Denke da immer dran, auch wenn du auf Unverständnis oder Meckerer triffst.
Du schaffst das! Viel Erfolg!
Happy Grüße, deine Betti
Wichtiger Hinweis:
Jede Veränderung der Ernährung und Lebensweise kann mit Risiken verbunden sein. Meine Informationen ersetzen keine medizinische Beratung und jeder trifft für sich selbst die verantwortliche Entscheidung, wie er die Ernährung gestalten will. Von daher erfolgt keine Übernahme der Haftung oder Verantwortung für eventuell entstehende Schäden und es gibt keine Garantie, dass jeder Mensch die gleichen positiven Erfahrungen macht wie die Autorin.
Hier geht es weiter:
- Meine Low Carb Bücher mit vielen tollen Rezepten und Infos
- Hier geht weiter zu meinen leckeren kohlenhydratarmen Rezepten
- Erfahre mehr über mich und meinen Low-Carb-Weg zum Glück
Übersicht:
- Was ist Low Carb überhaupt?
- Was macht Low Carb mit uns?
- Die Vorteile der Low-Carb-Ernährung
- Kohlenhydrate. Welche und wie viele?
- Eiweiß. Schlankmacher auf dem Teller.
- Fett. Es war einmal.
- Ketogene Ernährung – der Fettverbrennungsturbo
- Das Happy-Carb-Prinzip
- Low Carb Tipps und Tricks für den Start