Dünn – Dünner – am Dümmsten

Tagebuch

Dünn – Dünner – am Dümmsten

24.10.2014 – Dünn – Dünner – am Dümmsten – Gewicht 74,2 kg

55,8 kg abgespeckt – noch 9,2 kg to go…

 

Das Echo auf meinen Beitrag von letzter Woche war gewaltig. Ich danke allen meinen Lesern, die in der Folge Kontakt mit mir aufgenommen haben. Ich finde es toll, dass bloggen eine so interaktive Beschäftigung ist und mir den Austausch mit dir erlaubt, zumindest wenn du das möchtest.

Mir war schon klar, dass der „Körperblog“ – oder sagen wir besser über das, was davon übrig geblieben ist – Interesse wecken würde, insbesondere wenn ich mich als echte Großbaustelle oute. Aber die Anzahl der Rückmeldungen hat mich dann doch wirklich überrascht. Ehrlichkeit und Offenheit lohnen sich also scheinbar auch heutzutage noch. Und das finde ich richtig toll. Erfreulicherweise waren es auch durchgängig positive Rückmeldungen die ich erhalten habe.

Schön ist auch, dass dir scheinbar mein schräger Humor gefällt, auch wenn ich vielleicht manchmal etwas frech bin und die Finger schneller als das Hirn über die Tastatur sausen.

Bei dem erhaltenen Feedback, kam aber mehrfach die fürsorglich artikulierte Besorgnis durch, dass ich vielleicht doch zu dünn werden könnte oder gar anfangen könnte zu klappern wie ein Gerippe. Außerdem kam der lieb gemeinte Hinweis, dass ich an den Tagen meiner Blogeinträge gelegentlich sehr wenig esse. Mensch, du bist ja echt goldig, dass du dir solche Sorgen um mich machst.

Ich bin aber auch ein böses dickköpfiges Ding …

Auch wenn das mit dem Klappern, gerade jetzt zu Halloween, eigentlich keine schlechte Kiste wäre…
Ich bräuchte dann kein Kostüm, sondern würde einfach als Skelett mit winkenden Hautlappen von Tür zu Tür rennen oder könnte mir gar einen Job in einer 1A Geisterbahn suchen. Schließlich bin ich beruflich gesehen immer noch im Nichts unterwegs.

Hmmmmm. Wie läuft da dann eigentlich ein Vorstellungsgespräch ab? Erschrecke ich einfach den Personalchef ganz fies, oder komme ich schon über und über mit Ketchup verschmiert wie ein Zombie zum Termin? Das wäre doch mal eine super Karriere: Von der ehemaligen Personalchefin zum Schreck in der Geisterbahn. Ich glaube, sowas nennt man heute ganz modern „Downshifting“, wenn man die berufliche Laufbahn versemmelt hat und dann aus Frust einen bescheiden bezahlten Job annimmt, der dann aber im günstigsten Fall wenigstens Spaß macht. Aber gefühlt hatte ich in meiner Berufstätigkeit eigentlich sowieso schon genug Horrorkabinett, inmitten des alltäglichen Büro- und Managementwahnsinns. Du kannst sicher sein, mir sind auch da schon jede Menge schräger Monster begegnet.

Huuuuuuhuu…….. Süßes, sonst gibt es Saures…

Vielleicht sollte ich mal einen Blog mit Geschichten aus meinem früheren Arbeitsalltag machen. Vielleicht unter dem Motto

Bernd Stromberg meets Günter Wallraff.

Aber nein, anderes Thema heute. Ich will erst mal direkt Entwarnung geben und dir alle Ängste um mich nehmen. Klar, ich habe mir als Zielgewicht zwar die 65kg in den Kopf getrommelt, was bei einer Ausgangslage von über 130 kg auch ein echt ambitioniertes Ziel ist. Aber keine Panik, diese 65 ist für mich nicht in Stein gemeißelt und somit kein unumstößliches Schicksal.

Als ich mir überlegt habe, gerne 65kg wiegen zu wollen, hatte ich überhaupt keine Idee mehr, wie „dünn“ das eigentlich ist. Ich hatte ja nicht mal kapiert, wie dick ich überhaupt war und da ist ein im Kopf vorgenommenes Zielgewicht von 65kg komplett abstrakt. Sozusagen als würde man blind versuchen durch den Gotthard-Tunnel zu fahren.

Bei 65kg hätte ich mich halbiert. Haaaaaalbiert……..

Ich wäre dann sprichwörtlich eine halbe Portion. Nicht die Frau ohne Unterleib, die plakativ auf Jahrmärkten vorgeführt wird, sondern die halbierte Frau und das nicht mal als Fake, sondern ganz real und in echt.

Das klingt doch total krass und war damit natürlich auch ein psychologisches Ziel für mich. Aber ganz sicher nicht mit Gewalt und nicht um jeden Preis. Das verspreche ich dir hiermit hoch und heilig. Es geht für mich nun darum, mich behutsam an mein neues „Wohlfühlgewicht“ heranzutasten.

Halbierung hin oder her….

Ich bin 1,72 cm groß und einen normalen BMI (jaja ich weiß, den BMI braucht kein Mensch), hätte ich im Bereich von 60-72kg. Streng genommen, bin ich also momentan noch leicht übergewichtig. Auch wenn das optisch nicht wirklich so rüberkommt. Unnützer BMI eben…

Nun ja, blöderweise berücksichtigt der BMI nämlich nicht, dass ich superschwere Knochen habe, davon bin ich übrigens schon immer überzeugt, und dann berücksichtigt der BMI auch nicht, dass da an meinem Bauch die letzte Woche angepriesene Fettschürze hängt, die sicher auch einige Kilos auf die Waage bringt. Selbst wenn ich hungern würde was das Zeug hält, und bei einem anorektischen Gewicht von 50kg ankommen würde, wäre es unmöglich dieses Fett komplett loszuwerden.

Von daher möchte ich mein Zielgewicht leicht relativieren. Sollte ich mich nämlich operieren lassen, würde ich ja mit einem Schnitt, einige Kilos verlieren. Das klingt jetzt irgendwie gut, wenn nur die Operation nicht wäre und ich nicht so ein kleiner Angsthase.

Deswegen möchte ich jetzt erst mal bis Ende des Jahres gerne – wenn es denn klappt – eine 6X auf der Waage sehen und im ersten Quartal 2015 werde ich mich dann auf die Suche nach einem Straffungsdoktor machen, um mich umfassend beraten zu lassen.

Ich habe keine Vorstellung von dem, was bei einer Bauchdeckenstraffung eigentlich so an Masse weggeschnibbelt wird und ich kann die Fettschürze momentan auch nicht richtig wiegen, weil ich nicht weiß, wie ich das vernünftig anstellen soll. Jede Maßnahme das Anhängsel gewichtsmäßig zu erfassen, ging leider komplett daneben:

„Error, Error“ zeigte meine Waage bei dem Versuch gemeinerweise an

Ob die Waage nicht wollte oder nicht konnte. Ich habe keine Ahnung. Das Schauspiel wirkte in etwa so wie damals, als Naddel sich die Brüste im TV hat wiegen lassen. Irgendwie peinlich und auch entwürdigend. Nur, dass ich glücklicherweise alleine daheim war und höchstens die Nachbarn durch das Küchenfenster Zeuge des merkwürdigen Spektakels hätten werden können. Mehr Details will ich dir jetzt aber nicht zumuten.

Du musst dir also wirklich keine Sorgen um mich machen. Alles ist gut. Ich verhungere nicht, werde nicht zum knochigen Skelett und strebe auch keine zweite Karriere als Magermodel an. Höchstens ein bisschen normal verrückt zu sein, gestehe ich mir großzügig zu.

Und auch, wenn ich mal an einem Tag nicht so viel esse, ist das überhaupt kein Problem, denn am darauffolgenden Tag esse ich wieder mehr und mein Stoffwechsel nimmt mir diese unterschiedliche Kalorienzufuhr nicht krumm, sondern dankt es mir mit einem relativ kontinuierlichen Gewichtsverlust. Zumindest, wenn ich nicht gerade in Bad Bocklet weile. Also warum soll ich jeden Tag eine feste Kalorienzahl zu mir nehmen, wenn der Hunger ganz unterschiedlich ist? Auf den Körper zu hören, hat etwas mit somatischer Intelligenz zu tun, wie ich diese Woche im Internet gelesen habe. Vielleicht werde ich ja auf meine alten Tage noch eine Intelligenzbestie, wovon ich aber nicht wirklich ausgehe, es sei denn gutes Essen macht schlau.

Und wenn jetzt wieder viele, mit dem ach so bösen Hungerstoffwechsel kommen, dann darf da jeder seine eigene Meinung haben. Meine Meinung ist, dass ich mir bei einem Tag unterhalb des Grundumsatzes nicht den Stoffwechsel zerschieße, sondern mein Körper das sehr gut ab kann. Ich esse eben gerne sehr unterschiedlich (800-2000 Kalorien) und ich habe mit dieser Taktik prima abgenommen. Aber das habe ich ja in meinem Happy Carb Prinzip bereits beschrieben. Ich vermute, dass ich durch die langfristige Kohlenhydratreduzierung inzwischen bei temporärem „Nahrungsentzug“ relativ schnell auf Fettstoffwechsel umsteige und damit effektiv Körperfett reduzieren kann. Hin und wieder eine Mahlzeit ausfallen zu lassen, wenn ich keinen Hunger habe, hat sich für mich wirklich als dienlich erwiesen. Aber eben nicht regelmäßig und schon gar nicht mit knurrendem Magen. Das hasse ich wie die Pest, denn ich kann einen rumpelnden Bauch schlecht aushalten.

Will und muss ich ja auch nicht. Und das mach ich deshalb auch nicht.

Aber es gibt natürlich das Phänomen, dass bei andauernder starker Kalorienreduzierung der Stoffwechsel runterfährt und das ist dann eine ganz üble Sache und erhöht das Risiko, schnell wieder an Gewicht zuzulegen. Jojo lässt schön grüßen. Aber das passiert nicht schon nach einem Tag der Unterversorgung, auch wenn das gerne ganz dramatisch behauptet wird, häufig gepaart mit einem schockierten Augenaufschlag und gespielter Empörung.

Wie gut, dass du und ich nicht so schnell ins Bockhorn zu jagen sind

In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein wirklich empfehlenswertes Buch hinweisen, was mir persönlich sehr dabei geholfen hat, ein Verständnis für die Stoffwechselvorgänge im Körper zu bekommen und was dazu noch superhilfreich ist, um einen Überblick über die gängigen Diäten zu erlangen.

In dem Buch von Peter Mersch „Wie Übergewicht entsteht … und wie man es wieder los wird“, legt der Autor seine Sicht der Dinge fundiert dar und zeigt auch den aus seiner Sicht „besten“ Weg aus dem Übergewicht. Als Systemanalytiker geht Herr Mersch mit dem Thema sehr strukturiert und wissenschaftlich um, ohne dabei zu emotionalisieren oder belehrend zu wirken. Zwar enthält das Buch keine bunten Bildchen und Rezepte, aber dafür jede Menge Informationen. 9,95 Euro, die sich für mich definitiv gelohnt haben.

Ich lasse mich eben nur ungern in ein Korsett von Vorgaben zwängen und deshalb entscheide ich ganz renitent selbst, wie viel Gewicht für mich gut ist und auch, wie ich da hinkomme. Wenn für mich inzwischen eines sicher ist, dann dass es keine allgemeingültigen wissenschaftlich abgesicherten Vorgaben in Ernährungsfragen gibt und deshalb wahrscheinlich mehr denn je die somatische Intelligenz jedes Einzelnen gefragt ist, um im Überangebot der Lebensmittel und im Dickicht der unterschiedlichen Ernährungsformen, die für sich richtigen und gesunden Entscheidungen zu treffen.

Da halte ich es doch mit meiner Lieblingsfigur Pippi Langsstrumpf…..

Ich mach‘ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt ….

Und ich bin ganz sicher keine, die sich in eine Size Zero – wer will schon eine Null sein? – hungern will. Sich langfristig von Luft und Sirtaki-Nudeln zu ernähren, damit ich dann in eine H&M Mini-Jeans passe, halte ich für irrsinnig, dumm und außerdem extrem gefährlich für die Gesundheit.

Du kennst doch bestimmt auch diese Jeans bei H&M in der Damenabteilung bei denen du, wenn du dir die Jeans an die Hüften hebst sofort denkst, du bist doch sicher in der Kinderabteilung gelandet oder die Hose hat sich aus der Kinderabteilung hierher verirrt und will wieder abgeholt werden. In ein Hosenbein einer solchen Damenhose, hätte früher gerade mal ein Arm von mir gepasst. Und das wäre wahrscheinlich noch eng geworden.

Ich esse immer noch leidenschaftlich gerne und wenn ich anfangen würde das Essen zu verweigern oder mir nur noch kalorienfreies Pseudo-Essen gönnen würde, dann würde auch mein Mann schnell auf die Barrikaden gehen und würde mir den Kopf zurecht rücken. Zu knochig mag er es dann doch nicht. Wobei ich gerade echten Spaß mit meinen „neuen“ Knochen habe. Waren die doch so lange versteckt und wurden jetzt erst wieder spürbar. Ich könnte alle Nase lang an den Beckenknochen oder den Rippenknochen rumfummeln, einfach weil das so ungewohnt für mich ist. Sieht aber auch komisch aus, wenn ich ständig an mir rumschraube.

Schrieb es und griff sich an den Beckenknochen…

Heute mal zum Auslockern ein kürzerer Blog. Mir ist aufgefallen, dass ich bei meinen letzten Blogs etwas zu viel geschrieben habe und gönne dir und mir heute etwas weniger Text. Wobei, war das jetzt wirklich kürzer? Da muss ich wohl noch dran arbeiten.

Ticket to Mars

Ticket to Mars

Meinem Mann und mir steht übrigens in diesem Jahr noch ein kleines Abenteuer ins Haus. Wir verreisen, und es ist keine normale Reise, sondern wir machen einen Ausflug ins All. Jaaa, du hast richtig gelesen. Betti unterwegs zu den Sternen. Gestern habe ich mein One-Way-Ticket per Mail erhalten und nun kann es am 4. Dezember losgehen in Richtung Mars. Wenn du also danach nichts mehr von mir hörst, dann bin ich „Lost in Space“. Falls du auch noch einchecken willst und virtuelles Crewmitglied des Nasa-Flugs werden willst, dann kannst du das kostenlos im Internet machen. Dein Name fliegt dann auch gespeichert auf einem Datenträger mit. Boarding geht aber nur noch bis zum 31.10.2014.

Um sich musikalisch und atmosphärisch auf den Trip vorzubereiten, empfehle ich den tollen Titel von Sommersault und Xavier Naidoo „Way to Mars“.

Einfach reinhören und losfliegen………

Ein weiteres Anliegen habe ich aber noch. Weihnachten steht vor der Tür. Jaja, nicht mehr lange und ich zaubere die Weihnachtsdeko wieder aus dem Keller hervor. Ich mache das gerne schon etwas früher, denn dann habe ich länger Freude dran. Auch wenn mein Mann manchmal etwas zickt, wenn ich Mitte November schon die Leuchtdekoration an den Fenstern anbringen will. Aber hey, er ist doch derjenige, der schon seit Wochen munter Lebkuchen und Baumkuchenspitzen mampft.

Also was will er überhaupt?

Bei meinem Carsten beginnt Weihnachten kulinarisch schon im September und dauert bis Mitte Januar, bis auch die letzten Reste der Weihnachtsleckereien aus den reduzierten Wühltischen verschwunden sind.

Neuer Anlauf…

Weihnachten steht vor der Tür und in diesem Jahr sind wir mit der Ausrichtung des großen Weihnachtsmenüs für die Familie dran. Wir machen das im jährlichen Wechsel und dieses Jahr erwischt es ganz regulär wieder uns. Mir ist auch bisher keine plausible Ausrede eingefallen, mit der ich aus der Nummer rauskommen würde. Also beuge ich mich meinem Schicksal und bitte um deine Unterstützung.

Fakt ist, es soll ein Happy Carb Weihnachtsmenü in Low Carb Manier werden und ich sammle nun Ideen für das Menü. Vom Aperitif bis zum Nachtisch, soll sich das ganze Brimborium über insgesamt 5 Gänge erstrecken. Gut wäre, wenn ein nicht unerheblicher Teil am Vortag vorzubereiten ist und man nicht mehr als einen Backofen braucht. Ich habe nämlich nur einen Backofen, nur falls du zufällig mehrere zur Verfügung hast. Das Fleisch zum Hauptgericht liegt hier außerdem schon hier im Tiefkühler.

OK. Es wird Wildschweinragout geben mit……

Was schlägst du mir für das große Weihnachtsessen für 10 Personen vor?

Es kann gerne etwas Bodenständiges sein, was keine außergewöhnlichen Kochkünste erfordert. Ich koche auch nur mit Wasser und habe für Furz und Feuerstein und anderen Chichi nicht sooo viel übrig. Hauptsache lecker!

Also ich freue mich über tolle Ideen und bin gespannt. Es ist zwar noch etwas Zeit bis Weihnachten aber ich finde, man kann nicht früh genug anfangen sich Gedanken über die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu machen.

Gegessen habe ich heute auch, jaaaa wirklich. Damit nicht wieder Kommentare kommen, dass ich arg wenig gegessen habe, ist mein Speisezettel heute extra etwas umfangreicher ausgefallen.

Das ist natürlich Quatsch mit Soße, ich hatte heute einfach Kohldampf und wie immer esse ich, wenn ich Hunger habe. Ja und wenn ich Lust darauf habe, dann eben auch gerne 2x am Tag warm.

Frühstück: Haselnuss-Scone und eine Kiwi
Mittagessen: Hähnchenschenkel mit Hokkaidokürbis aus dem Ofen
Abendessen: Pizza Baguettes und Rote Bete Salat

Bis nächste Woche dann wieder und H A P P Y   H A L L O W E E N.

Liebe Grüße

Betti


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