Wellness-Trip ins Low Carb-Wonderland

Tagebuch

Wellness-Trip ins Low Carb-Wonderland

12.09.2014 – Wellness-Trip ins Low Carb-Wonderland – Gewicht 78,9 kg

Juhuuu, diese Woche stand relativ spontan ein kleiner Urlaub an.

Nachdem in diesem Jahr für mich die Themen „Speck weg im Galopp“ und „Job hinwerfen“ im Vordergrund standen, haben wir es total verpasst, irgendwo unsere Seelen baumeln zu lassen.

Jetzt bin ich momentan durch meine arbeitsfreie Phase sicherlich nicht so belastet, dass ich einen Urlaub unbedingt bräuchte, aber mein Mann hatte definitiv eine kleine Auszeit verdient und ich begleite ihn natürlich immer herzlich gerne. Selbstlos wie ich nun mal bin….

Also haben wir uns relativ kurzfristig entschieden, einige Tage mit allem was dazu gehört in einem kuscheligen Wellness-Tempel abzuhängen.

Last Minute Wellness, wie und wo?

Die erste Herausforderung die wir meistern mussten, war erst einmal ein passendes Angebot zu finden. Das war überhaupt nicht so einfach wie es klingt, sind doch die netten Hotels mit guten Bewertungen eine Woche vor dem gewünschten Reisetermin fast alle ausgebucht.

Warum gibt es eigentlich nicht für potentielle Last-Minute Reisende, so wie meinen Mann und mich, extra Kontingente die nur auf uns warten?

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

Dass dieses Sprichwort nicht ganz falsch ist, musste ich vorletzte Woche entnervt feststellen. Aber ohne Witz, zu Beginn meiner Hotelsuche war wirklich jeder Schuppen den ich angefragt habe, blöderweise komplett ausgebucht.

Also mussten wir regional flexibel werden. Unser ursprüngliches Ziel an die wunderschöne Mosel zu fahren um Wein, Essen und Gesang zu frönen, haben wir in unserer Not verworfen und haben uns auch, ich nenne es mal diplomatisch, „weniger attraktiven“ Zielen zugewandt.

Und das Schicksal schlug gefühlt erbarmungslos zu.

Wir wurden eher zufällig in einem Internetportal fündig und buchten ohne viel zu überlegen einen 5-tägigen Aufenthalt im Hotel Kunzmann´s in Bad Bocklet.

Jaaaaa, so wie du guckst, habe ich auch erst mal aus der Wäsche geschaut. Wo zur Hölle ist Bad Bocklet???

Ok, Bad Bocklet liegt bei Bad Kissingen, also doch noch auf dem Planet Erde. Bad Kissingen ist als Kurparadies überregional bekannt und klingt total gediegen. Ich könnte auch böse sagen, das klingt schwer nach Wassertreten und Rollatoren-Challenge.

Aber egal. In der Not frisst der Teufel Fliegen.

Der erste Urlaub für mich im Low Carb Modus und ich war gespannt, wie man im Hotel mit meinen Sonderwünschen umgehen würde.

Erst einmal stand aber Koffer packen an. Wo ich früher aus dem Vollen schöpfen konnte und ganz schnell einen Koffer gepackt hatte, stand ich nun mit fragenden Augen in meinem Ankleidezimmer und dachte nur: Mist, was passt mir da jetzt eigentlich noch?

Ich bin in den letzten 10 Monaten von einer 52/54 in eine 40/42 geschmolzen, habe mir aber außer einer Jeans, einer Sporthose, 2 Oberteilen und 2 Badeanzügen bisher keine weiteren neuen Klamotten gegönnt. Definitiv zu wenig für einen Urlaub von 5 Tagen.

Daheim war das bisher kein Problem. Ich lümmele hier auf dem Sofa einfach weiterhin mit den XXXL Klamotten herum und gut ist. Nur jetzt, in einem feinen 4* Hotel kommt mein Oversized-Flatterlook unter Umständen nicht sooo toll rüber.

Mir mehr neue Klamotten zu kaufen, habe ich mich noch nicht getraut und irgendwie kann ich mich von den alten Kleidungsstücken auch noch nicht trennen. Ich brauche wahrscheinlich dringend professionelle Hilfe um über diese Hürde zu kommen.

Egal, ich habe alles was einigermaßen ging und was noch aus uralten schmäleren Zeiten in den Kleidertürmen verborgen lag in den Koffer geworfen. Die Farben und Muster der mir halbwegs passenden Kleidungsstücke waren nur leider wahrscheinlich schon vor 10 Jahren vollkommen aus der Mode. Oder sind die 90er aktuell wieder im Trend? Mein schräger Kofferinhalt wäre auf jeden Fall das Highlight in jeder Kofferauktion. Was soll´s, dass wird in dem Hotel ja keine Misswahl, sondern ein lockerer Kurzurlaub, fast wie unter Freunden.

So dachte ich mir die wenig erbauliche Situation mit Hilfe von Autosuggestion einfach hartnäckig schön.

Ich konnte dann auch nur noch hoffen, dass ich mich beim Essen nicht so häufig vollkleckere, denn auch da bin ich Spezialistin drin. Besonders offensiv kleckere ich wenn ich weiß, dass ich nur einen eingeschränkten Kleidervorrat habe. Dann lohnt das nämlich so richtig. Wie oft ich auf Reisen abends noch schnell Klamotten im Waschbecken ausgewaschen habe kann ich gar nicht zählen. Aber das nur am Rande.

Und los ging die Reise…

Betti im Kunzelmann´s

Betti im Kunzelmann´s

Die Anreise fühlte sich in etwa so an, als wären wir quer durch Mittelerde die Berge hoch und runter gekurvt, um irgendwann am Ende der Welt anzukommen. Wenn die Erde eine Scheibe wäre, dann wären wir bei der Anfahrt auf Bad Bocklet definitiv runtergefallen und so auf direktem Wege in der Urlaubshölle gelandet.

Von daher hat sich bei mir nach der Ankunft ein kleiner fieser Frust breit gemacht. Das Hotel hat dann aber erst einmal entschädigt. Freundlich, sauber und in einem ordentlichen Zustand. So mag ich das. Alles schien mir organisatorisch gut geregelt und sogar ein kostenloses Upgrade unseres Zimmers wurde uns gewährt. Da lacht mein sparsames Herz und ich wurde optimistischer. Der kleine Rundgang im Hotel war dann auch sehr vielversprechend, wenn ich mal von den dunklen Gängen absehe, wo ich echt Angst bekommen habe, dass es mich da mal voll auf die Nase haut.

Nein, Lampen sind wirklich kein überflüssiger Luxus, besonders bei einer Gästestruktur, die höchstwahrscheinlich mit dem Augenlicht nicht mehr so ganz auf der Höhe ist. Hey, das ist keine Diskriminierung von alten Menschen, sondern ich spreche durchaus von mir selbst. Denn ich bin eine Brillenschlange mit zunehmenden Problemen durch die sich langsam einstellende Altersweitsicht.

Also gut, wir haben schnell unser Zimmer bezogen und wollten dann erst mal das direkte Umfeld erkunden. Schließlich wollte ich am Folgetag gleich meine übliche morgendliche Nordic Walking Runde drehen und wollte natürlich vorweg das Terrain sondieren.

 Sonntags in Bad Bocklet

Fröhlich hopsten wir rein in den gepflegten Kurpark von Bad Bocklet und landeten direkt in dem Konzert einer Blaskapelle.
Alles im Leben ist Geschmacksache und das ist ja auch gut so. Aber sei mir nicht böse: Blaskapellenmusik ist für mich so ziemlich die Höchststrafe und kommt einer Folterstrafe gleich.

Fluchtartig sind wir aus dem Parkgelände geflohen mit dem Vorhaben, durch die Einkaufsstraßen von Bad Bocklet zu flanieren. Shopping geht doch immer und in Kurstädten ist in der Regel auch sonntags was los. Auch wollte ich nach einem Laden schauen, wo ich ein paar Getränke kaufen kann, da die Preise für Getränke im Zimmer für mein Empfinden grenzwertig hoch waren und ich doch eine kleine Sparmaus bin. Aber nix Einkaufsmeile in Bad Bocklet, sondern nur eine Mini-Hauptstraße mit Banken, Apotheke, Schnapsladen und sonst nichts, was aus meiner Perspektive einen zweiten Blick verdient hätte.

Mein Herz schlug vor Freude höher, als ich auf einmal die gelb-roten Schilder eines Netto-Discounters gesehen habe. Es muss also doch einen Gott geben. Nachdem die Grundversorgung sicher gestellt war, atmete ich auf. Aber dass ein vorhandener Discounter mich mal in einem Urlaub glücklich machen würde, damit hätte ich nie gerechnet.

Realität oder Wahnsinn?

Als ich gerade dachte, dass es nicht mehr schlimmer kommen könnte, kam uns auf dem Rückweg ins Hotel ein älterer Herr auf einem Aufsitz-Rollator mit elektrischem Antrieb entgegen. Und halte dich fest, der hatte doch tatsächlich einen Hitler-Bart mitten im Gesicht. Und das im Jahr 2014! Der gute Mann muss 1945 wahrscheinlich irgendwie übrig geblieben sein und hat seit dem von den Veränderungen in der Welt nichts mehr mitbekommen. Im Nachhinein frage ich mich echt, ob ich da vielleicht Halluzinationen hatte oder mir mein Gehirn nur einen bösen Streich gespielt hat. Für den Tag, war ich nach diesem Erlebnis auf jeden Fall bedient und ich dachte mir, dass es sicher besser wäre, wenn wir das Hotel die kommenden 5 Tage nicht verlassen würden.

Idyllischer Kurpark

Idyllischer Kurpark

Am nächsten Morgen wurde ich relativ früh durch einen juckenden Arm wach. Mist, schon wieder gestochen worden. Scheinbar rieche ich wie ein leckeres Buffet für Stechmücken. Anders kann ich mir die Häufigkeit mit der ich gestochen werde nämlich nicht erklären. Mein Mann schlummert meist ganz ruhig, während mir die Stechmücken mit diesem fürchterlichen Fiepsen um den Kopf fliegen. Wobei er in diesem Urlaub erstmalig auch nicht ganz verschont blieb.

Vielleicht hat Low Carb ja auch noch andere positive Auswirkungen und ich schmecke den Mücken plötzlich nicht mehr ganz so gut?

Bad Bocklet´s charmante Seite

Früh wach zu sein traf sich aber dennoch ausgesprochen gut, denn ich wollte ja sowieso eine Runde Nordic Walking im Kurpark machen und

war dann auch schon um kurz nach 7 Uhr auf der Piste. Und was soll ich sagen: Es war wirklich toll. Die ganze Parkanlage super gepflegt und die Wege luden geradezu ein, fröhlich entlang zu laufen. Es war auch noch keine Menschenseele unterwegs und mir war, als würde der unschuldige neue Tag und die Sonne am Himmel ganz exklusiv mich begrüßen.

Frühstück

Frühstück

Gut gelaunt war ich zurück und das erste Frühstück stand an. Als Low Carblerin bin ich sicher eher der Frühstücksalptraum eines jeden Hoteliers. Esse ich doch vorzugsweise nur den teuren Belag der Brötchen und nicht das Brötchen selbst. Ganz nach meinem Motto:

In der Not, schmeckt die Wurst auch ohne Brot.

So natürlich jetzt auch. Und die Auswahl war nicht zu verachten. Ich schwelgte in Rührei, Schinken, geräuchertem Lachs, leckerem Käse, Tomaten, Gurken und Obst. Also genau das, was ich zu einem guten Start in den Tag brauche. So konnte das Frühstück dann gerne die ganze Woche aussehen.

Nach dem Frühstück machten wir den Fitness-Raum und anschließend das Schwimmbecken unsicher. Die totale Bewegungsattacke nach dem üppigen Frühstück.

Langsam aber sicher begann ich mich im Hause Kunzmann´s wohl zu fühlen. Der SPA-Bereich mit den Saunen und den Ruhebereichen tat sein übriges dazu. Insgesamt wirklich nett, das Hotel Kunzmann´s. Und ich meine NETT jetzt nicht im Sinne von:

Die kleine Schwester von Scheiße,

sondern wirklich angenehm und erfreulich.

Low Carb unterwegs

Cappuccino in Bad Kissingen

Cappuccino in Bad Kissingen

So verflog der Tag wie im Flug und das leckere Abendessen stand an. Die Beilagen zum Lamm weglassen war ganz einfach und wurde auch prompt von der Hotelküche umgesetzt. Schwieriger gestaltete sich das mit dem süßen Nachtisch. Aber auch da war schnell eine Lösung gefunden und die Küche produzierte extra für mich einen leckeren Käseteller, der ganz hervorragend gemundet hat. Low Carb unterwegs macht echt Spaß, wenn man kund tut, was man gerne hätte.

Der zweite Urlaubstag begann gemütlich mit Nordic Walking und Frühstück wie gehabt. Danach machten wir einen kleinen Ausflug ins heimelige Bad Kissingen und sind dort durch die Einkaufsstraßen und die Kuranlagen flaniert. Sehr hübsch und absolut einen Besuch wert. Dort gönnte ich mir einen leckeren großen Cappuccino mit Milch und Xucker light, was ich immer in der Hosentasche mit mir trage. Zurück im Hotel habe ich meinen Mann beim Nordic Walking eingewiesen und er hat sich gar nicht so schlecht angestellt. Ich freue mich über das Interesse meiner besseren Hälfte, denn da können wir in Zukunft häufiger gemeinsam laufen. Dann noch ein kurzer Saunagang im Spa und schon stand wieder Essen auf dem Programm.

Da bekommt der Satz „Essen ist der Sex des Alters“ eine ganz neue Bedeutung, wenn man sich so umringt von Rentnern von Mahlzeit zu Mahlzeit hangelt. Wie gut, dass wir nur Halbpension gebucht hatten, was uns noch Raum für andere Aktivitäten lies.

Am zweiten Urlaubstag habe ich das abendliche Menü auch mal zur Ansicht fotografisch dokumentiert und so für die Nachwelt erhalten.

Salat

Salat

Gut, es ging wie jeden Abend los mit einem gemischten Salat vom Selbstbedienungsbuffet. Anschließend gab es einen Cocktail von Riesengarnelen mit Baguette. Da hatte ich vorausschauend das Baguette storniert, musste dann aber feststellen, dass in der Cocktailsoße doch recht viel Süße und zusätzlich Obst enthalten war. Daher entschied ich, nur die leckeren Garnelen zu futtern und stocherte die also akribisch aus der Soße raus.

Garnelencocktail

Garnelencocktail

Der Hauptgang war ein Schweinerückensteak mit kandierten Weintrauben (gestrichen) mit buntem Gemüse und Bandnudeln (gestrichen). Also war der Teller mit Steak und Gemüse doch recht überschaubar gefüllt. Aber es war lecker und das doch sehr magere Steak war trotzdem saftig und zart. Ich hätte das sicherlich nicht so prima hinbekommen was bedeutet, dass die Hotelküche ihr Handwerk erfreulich gut versteht.

Betti´s Hauptgang

Betti´s Hauptgang

Mein Mann hatte als Hauptgang einen gebratenen Seesaibling der nicht nur hervorragend aussah, sondern auch so schmeckte. Und selbst mein Mann ist inzwischen schon so Low Carb infiziert, dass er die zugehörige Polenta-Beilage gecancelt hat. Ist das nicht lieb?

Der reguläre Nachtisch wäre eine Parfait-Variation mit exotischen Früchten gewesen, was ich wie jeden Abend gegen eine Käseplatte tauschen ließ. Nur, dass ich auch die süß-pikanten Dips nicht esse, hatten die Köche in der Küche auch nach Tagen nicht kapiert. Ich schrieb jeden Tag extra demonstrativ LOW CARB auf die Menüwahlkarte zu den Änderungswünschen, aber man konnte wohl nicht wirklich etwas mit meiner Information anfangen. Oder lag es vielleicht an der englischen Begrifflichkeit?

Käseplatte

Käseplatte

Die Käseplatte war auf jeden Fall sehr üppig bestückt und hatte hundertprozentig schon alleine jede Menge Kalorien. Aber in meinem Urlaub hatte ich nun wirklich keine Lust darauf, nicht essend meinem schlemmenden Mann gegenüber zu sitzen und habe einfach so gut es ging, Low Carb konform gesündigt.

Der Mittwoch begann mit einem Stromausfall.

Super, wir sind am Arsch der Welt unterwegs und dann noch ein Blackout. Mangels Licht im Bad sind wir kurzerhand ganz „natürlich“ zum Frühstück gegangen. Natürlich bedeutet: ungekämmt und nicht gewaschen. Schnuppe, ich hatte die Hoffnung, dass wenn wir früh am Napf sind, wir noch Chancen auf einen Kaffee haben, bevor der Rest der Meute erscheint. Diese Taktik schlug leider fehl, denn Kaffee war mangels Strom nicht vorhanden. Aber zumindest war noch warmes Wasser für einen Tee da und so saßen wir in schummerigem Licht und frühstückten gemütlich. Und siehe da, plötzlich wurde es Licht und der Strom und damit auch der Kaffee waren wieder da.

Nach dem verspätet nachgeholten Reinigungsprozess haben wir einen Ausflug in einer Zeitmaschine nach Sandberg, in dortige Schokoladen-Manufaktur, gemacht. Klingt super, war aber ein totaler Reinfall, denn die Schokoladenmanufaktur, die im 50er Jahre vergilbt Style auftrumpfte, war außer ein paar dusseligen Pralinen komplett ausverkauft. Aus der Not heraus und weil ich gierig war, habe ich mir natürlich eine große Tüte mit Pralinen gekauft. Als bekennende aktive Schokoholikerin konnte ich nicht anders.

Der Tag mündete im Spa und in einem leckeren Abendessen, wie gewohnt brav ohne Beilagen und mit viel fettem Käse. Spätestens, nachdem ich im Bett die total leckeren Pralinen vernichtet hatte wurde mir klar, dass dieser Urlaub gewichtsmäßig nichts Gutes bringen würde und ich mit dem Schlimmsten rechnen musste.

Bad Bocklet im Regen

Betti´s Apfeltraum

Betti´s Apfeltraum

Unser letzter ganzer Urlaubstag begann mit Regen. Da ich keine passende Regenjacke habe, blieb ich also im Bett und zwang mich noch eineRunde zu schlafen. Man muss sich auch mal quälen können. Nach dem Frühstück klarte dann auch die Wetterlage auf und ich schlug vor, etwas Bildmaterial für den Blog zu schießen. Von unserem Frühstücksplatz sah ich jeden Morgen auf eine herrliche Streuobstwiese und ich wollte unbedingt ein Bild von mir mit einem Apfelbaum. Also betraten wir unerlaubt das Nachbargrundstück um meine Mission zu erfüllen. Da rief es auf einmal von oben „Was wird denn das da jetzt“ und eine Frau kam schnellen Schrittes gelaufen. Wir erklärten kurz, dass wir nur einige Bilder machen wollten und keine Äpfel stehlen wollten, auch wenn das gelogen war. Ich hatte mir schon überlegt, zumindest einen Apfel mitzunehmen. Asche über mein Haupt. Aber die Dame fand uns wohl nett und hat uns gleich gedrängt, unsere mitgebrachte Tasche mit Äpfeln zu füllen. So hatten wir keinen einzelnen gestohlenen Apfel, sondern eine Tasche geschenkter Äpfel und das fühlte sich auch viel besser an.

Ich werde am kommenden Wochenende daraus auch gleich leckere Apfel-Zimt-Muffins basteln. Rezept kommt nachgelagert. Versprochen!

Den Tag beschlossen wir schlunzend im Spa-Bereich und ich gönnte mir noch eine kleine kosmetische Gesichtsbehandlung. Noch ein letztes üppiges Schlemmermenü mit wiederum 4 Gängen und anschließend schlummerten wir tief und fest. Nach dem letzten Hotelfrühstück, ich konnte da dann auch schon echt keinen Lachs, Schinken und Rührei mehr sehen, machten wir uns auf dem Heimweg.

Kunzmann´s Lounge

Kunzmann´s Lounge

Aber ich muss sagen, so sehr ich am Anfang von Bad Bocklet geschockt war, am Ende unseres Urlaubs habe ich die kleine Ortschaft mit seiner schönen Landschaft rundherum doch so ein kleines bisschen lieb gewonnen und habe sehr entspannt und versöhnt die Rückreise angetreten.

The day after…

Wieder daheim schwante mir Böses und ich machte den Gang nach Kanossa. Für mich war das in diesem Fall der Gang zur Waage. 5 Tage üppiges Hotelessen hinterlässt doch Spuren in Form von unglaublichen zusätzlichen 1,7 kg Gewicht. Und das ist leider nicht nur Wasser.

Fu.., es reicht bei mir eben doch nicht, „nur“ Low Carb zu essen, sondern ich muss auch auf die Gesamtkalorienzufuhr achten. Und die war in den vergangenen Tagen eben mehr als üppig. Jede meiner geschrumpften Fettzellen wartet scheinbar nur darauf, sich zusätzliche Kalorien einzuverleiben und wieder zu wachsen. Ich muss diesen kleinen Rückschlag jetzt erst mal verdauen und wieder die Kurve bekommen. Der Kampf geht weiter und ich habe aus dieser Woche gelernt, dass mein Gewichtsverlust ein fragiler und immer gefährdeter Zustand ist.

Total kirre gemacht hat mich darüber hinaus, dass ich keine Waage hatte um die Gewichtsentwicklung zu überwachen. Das ging so weit, dass ich in Bad Kissingen eine Apotheke gestürmt habe, nur um mich dort zu wiegen. Mein tief gestörtes Verhältnis zur Gewichtskontrolle werde ich aber in einem separaten Blog würdigen.

Gegessen habe ich heute auch:

Frühstück: Hotelbuffet (Lachs, Schinken, Käse, Bierschinken, Rührei, Gurke, Tomate, Ananas, Kiwi)

Abendessen: Hähnchenkeule auf Röstgemüse

Es grüßt dich eine zwar gut erholte, aber dennoch leicht frustrierte

Betti


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