Futterst du noch Kohlenhydrate oder müffelst du schon? Low Carb und der Mundgeruch

Tagebuch

Futterst du noch Kohlenhydrate oder müffelst du schon? Low Carb und der Mundgeruch

Heute geht es um die dunkle Seite der Low-Carb-Ernährung.

Jaaaa. Es gibt da etwas, was ich dir bisher verschwiegen habe. Ich schäme mich, dass ich dich ins offene Messer habe laufen lassen.

Es geht heute um den fiesen MUNDGERUCH und was sonst so müffelt, wenn man Low Carb unterwegs ist.

Bääääääähhhh. Ich weiß, das will überhaupt niemand wissen und das Thema ist echt garstig. Trotzdem quäle ich dich heute damit. Also sei stark und behalte die Nerven. Eine Nasenklammer wäre auch nicht schlecht.

Wie komme ich auf das unschöne Thema?

Ich war neulich hier im örtlichen Supermarkt unterwegs. Bei dem Bedarf an stets frischen Lebensmitteln den ich habe, keine wirkliche Überraschung. Vor mir stand ein etwas abgehalfterter Mann an der Kasse, der seine überwiegend flüssigen „Lebensmittel“ bereits auf das Band gelegt hat. Ich rückte zügig auf, schließlich sollte keine Lücke entstehen. Du kennst ja diesen Stress an der Kasse beim Discounter. Beim akkordartigen Auflegen des Inhaltes meines Einkaufswagens, bin ich dem Mann vor mir ungewollt näher gekommen. Neeeeein. Nicht so nahe, wie ein sich anschmiegendes Löffelchen, aber nahe genug, um einen beißenden Geruch zu erschnuppern. Da knallte mir eine Breitseite Mief in die Nase, dass mir fast die Augen getränt haben und es mich 2 Meter nach hinten gebombt hat. Der verzweifelte Sprung zurück, rief dann gleich die Dame hinter mir auf die Tagesordnung. Was ich denn da machen würde, fragte sie entgeistert, als ich fast in ihrem Wagen landete.

Was will ich damit sagen. Da wurde mir bewusst, dass es wahrscheinlich Körpergeruch gibt, den man selbst nicht wahrnimmt. Wenn der Mann vor mir nicht merkt, dass er stinkt wie ein nasser Iltis, dann kann das bei mir ja genauso sein. Schon auf Höhe der Kasse, habe ich erst mal ordentlich in meinen Pullover hinein ein- und ausgeatmet. Ich glaube die Kassiererin hatte einen kurzen Moment echt Angst, dass ich die Kasse ausräumen will, als ich mir meinen Pulli über die Nase gezogen habe. Aber nach 2-3 tiefen Atemzügen konnte ich nichts feststellen, was beunruhigend gewesen wäre. Da habe ich die Maske natürlich sofort wieder runtergenommen. Bevor noch die Polizei kommt und ich verhaftet werde. Und wenn es nur wegen grobem Unfug ist.

Ich war sensibilisiert. Manchmal reichen ganz komische kleine Erlebnisse und die haben bei mir einen großen Effekt. Daheim habe ich auch erst mal den „Am Finger lutschen und 5 Sekunden später dran riechen-Test“ gemacht.

So ein wenig hatte ich da schon das Gefühl, dass ein Geruch zwischen Zombie und faulen Eiern erkennbar ist.

Also musste der Kusstest ran. Was soll ich dir sagen. An dem Tag, an dem dein Ehemann statt dich auf den Mund zu küssen, nur noch höflich aus der Ferne winkt, dann hast du ein echtes Problem.

Ruckzuck bleibt die Leidenschaft müffelnd auf der Strecke.

Ich musste mich der unerfreulichen Erkenntnis stellen. Low Carb kann mit fiesem Mundgeruch einhergehen.

Und oh Schreck: Ich bin betroffen!

Was tun? Mundgeruch macht einsam. Den Spruch kennst du vielleicht. Früher habe ich da drüber gelacht. Heute ist die Lage ernst. Die logische Konsequenz für mich war, dass ich in Gesprächen mit anderen Menschen einfach woanders hingeschaut habe, um niemanden übel anzuatmen. Kommt natürlich komisch rüber, wenn du im Gespräch immer in die entgegengesetzte Richtung schaust, als dein Gesprächspartner. Da denkt jeder gleich, dass du einen richtigen Schatten hast und geistig nicht voll auf der Höhe bist. Kein akzeptabler Dauerzustand für mich. Also musste ich dringend Ursachenforschung betreiben.

Warum stinkt man eigentlich gelegentlich aus der Schnute, wenn man auf Kohlenhydrate verzichtet?

Fangen wir mit der „netten“ Variante an.

Wenn du dich kohlenhydratarm ernährst, dann ist dein Körper gezwungen auf Fette zur Energieversorgung zuzugreifen. Das ist nicht schlimm. Im Gegenteil. Deshalb essen wir ja schließlich wenige Kohlenhydrate. Wenn die Kohlenhydratzufuhr soweit begrenzt ist, dass das Hirn nicht mehr mit Glucose gefüttert werden kann und die Kohlenhydrat-Reserven aufgebraucht sind, dann startet das Programm Ketose: Unser Gehirn wird über Ketonkörper gefüttert. Bei dieser erhöhten Konzentration von Ketonkörpern kommt es dazu, dass unser Körper einen Teil der ungewohnten Stoffwechselteilnehmer über den Urin und die Ausatemluft entsorgt. Du kannst mit diesen ausgeschiedenen Ketonkörpern im Urin nachweisen, dass du in Ketose bist. Da gibt es extra Pinkelstreifen dafür. Riechen, können es eher die anderen. Aber das, was sich da über den Atem verdünnisiert, hat einen ganz charakteristischen Geruch. Es riecht so ein wenig, als hättest du mit Nagellackentferner gegurgelt. Also nach Aceton. Ein Zustand, bei dem bei jedem Diabetiker die Alarmglocken angehen, denn da ist der Geruch ein Zeichen der gefährlichen Ketoazidose, jedoch im Rahmen der Ketose ein normaler Prozess, der auch nur vorübergehend ist.

Kommen wir zu der etwas „ekligeren“ Variante.

Viele Varianten der Low-Carb-Ernährung, gerade die jenseits der Ketose, erhöhen als Ausgleich zu den fehlenden Kohlenhydraten die Eiweißzufuhr. Mache ich auch so. Das ist letztendlich auch Teil meines eher eiweißbetonten Happy-Carb-Prinzips. Blöderweise hat dieses vermehrte Eiweiß auch einige unerfreuliche Seiteneffekte.

In unserem Mund und unserem Darm leben Bakterien. Wenn du das jetzt nicht lesen willst, dann halte dir besser die Augen zu. Ja, da sind eine Menge netter Tierchen in uns unterwegs. Vielleicht denkst du jetzt an die TV-Werbung von dem Kloreiniger, wo die knuddeligen Bakterien in der Toilette umherspringen. Du liegst nicht ganz falsch. Bitte jetzt nicht spontan mit der WC-Ente gurgeln. Die Bakterien in unserem Körper haben nämlich meist wichtige Aufgaben. Dazu sollten sie jeweils in einer bestimmten Menge vorhanden sein. Bloß Änderungen in unserem Essverhalten, verändern auch gelegentlich die Bakterienbesiedlung in Mund und Darm. Und da gibt es die Stinki-Bakterien (Achtung, das ist kein offizieller Name), die sich bei proteinreicher Ernährung vermehren.

So wie die Tribbles damals im Rauschiff Enterprise.

Und diese kleinen Fieslinge haben nichts Besseres zu tun, als ordentlich Schwefelverbindungen zu erzeugen. So entsteht dann die Mischung aus Zombie und faulen Eiern im Mund. Je mehr Eiweiß, desto mehr vermehren sich die Fäulnisbakterien und die buckelige Bagage scheidet dann den stinkigen Schwefelmief aus.

Mein Mundgeruch ist also eine Art ausgeatmete Bakterien-Pupse.

Ist das nicht schön? Genau das wolltest du doch schon immer im Detail wissen.

Nein, natürlich nicht. Und es muss auch was passieren. Ich sage zwar immer, so lange man aus dem Mund noch riecht, ist man zumindest noch nicht tot. Aber wenn der Atem riecht, als wäre das Leben schon länger vorbei, dann ist das für die Menschen um einen herum nicht schön.

Es muss also eine Anti-Stink-Initiative geben im Hause Happy Carb.

Was ist mein Plan:

  • Mehr Trinken! Dadurch werden Stoffe, die den unangenehmen Geruch hervorrufen über die Nieren ausgespült
  • Morgens und abends immer die Zähne putzen
  • Nicht nur die Zähne putzen, sondern auch Zahnseide und eine Zungenbürste einsetzen (die Bakterien leben in Zahnfleischtaschen, in den Zahnzwischenräumen, auf dem hinteren Teil der Zunge und in den Ritzen zwischen Zahnfüllungen und dem Zahnfleisch)
  • Vor wichtigen (die anderen stänkere ich ein) Terminen an mein CB12 Mundwasser denken. Für Notfälle immer CB12 Kaugummis in der Handtasche haben (Wer keine Handtasche hat, muss sich unbedingt eine schöne neue Tasche kaufen!!!)
  • Grünzeug essen was das Zeug hält
  • Eiweißmahlzeiten immer mit ganz viel Gemüse kombinieren
  • Zusätzlich Chlorophyll trinken

Das sollte dann eigentlich dazu führen, dass die Bakterienlage im Mund wieder ins Lot gerät. Weniger Fäulnisbakterien und mehr auf Sauerstoff angewiesene Bakterien braucht der Mund- und Rachenraum.

Dann klappt es auch wieder mit dem Ehemann.

Einige Worte will ich noch zum Chlorophyll verlieren. Nur falls du davon noch nie etwas gehört hast.

Chlorophyll ist der Farbstoff, der Pflanzen die grüne Farbe gibt. Vielleicht erinnerst du dich doch an den Biologieunterricht in der Schule. Da war doch mal was von wegen Photosynthese und so.

Du erinnerst dich noch ganz dunkel? Keine Panik. Ich konnte mich jenseits des Namens auch an nichts mehr erinnern. Aber wenigstens der Begriff dieses bedeutendsten Prozesses der Erde blieb kleben. Falls du vergessen hast, was da los ist: Bei der Photosynthese produzieren Pflanzen aus Wasser, Kohlenstoffdioxid und Sonnenenergie Zucker und ganz wichtig Sauerstoff. Interessanterweise ist der Sauerstoff den die Pflanze produziert, nur ein Abfallprodukt. Die Pflanze braucht ihn nicht. Aber für uns ist dieser Sauerstoff lebensnotwendig, denn der Sauerstoff den wir einatmen, kommt zu 100% aus der Photosynthese von Algen, Bakterien und Pflanzen. Und das Chlorophyll übernimmt wichtige Aufgaben beim Prozess der Photosynthese.

Und wenn wir an unser aus dem Lot geratene Bakterienlandschaft im Mund denken, dann können wir uns genau diesen Effekt zu Nutzen machen. Wenn es müffelt, dann haben die eiweißliebenden Bakterien die Oberhand, die ohne Sauerstoff auskommen (anaeroben Bakterien). Also müssen wir im Gegenzug die sauerstoffabhängigen Bakterien unterstützen, damit wir wieder eine ausgewogene Mundflora bekommen. Das genau ist die Aufgabe des Chlorophylls.

Also mehr Chlorophyll in die Nahrung einbauen. Grün, grüner am Grünsten ist das Motto. Beeindruckend viel Chlorophyll findest du in Brennnesseln. Auch in Löwenzahn ist reichlich von dem Wunderstoff enthalten. Bald musst du wieder nur noch zur Haustüre raus und kannst dir beide Pflanzen in der Natur suchen. Ein Lunchpaket war gestern. Heute gibt es das Grün am Wegesrand. Der Frühling steht vor der Tür und mit ihm ein grünes Buffet.

Lass es dir schmecken.

Auch Petersilie und Bärlauch haben ordentlich von dem grünen Gold. Sind wir realistisch. Weder wie ein Rasenmäher Brennnessel und Löwenzahn futtern, noch büschelweise Petersilie oder saisonaler Bärlauch sind eine echte Lösung. Und jeden Tag Grünkohl und Spinat zu mampfen wie ein Berserker, reicht vielleicht doch nicht aus um dem stinkenden Problem Herr zu werden. Ich brauche eine schärfere Waffe gegen den Mief.

Und da kommt das Chlorophyll in konzentrierter Form ins Spiel.

Chlorophyll ist nämlich nicht nur prima für das Stinkemaul, sondern hat auch sonst vielfältige Wirkungen, über die der Körper sich freut. Schau mal, wofür das alles gut ist.

Die positiven Eigenschaften von Chlorophyll

  • hilft bei der Entgiftung des Körpers
  • unterstützt die Bildung der roten Blutkörperchen
  • begünstigt die Wundheilung
  • behebt einen Magnesiummangel
  • verbessert die Darmflora
  • stärkt das Immunsystem

Ich halte nicht wirklich viel von Nahrungsergänzungsmitteln, aber in dem besonderen Fall springe ich über meinen Schatten. Seit etwa 2 Wochen trinke ich zum Frühstück einen Teelöffel (5 ml) Chlorophyll verteilt einem Glas Leitungswasser. Der Drink ist wirklich kritzegrün, schmeckt angenehm leicht nach Minze und trinkt sich ganz gut.

Natürlich gibt es Chlorophyll auch in Tablettenform. Aber ich verspreche mir einen Vorteil davon, wenn ich das grüne Mittelchen kreuz und quer durch den Mund sausen lassen. Also direkt am Problemherd!

Laut Etikett ist das flüssige Chlorophyll übrigens ein „Interal Deodorizer“.

Klingt doch lustig. Aber was hilft es wirklich?

Mein Gefühl ist, dass der „Körpergeruch“ insgesamt weniger geworden ist. Also nicht nur der Atem, sondern auch alles, was sonst so riechen kann, ist geruchsneutraler geworden. Ich schnuffele manchmal unter die Achseln und bin positiv überrascht. Selten habe ich etwas eingenommen, wo ich wirklich eine echte Veränderung feststellen konnte. Die Flasche, die ich nun angebrochen im Kühlschrank stehen habe, reicht ja zum Glück ziemlich lange (3 Monate).

Ich hoffe nur, dass ich am Ende nicht selbst grün bin wie ein Frosch. Aber vielleicht mache ich dann ja auch bei der Photosynthese mit und sondere (wie auch immer) Sauerstoff ab.

Wahrscheinlich rette ich so die Welt noch vor dem Klimawandel.

Nicht ohne etwas Selbstorganisation habe ich das Thema, mehr Trinken in den Griff bekommen. Ich weiß, dass viel Trinken wichtig ist, aber ich trinke nicht gerne. Wenn ich mich nicht dazu anhalten würde, wäre sicher bei 500 ml am Tag Schluss. Geht gar nicht. Also habe ich mit mir selbst vereinbart, dass ich jeden Tag 10 Gläser Leitungswasser trinke. Das Glas steht griffbereit in der Küche und immer wann möglich, trinke ich ein Gläschen mit 200 ml. Damit ich den Überblick nicht verliere, habe ich eine Tafel in der Küche und mache nach jedem Glas einen Strich. Sorry, aber ich bin etwas vergesslich und hätte spätestens nach Glas Nummer 4 vergessen, wie viel ich schon getrunken habe.

Manchmal kommt es mir ja schon so vor, dass das, was bei anderen Menschen einfach mit Intellekt und kluger Entscheidung klappt, bei mir nie so einfach ist. Ich muss immer auf irgendwelche Tricks zurückgreifen oder muss mich selbst an der Nase herumführen.

Mein erstes Glas des Tages ist auf jeden Fall nun immer der Chlorophyll-Trunk…

Natürlich gibt es noch 1000 andere Gründe die dazu führen können, dass ein Mensch Mundgeruch hat. Auch medizinische Probleme können dazu führen, die unter Umständen einen Arztbesuch notwendig machen.

Aber zumindest beim Low-Carb-Mundgeruch, gibt es wirksame Hilfe.

Ich knutsche jetzt erst mal meinen Mann, der das nun auch wieder mit Freude tut.

Juchhuuu…

Bis bald dann wieder. Ein frohes Osterfest wünsche ich bereits heute.

Liebe Grüße Betti


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