Low Carb Bullshit-Bingo

Tagebuch

Low Carb Bullshit-Bingo

19.12.2014 – Low Carb Bullshit-Bingo – Gewicht 72,8 kg

57,2 kg abgespeckt – noch 7,8 kg to go…

Wie, du kennst Bullshit-Bingo nicht?

Bullshit-Bingo ist eine lustige Variante des „Bingo“ Spiels, bei dem häufig wiederkehrende Begriffe, die entweder total sinnentleert sind, oder eben durch penetrante Dauernutzung nervig wurden, lustig spielerisch missbraucht werden.

Da gibt es eine ganz wunderbare Bürovariante, die häufig mit fürchterlichen Anglizismen daherkommt. Sozusagen für Büroblender, die auf dicke Hose machen wollen, oder die damit überdecken wollen, dass sie wie immer keine Ahnung haben, aber eben auch mitspielen wollen. Paradebeispiele für Wörter der Bürovariante sind z. Bsp. Synergien, Benchmark, proaktiv oder auch mein besonderer Liebling: das CI (Corporate Identity). An dem Tag, an dem ich mir Gedanken über ein CI für Happy Carb mache, ist es um mich geschehen und ich bin wahrscheinlich komplett übergeschnappt.

Gleich bekomme ich von meinem Göttergatten einen strafenden Blick, denn der arbeitet im Bereich Corporate Marketing als Software-Schießmichtot, und da ist der ganze unnötige Gulasch natürlich sein tägliches Brot.

Aber ich habe schon immer offen gesagt, wenn in der Zeit, in der die Männer im Büro ihre Schwanzlängen vergleichen, gearbeitet werden würde, dann bräuchte man erheblich weniger Personal und der Laden müsste nicht überwiegend von den Damen geschmissen werden. Die Schwanzlängen im Büro werden ja nicht eben mal schnell auf dem Klo abgeglichen, sondern in ausufernden Machtspielen und in Wortspielereien, die die Basis sind für das überaus beliebte Büro-Bullshit-Bingo.

Beim Büro-Bullshit-Bingo ist es so, dass jeder Teilnehmer einer Besprechung eine Karte mit den zufällig sortieren Wörtern in Tabellenform erhält, und wenn die einzelnen Wörter beim Meeting genannt werden, was meist nicht lange dauert, kann jeder Teilnehmer das Wort auf seinem Zettel streichen. Wenn dann eine Reihe, Spalte oder Diagonale vollständig genannt wurde, kann der Spieler mit der vollen Reihe aufspringen, laut Bullshit rufen und sich einmal um die eigene Achse drehen. In guten Teams folgt dann zur Belobigung eine Laola-Welle rund um den Besprechungstisch und die Bullshit-Person bekommt einen schönen Schnaps aus der Kaffeetasse.

OK, das mit dem Alkohol war jetzt geschwindelt…

Aber, Besprechungen bekommen wirklich eine ganz neue Dynamik und sind viel lockerer, wenn kleine unterhaltsame Spiele eingebaut werden. Keiner schläft mehr ein, jeder ist hellwach und verfolgt aufmerksam jedes einzelne Wort. Alle Besprechungsteilnehmer hängen einem förmlich an den Lippen und sind so angespannt, als würde zum Start eines 100 m Laufs runtergezählt werden.

Naja, meist springen dann doch nur die 100 kg Lebendgewicht des Kollegen XY in die Höhe, und das meist nicht mal besonders rekordverdächtig, sondern eher verbunden mit einem kleinen Erdbeben, wenn der Kollege wieder unten aufschlägt…

Vielleicht aber auch eine gute Option für unsere Vertreter im Bundestag. Ich sehe förmlich den stämmigen Sigmar vor mir, wie er ganz laut Bullshit ruft, wild aufspringt und sich im Kreise dreht wie ein Tanzbär. Und schon reißt die Angela und der Rest der Meute jubelnd die Arme hoch. Nur nicht die Linken, weil die natürlich wieder schmollen und sowieso aus Prinzip nie mitmachen, wenn eine Sache mit Spaß verbunden ist. Ich will jetzt sicher nicht politisch werden, aber auch Bundestagsdebatten würde ich mir dann mal wieder anschauen.

Aber mach du doch mal den Verbesserungsvorschlag an deinem Arbeitsplatz. Bullshit-Bingo für alle und überall. Verrate aber bitte niemanden, woher du die Idee so plötzlich hast.

Vielleicht auch eine Option für den Heiligen Abend mit der Familie: Socken, Gans verbrannt, total vollgefressen… Das Kärtchen mit den passenden Begriffen bekommst du doch sicher schnell zusammen.

Heute direkt nach dem Aufstehen dachte ich eben auch: Mensch Betti, so kurz vor Weihnachten sind alle gestresst, also heute besser tüddelige leichte Blogkost und wir spielen gemeinsam eine Runde virtuelles Low Carb Bullshit-Bingo. Natürlich mit Begriffen, von denen ich mich in diesem Jahr teilweise verfolgt gefühlt habe, oder die mich inzwischen teilweise nerven, weil ich sie selbst so oft verwendet habe.

Ja, das wird lustig! Tralalala, ich freue mich so…

Hier kommt dein buntes Schlagwort-Kärtchen

Cheat-Days Hungerstoffwechsel Bulletproof-Coffee
Steinzeit-Ernährung Kilo-Kick No Carb
Eiweißbrot Schlank im Schlaf Jojo-Effekt

 

Und los geht´s …Top, die Watte quillt…

(nochmal als kleine Erinnerung an die scheidende Fernsehshow „Wetten dass!“)

Stell dir vor, wir sind eine Reihe von Freundinnen, die alle mehr oder weniger mit dem Gewicht kämpfen, und unterhalten uns bei einem Treffen angeregt über unsere aktuellen Diäterfahrungen und spielen dabei LC Bullshit-Bingo…

„Sag mal, was trinkt ihr eigentlich morgens?“
„Wie morgens, einen Kaffee oder einen Tee natürlich?“
Entsetzte Blicke am Tisch.
„Wie, du trinkst einen normalen Kaffee, dann hast du aber keinen guten Start in den Tag. Du brauchst doch zum Frühstück schon deine Portion Fett um auf Flughöhe zu kommen.“
„Hmmm, aber ich will doch nirgendwo hinfliegen?“
„Du dumme Nuss, um deinen Stoffwechsel und die Fettverbrennung auf Touren zu bekommen, musst du morgens einen Bulletproof-Coffee trinken, sonst wird das nix…“

OK, ein Kaffee mit Butter und Kokosöl wurde zum heilsbringenden Getränk erkoren und war in allen Online-Medien präsent bis zum Erbrechen. Auch wenn er sicherlich gut ist und den Körper in der Früh ordentlich anfeuert, ich war irgendwann bei dem Namen nur noch genervt und habe dabei die Lust verloren, dieses Wundergetränk selbst zu probieren. Naja, vielleicht hole ich das 2015 einfach noch nach.

Aber das Gespräch unter Freundinnen geht natürlich weiter, du hast ja gerade mal einen Begriff gestrichen…

„Also ich esse ja jetzt Low Carb, um richtig viel Gewicht zu verlieren.“
„Oh, interessant, wie machst du das?“
„Ganz einfach, ich esse keine Kohlenhydrate mehr.“
„Ja und wie machst du das genau?“
„Naja, ich esse kein Brot, keine Nudel und kein Reis und dafür viel Gemüse, Fleisch, Milchprodukte, Linsen etc..“
„Aber dann isst du ja doch Kohlenhydrate…???“
Eingeschnappte Freundin: „Nein, mach ich doch gar nicht. Bääääh…“ und stampft mit dem Fuß auf wie ein Kleinkind
„Na logo machst du das: In Gemüse sind auch Kohlenhydrate drin. Low Carb ist nämlich nicht No Carb, weil auch im Salat, in Milchprodukten usw. sind Kohlenhydrate enthalten, wenn auch meist nicht so viele und dazu noch in einer komplexem langkettigen Form.“ (es ist eben immer gut, wenn zumindest eine der Freundinnen Ahnung von der Materie hat).

Wie oft ich mich in diesem Jahr mehr oder weniger nett mit „fachkundigen“ Menschen rumgebürstet habe, die immer wieder gerne behaupten, Low Carb wäre analog „keine“ Kohlenhydrate, war nervig und ich bin wegen der geistigen Ignoranz vieler Besserwisser/innen leicht angestrengt. Aber bisher ist mir jede/r das offizielle Low Carb Gesetz schuldig geblieben oder gibt es gar die gottgegebenen 10 Low Carb Gebote und ich weiß nur davon nichts? Es bleibt dabei, es gibt unterschiedliche LC Ausprägungen und die variieren eben was der Kohlenhydratverzehr angeht. Aber Low Carb sind sie alle, egal ob 30 g oder 100 g Kohlenhydrate pro Tag.

Aber „dicke“ Freundinnen haben sich natürlich noch viel mehr zu erzählen…

„Also, ich werde ja jetzt ganz einfach über Nacht schlank?“
„Wie machst du das denn?“
„Ich mache die Diät „Schlank im Schlaf“ und verzichte abends auf Kohlenhydrate und verbrenne im Gegenzug mein ganzes Fett.“
„Uiiii, davon habe ich auch schon viel gehört und werde das auch gleich mal testen, ob das wirklich was bringt.“

„Schlank im Schlaf“ ist eines der Diätprogramme, was mir durch die Dauerpräsenz auf den Keks ging und deshalb den Weg in mein Bullshit-Bingo gefunden hat. Es gibt viele Menschen, die mit SiS tolle Erfolge gefeiert haben. Der Name alleine ist ein gigantischer Marketing-Coup und schon dafür gehört dem Erfinder eigentlich eine Medaille.

Und immer schön daran denken, die Bingo-Wörter zu streichen! Weiter geht es schon…

Frauen sprechen ja zum Glück immer und über alles…

„Hach, gestern habe ich mir zum Frühstück 2 Brötchen mit Marmelade geschmiert, später gab es dann Spaghetti Bolognese und als Abendessen habe ich mir eine große Tüte Chips gegönnt…“
„Bist du Depp? Du hast uns doch gerade von deiner Low Carb Ernährungsweise erzählt?“
„Ach du Dummchen, ich hatte doch gestern meinen Cheat-Day, an dem ich alles essen darf was ich will, und das schöpfe ich dann auch so richtig aus.“

Cheat-Days sind sehr beliebt, wobei ich kein echter Freund davon bin, feste Wochentage als „Fresstage“ zu deklarieren. Ich bin ein Freund von unterschiedlicher Kalorienzufuhr um den Stoffwechsel auf Touren zu halten, aber versuche das situativ nach Hungerlage zu regeln und das dann auch in Maßen und mit überwiegend gesunden Nahrungsmitteln. Sorry an alle Cheat-Day Liebhaber/innen. Jeder eben so, wie er das mag. Aber ein Top-Begriff für das Bullshit-Bingo, findest du nicht?

Eine in so einer Weibergruppe, kennt sich doch immer besonders gut aus…

„Mir knurrt jetzt schon seit Wochen unerträglich der Bauch…“
„Warum denn das?“
„Ich mache gerade die „Schnell Abnehmen Diät“ und da gibt es nur 800 Kalorien am Tag. Da gehe ich jetzt nach 2 Monaten echt am Krückstock.“
„Bist du wahnsinnig! Du zwingst mit der Diät deinen Körper ja in einen totalen Hungerstoffwechsel und der wird als Antwort deinen Grundumsatz drosseln. Wenn du dann mit der tollen Diät fertig bist und wieder isst wie ein Scheunendrescher, schlägt der Jojo-Effekt unbarmherzig zu. Die höhere Kalorienzufuhr in Verbindung mit deiner ungesunden Fresserei und dem jetzt auch noch abgesenkten Stoffwechsel, pumpen deine Schenkel wieder schneller auf als jede Luftpumpe. Hihi und die Haxen werden dann dicker als vorher und auf jeden Fall viiiiel dicker als meine Beine.“

Hach, Freundinnen können doch sooo nett sein. Ein Glück sind wir ja eigentlich nicht so. Aber beide Begriffe sind in den Abnehmforen auch wirklich allgegenwärtig, werden für mein Gefühl auch hin und wieder etwas schnell in den Raum geworfen. Mich würde eine wissenschaftlich gesicherte Studie interessieren, wie schnell und in welchem Umfang der Körper wirklich den Stoffwechsel runterfährt. Ich habe schon sehr widersprüchliche Dinge darüber gelesen. Als größeres Problem schätze ich immer noch die Rückkehr zu den alten Ernährungsgewohnheiten ein, die im Anschluss an einen Gewichtsverlust wieder dick machen.

Und, schon das erste Mal Bullshit-Bingo gerufen? Nicht vergessen: Aufstehen, um sich selbst drehen und schön laut rufen bitte.

Aber noch sind wir nicht fertig und klatschen munter weiter…

„Ich habe heute 800g weniger gewogen als gestern?“
„Das glaube ich nicht.“
„Ist aber so. Ätschibätschi! Alles dank dem tollen Kilo-Kick. Ein echtes Wundermittel und zaubert über Nacht die Kilos weg.“

Der Kilo-Kick ist auch so ein Phänomen, was einem in allen Foren in die Hacken tritt. Viel Quark, Eiweiß und Zitrone sind natürlich eine unterkalorische Mahlzeit, die dabei stark entwässernd wirkt und durch die Zitrone die Fettverbrennung anfeuert. So kommt es zu einem ordentlich wiegbaren Gewichtsverlust, der aber aus viel Wasser und nur wenig Fett besteht. Wem das schmeckt OK, aber nachhaltig abnehmen, geht für meine Begriffe anders.

So langsam neigt sich das Treffen dem Ende…

„Aber wisst ihr was?“
„Nein, wissen wir nicht, aber du wirst es uns sicher gleich erzählen…“
„Hihihi, ich nehme jetzt mit der Steinzeit-Ernährung ab, und das klappt super…“
„Das glauben wir dir gerne, dass die kohlenhydratarme natürliche Ernährungsweise, die sich an unseren Ur-Anlagen orientiert, gewichtsregulierend wirkt und dass es dir gut damit geht…“
„Aber noch effektiver wäre es natürlich, wenn du auch den Steinzeit-Lifestyle zu 100% umsetzen würdest und im Felljäckchen mit Knüppel in der Hand am Feuer sitzen tätest und dir deine Fleischration zu Fuß selbst erjagen, oder die Nüsse kletternd aus den Bäumen ernten würdest. Also nicht nur so halbherzig an die Sache rangehen meine Liebe…“

Steinzeit-Ernährung oder auch Paleo genannt, ist auch so ein Dauerbrenner, der in diesem Jahr in aller Munde war. Da ich nicht zurück in eine Höhle will, und auch sonst keiner wirklich wieder mit Bären Auge in Auge kämpfen will, hat auch das als Vorlage für die Ernährung von heute aus meiner Sicht zumindest ein hinkendes Bein. Aber letztendlich ist Low Carb ja auch eine Annäherung an unsere ursprüngliche kohlenhydratreduziertere Ernährungsweise.

Soooooo, auch das schönste Treffen geht einmal vorbei und die Damenrunde verabschiedet sich voneinander…

„Ach ihr Lieben, es war sooo schön mit euch…“
„Fand ich auch, macht es gut…“
„Tschö mit ö und ich gehe erst mal um die Ecke ein Eiweiß-Brot kaufen.“
„Hihihi, jaja, ohne Brot geht es dann halt doch nicht. Tschüssikowski“

Beim Brot stoßen wir an die Low Carb Grenzen unserer Sozialisation. Brot wird meist als Grund genannt, wenn es mit Low Carb nicht dauerhaft klappt. Es gibt Alternativen im Handel, aber selbst Backen macht doch mehr Spaß und man weiß wenigstens, was drin ist.

Buuuuuuuullshit……………….

Spätestens jetzt müssten eigentlich alle Begriffe gestrichen sein und du schon fast schon einen Drehwurm haben.

Ich hoffe, das kleine Spiel hat dir Freude bereitet und überbrückt nochmal etwas die Zeit bis zum Heiligen Abend.

Zu meiner Entlastung möchte ich anmerken, dass das Treffen der Freundinnen verkürzt und extrem vereinfacht dargestellt wurde und nicht die sonst üblichen komplexen weiblichen Gesprächsinhalte darstellen. Denn insbesondere Frauen, widmen sich immer vielfältigen tiefgründigen Themen und versuchen bei allen konspirativen Zusammenkünften stets die Welt und wenn notwendig auch das ganze Universum zu retten. Das beinhaltet dann natürlich auch Modetipps, Männergeschichten, Kochrezepte und jede Menge Klatsch und Tratsch aus der Welt der Reichen und Schönen.

Aber es ist doch so: Ohne Kleidung wären wir nackt, ohne Fortpflanzung ausgestorben, ohne Kochrezepte verhungert…

Mist, jetzt ist mir für Klatsch und Tratsch aus der Welt der Reichen und Schönen irgendwie nichts eingefallen….

Du verstehst mich aber schon, da bin ich mir sehr sicher.

Wo wir gerade bei der Welt der Schönen waren. Beim Zappen in der vergangenen Woche, bin ich in einer Fernsehsendung hängen geblieben, die aus aktuellem Anlass mein Interesse geweckt hat. Es war die Sendung „Extrem schön“ und das ist die Sendung, in der aus Fällen wir mir, also einem hässlichen Entlein, mit geballter Kraft einer ganzen Mannschaft von Fachleuten, ein schöner Schwan wird. Die Ergebnisse die erzielt werden sind beeindruckend und ich war wie gebannt von der Verwandlung der Frau in der Sendung. Das TV-Format gibt es wohl auch schon länger, lief aber irgendwie die ganze Zeit an mir vorbei. Und das, obwohl ich eine ausgesprochene Schwäche für Trash-TV habe.

Also gut, ich war nach der Fernsehsendung irgendwie angefixt und habe mich im Internet direkt auf die Suche gemacht. Schließlich steht bei mir eine umfangreiche Rundumerneuerung an, und neben dem Straffen meines Bodys, würden die Fernsehfuzzis für das TV-Format sicher auch gleich noch meine Schrumpfmöpse wieder aufpumpen und mir eine Wallemähne mit Extensions basteln.

Als Betti hingefahren und als Pamela Anderson heimgekommen… Hust Hust…

Also habe ich mich schlau gemacht, was das Bewerbungsprozedere angeht, und habe mir dann auch angefangen Gedanken zu machen, was eine Teilnahme eigentlich für mich bedeuten würde. Ich greife schon mal vorweg, ich habe mich entschieden, mich nicht zu bewerben. Zum einen ist es so, dass ich sicherlich in einem gewissen Umfang exibitionistisch veranlagt bin, sonst hätte ich keinen so persönlichen Blog, aber für mich gibt es doch noch Grenzen, die ich nicht überschreiten möchte. Und dazu gehören für mich eindeutig Bilder und Aufnahmen in (fast) unbekleidetem Zustand und genauso wenig möchte ich Bilder von mir auf einem Operationstisch durch Deutschland geistern sehen. Auch wenn der Gedanke reizvoll war, sich in der Hand von Fachleuten für „hoffentlich kostenfrei“ verwandeln zu lassen, sehe ich mich selbst nicht in der Sendung und das ist denke ich auch gut so. Dazu kommt noch, dass man sich bereit erklären muss, für die 8 Wochen der Dreharbeiten uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen und daheim alles stehen und liegen zu lassen. Wäre sicher machbar, aber für mich klang das so nach Einzelzelle und Kontaktverbot. Klar, das Familienwiedersehen wird am Ende als große Überraschung zelebriert, aber 8 Wochen ohne meinen lieben Mann und ohne meinen Happy Carb Blog. Du hättest ja fette Entzugserscheinungen.

Besser nicht…

Ansonsten bin ich gedanklich mit den Vorbereitungen für das Weihnachtsessen beschäftigt und bin da auch noch nicht ganz am Ende angekommen. Mein geplanter Nachtisch (Kokos-Mascarpone-Creme mit Himbeer-Chialade) hat den Testlauf mit lieben Freunden am vergangenen Samstag nicht bestanden. Immer unangenehm, wenn sich beim Essen so eine betretene Stille am Tisch breit macht und die Münder der Gäste sich kräuseln. Das helle Brot, was ich als Beigabe zum Raclette gereicht habe, kam zwar besser an, aber auch da war ich mit dem Geschmack noch nicht restlos zufrieden. Da muss ich also auch nochmal ran. Naja, ich habe ja alle Zeit der Welt.

Wann war nochmal Weihnachten?

Aber es war trotzdem ein wunderbarer und vergnügter Abend und ich bin ins Bett gegangen, mit einem krassen Geschmack von Haarspray im Mund und einer super Idee. Als ich meine liebe Freundin zum Abschied geherzt habe, hatte ich schwuppdiwupp ihre Haare im Mund und dachte nur „Bääääh“. Ich habe es überlebt, aber wäre das nicht auch eine tolle Wette für „Wetten dass“ gewesen? Ich wette, dass ich 3 Haarsprays aus insgesamt 50 unterschiedlichen Sprays direkt vom Haar gelutscht erkennen kann. Um den Ekelfaktor etwas höher zu ziehen, hätte ich ja die Wette mit Hunden oder Katzen anbieten können. Der arme geschundene Herr Lanz hätte meinen Einsatz bestimmt zu würdigen gewusst und hätte das mit einer intelligenten Frage abgerundet wie z.B.: „Welchen tieferen Sinn haben Sie für sich aus dieser Wette gezogen?“

Aber zu spät. „Wetten dass“ ist Geschichte, und das ist vielleicht auch besser so. Und das meine ich jetzt nicht nur wegen meines unappetitlichen Wettvorschlages, der wohl doch besser vor der Welt verborgen bleiben sollte.

Der Speiseplan des heutigen Tages sah übrigens wie folgt aus:

Frühstück: Chia-Apfelschmarrn
Mittagessen: Orangen-Steckrübensuppe mit gerösteten Curry-Mandelblättchen
Leckerei zum Kaffee: Schoko-Chai-Kuchen
Abendessen: Gebratenes Lachsfilet mit TK-Rahmspinat

Abschließend möchte ich mich für die vielen Nachrichten und Kommentare zu dem Beitrag von letzter Woche bedanken. Mir war nicht bewusst, dass ich so vielen Leser/innen aus dem Herzen spreche. Dachte ich doch, dass das nur die kleinen Marotten der leicht durchgeknallten Betti sind. Aber so viel Gewicht zu verlieren, ist eben nicht nur Tschingderassasa, sondern konfrontiert einen mit seinem tiefsten Selbst und das ist nicht immer nur lustig und schön. Veränderungen aushalten und Gewohntes loslassen können sind nun mal nicht meine Stärken. Und das gilt sogar für mein früheres, jetzt verdünnisiertes, Übergewicht. Auch wenn das vielleicht seltsam anmutet.

Bei meinem Gewicht passiert eben nicht viel. Es hangelt sich so hin und her, aber direkt nach Weihnachten werde ich die restlichen Kilos in Angriff nehmen. Bis dahin gilt es, zumindest so gut es geht, den Gewichtsverlust nach 2015 zu retten.

Ich hoffe, du kommst mit deinen Lieben gut über die Weihnachtstage und bist nächste Woche bis in die Haarspitzen motiviert, mit vollgefressener Wampe, den Ausführungen meines Happy Carb Weihnachtsmenüs zu folgen. Ein kleiner Weihnachtsgruß folgt natürlich noch just-in-time am 24. Dezember.

Freu dich drauf…

Übrigens, vor genau einem Jahr stand ich in New York vor der Fassade des wunderschönen Gebäudes von Saks auf der 5th Avenue und habe mich mit großen Augen, mindestens 20-mal oder mehr, von genau dieser 3D-Lichtshow verzaubern lassen. Auch gerade eben war ich wieder vollkommen verzaubert und winke dir virtuell mit dem Saks-Geschenkemonster zu. Happy Holidays…

Es grüßt dich der Weihnachts(b)engel Betti


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