Meistens kommt es doch irgendwie ganz anders, als geplant und gedacht…
Juhuuuuu. Da sind wir wieder. Der Jahreswechsel steht in den Startlöchern. Die ersten Dödel böllern draußen schon wieder munter rum, so ganz ohne Hirn und Verstand. Scheinbar kennen die weder Kalender noch Uhrzeit und ich frage mich ehrlich, ob man den Zugang zu Neujahrsfeuerwerk im Handel nicht mehr vom Alter abhängig machen sollte, sondern von der vorhandenen Intelligenz.
Egal, alle Jahre wieder und was die Lernfähigkeit der Menschen angeht, bin ich ja gelegentlich sowieso skeptisch.
Wieder ist ein Jahr vorbei. Wenn ich in meinen gefühlten Kalender schaue, dürfte es gerade mal Mai sein und der wahnsinnige Sommer in den Startlöchern, aber mitnichten, denn das Jahr ist rasant vorangeschritten. Bei mir lag das verbrummsummste Gefühl sicher daran, dass etwa ab Mitte des Jahres auf einmal Probleme auftauchten, die ich in dem Umfang nicht auf dem Schirm hatte und die mich dann den Rest des Jahres mehr oder weniger gedanklich und arbeitsmäßig vollständig blockiert haben.
Du hast es ja am Rande schon mitbekommen, dass es da rund um mein neuestes Buch etwas Chaos und Veränderungen gab.
Ich nehme dich mal kurz zurück mit in den August. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, dass ich in meinem Happy-Carb-Geburtstagspost schon habe anklingen lassen, dass es mit der Autorenschaft eher schwierig ist und nicht gut läuft. Die Absatzzahlen waren stark rückläufig und vor allen Dingen wurde es immer schwieriger, die Bücher in den stationären Buchhandel zu bringen. Natürlich war mir nicht entgangen, dass geplante Bücher meines Verlages aus der Vorausschau nicht veröffentlicht wurden und selbst die älteren Logi-Longseller, nicht zeitnah nachgedruckt wurden. Also selbst mit Abstand und ohne genau reinschauen zu können war spürbar, dass es nicht gut läuft. Und nicht nur mir war das aufgefallen, so oft wie ich darauf angesprochen wurde. Mein Verlag signalisierte damals auch schon durch die Blume, dass es aktuell schwierig ist und das Wasser hoch steht. Aber man arbeite an einer Lösung und die wäre sehr vielversprechend.
Soweit, so gut, aber ich war natürlich beunruhigt. Man muss realistisch sagen, dass es einfach mit einem so kleinen Verlag auf Dauer schwer ist, sich gegen die Großen der Branche zu behaupten. Nichts ist knapper, als die Regale und Tische im Handel und da kommen halt einfach die großen und bekannten Verlagshäuser besser hin, als ein kleiner Verlag, der keinen eigenen Vertrieb hat und sich eines externen Dienstleisters bedient. Schwierig und nicht so einfach zu lösen dieses Dilemma. Ein leistungsorientierter Vertrieb ist für jedes Unternehmen überlebenswichtig, neben den richtigen unternehmerischen Entscheidungen, einer der Nachfrage des Marktes entsprechenden Ausrichtung des Angbotes und einer professionellen und kostengünstigen Herstellung und Organsisation. Alles das lässt sich einfach mit mehr Größe besser realisieren, als in einer kleinen Einheit.
Merkt man mir eigentlich noch an, dass ich 25 Jahre mit kaufmännischen Belangen beschäftigt war?
Mitte August war es dann soweit und ich habe die Info bekommen, dass es eine Hochzeit zwischen Systemed und Riva (Münchner Verlagsgruppe) geben wird. Und ich will ehrlich sein, dass sich meine Begeisterung doch sehr in Grenzen gehalten hat.
Warum, wirst du dich jetzt fragen? Klingt doch toll?
Es ist ganz einfach, die bisherigen Bücher, die ich von Riva gekauft hatte, fand ich eigentlich alle von der Qualität her nicht überzeugend und ich hatte direkt Panik, was nun aus meinen hübschen und hochwertigen Happy-Carb-Büchern wird. Wie gut, dass ich mein Herz auf der Zunge habe und es gab schon im August ein interessantes Telefonat mit Geschäftsleitung und Programmleitung von Riva, wo ein erstes Beschnuppern stattfand. Man bedankte sich hinterher für meine „Offenheit“. Es geht doch nichts über diplomatische Formulierungen, aber man hat mir versichert, dass meine Bücher nicht grundlegend verändert werden sollen, sondern geschätzt wird, was ich da aufgebaut habe und „man könne bei Riva auch schöne Bücher“. Klar war man etwas angesäuert, weil ich deren Bücher erst mal kritisiert habe, aber man hat es mit Fassung getragen.
Die Bücherwelt ist im Wandel und ich bin ein Buchdinosaurier.
Also, ich war zwar immer noch skeptisch, aber ich bin ja auch nicht doof und sehe durchaus die Chancen, die der Wechsel für mich bereithält. Die Münchner Verlagsgruppe ist nämlich die Verlagsgruppe mit dem größten Wachstum am Buchmarkt der letzten Jahre. Entgegen dem Trend der anderen Verlagshäuser und der sonstigen schrumpfenden Marktentwicklung. Und nur, weil mir der eine oder andere Titel zu trashig ist, oder ich bei einigen Büchern die Buchqualität nicht ausreichend finde, gibt es trotzdem dafür einen nicht unerheblichen Markt und das hat man dort erkannt und erfolgreich umgemünzt. Also streite ich mich nicht darum, ob es Bücher braucht mit dem Titel „Kacka Sutra“, „Nazi Goreng“ oder „Hallo i bims der Faust“. Für alles gibt es eben Kundschaft und die entscheidet, was sie kauft. Es ist nicht an mir, das zu bewerten. Es gibt auch die Bildzeitung und den Spiegel, und spätestens nach dem Fall Relotius, weiß man da ja auch nicht mehr, wo man mehr Lügen aufgetischt bekommt.
Ein Angebot, was ich von meinem neuen Verlag auf jeden Fall sehr schätze, ist, dass es eine gute Auswahl an Lizenzbüchern gibt und so die spannenden Bücher von Jason Fung (Die Schlankformel) oder auch Melissa Hartwig (Alles beginnt mit dem Essen) dem deutschen Markt zugänglich gemacht werden. Ich muss doch zugeben, dass meine Englischkenntnisse nicht ausreichen würden, diese Bücher im Original zu lesen.
Nichts ist für jeden, aber so ist das im Leben ja immer.
Es fühlte sich für mich nur insgesamt total bescheiden an, irgendwie so einfach verkauft worden zu sein, ohne selbst eine Wahl zu haben oder gefragt worden zu sein. Auch wenn das kein rechtliches Problem ist, denn das ist alles im grünen Bereich, hasse ich es einfach, wenn Dinge, die mich betreffen, über meinen Kopf hinweg entschieden werden und dieses unangenehme Gefühl, ist mir auch bis heute erhalten geblieben. Vielleicht kannst du das ja nachfühlen und verstehen. Aber alles ist natürlich besser, als das Worst-Case-Szenario, dass mein alter Verlag vielleicht irgendwann pleite gewesen wäre.
Trotzdem ist noch nicht alles im Lot.
Wenn du jetzt denkst, dann war doch im Sommer alles klar und supi, dann bist du leider falsch gewickelt. Das Chaos nahm dann erst seinen Lauf. Was ich nicht so konkret wusste, war, dass zwar Gespräche laufen und der beiderseitige Wille zur Hochzeit groß war, aber bis dann am Ende mal jeder Furz gekernt und jeder Euro zweimal gedreht wurde, war es Dezember.
Und mittenrein in die Zeit fielen leider die Produktion, der Druck und die Veröffentlichung meines aktuellen „Fastfood und Partyrezepte-Buches“. Von daher war der ganze Entstehungsprozess echt ein Buch mit Pleiten und Pannen und ich habe so viel Ärger verspürt und Tränen geweint, dass ich zwischendurch wirklich hinschmeißen wollte. Von einem unbenannten Titel zum ungünstigsten Zeitpunkt, nämlich nach der großen Korrekturrunde, von doppelten Büchern und verschiedenen ISBN´s in den Handelsplattformen, von Druckterminen und Veröffentlichungsterminen die verschoben wurden, ohne dass es mir jemand gesagt hat, und ich z.B. nur durch Zufall 3 Tage vor dem mir bekannten Erscheinungsdatum erfahren habe, dass das Buch überhaupt nicht gedruckt wurde. Macht ja nix, ich mache hier doch keine Werbung für das Buch, also weshalb sollte man der doofen Autorin so eine Nebensächlichkeit mitteilen? Es gab keine vernünftige Kommunikation, keine professionelle Organisation und irgendwie hing immer alles zwischen den Welten bzw. den Verlagen. Spätestens da war mir auch klar, dass ich so in Zukunft nicht arbeiten will.
Mehr als einmal habe ich in den letzten Monaten gedacht, wie schlecht man einen Job eigentlich machen kann und warum zur Hölle ich heute nicht mehr die Möglichkeit habe, Personen mit so mangelhafter Leistung eine Kündigung in die Hand zu drücken und dann mit einem Händedruck zur Tür zu begleiten. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass ich mir diese Option in meinem Leben nochmal herbeiwünsche. Du merkst, das ging alles tierisch an die Substanz und ich habe das Jahresende herbeigesehnt, um jetzt alles abzuschütteln und im alten Jahr zurückzulassen.
Weg mit dem ganze Mist!
Seit Dezember arbeite ich direkt mit Riva zusammen und jetzt, wo auch die vertraglichen Dinge zwischen den Verlagen geregelt sind, geht es langsam aufwärts. Es braucht sicher noch etwas um das Chaos vollendes aufzuräumen, aber meine Ansprechpartnerin bei Riva ist sehr bemüht und hält mich in allen Schritten auf dem Laufenden. Auf jeden Fall hat Riva Wort gehalten und mein neues Buch wurde gewohnt Happy-Carb-schön und ist wieder mit Aufwand gestaltet und mit wertigem Hardcover gedruckt. Darüber habe ich mich richtig gefreut und mir ist hier ein Sack Klötze vom Herzen gepoltert, als ich das Buch hier in der Hand hielt. Nach all dem Kampf und Krampf.
Ob die neue Konstellation am Ende ein Erfolgsmodell wird, bleibt abzuwarten. Der Start meines neuen Buches war bei dem ganzen Chaos sehr durchwachsen. Klar, ich habe selbst hier kaum Werbung gemacht und als das Buch im Dezember erschienen ist, hatte keiner mehr einen großen Kopf für Low-Carb-Bücher. Dabei ist gerade der Verkauf des Buches besonders wichtig, denn schon Mitte Januar werde ich – was zukünftige Bücher angeht – an den Zahlen des aktuellen Buches gemessen. Riva ist da sicher stärker zahlengetrieben und will natürlich Erfolge sehen. Gleichzeitig werde ich nach einer Anlaufzeit den neuen Verlag genauso daran bemessen, wie gut er es schafft, meine Bücher in die Welt – also in die Läden – zu bringen. Aber es wird dazu sicher das erste Halbjahr brauchen, um sich ein vernünftiges Bild zu machen.
Jetzt bin ich erst mal froh, dass das neue Buch geschafft ist.
Falls du mein neues Buch noch nicht hast, dann freue ich mich sehr, wenn du es dir noch holst. Falls du selbst kein Bücher-Junkie bist, dann macht es auch Freude so ein hübsches Buch zu verschenken.
Entschuldigen möchte ich mich bei allen Frühbestellern, die damals noch die signierten Bücher über die Systemed-Seite bestellt hatten. Durch den Verlagswechsel gibt es keine signierten Bücher mehr und die Weitergabe der Daten und die zügige Auslieferung hat natürlich in dem Chaos auch nicht geklappt. Ich hoffe, es sind aber zwischenzeitlich alle Bücher eingetrudelt und ansonsten bitte melden.
Hier jetzt aber das „Corpus Delicti“ und nochmal Danke, dass meine Bücher den Weg zu dir finden dürfen. Mehr Infos, einen Blick ins Buch und auch die Rezeptübersicht findest du auf meiner Buchseite:
Buchformat: 128 Seiten, 15,4 x 21,6 cm, gebundenes Buch
ISBN: 978-3-74230-890-0, Riva Verlag
Preis (inkl. MwSt.): 12,00 Euro (eBook 9,49 Euro) Buch bei Amazon bestellen Buch bei Thalia bestellen Buch bei genialokal bestellenDas eBook gibt es bei allen großen Online Shops wie Amazon und Thalia. Das Buch ist natürlich auch im lokalen Buchhandel erhältlich. Bei genialokal kannst du das Buch einfach für deinen lokalen Buchhändler zum Abholen bestellen. Ebenfalls bestellbar über alle großen Online Shops wie z.B. Bücher.de, Hugendubel oder Osiander.
Einen kleinen Blick voraus will ich auch schon gewähren. Denn auch wenn jetzt alles so Banane lief, geht es für mich im Jahr 2019 mit weiteren Happy-Carb-Büchern weiter. Die kommenden Bücher waren vertraglich schon vor einer ganzen Weile fixiert, also noch bevor die neue Situation bekannt war.
Endlich, ein Happy-Carb-Ketobuch
Ich weiß, dass es hier eine ganze Reihe von Leser/innen gibt, die ähnlich wie ich, zeitlich befristet die Kohlenhydrate strenger reduzieren, um in Ketose zu kommen. Dazu habe ich auch viele Leser/innen die dauerhaft ketogen leben und viele meiner Rezepte immer ihren eigenen Bedürfnissen entsprechend anpassen. Also war nur naheliegend, dass ich ein kleines Happy-Carb-Keto-Kochbuch mache mit lauter leckeren Keto-Ideen, ganz im Happy-Carb-Stil. Du kannst auch schon einen Blick aufs Cover werfen, denn unsere Buchseite haben wir vor einigen Tagen aktiviert. Wir sind aktuell auch schon im Hintergrund dabei den Buchsatz fertigzustellen. Mitte Januar geht das Buch in Druck und wird dann im Februar erscheinen. Hier geht es zum Happy Carb Keto-Kochbuch.
Im Herbst nächsten Jahres wird es weihnachtlich bei den Büchern, denn es wird ein kleines Happy-Carb-Weihnachtsbuch geben. Natürlich mit Leckereien rund ums Fest und jede Menge Plätzchen und Lebkuchen. Da findest du dann auch viele der Lieblingsrezepte hier vom Blog. Die Klassiker wie Butterplätzchen und Spritzgebäck sind gut, wie sie sind, und müssen natürlich rein, in das geplante Buch zum Fest.
Genauso wird es passend dazu ein Happy-Carb-Backbuch geben. Auch in dem kleinen beliebten Format und eine prima Ergänzung zu dem Weihnachtsbuch, mit dem ebenfalls hohen Anteil an Backrezepten. Alle Bäcker dürfen sich also auf den nächsten Herbst freuen.
Und sollte die Happy-Carb-Buchreihe danach wirklich enden, so ist das, finde ich zumindest, ein schöner und würdiger Abschluss.
Aber noch ein weiteres Buch steht in der Warteschlange.
Es ist durchaus so, dass ein neuer und größerer Verlag Vorteile bringt und die durfte ich im Herbst dann auch gleich kennenlernen. Du erinnerst dich sicher, dass ich in diesem Jahr die Konjakwurzel für mich entdeckt habe. Überzeugt war ich ja früher schon, nur die nassen Nudeln waren eher nicht mein Ding. Durch die Kooperation mit Shileo hat sich das grundlegend geändert, denn es gibt den wunderbaren getrockneten Konjakreis und die passenden Nudeln inzwischen regelmäßig hier im Haus. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich relativ einfach, ohne mir weh zu tun, abgenommen habe. War nicht mal geplant und hat sich so als Nebeneffekt eingestellt. Ich stand verwundert auf der Waage. Also bin ich der Konjakwurzel nochmal näher gekommen und habe begonnen, auch mit Konjakmehl zu arbeiten. Und weil ich wirklich gute Erfahrungen gemacht habe, kam mir die Idee, ein passendes Buch dazu zu schreiben. Diese Idee habe ich an Riva herangetragen und voilà, im März kommt schon mein erstes Nicht Happy-Carb-Buch „Abnehmen mit Konjak“. Es war ein spannendes Buchprojekt und ich bin gespannt, wie es dir gefällt. Hier geht es zum Buch Abnehmen mit Konjak.
Und nun, Autorin in der Zukunft?
Bei all der Arbeit und all den neuen Büchern darf man aber nicht vergessen, dass ich inzwischen erkannt habe, dass man, um wirklich davon leben zu können, wesentlich mehr Bücher machen müsste, oder eben Stückzahlen verkaufen, die bei mir aber wegen der fehlenden Bekanntheit nicht drin sind. Ich bin weder prominent noch ein Instagram-Mega-Influencer. Wollte ich aber auch nie sein. Und die „normalen“ Kochbuchprofis der großen Verlage schreiben pro Jahr 4-8 Bücher, dann ist das sicher gut machbar. Aber das ist keine Schlagzahl, die ich mir für mich vorstellen kann. Genauso ist Selbstverlag keine Option für mich, die ich gerne machen möchte. Da bin ich für mich inzwischen schon relativ klar.
Es war durchaus schmerzlich, das zu erkennen, aber auch befreiend, denn ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass es wahrscheinlich Ende nächsten Jahres bzw. im darauffolgenden Jahr beruflich auf neue Pfade gehen muss.
Die Tränen, die dafür notwendig waren, sind alle geweint und ich will im nächsten Jahr einfach das, was ich jetzt mache, nochmal richtig genießen, so lange es geht. Sollte es länger klappen, dann freue ich mich und ansonsten nehme ich es an, wie es kommt.
Es wird zu rechten Zeit kommen, was gut für mich ist.
Wenn ich in diesem Jahr eines gelernt habe, dann, dass die Dinge sich immer ändern und wir häufig überhaupt keinen Einfluss darauf haben. Ich kann nur an mir selber arbeiten, wie ich damit umgehe und welchen Raum ich den sorgenvollen Gedanken einräume. Auch wenn ich gerne die Dinge selber steuere, musste ich mir eingestehen, dass Gras nicht schneller wächst, auch wenn ich mit Herzblut daran ziehe oder 10 Stunden am Tag drauf starre. Von daher sehe ich so eine kleine Krisenphase, wie die jetzt im Herbst/Winter, auch immer als Lehrstunde an, um für die Zukunft zu lernen. Persönliche Entwicklung entsteht nur auf steinigem Gelände, da wo es Hindernisse zu überwinden geht und man seine eigenen Grenzen kennenlernt. Auch wenn das manchmal furchtbar nervig und unbequem ist.
Vielleicht kannst du ja nachvollziehen, dass mich die ganze Situation in den letzten Monaten doch sehr blockiert hat, weil es eben sehr energieraubend war. Natürlich sind das alles Gedanken und Gefühle, die im Rückblick verschwinden und vergessen werden, aber für den akuten Moment, trotzdem alle Aufmerksamkeit beansprucht haben.
Da war da noch die Hitze…
Was für ein Sommer. Ich war das letzte mal so braungebrannt, als ich noch 30 cm kleiner war. Der Sommer war unglaublich und ich muss gestehen, dass ich ihn genossen habe. Klar wäre etwas mehr Regen schöner gewesen, aber der Grill war unser bester Freund und so gut habe ich noch nie eine Dauerkarte im Schwimmbad genutzt. Gerne wieder einen so schönen Sommer, nur dann bitte in den Nächten einige wohltuende Regenschauer.
Problematisch war für mich jedoch, dass mein Arbeitszimmer direkt unter dem Dach liegt und ich über Monate nicht wirklich produktiv arbeiten konnte. Das Keto-Buch habe ich meist zwischen 7 und 10 Uhr bearbeitet und bin dann mit entsprechender Rechercheliteratur ins Schwimmbad verschwunden. Das ist eine Freiheit, die mir sicher zukünftig fehlen wird, wenn es mich wieder in die Arme einer Festanstellung treibt.
Vielleicht zögere ich das dann auch nochmal ein Jahr raus, denn ich träume ja immer noch den Traum, Bücher jenseits der Kochbücher zu machen und ich müsste mir für ein weiteres Sachbuch und einen netten Roman, ein weiteres Jahr freischaufeln. Mal sehen, was kommt und wen ich für meine Ideen begeistern kann. In meinem Alter findet es sich wahrscheinlich eh nicht so schnell einen Job und so öffnet sich vielleicht ein Zeitfenster, was ich dafür nutzen werde.
Die 50 winkt schon mal ganz vorsichtig rüber ins alte Jahr…
Ich werde nächstes Jahr 50 Jahre alt. Happy Carb wird auch 5 Jahre alt und vielleicht ist es auch einfach an der Zeit, weitere Träume in die Wirklichkeit umzusetzen. Ich will an der Stelle meinem tollen Mann Carsten danken, der alle meine Ideen und Verrücktheiten mitträgt und nach wie vor hier bei Happy Carb die wichtige Aufgabe des technischen Side-Kicks übernimmt. Er hat sich die letzten Monate mit mir hier aufgeregt und hat sich auch mehr als einmal gewundert, wie die Verlagswelt so funktioniert.
Um bei all der Aufregung etwas besser für mich selber zu sorgen, habe ich mir einige Kleinigkeiten angewöhnt. So kommen mehr positive Gedanken und mehr Gelassenheit ins Leben. Die will ich gerne mit dir teilen. Vielleicht ist ja etwas dabei, was auch dein Leben entspannter macht.
- Vorm Einschlafen reflektiere ich immer 3 schöne/angenehme Dinge, die ich über den Tag erlebt habe. Das können auch Kleinigkeiten sein. Alles was ein gutes Gefühl vermittelt ist schön. Mit positiven Gedanken einschlafen, tut richtig gut.
- Nach dem Aufwachen kuschel ich einen Moment mit mir selbst. Mir tut die eigene Umarmung als Start in den Tag sehr gut und dabei räkele und strecke ich mich auch noch. Keine Bange, mein lieber Mann wird auch noch gekuschelt.
- Um die Mittagszeit nehme ich mir 5 Minuten Zeit, um aktiv zu entspannen. Das klappt selbst auf dem Klo am Arbeitsplatz. Ich spreche in Gedanken „Alles ist“ und spanne dabei liegend, oder sitzend alles Muskeln an, also von Fuß bis zur Stirn, halte das kurz und dann beim Gedanken „guuuuuuut“, lass ich die Anspannung los und merke direkt, wie ich entspanne. Dann atme ich 3x ein und aus in natürlicher Geschwindigkeit und wiederhole das dann noch 2x. Diese Aktion mache ich täglich einmal, oder wenn es eine aufregende Situation erforderlich macht. Übrigens brauche ich das gedanklich ausgesprochene „Alles ist guuuut“, weil meine Gedanken sonst immer querhüpfen und die einfach machen, was sie wollen.
Ich weiß, man kann auch tolles Yoga machen, aber ich bin damit irgendwie nie warm geworden, mich in unnatürliche Haltungen zu bringen und dabei zu entspannen. Daher suche ich immer eine einfache Möglichkeit, die ohne großen Aufwand machbar ist. Auch zu esoterisch ist nicht mein Ding. Ich würde mir Klangschalen eher gegen den Kopf hämmern, aber jeder so, wie er das für sich als richtig und wohltuend empfindet. Selfcare ist ja ein großes Thema im Moment und es wird auch für mich im nächsten Jahr weiterhin wichtig sein, mich gut um mich selbst zu kümmern. Ich neige dazu, meine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen und bekomme das auch nur ganz schlecht aus mir raus.
Egal, wie viele schlaue Bücher ich zum Thema auch lese.
Sonst freue ich mich in erster Linie, dass es den Menschen, die mir nahe stehen, gut geht und keine bedrohlichen Ereignisse stattgefunden haben. Das Schicksal trifft uns ja alle auf unterschiedliche Art und Weise immer wieder und da ist es zwischendurch gut, wieder bei sich anzukommen und sich etwas mehr Widerstandsfähigkeit anzueignen.
Erfreulicherweise sind die ärgerlichen Kommentare hier im Blog auf ein verschwindendes Minimum reduziert. Der Hass und der Unfrieden, der inzwischen überall herrscht, versuche ich, so gut es geht auszublenden. In dem ganzen Wahnsinn, wo Menschen scheinbar tagaus und tagein damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu verletzen, nur weil der eine denkt, die Welt ist schwarz und der nächste denkt, sie ist weiß, versuche ich diese Negativität an mir vorbeitoben zu lassen. Das ist nicht immer einfach, aber ich werde immer besser.
Wir Menschen sollten alle versuchen etwas weniger darum zu kämpfen Recht zu haben in Situationen, wo es kein Recht zu haben gibt. Es geht um Liebe, Menschlichkeit oder zumindest um Respekt und Toleranz im Umgang miteinander. Da war doch was mit Weihnachten. Aber vielleicht schon wieder zu lange her, wenn ich mir die Kommentarspalten auf Facebook anschaue.
Jetzt am Ende meines Beitrages möchte ich mich bedanken. Dafür, dass du mir dir Treue hältst und überhaupt, dass du dich für mich und Happy Carb interessierst. Das nicht selbstverständlich, denn es gibt noch 100 andere tolle Low-Carb-Seiten.
Ein ganz besonderer Dank geht an die lieben Leserinnen, die mich vollkommen überraschend hin und wieder mit einem Geschenk oder persönlicher Post bedacht haben. Zu Weihnachten liebe Post von Leser/innen zu bekommen war supertoll. Danke, Danke, Danke!
5 Jahre nach meinem Start ins Low-Carb-Leben, war es immer noch die beste Entscheidung überhaupt. Nichts von dem, was die letzten Jahre passiert ist, bereue ich und ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe. Persönlich und natürlich was meine wunderschöne Buchreihe angeht. Das kann mir keiner nehmen.
Möge 2019 kommen, was will.
Wo wir bei meinem alljährlichen kleinen Blick in die Sterne landen. Das Horoskop für 2018 war eher durchwachsen und etwas verwegen, wie mir der Blick in meinen Beitrag von vor einem Jahr verraten hat. Lag damit ja auch nicht mal so falsch. Für dieses Jahr klingt das Brigitte-Horoskop sehr nett und wir schauen dann in einem Jahr, was da Wunderbares auf mich wartet.
Denken Sie perspektivisch, auf Sie kommt Wunderbares zu, aber auch Wunder brauchen Zeit.
Nach einigen mehr oder weniger schlauen Sprüchen von mir, will ich noch ein Zitat eines wirklich bewundernswerten Menschen anbringen. Der Astrophysiker Stephen Hawking ist in diesem Jahr verstorben und führt seine Forschungen nun in der Westminster Abbey gemeinsam mit Sir Isaac Newton und Charles Darwin fort. Ich wünsche ihm und seinen Kollegen alles Gute auf ihrer Reise durch das Universum.
Erinnert euch daran, nach oben in die Sterne zu blicken und nicht nach unten auf eure Füße! Versucht, dem, was ihr seht, Sinn zu geben, und fragt euch, was das Universum existieren lässt. Seid neugierig. Wie schwierig das Leben auch erscheinen mag, es gibt immer etwas, was ihr tun könnt und worin ihr erfolgreich sein könnt. (Stephen Hawking)
Wie in jedem Jahr gleite ich musikalisch mit dir aus dem Jahr raus und dann auch wieder hinein. Man merkt, dass man alt wird, wenn die Musikauswahl sich an den Todesfällen des Jahres orientiert. Ich mochte früher die Band „The Cranberries“ sehr gerne und deren Sängerin Dolores O’Riordan ist leider zu Beginn des Jahres verstorben. Schade, viel zu früh. Aber die Musik bleibt.
The Cranberries – Just My Imagination
Dir wünsche ich jetzt erst mal einen guten Rutsch ins neue Jahr. Pass auf dich auf!
Ganz liebe Grüße, deine Betti
Und immer dran denken: