Du merkst, meine Laune ist wieder mal prima.
Es war gestern schon wieder einmal so weit. Der Quartalstermin beim Diabetologen stand auf dem Plan. Mein Diabetes Typ 2 will schließlich überwacht werden.
Und egal wie alt ich noch werde, hocke ich da immer und warte mit einem Blutdruck in den Adern, der jenseits von Gut und Böse ist.
Kennst du auch diesen Weißkittel-Bluthochdruck? Ich gehe durch die Tür in der Praxis, und mir schießt direkt der Blutdruck in die Höhe. Ich witzele immer bei meinem Arzt, dass der Besuch bei ihm irgendwann mal mein letztes Stündlein sein wird.
So in 50 Jahren etwa…
Aber ohne Witz, ich sollte schon mehrfach ein Belastungs-EKG machen, aber das scheiterte immer am Blutdruck. Ich sitze dann halbnackt und angestöpselt auf dem Rad und mein Blutdruck ist ohne jede Belastung schon so hoch, dass ich wieder runter muss vom Pferdchen. Nix da durch die Praxis galoppieren. Yee-haw. Aus die Maus.
Mach dir keine Sorgen um mich. Wenn ich aus der Praxis raus bin, ist mein Blutdruck sofort wieder perfekt.
Wo war ich stehen geblieben. Der Quartalstermin stand an.
Palim Palim…
Und ich freue mich, denn mein neuester Langzeitwert (HbA1c) liegt bei…5,2.
Das nach wie vor ohne blutzuckersenkende Medikamente. Für eine diagnostizierte Diabetikerin echt nicht schlecht. Juchhuuuu. Klar, man könnte jetzt denken, ist doch schon eine Weile so, also bleib locker Betti. Aber ich freue mich trotzdem immer wie ein Lottchen.
Bei diesem Termin standen auch weitere Blutwerte auf der Agenda. Blutwerte, dir mir früher echt den Schweiß auf die Stirn getrieben haben. Und wie schön. Blutfette, Harnsäure, Nieren etc., alle Werte befinden sich im Lot.
Die Triglyceride schön niedrig, das HDL fein hoch. Das freut das Herz-Kreislauf-System.
Mit einem gewissen Staunen hat mein Arzt dann auch zur Kenntnis genommen, dass ich jeden Tag doch erheblich mehr Fett esse, als er das sonst seinen Patienten empfiehlt. Und oh Wunder, dass meine Blutfettwerte niedriger sind, als man das bei der Fettzufuhr vermuten würde. Es kommt eben auf die richtige Zusammenstellung der Nahrungsfette an. Aber wem erzähle ich das. Du bist ja im Bilde.
Ich erinnere nur wieder daran: One Avocado a day, keeps the doctor away.
Zum Glück habe ich einen Arzt, der meiner kohlenhydratreduzierten Ernährung offen gegenübersteht und mit viel Spannung und Interesse meinen Weg verfolgt. Einen Arzt zu haben, bei dem ich mich für meine selbst gewählte Ernährungsweise nicht rechtfertigen muss, ist echt super. Das habe ich gerade gestern wieder gemerkt, als wir uns angeregt unterhalten haben.
Es wird also allerhöchste Zeit für mein Diabetes-Buch. Schließlich will ich meine Erfahrungen mit der Welt teilen. Hoffentlich die Welt dann auch mit mir. Und wie schön, mein Diabetologe wird auch einige Worte dazu schreiben. Das haben wir gestern vereinbart. Das Manuskript kennt er schon. Ich freue mich wirklich, dass er sich dazu bereit erklärt hat. So langsam, nimmt alles Formen an.
Vielleicht hast du ja auch schon Erfolge und konntest den Diabetes-Langzweitwert senken oder sogar Medikamente reduzieren?
Es interessiert mich doch immer brennend, ob mein Erfolg auch bei anderen Menschen funktioniert.
So, ich groove jetzt mal Dubidubidam hier etwas in der Bude rum. Oh mein Gott, wie kriege ich die Melodie nur wieder aus dem Kopf raus? Nachher schreddere ich bestimmt tänzelnd einen Blumenkohl in der Küche.