Plötzlich 51 – Jetzt wird ausgepackt

Tagebuch

Plötzlich 51 – Jetzt wird ausgepackt

Wieder ein Jahr rum, reden wir also nicht drumherum…

Oha, schon wieder Geburtstag. Für mich das Befremdlichste am Älterwerden ist, dass gefühlt die Zeit immer schneller vergeht und damit an jedem Tag deutlicher wird, was man im Leben haben will und was nicht. Zeit und Lebensenergie sind knappe Güter  und kommen unnütz verdaddelt nicht zurück. Je kürzer die verbleibende Zeit, desto bewusster müssen die eigenen Prioritäten gesetzt werden.

War mein Lebensgefühl mit 50 noch fabelhaft, muss ich doch ein Jahr später konsternieren, dass mich seit meinem 50. Geburtstag so einige Wehwehchen begleitet haben. Erst nervte mich der Piriformis-Muskel und ich hatte Schmerzen im Allerwertesten, dann hatte ich einen langwierigen Tennisarm, den ich mir im Urlaub beim Lesen eines dicken Wälzers zugezogen habe. Leider auch als Autorin keine anerkannte Berufskrankheit, so ein überstrapazierter Ellenbogen.

Kaum war das Ärmchen Anfang des Jahres geheilt und endlich tat mal nix weh, stellte sich mein Kiefer quer und seitdem laboriere ich mit hartnäckigen Zahnschmerzen rum. Ich würde mir ja einfach einen Zahn ausrupfen lassen, aber es besteht zwischen mir und meinem Zahnarzt keine Einigkeit darüber, welcher Zahn wohl der Bösewicht ist. Der, der schon 1996 wurzelbehandelt wurde und eigentlich tot ist, oder der Zahn nebenan. Am Ende tut inzwischen über das Nervengeflecht eh der ganze Kiefer weh und 2 Wochen Antibiotika, um die Entzündung zu vertreiben, hat nur den pochenden Schmerz eliminiert, aber der Druck und die daraus resultierenden Kopfschmerzen sind geblieben. Ich sag dir, Corona und gleichzeitig Zahnschmerzen ist doppelt doof.

Aber ich bin ein großer Zahnarztschisser und habe dazu das Problem, dass ich gegen diverse Lokalanästhetika allergisch bin und dahingehend nicht so tolle Erfahrungen gemacht habe. Also im Moment insgesamt eine etwas blöde Situation, die meiner Stimmung nicht gerade zuträglich ist.

Aber ich will dich nicht langweilen und nur rumjammern, wer weiß, was dir gerade so weh tut. Wir sind ja hier fast alle nicht mehr die Jüngsten.

Das Thema Corona habe ich in meinem epischen Coronabeitrag vor Ostern bereits umfassend aufgedröselt, daher habe ich mich entschieden, mir meinen Geburtstagspost davon nicht verderben zu lassen, und erkläre diesen Beitrag ab sofort zu einer strikt coronafreien Zone.

Was du vielleicht schon immer von mir wissen wolltest.

Heute werde ich 51 Jahre alt. Ich nehme das zum Anlass, 51 mal Position zu beziehen zu den unterschiedlichsten Dingen des Lebens. So kannst du mich besser kennenlernen und ich hoffe, an der einen oder anderen Stelle bringe ich dich auch zum Schmunzeln.

Meine Positionen sind übrigens keine Wertung, sondern einfach mein persönlicher Geschmack oder das Ergebnis meiner eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse. Vielleicht haben wir ja ein paar lustige Überschneidungen und ich bin gespannt, wo sich unsere Holzköpfe treffen.

Los geht es mit den 51 Dingen, die du gerne über mich wissen darfst.

1. Kaffee oder Tee – Morgens brauche ich Raketenantrieb, also werden zwei Espresso mit einem Schuss Milch und zuckerfreiem Karamellsirup in den Tank gekippt. Einmal ordentlich gezündet, laufe ich auf Hochtouren und steige dann auf Tee um. Hibiskustee (Malve) und Nana-Minze sind da meine Favoriten und wenn ich ganz verrückt drauf bin, mische ich beide Sorten, aber verrate das keinem weiter.

2. Cola oder Pepsi – Schnüff, ich stehe auf Cola Zero, und wenn es ein gesundes und empfehlenswertes Getränk wäre, dann würde ich es wohl aus Eimern trinken. Da ist ganz bestimmt ein Suchtstoff enthalten und ich hänge fest. Aber die Dosis macht das Gift und da ich ein Freund der Vorfreude bin, ist meine „Feierabendcola“ ein schönes tägliches Ritual.

3. Bier oder Wein – Lasse ich beides sein. Ohne Witz, ich habe mit Alkohol nichts am Hut. Nur in Soßen und Suppen gibt es mal Promille. Liegt daran, dass ich wegen meiner Histaminintoleranz (leider besteht bei mir ein Mangel an Diaminoxidase) Alkohol selbst in kleinen Mengen überhaupt nicht gut vertrage und sofort zu einem Glühwürmchen mutiere, mit roten Flecken im Gesicht, Hitzewallungen und Kreislaufproblemen.

4. Berge oder Strand – Ich liebe die Weite des Meeres und ziehe das Wasser der Enge der bedrohlichen  Berge vor. Als Kind haben wir sehr viele Jahre den Urlaub in den Bergen verbracht, aber heute zieht es mich mehr an die Nordsee und in die salzige Luft, die einem Kopf und Lungen freimacht. Vielleicht liegt die nordische Richtung auch an meinem Mann, denn der ist in der Nähe von Bremen geboren und an der Küste aufgewachsen. So hat er mir seine ehemalige Heimat näher gebracht und ich habe mich in die Küstenregion verliebt.

5. Campen oder Hotel – Da bin ich ein Luxusweibchen und ziehe das Hotel oder zumindest eine geräumige Ferienwohnung vor.

6. Hund oder Katze – Ganz klar Katze. Die unglaubliche Eleganz, die stolze Eigenwilligkeit und die betörende Schmusigkeit einer Katze sind einfach unübertroffen. Eben schnurrt sie noch, und ehe du dich versiehst, beißt sie zu und haut dir ihre Krallen in den Arm. Da stehe ich doch total drauf. Leider habe ich seit einigen Jahren eine Katzenallergie, sonst hätte ich auch heute noch einen Stubentiger, der mich wie ein Dienstmädchen durch die Wohnung scheucht, um alle Katzenwünsche unverzüglich und zur  Zufriedenheit zu verrichten.

7. Silber oder Gold – Für mich gibt es nur GOLD. Selbst besitze ich nur wenig Schmuck, aber was ich habe, ist aus Gold, wie zum Beispiel mein Ehering oder meine Ohrringe. Interessanterweise wird Silber von mir am Körper getragen total schnell dunkel. So wurden Silber und ich nie wirklich Freunde.

8. Pubertät oder Wechseljahre – Bis letztes Jahr fast noch ein Clearasil-Face gewesen, mit immer wieder auftretenden vorwitzigen Pickeln,  ging die never ending Pubertät sozusagen übergangslos in die Wechseljahre über. Ich kann noch nicht sagen, welche Lebensphase lustiger wird. Neue Haare sprießen in beiden Lebensabschnitten, die Launen sind jeweils ähnlich unberechenbar und irgendwie heiß fühlt man sich mit sexy 16, oder eben jetzt mit gegrillten 51 Jahren.

9. Duschen oder Baden – Ganz klar Duschen, denn ich mag das prickelnde Wasser und paddele ungern in warmer Suppe.

10. Lieblingsgericht: Bolognese, Bolognese, Bolognese in allen Variationen.

11. Meistgehasstes Nahrungsmittel – Lakritz. Nein, Lakritz ist definitiv nicht essbar und ich habe keine Ahnung, was bei den Leuten schiefgegangen ist, die Lakritz lieben. Und ich lebe hier tatsächlich mit einem ausgesprochenen Lakritzliebhaber in einem Haushalt, kann mich daher nur wundern, mit welchem Vergnügen mein Mann Lakritz futtert. Schon der Gedanke an Lakritz führt bei mir nämlich zu Unwohlsein. Auf Platz 2 kommt dann bei mir schon die Banane, die ich auch überhaupt nicht leiden kann und deren Geruch für mich echt gruselig ist.

12. Lieblingskraut – Dill. Die Frische und der Geschmack sind einfach herrlich.

13. Lieblingskäse – Manchego-Käse, der spanische Überkäse, den ich immer im Kühlschrank habe. Ob direkt aus der Hand oder zum Überbacken. Käse macht süchtig, denn die enthaltenen Casomorphine machen glücklich und ich habe das Gefühl, auf Manchego spreche ich besonders gut an. Auf Platz 2 ist dann der Cheddar, aber das wundert bei meinen Rezepten jetzt wohl auch niemanden.

14. Obst oder Gemüse – Was wohl. Natürlich Gemüse, in allen Farben und Formen.

15. Lieblingsgewürzmischung – Curry, daher in der Endlosschleife hier im Blog.

16. Meine liebste Jahreszeit – Frühling, denn ich liebe die Energie der erwachenden Natur in jedem Jahr neu.

17. Regen oder Schnee – Ich mag warmen Sommerregen und überhaupt das beruhigende Geräusch von Regen.

18. Liebster Wochentag – Freitag, denn da ist die Vorfreude auf das Wochenende groß und der Arbeitstag in der Regel kurz.

19. Lieblingsfarbe – blau

20. LieblingsduftDesigual Fresh

21. Haarfarbe echt oder gefärbt – Ich bin zwar 51, aber die grauen Haare komme zum Glück so langsam, dass ich bisher nicht in Versuchung geraten bin nachzuhelfen.

22. Piercings oder Tattoos – Beides nein, es sei denn Ohrlöcher zählen zu den Piercings. Davon habe ich immerhin 5 Stück, was ja kein schlechter Schnitt ist.

23. Liebstes Kleidungsstück – Jeanshose

24. Evangelisch oder katholisch – Weder noch. Die Konfirmation konnte ich mangels Religionsmündigkeit nicht verhindern, aber nicht lange danach, habe ich der Kirche den Rücken zugekehrt. Ich bin ein renitenter Freigeist und wollte mich im Denken nicht beschränken und mir auch nicht vorschreiben lassen, was ich zu glauben habe. Aber ich bin da generell sehr tolerant und jeder soll einfach glauben, was er will. So lange man sich nicht gegenseitig den Kopf einhaut und man mir meine Ruhe lässt, ist doch alles gut.

25. Gott oder Außerirdische – Ich bin fest davon überzeugt, dass es irgendwo im Universum anderes Leben gibt. Aber wohl sehr weit entfernt und wahrscheinlich sind diese Außerirdische nicht grün.

26. Wen ich gerne zum Plauschen treffen würde Stephen Hawking

27. Lieblingsfigur – Pippi Langstrumpf

28. Lieblingsroman – Andreas Eschbach – Das Jesus-Video

29. Lieblingskochbuch – Jamie Oliver – Jamie kocht Italien: Aus dem Herzen der italienischen Küche

30. LieblingsfilmDie fabelhafte Welt der Amélie

31. Lieblingsdarsteller/in – Meryl Streep

32. Lieblingsserie – Seit kurzem mein Favorit: „The Marvelous Mrs. Maisel“, aber bis dahin war „Sex and the city“ ganz lange die unbestrittene Nummer 1.

33. Anzahl der Fernseher im Haushalt – Nur einer im Wohnzimmer.

34. Lieblingslied – Xavier Naidoo & Sommersoult – Way To Mars

35. Lieblingsbild – Die Geburt der Venus  von Botticelli. Das Kunstwerk hängt in den Uffizien in Florenz und ich habe eigentlich fast die komplette Zeit im Museum nur vor diesem Bild gesessen.

36. Lieblingsstadt – Die unverwüstliche Stadt „New York City“ und ich hoffe, ich komme da nochmal hin.

37. Kann ich pfeifen – Logo, ich spitze schön meine Lippen und pfeif auf so manches ein feines Liedchen.

38. Schon mal operiert – Von den Mandeln bis zur Gallenblase wurde bereits mehrfach das Messer bei mir angelegt.

39. Welches Tier ich gerne wäre – Eine Schildkröte, denn die ist so wunderbar entspannt und kann sich bei Bedarf jederzeit in den mitgebrachten Panzer zurückziehen.

40. Besitze ich eine Waffe – Sind Worte Waffen? Aber nein, ich habe keine Waffe und möchte in meinem ganzen Leben auch keine gebrauchen müssen.

41. Schon mal verhaftet worden – Nein, aber fast. Zum Glück hat man uns nach der Feststellung der Personalien mit einer Verwarnung laufen lassen.

42. Wilde Jugendsünden: Die Liste wäre definitiv zu lang und würde den Rahmen des veröffentlichungsfähigen Anstands sprengen.

43. Anzahl Ehemänner – Zwei, aber hintereinander, darauf lege ich größten Wert.

44. Geschwister – Eine Schwester, die 3 Jahre älter ist als ich.

45. Verrückteste Erfahrung meines Lebens – Liebe auf den ersten Blick. Es gibt tatsächlich den einen Blick, bei dem das Gehirn einen elektrischen Schlag erhält und direkt alle Synapsen durchbrennen. Was auf 10 Meter Entfernung zwischen 2 Menschen passieren kann, ist magisch, aber trotzdem kein Garant für die dauerhafte Haltbarkeit einer Beziehung. Glücklich kann man zum Glück auch anders werden und nicht nur mit dem einen Menschen.

46. Kann ich 100 Liegestütze machen? – Die Antwort ist kurz. NEIN

47. Meine Ängste – Ich habe es nicht mit Spinnen, Schlangen und mit der Höhe. Also ziemlich gewöhnlich und wenig spektakulär.

48. Kann  ich nicht leiden – Menschen, die hinterher behaupten, vorher schon alles gewusst zu haben und dabei von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.

49. Größte Macken – Ich bin unverblümt direkt in der Kommunikation und eine furchbar emotionale Tränenschleuder.

50. Lieblingstanz – Freestyle gehoppelt würde ich das nennen.

51. Lieblingshobby – Meinen Mann küssen!

52. Anzahl Sexpartner – Jetzt ist aber auch mal gut und du musst wirklich nicht alles wissen. Bei 51 ist heute sowieso Schluss, so war es von Anfang an geplant.

Und, haben wir Überschneidungen? Gibt es zwischen deinen und meinen Antworten eine gemeinsame Betti-Schnittmenge? Vielleicht noch mehr heimliche Schildkröten unter meinen Leser/innen?

Wir machen uns heute hier nun einen gemütlichen Geburtstag. Viel los ist ja momentan nicht und weder Besuch noch schön Essen außer Haus stehen auf dem Plan. Aber egal, dann halt im nächsten Jahr wieder und wie ich eingangs schon geschrieben habe, werden auch diese 12 Monate ganz bestimmt rappzapp vergehen.

Wenn du mich nun zu meinem heutigen Geburtstag beschenken willst, so freue ich mich, wenn du dir ein Buch von mir gönnst und dir selbst damit etwas Gutes tust. Oder du nutzt – wenn du magst und momentan die Gelegenheit dazu hast – die Unterstützungsmöglichkeit für Happy Carb via Paypal.

 

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Tausend Dank für deinen Support, gerade in den für kleine Selbstständige echt schwierigen Corona-Zeiten.

Bleib vor allen Dingen gesund und schön daheim. Ganz liebe Grüße, Betti


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