Intermittierendes Fasten – Weg mit dem Speck

Intermittierendes Fasten – Weg mit dem Speck

Wenn der Hintern über Winter zu dick geworden ist, hilft es ungemein weiter, regelmäßig einfach mal nichts zu essen…

So weit schon mal die sehr verknappte Erläuterung, was es mit dem Intermittierendem Fasten (Intervallfasten) auf sich hat.

Aber erst mal Butter bei die Fische. Was ist das Problem?

Es ist richtiger Murks, aber der Schlendrian hat mich über Winter im Wickel gehabt. Es kamen mehrere Faktoren zusammen, die mir ganz schön zugesetzt haben. Erst einmal war ich ungewöhnlich bewegungsfaul und habe als Ausgleich dafür, einfach mehr gegessen. Eine bescheidene Kombination, so viel ist schon klar. Immer nur ein wenig zu viel, also keine 3, sondern doch mal 4 Mahlzeiten, und hier und da noch ein paar Knabbereien aus der Hand. Low Carb hin oder her. Am Ende machen zu viele Nüsse halt auch dick. Dazu habe ich viel gekocht und gebacken in Vorbereitung für meine Bücher, was auch nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen ist. Ich muss ja auch testen und probieren. Und als ich dann wieder soweit berappelt und motiviert war, gab es einen Todesfall im privaten Umfeld, der mich beschäftigt und nachdenklich gemacht hat. Ich hatte ja in meinem Jahreswechsel-Beitrag berichtet.

Ich esse, also lebe ich…

Kennst du auch Phasen, wo du das Gefühl hast, deine Seele muss von Schokolade oder Nüssen umgeben sein? Am besten sogar in Kombination? Wo das rationale Gehirn vollkommen untertaucht und du wie fremdgesteuert die hinterletzten, schon lange abgelaufenen Naschvorräte aus den Schränken kramst?

Ich habe eine Schokolade gefunden, die hatte schon 2015 ihren Zenit überschritten! Aber war noch essbar.

Bei allem Wissen um gesunde Ernährung und Low Carb ist mir wieder klar geworden, dass ich trotz überwundener Esssucht immer verletzlich bleiben werde, so wie ein Alkoholiker, der ein Leben lang trockener Alkoholiker bleibt. Dem Thema Esssucht, werde ich demnächst aber mal einen eigenen Artikel widmen. Das sprengt hier nun doch den Rahmen, auch weil ich einiges zum Thema zu sagen habe.

Sei es wie es ist. Meine aktuelle »Nackt vorm Spiegel Prüfung« hat ergeben, es haben sich durch die besagten Gründe einige Kilos am Hintern festgehalten. Von vorne ging ja noch, aber das Profil hat es an den Tag gebracht und es war nicht zu leugnen. Mein Mann sagt zwar, ich stelle mich etwas mädchenhaft an, aber wenn jemand nicht bemerkt, wenn 10 cm Haare abgeschnitten wurden, dann kann ich nicht erwarten, dass 5 kg mehr Körpergewicht groß registriert werden.

Ich könnte mir gerade mal selbst in den dicker gewordenen Arsch beißen.

Den Schlendrian konnte ich inzwischen einfangen. Ich habe mich vorsichtig angeschlichen und habe zugeschnappt. Und du wirst es kaum glauben, wen ich an der Angel hatte. Denn mich selbst hatte ich an der Nase gepackt, was mich die vergangenen Tage schwer beschäftigt hat.

Habe ich vielleicht gedacht, dass die allgemein gültigen Regeln des Gewichtszuwachses nicht mehr gelten, weil ich jetzt einen Blog schreibe und auch brav auf Kohlenhydrate zu einem guten Teil verzichte?

Mitnichten. Ich bin auch so normal wie alle anderen und vor allen Dingen nehme ich auch zu, wenn ich mich nicht an ein paar Dinge konsequent halte. Dazu gehört bei mir eben auch, nicht viel mehr Kalorien zu essen, als ich verbrauche. Auch wenn häufig so getan wird, als würde die Energiebilanz Low Carb keine Rolle spielen. Das ist eine These, die zumindest auf mich nicht zutrifft. Klar macht es einen Unterschied, was wir essen. Aber viel zu viel Nüsse und Low-Carb-Gedöns sind am Ende halt auch zu viel.

Wichtige Nährstoffe und tolle Signale an den Körper hin oder her.

Um mich nicht total zu entmutigen, habe ich die Waage gemieden. Aber ich musste den Gürtel weiter schnallen und eine Hosengröße größer aus dem Schrank nehmen. Das war mir erst mal Frust genug. Gut, dabei darf man aber jetzt nicht vergessen, dass ich 7 Hosengrößen abgenommen hatte, also gemessen an früheren Jojos, wo dann irgendwann alles in einer Scheißegal-Haltung mündete, habe ich jetzt rechtzeitig die Kurve bekommen und bin wieder auf Spur.

Hallo, im Frühjahr steht ein großes Fotoshooting an und da muss der Arsch wieder in die kleine Jeans!

Dabei ist eigentlich ist ja alles im Lot. Genau so, wie es sein sollte…

Mein Körper hat genau das gemacht, was seine Aufgabe ist. Es gab eine zu hohe Energiezufuhr über mehrere Wochen und er hat das, was nicht direkt gebraucht wurde für schlechte Zeiten abgespeichert. Ganz platzsparend hat er energiereiche Fettpolster aufgebaut und die warten nun, bis sie in schlechten Zeiten abgerufen werden.

Hoffentlich kommen keine echten schlechteren Zeiten. Nur muss ich meinen Körper jetzt mal glauben lassen, dass es höchste Zeit ist an die Reserven zu gehen.

Schon als ich meinen großen Brocken abgespeckt habe, bediente ich mich bei den letzten 10-15 kg Gewichtsverlust, als zusätzliches Instrument zur Low-Carb-Ernährung, dem

Intermittierendes Fasten.

Eine tolle Sache, die mir damals sehr geholfen hat und dazu überhaupt nicht schwergefallen ist. Also greife ich nun wieder zu IF, auch „Intergalaktische Fettbremse“ genannt, was den überflüssigen Pfunden zu Leibe rücken wird.

Juchhuuu, es geht wieder los und ich freue mich. Kein Witz!

Wenn du bisher noch keine Berührungspunkte zum Intermittierenden Fasten hattest, dann kannst du dir heute bei mir einen kleinen Überblick verschaffen.

Fasten bedeutet die Entscheidung, für eine gewisse Zeit auf die Zufuhr von kalorienhaltigen Speisen und Getränke zu verzichten. Intermittierendes Fasten, oder auch Intervallfasten genannt, bedeutet, dass sich Zeiten mit Nahrungszufuhr und Nahrungsverzicht in zeitlich festgelegten Abschnitten abwechseln.

Ich fand das Konzept von Anfang an spannend, weil eben total einfach und problemlos durchzuführen. Kein Arbeitsaufwand, keine Vorbereitung. Preisgünstig in der Umsetzung, und dabei sehr effizient.

Ich sag dir, könnte man damit Pillen oder Pülverchen verkaufen, wäre das auf allen Kanälen massiv beworben und Hundertschaften von hyperaktiven und superschlanken Verkaufsprofis, würden dich damit vollspammen.

Du merkst, es ist Anfang des Jahres und vor lauter Anfragen von irgendwelchen „Restart your Wackelhüfte“ und „Mach doch meine Knackarsch-Challenge“ Ladies, glüht mir schon die Hand vom vielen Löschen der nervigen Nachrichten.

Wenn mal eine mit einer Gehirnwäsche kommen würde, kämen wir vielleicht ins Geschäft.

Ooops, jetzt bloß nicht abschweifen. Schnell zurück zum Thema!

Wann ist Intermittierendes Fasten ein probates Mittel in der persönlichen Ernährung?

Logisch, du kannst zum Intermittierenden Fasten greifen, wenn du Gewicht verlieren willst. Über die Fastenzeiten kann man relativ einfach ein Kaloriendefizit erzeugen, was sich dann auch auf der Waage niederschlägt.

Ich habe übrigens extra kann geschrieben, denn nicht jeder, der Intermittierendes Fasten einsetzt, hat das zum Ziel. IF (Abkürzung für Intermittierendes Fasten) kann nämlich viel mehr und hat vielfältige positive Wirkungen, auch auf den gewichtsmäßig unauffälligen Menschen. Dazu aber später.

Häufig sind es jedoch gerade Personen mit dem Wunsch Gewicht zu verlieren, die früher oder später im Internet über das Intermittierende Fasten stolpern.

Aus gutem Grund, denn im Rahmen des Gewichtsverlustes bietet Intervalfasten wirksame Hilfe, gerade wenn es mal klemmt und hakt, und man vielleicht länger auf einem Gewicht festhängt. Nichts ist frustrierender, als sich wochenlang brav an seinen Plan zu halten, und die Waage zeigt einem eine lange Nase, weil sich nichts tut. Gerade diesen Zustand kann man dank IF durchbrechen, und den Abnahmeprozess wieder in Gang bringen.

Da hat mich Intervallfasten in der Vergangenheit schon davor bewahrt, die Waage aus dem Fenster zu werfen.

Gerade am Ende einer Abnehmphase, wenn das Ziel fast erreicht ist, dann reicht manchmal das bestehende Kaloriendefizit nicht aus um die letzten Kilos zu schaffen. Weiter runter bringt nichts, außer Ärger mit dem Stoffwechsel, also ist das Intermittierende Fasten ein Weg, um den letzten hartnäckigen Kilos zu Leibe zu rücken. Realistischerweise ist bei 5 kg Übergewicht die Kalorienzufuhr Low Carb dann doch häufig zu hoch und wer unterhalb des Normalgewichts landen will, braucht am Ende schärfere Geschütze.

Es gibt also viele gute Gründe, weshalb ich dir heute Intermittierendes Fasten näher bringen will.

Wenn du nun denkst, es gibt nur einen IF-Weg, dann bist du auf dem Holzdampfer. Du wirst gleich sehen, auf wie viele Arten man seine Nahrungsaufnahme einschränken kann.

Da ist echt für jeden ein passender Stiefel dabei!

Fasten ist keine verrückte Erfindung von mir, sondern Teil unserer Ernährungshistorie. Damals, als wir noch in Felllaibchen umhergesprungen sind, war uns der Jagderfolg nicht an jedem Tag hold und manchmal war dann die Knochen zweimal abnagen angesagt. Gerade im Winter, war auch wenig frisch zu ernten und die Vorratshaltung damals noch nicht so ausgefeilt wie heute.

Ohne die Fähigkeit Fasten zu können, hätte die Spezies Mensch wohl kaum überlebt. Aber es kam ja glücklicherweise anders, sonst würdest du das hier nicht lesen.

Was heute gewolltes temporäres Fasten ist, war damals erzwungen durch die harten Lebensbedingungen. Damals war die Fastenphase eben so lang, bis wieder etwas Essbares da war, dagegen gibt es heute mehrere Systeme – es muss ja alles eine Ordnung haben – unter denen du auswählen kannst.

Die bekanntesten Intermittierendes Fasten-Systeme

Die 5:2 Diät

Was klingt wie ein Fußballergebnis, bedeutet einfach nur, dass an 2 aufeinanderfolgenden Tagen pro Woche gefastet wird. Bei dem Modell bedeutet Fasten nicht kompletter Verzicht, sondern es sind etwa 500 Kalorien pro Tag erlaubt. Bedeutet aber gleichzeitig, an den beiden Tagen ein Auge auf die Energiezufuhr haben zu müssen. Für mich hat sich 5:2 als nicht gangbar erwiesen. Essen, egal wie wenig, ruft bei mir nach mehr Essen. Es fällt mir erheblich leichter, komplett auf Energiezufuhr zu verzichten, als den Magen und Stoffwechsel mit einigen Bröckchen zu reizen.

So muss aber jeder seine Erfahrungen machen. Ich wollte weniger essen, also wirklich 24 Stunden fasten, und so kam ich zu…

Eat-Stop-Eat

Dieses Prinzip war mein Weg gegen Ende meiner großen Gewichtsabnahme vor 2 Jahren. An 2 Tagen (nicht aufeinanderfolgend) pro Woche habe ich für 24 Stunden gefastet und an den anderen 5 Tagen habe ich mich wie gehabt Low Carb ernährt. Zur Gewichtsabnahme perfekt geeignet. Da ich eine Abendesserin bin, habe ich übrigens von Abendessen bis Abendessen gefastet. Meine liebste Mahlzeit des Tages lasse ich mir ungern nehmen. Wenn du dich sowieso Low Carb ernährst und somit näher am Fettstoffwechsel dran bist, dann klappt das auch sehr gut ohne große Hunger- oder Schwächegefühle. Besonders positiv fand ich übrigens immer, dass ich nach dem Fastentag unheimlich schnell gesättigt war. Als wäre der Magen geschrumpelt, passte viel weniger rein als sonst.

Wenn kein Gewichtsverlust das Ziel ist, dann ist auch ein Fastentag pro Woche eine gute Möglichkeit von den Vorteilen des Intermittierendem Fasten zu profitieren, ohne dabei immer weiter Gewicht abzubauen.

Aber nicht für jeden ist es angenehm, ganztägig auf die Nahrungsaufnahme zu verzichten. Auch hier kann geholfen werden. Da kommen wir auch direkt zu der Methode, mit der ich aktuell den Kilos zu Leibe rücke.

16:8 Methode oder auch Leangains-Konzept

Bei dieser Methode bleibt der Teller für 16 Stunden leer und in den anderen 8 Stunden hat man dann Zeit sich mit Energie zu versorgen. Für mich hat sich dieser Rhythmus aktuell als perfekt herausgestellt. Ich brauche kein Frühstück und komme vormittags sehr gut durch den Tag, auch wenn ich keine Nahrung zu mir genommen habe. Ich esse derzeit meine erste Mahlzeit des Tages erst gegen 13 Uhr. Vollkommen problemlos, selbst wenn ich morgens zum Sport gehe. Das sind auch die Seiteneffekte der Low-Carb-Ernährung, wo kein kohlenhydratgesteuerter Energiegau droht. Dann gibt es abends noch um ca. 19 Uhr meine warme Mahlzeit und das hält dann bis zum Mittag des nächsten Tages. Bei beiden Mahlzeiten sorge ich für eine angemessene Zufuhr von Eiweiß und achte auf nährstoffreiche Kost. Insgesamt ist die Kalorienzufuhr bei mir an den Fastentagen reduziert, was aber nicht sein muss, wer kein Gewicht reduzieren will.

Nur Intermittierendes Fasten mit McDonalds zu kombinieren wäre doof und nicht zielführend.

Es geht aber noch eine Runde härter mit einer anderen Aufteilung des Tages.

Die Warrior-Diät – der 20:4 Rhythmus

Du wirst es dir schon denken. Hier wird für 20 Stunden gefastet und nur für 4 Stunden bleibt Zeit für die Nahrungsaufnahme.

Am Ende ist es auch eine Frage der Gestaltung des Alltages und welche Vorlieben und Gewohnheiten vorhanden sind. Aber es ist häufig wirklich einfacher, nichts zu essen, und dann ordentlich und gut, als den ganzen Tag auf einsamen Salatblättern zu kauen.

Welche Vorteile bringt Intermittierendes Fasten überhaupt?

Mal von den verlorenen Kilos abgesehen. Die Kalorieneinschränkung ist fast schon ein netter Nebeneffekt, den IF bietet viel mehr an positiven Wirkungen, die gerade in Kombination mit Low Carb auch schon in kürzeren Fastenphasen Vorteile bringen.

  • Da zur Energieversorgung auf körpereigene Speicher zugegriffen werden muss, ist der Körper gezwungen Ketonkörper und Fett zu verbrennen. Der Fettstoffwechsel wird mobilisiert und damit die Stoffwechselflexibilität erhöht. Davon profitiert man auch nicht nur für den kurzen Zeitraum der Fastenstunden, sondern langfristig greift der Stoffwechsel bei Bedarf schneller zu Fettreserven.
  • So eine nahrungsfreie Zeit nutzt der Körper auch um sich selbst zu entmüllen und mal so richtig aufzuräumen. Du kennst das ja selbst. Wenn der Supermarkt zu hat und du nicht einkaufen warst, wird die eigene Speisekammer geräubert. Dabei finden sich unter den Vorräten auch immer »Leichen«, die das Regal füllen, und dabei unnütz oder sogar nicht mehr gut sind. Also weg damit in die Mülltonne und die guten Sachen nach vorne. Dazu wird geschaut, wie aus dem vorhandenen Material etwas Passendes gebastelt werden kann, damit wir den Bauch voll bekommen. Und so ähnlich geht auch unser Körper vor. Eine Art Hausputz des Körpers, von dem man schon bei einer Fastenphase von 16 Stunden profitiert. Der körpereigene Hausputz nennt sich Autophagie (vom altgriechischem autós „selbst“ und phagein „fressen“), bei dem kaputte und kranke Zellen aufgefressen und entsorgt werden. Das klingt unappetitlich, ist aber ein sinnvoller und segensreicher Prozess, der durch das Fasten gesteigert wird.
  • Warum empfehle ich häufig Diabetikern, die kein Insulin spritzen bzw. keine Medikamente nehmen, die eine Unterzuckerung hervorrufen können, sich des Intermittierendem Fasten zu bedienen. Es ist ganz einfach, denn IF erhöht die Sensibilität der Zellen für Insulin. Das Hauptproblem der Typ 2 Diabetiker ist doch, dass das vorhandene Insulin es nicht mehr hinbekommt, die Glukose aus dem Blut in die Zellen zu schleusen. Diesen Zustand nennt man Insulinresistenz, die weiter fortgeschritten häufig messbar in einer Diabetes Typ 2 Erkrankung mündet. Hier kann IF hilfreich sein.
  • Jetzt aber noch der Knaller. Denn IF ist ein echter Jungbrunnen und Energiespender. Ich sag doch, wenn das eine Pille oder Pülverchen wäre, würden die Leute eine Menge Geld dafür ausgeben. Aber einfach nichts Essen, ist irgendwie nicht besonders genug. Das Intermittierende Fasten erhöht die Ausschüttung an Wachstumshormonen (HGH). Die sind wichtig für das Muskelwachstum, die Knochengesundheit, die Regulierung des Körperfettgehaltes und spielen noch eine wichtige Rolle beim Alterungsprozess. Wenn es die Möglichkeit gibt, auf diese Hormone natürlich Einfluss zu nehmen, dann ist das doch eine tolle Sache. Niemand will sich hier irgendwas künstlich zusätzlich zuführen, aber körpereigene Mechanismen nutzen, wird ja wohl erlaubt sein.
  • Du hast über das Intermittierende Fasten nicht nur die Möglichkeit etwas gegen den Diabetes zu tun oder einer Diabeteserkrankung vorzubeugen. Nein, die Fastenzeit hat auch positive Auswirkungen auf die Blutfettwerte. Weniger schlechtes LDL und mehr gutes HDL sind die Folge. Wenn du Low Carb lebst, hast du wahrscheinlich mit den Triglyceriden kein Problem, aber auch die ungeliebten Freunde reduzieren sich durch das Intermittierende Fasten.
  • Natürlich dankt es auch der Magen-Darm-Trakt, wenn er mal eine Verschnaufpause hat und auch die Bauchspeicheldrüse kann mal runterkommen und alle Fünfe gerade sein lassen. Gönn einem Teil deiner Organe doch mal einen Kurzurlaub.

Übrigens haben Ratten, die »erzwungenermaßen« regelmäßig fasten, eine höhere Lebenserwartung als deren Kollegen, die immer munter futtern. Aber, dass eine gewisse Nahrungsverknappung bzw. Kalorienrestriktion mit einer höheren Lebenserwartung einhergeht, ist ja schon häufiger aufgefallen. Auch wenn ich Fressmonster das nicht gerne höre. Ich schiebe das jetzt mal, weil ich es nicht wahrhaben will, auf die spezifischen Eigenschaften der Nager, wohlwissend, dass ich mir da höchstwahrscheinlich gerade einen fetten Bären aufbinde.

Immer diese Tiergeschichten…

Ich hoffe jetzt, dass ich dir so ein wenig Lust gemacht habe, eigene Erfahrungen in Sachen Intermittierendes Fasten zu machen. Wähle die Variante, die dir und deinen persönlichen Bedürfnissen am ehesten entspricht. Trinke genug, denn der Müll von Hausputz wird auch über die Nieren ausgeschieden.

Wenn du die Möglichkeit hast, dann nutze kleine Freizeiten in der Fastenphase zu Entspannungsübungen. Das soll hier kein religiöses Fasten sein. Aber gelegentlich kommt man unheimlich gut runter, wenn der Körper auf Fastenmodus steht. Fasten ist eine Bereicherung und keine Strafe. Also versuche auch so zu denken. Das Ziel ist nicht der nächsten Mahlzeit entgegenzufiebern, sondern Fasten als normalen Bestandteil zu integrieren und auch wahrzunehmen.

Ich faste aktuell von Montag bis Freitag im Modell 16:8, bei 2 Mahlzeiten am Tag. Am Wochenende schätze ich das gemeinsame Frühstück mit meinem Mann sehr und unterbreche daher. Da ich mich durchgängig moderat Low Carb ernähre, fällt mir der Wechsel jedoch nicht schwer.

Du siehst, IF ist wirklich eine runde Sache und gerade in Verbindung mit Low Carb einfach umzusetzen.

Immer vorausgesetzt, dass du gesund bist und auch ein wenig die Muse hast, dich darauf einzulassen. Also total gestresst aus Zeitgründen einzelne Mahlzeiten auslassen, ist kein Intermittierendem Fasten.

Wenn du unter chronischem Stress leidest, dann kann der »Fastenstress« den Zustand sogar noch verschlimmern. Beim Fasten zirkuliert nämlich mehr Adrenalin und Noradrenalin im Körper als sonst. Irgendwoher muss der häufig beschriebene Fastenrausch ja kommen. Wenn du einen gut gelaunten agilen Fastenden triffst, dann hat der nichts Verbotenes geraucht, sondern ist einfach nur etwas durch die Hormone gepushed.

Stresshormone ick hör dir trapsen…

Beide Hormone werden in der Nebenniere produziert, also wer sowieso schon Probleme mit einer erschöpften Nebenniere hat, sollte das Fasten besser erst mal hinten anstellen. Besonders das 24 Stunden-Fasten hat eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen zur Folge. Bei 16:8 ist die Bilanz besser, aber auch da passiert eben was im Körper. Das ist ja auch das Ziel!

An der einen oder anderen Stelle wird auch empfohlen, die 16:8 Methode in einer etwas aufgefetteten Variante umzusetzen. Statt eines komplett kalorienfreien Frühstücks, gibt es einen Bulletproof Coffee und mit einer ordentliche Portion Fett. Diese Vorgehensweise führt zu weniger Stress im Körper. Gleichzeitig behindert das Fett nicht den Reinigungsprozess und stört auch nicht die gewünschte Fettverbrennung. Also wer irgendwas braucht, um nicht »zappelig« zu werden, greift zu gutem Fett (MCT-Öl).

Wichtig ist, was du isst…

Die beim Fasten ausgeschütteten Stresshormone fordern übrigens auch einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen an. Gerade ein erhöhter Bedarf an Vitamin C ist zu vermelden. Es gilt also ein besonderes Auge auf die Auswahl der Lebensmittel zu haben. Bei einer  typischen »Fastenmahlzeit« besteht mein Mittagessen gerne aus Bio-Räucherlachs, roter Paprika und Avocado. Also 3 Nährstoffbomben! Das Abendessen dann immer aus einer leckeren warmen Mahlzeit mit viel unterschiedlichem bunten Gemüse, gerne mit Fleisch zur Eiweißversorgung und dazu natürlich eine gute Portion Fett.

Naja, eigentlich wie immer halt, wenn es normal läuft und ich nicht gerade Seelenhunger habe…

Klar, wenn jemand eine Essstörung in Richtung Magersucht hat, dann ist IF für den Personenkreis totaler Bockmist, denn damit würde man Öl ins Feuer gießen. Nicht alles was gut klingt, ist für jeden passend. Bitte immer die Motivation reflektieren und sich mit Bedacht dem Thema nähern.

Höre in dich rein und entscheide, was du brauchst, damit es dir gut geht. IF bietet ganz viel, aber ist kein Instrument, um erschöpft am Boden liegend wieder auf die Beine zu kommen. Ich hätte nie zu Beginn meiner Gewichtsreduzierung aus einer akuten Burnout-Situation heraus IF machen können. Das wäre vollkommen fehl am Platz gewesen und hätte mir geschadet. Aber da wo es passt und zur rechten Zeit, ist es ein tolles Instrument für ein gesünderes Leben.

Was empfinde ich denn noch als Vorteil für mich persönlich?

Wie schon erwähnt, fällt es mir leichter, nichts zu essen, als wenig. Dann empfinde ich es als angenehm, dass ich mir in der nahrungsfreien Phase keine Gedanken ums Essen machen muss und so Freiraum habe für andere Dinge. Ich war etwas bequem geworden, was meine fast alltäglichen Walkingrunden angeht. Jetzt nutze ich die gewonnene Zeit für die so wichtige körperliche Betätigung und tanke dabei gleich noch eine Mütze voll Sonne.

Dabei kommen mir immer noch die besten Ideen und der Kopf sprudelt voller kreativer Ergüsse. Das kommt dann ja wieder meinem Blog und dir zugute.

Insgesamt bin ich durch die aktuelle Fastenphase auch wieder motivierter und vor allen Dingen disziplinierter geworden. Der Schweinehund ist erst mal wieder in die Flucht geschlagen und der von dem blöden Viech angerichtete Schaden, wird nun wieder mit viel Spaß an der Sache behoben.

Hat mich im vergangenen Jahr das Thema Abnehmen und Co irgendwie manchmal genervt, habe ich jetzt wieder voll Lust und freue mich auch darauf, aus dieser Energie heraus einige schöne Beiträge schreiben. Nachdem sich mehrere Jahre alles nur um Gewicht und nicht Gewicht gedreht hatte, brauchte es eine gedankliche kleine Auszeit, um mich jetzt dem Thema erneut zu widmen.

Abnehmen und Gewicht halten, ist leider nicht immer eine lineare Entwicklung. Das schreiben mir auch viele Leser/innen. Das ist auch OK und das für sich zu akzeptieren, ist auch wieder ein wichtiger Schritt auf der Leiter zu einem langfristigen Wohlfühlgewicht, mit einem vernünftigen Schwankungsrahmen.

Ich bleibe dran, aber Gewicht soll auch nicht das alles dominierende Thema in meinem Leben sein.

Das wäre doch etwas wenig und schade!

Am Ende wollen wir aber auch nicht vergessen, dass es ein Privileg ist, unser Leben so leben zu können wie wir es tun und was es für ein Luxus ist, sich über ein paar Kilo Gewicht auszulassen, so wie das jetzt bei mir der Fall ist. Gejammert wird nicht, denn das wäre vollkommen unangebracht!

Mit frohem Mut und Dankbarkeit voran!

Hoffentlich war der Beitrag informativ für dich und du hast einiges erfahren, was du noch nicht wusstest. Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Intermittierenden Fasten und bin gespannt, was du für Erfahrungen damit machst, oder schon gemacht hast.

Ich selbst starte kommenden Montag in meine 4-wöchige Keto-Phase. Wie eine Kur, mache ich das in halbjährlichem Rhythmus und bin gespannt, wie meine Erfahrungen diesmal sein werden. Gerade auch in Kombination mit Intermittierendes Fasten, was ich bisher noch nicht ausprobiert habe. Keto mache ich übrigens nicht in erster Linie um Gewicht zu verlieren, sondern um den Stoffwechsel wieder stärker an die Fettverbrennung anzuschließen. Also wundere dich nicht, wenn sich hier auf einmal Rezepte mit sehr wenigen Kohlenhydraten und viel mehr Fett als sonst reinmogeln. Die nächsten 4 Wochen gelten für mich etwas andere Spielregeln.

Auf bald. Ich freue mich!

Happy Grüße, deine Betti