Sirtaki-Nudel – Nudel, Wurm oder was?

Sirtaki-Nudel – Nudel, Wurm oder was?

03.10.2014 – Sirtaki-Nudel – Nudel, Wurm oder was? – Gewicht 75,8 kg

Nachdem ich mich von der klassischen Weizennudel abgewendet habe, und auch sonst keine Getreidenudel in mein Beuteschema passt, bin natürlich auch ich heiß auf entsprechende Ersatzprodukte. Die Low Carb Industrie hat da auch so einiges aus dem Hut gezaubert, um der Kundschaft mehr oder weniger das Gefühl von Nudel zu geben und gleichzeitig das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Ich bin auch generell offen für fast alles, so lange es mir schmeckt.

Und das ist unter Umständen ein Problem, weil natürlich ein Ersatz nie so ist wie das Original. Schlimmer noch, wenn ich Nudeln auf der Gabel sehe, erwartet mein kleines Köpfchen auch einen bestimmten Biss und einen im Gehirn verankerten Geschmack. Und wenn dann die Erwartung meines Kopfes und die Realität auf der Zunge nicht deckungsgleich sind, mündet das in der Regel in einer herben kulinarischen Enttäuschung.

Durch die im Markt befindlichen Produkte habe ich mich auch noch lange nicht durchgefuttert. Meine seltenen Nudelgelüste bediene ich momentan mit leckeren Gemüsenudeln, selbst gemachten Spätzle aus Haferkleie oder Kichererbsenmehl und hin und wieder greife ich zu Nudeln aus rotem Linsenmehl.

Jetzt bin ich aber im Internet in der letzen Zeit immer häufiger auf die sogenannten Sirtaki Nudeln aufmerksam geworden.

Als ich den Namen das erste Mal gelesen habe, hat es in meinem Kleinhirn direkt „Heppa“ gemacht und mit einem geistigen „Palim“ sah ich in meinem Kopf Männer griechisch im Kreis tanzen.

Juhuu….

Aber halt, mein Gehirn hat mir da einen bösen, bösen Streich gespielt. Denn es handelt sich um keine griechische Nudel, sondern um japanische Feinkost.

Also nix Heppa, sondern Konnichiwa.

Es ist auch nicht die Sirtaki Nudel, sondern das Low Carb Phänomen heißt in Wirklichkeit Shirataki Nudel und kommt tatsächlich aus dem Land der aufgehenden Sonne.

Shirataki-Nudeln

Shirataki-Nudeln

Was macht diese Nudeln eigentlich so besonders?

Die Shirataki Nudeln bestehen aus dem Mehl der Konjakwurzel. Für die Low Carb Ernährung sind diese Nudeln so interessant, weil diese keine reinen Kohlenhydrate enthalten. Sie sind glutenfrei und haben auf 100 g nur 7 Kalorien und das bei einem kurzfristig hohen Sättigungsgrad.

Das nenne ich doch mal Nährwerte fast von einem Löschblatt. Vielleicht wäre das ja auch noch eine Option als Sättigungsbeilage. Ich kaufe meine Mahlzeit dann demnächst ganz gepflegt im Schreibwarengeschäft um die Ecke.

Da sag einer, beim Schreiben kämen keine guten Ideen.

 

Zurück zur Shirataki Nudel…

Die Optik kommt der echten Nudel schon recht nahe, jedoch mit einem leicht transparenten glitschigen Touch. Aber ich will nicht päpstlicher sein als der Papst. Bei den grandiosen Eckdaten was die Kohlenhydrate angeht, dürfen die Dinger von mir aus gerne nach Seife schmecken.

Shirataki

Shirataki

Neeeeein Stopp, das war natürlich ein Witz!!!

Erst mal klingen die Fakten doch sehr vielversprechend und ich habe im Asia-Laden beherzt zugegriffen.Im Kaufrausch habe ich dann auch gleich mit ganzen 3 Packungen zugeschlagen. Das nachdem mich die Information des Verkäufers erreicht hat, dass die vermeintliche Wundernudel super läuft und häufig vergriffen sei. Da will ich als eventueller neuer Fan nicht gleich in die Bredouille geraten. Nichts ist schlimmer, als neuer Liebhaber eines Lebensmittels zu sein, und dann vor leeren Regalen zu stehen.

Etwas irritiert hat mich dann aber doch der Preis. 2,50 Euro pro Packung (200 g) war nicht wenig Geld, aber für leckere Lebensmittel gebe ich ja auch gerne mal einen Euro mehr aus.

Und bei den Nährwerten sowieso….

Um die Nudel zu testen, habe ich dann entschieden, die Shiratakis erstmalig in einem asiatischen Essen zu verarbeiten. Das Risiko eines Fehlschlages schien mir, wenn die Nudel in gewohntem Umfeld bleibt, überschaubarer. Also planten wir eine Art „Gebratene Nudel mit Garnelen, Hähnchen und Gemüse“ zu kochen.

Klingt doch lecker, oder?

Schon das Öffnen der Packung überraschte mich. Enthalten war nämlich eine Tüte mit Flüssigkeit und darin schwammen die merkwürdigen Nudeln herum. Virtuos zückte ich die Schere und schnipp-schnapp war die Tüte auf. Ein Sieb hatte ich schon parat und mit Schwung kippte ich den Inhalt des Beutels zum Abtropfen hinein. Die Flüssigkeit lief ab und als ich mir den traurigen Inhalt des Siebs betrachtete, dachte ich wirklich: „Jetzt spinne ich total“. Erst mal blieb im Sieb überraschenderweise nur eine Handvoll Nudel übrig, und zum anderen stieg mir ein ekliger Gestank in die Nase.

Ach du Schreck…..

Schnell spülte ich die stinkende Flüssigkeit mit Leitungswasser ab. Und nochmal und nochmal und nochmal. So lange bis der Geruch neutral war und sich mein Ekel gelegt hatte. Naja, zumindest braucht man eine ganze Menge Wasser, um die Nudel in einen genussfähigen Zustand zu bringen. Fließend Wasser, scheint es dann wohl in Japan selbst in den hintersten Ecken zu geben.

Aber alles keine wirkliche Hürde, die nicht von mir zu meistern gewesen wäre.

Vorteil war jedoch, dass die asiatischen Nudeln irgendwie schon gekocht wirkten und meiner Wahrnehmung nach, nur noch warm gemacht werden mussten. Das lässt sich ja einfach bewerkstelligen, dachte ich frohlockend.

Easy Kitchen. Das stehe ich doch total drauf.

Also bereiteten wir unser Essen zu und freuten uns auf einen authentischen asiatischen Schmaus.

Gebratene Shirataki-Nudeln mit Hühnchen und Garnelen

Gebratene Shirataki-Nudeln mit Hühnchen und Garnelen

Da die Shirataki Nudel nach nix schmeckt – Geschmack ist bei dem Preis scheinbar nicht inbegriffen – war es dringend notwendig kräftig zu würzen und wir ließen es mit Sojasoße, Sambal Oelek und diversen Gewürzen ordentlich krachen.

Viel hilft viel, das gilt zumindest meiner Meinung nach, was die Würzung dieser Pseudo-Nudeln angeht.

Aber das Geschmackserlebnis war trotz aller Mühen überschaubar. Nicht wirklich schlecht, nur einfach auch nicht so, dass ich den Wunsch verspüren würde, meine Küche erneut mit diesem Stinkezeug zu kontaminieren.

Für die asiatische Küche oder eine Ramensuppe sicherlich OK, aber authentisches Pasta-Feeling und echte italienische Momente, kann zumindest ich mir mit diesen Shirataki Nudeln nicht vorstellen.

OK, ist mir da einfach nicht genug. Sorry.

Aber, die Geschmäcker sind ja verschieden und nur, weil es mir nicht schmeckt, kann es dir natürlich trotzdem hervorragend munden. Ich will das nicht irgendwie bewerten, sondern beschreibe nur meine subjektive Wahrnehmung.

Gebratene Shirataki-Nudeln mit Hühnchen und Garnelen

Gebratene Shirataki-Nudeln mit Hühnchen und Garnelen

Als wir etwa den halben Teller leer hatten, meinte mein Mann dann auch noch ergänzen zu müssen, dass auf Shiratakis zu beißen sich anfühlt, als hätte er den Mund voller Regenwürmer. Du kannst sicher verstehen, dass sich mein Appetit daraufhin schlagartig verringerte und ich mit Mühe und Not noch die Schale leer gegessen habe. Mein Mann hätte ja auch wirklich mal noch für 5 Minuten die Klappe halten können.

So kann man natürlich auch schlank werden. Und mir ist der Appetit echt nicht leicht zu verderben. Ich bin da eher hartgesotten und würde mich auch munter durchs Dschungelcamp futtern.

Aber erst der Gestank und dann der Kommentar.

Genug ist genug

Also ist für mich das Kapitel Shirataki Nudel schon beendet, ehe es so richtig begonnen hat. Es wurde keine echte Liebe daraus. Ich werde jetzt nur noch zusehen, dass ich die verbliebenen Packungen irgendwie verarbeitet bekomme.

Ab sofort gehen mir aber alle eventuellen Shirataki Engpässe in den Asia-Läden dieser Welt voll am Allerwertesten vorbei.

Außerdem, wenn ich mir vorstelle, ich würde eine vollständige Nudelmahlzeit produzieren wollen, bräuchte ich für 2 Personen bestimmt 4 ganze Packungen, die dann wiederum alleine schon 10 Euro kosten würden. Und das für Nudeln, die sich im Mund wie Regenwürmer anfühlen und von Pasta so weit entfernt sind, wie eine Kuh vom Schlittschuhlaufen.

Meinem Geschmack entsprechen die Würmer nicht, und nur weil die Low Carb relevanten Daten sensationell sind, reicht mir das als Motivation für den regelmäßigen Verzehr nicht aus. Aber ich muss auch nicht jede Low Carb Wundersau über den Marktplatz treiben, nur weil das gerade hipp und angesagt ist. Nicht alles mitmachen zu müssen, befreit den Geist und schont manchmal sogar noch den eigenen Geldbeutel.

Aber wer das mag, meinen Segen hat er. Amen.

Wer jetzt Böses denkt, liegt komplett falsch. Ich wollte dir die tollen Nudeln wirklich nicht madig machen. Lass du dir, wenn du sie denn magst, die Shirataki-Nudeln schmecken und denk beim nächsten Verzehr einfach kurz an meinen Blog.

Guten Appetit.

Sooooo, genug Sirtaki für heute.

Ich hatte euch nach der schweren Kost von letzter Woche einen unterhaltsamen kürzeren Blog angekündigt und das Versprechen will ich auch halten.

Das Wetter war diese Woche wirklich schön und ich habe brav täglich gesportelt. Gerade beim Walken habe ich bewusst wahrgenommen, dass sich die Blätter der Bäume bereits kräftig bunt färben und das Jahr sich so langsam dem Ende neigt. Die ganze Zeit hatte ich noch versucht diesem Umstand zu verdrängen, wollte ich doch, dass dieser Sommer nie zu Ende geht. Aber ich kann die Jahreszeiten nicht aufhalten, so gerne ich das auch tun würde.

Ich bin immer noch im totalen Kürbis-Fieber und könnte jeden Tag von den runden Dingern essen. Ich bin gespannt, wie lange diese Phase anhält und worauf ich dann Gelüste bekomme. Hoffentlich bekomme ich nicht selbst vorher die Optik eines Kürbisses.

Bettis Kürbis-Metamorphose.

Dafür konnte ich mich diese Woche durchringen und habe meine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann gebracht. So langsam entwickle ich unterschwellig das Gefühl, dass ich in der Richtung tätig werden sollte, auch wenn ich immer noch keine richtige Ahnung habe, was ich eigentlich in der Zukunft machen will, oder besser machen kann oder darf. Dieses unangenehme Gefühl der Ungewissheit und Existenzangst krabbelt immer mal wieder in mir hoch und verursacht inneren Stress. Und was macht Stress? Richtig, Huuuuunger.

Im September habe ich dann aber doch etwa 2 kg verloren. Das ist vollkommen in Ordnung, denn mein Kalorienbedarf ist natürlich mit viel weniger Gewicht auch wesentlich geringer geworden, und das somit bei meiner Ernährungsweise entstehende Energiedefizit geringer. Da braucht es jetzt einfach etwas mehr Zeit. Ob ich mein Ziel schaffe, zum Jahreswechsel eine 6x auf der Waage zu sehen, werde ich wohl erst mal abwarten müssen. Kann eng werden und richtig quälen will ich mich ja auch nicht.

Und jetzt noch die wirklich schlechte Nachricht dieser Woche. George Clooney hat geheiratet! Und er hat leider nicht mich erwählt, sondern eine andere „recht unscheinbare“ Frau. Ich bin beleidigt und etwas verschnupft, weil Georgie-Boy die Möglichkeit mich haben zu können, nicht  in Erwägung gezogen hat und hartnäckig all meine Avancen ignorierte. Jetzt hätte ich sogar in ein schönes Brautkleid gepasst und das Boot wäre in Venedig unter meinem Gewicht auch nicht mehr abgesoffen. Hach, und Oscar de la Renta wäre als Brautkleiddesigner auch meine allererste Wahl gewesen. Wenn da keine geistige Verbindung besteht, dann weiß ich auch nicht. Heul…

Von daher trage ich diese Woche einen kleinen Trauerflor, werde aber sicher schnell darüber weg sein. Selbst schuld sag ich immer.

Glücklicherweise habe ich ja den für mich zweitbesten Mann nach George Clooney abbekommen, und das ist doch auch was.

Dafür waren wir in dieser Woche wieder einmal im Kino. Nein, es lief kein Film mit George Clooney, so selbstquälerisch bin ich dann doch nicht, sondern wir waren in einem wunderbaren kulinarisch geprägten Film. Im hiesigen Kino lief der Film „Madame Mallory und der Duft von Curry„ und wir sind für 2 Stunden in eine herrliche Welt von exotischen Farben und vermeintlichen leckeren Essensdüften abgetaucht. Der Film war Wohlfühlkino pur und vor allen Dingen richtig appetitanregend. Gedanklich schwelge ich jetzt noch in Beef Bourguignon und würzigem Madras Curry.

Ich liebe Filme, in denen es um Essen und Kochen geht. Die Filme sind meist so sinnlich und leidenschaftlich mit viel Romantik. Und es ist eben so, wer sich mit Kochen und Liebe beschäftigt, der kann nichts Böses im Sinn haben. Oder habt ihr bei Alien schon mal irgendwen am Herd was brutzeln sehen?

Mein Feiertags-Speiseplan sah wie folgt aus:

Frühstück: 1 Happy Carb Brötchen mit Lachs und eine Kiwi
Mittagessen: 1 Stück Apfelkuchen
Abendessen: Ofengemüse mit Schinken und Käse überbacken

Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende. Wie wäre es mal mit einem leckeren Apfelkuchen?

Liebe Grüße

Betti