Pöses Insulin?

Diabetes

Pöses Insulin?

05.06.2015 – Pöses Insulin? – Gewicht 72,8 kg

Du kennst mich. Ich bin eine kleine Gerechtigkeitsfanatikerin und mag es nicht, wenn jemandem Unrecht widerfährt. Da verwende ich mich gerne und stürze mich ganz selbstlos in den Kampf.

Und heute haue ich mal das Insulin raus aus der Bredouille…

Denn gerade beim Insulin habe ich doch den Eindruck, dass es zu Unrecht stark verprügelt wird und an alle Ecken und Enden mit Missachtung und Skepsis gestraft wird.

Als wäre das Insulin ein fieser Bösewicht, der sich in unseren Organismus geschlichen hat um uns vorsätzlich zu schädigen.

Aber mitnichten, und davon machen wir uns heute mal ein Bild.

Insulin führen wir uns nicht von außen zu, sondern unser Körper produziert das selbst ganz automatisch. Das passiert in unserer Bauchspeicheldrüse und um dort genau zu sein, in den Beta-Zellen, den so genannten Langerhans-Inseln. Das sind kleine Zellhaufen in der Bauchspeicheldrüse, die das ungeliebte Hormon produzieren und auch speichern können.

Langerhans-Inseln klingt doch total goldig oder?

Wenn wir nun eine krumme Banane zu uns nehmen – was ich nie machen würde, denn ich hasse Bananen – dann baut unser Körper die darin enthaltenen Kohlenhydrate in Glukose um. Und diese Glukose wird dann über unseren Darm vom Blut aufgenommen.

Unser Blutzuckerspiegel steigt in der Folge an und die Bauchspeicheldrüse bekommt dadurch ein Signal, dass jetzt Insulin gebraucht wird.

Und schon ackern die Langerhans-Inseln wie blöde…

Unsere Körperzellen können die Glukose im Blut nämlich nicht direkt aufnehmen, sondern sie brauchen Hilfe. Und das ist der Job des Insulins was dafür sorgt, dass die im Blut enthaltene Glukose in das Zelleninnere geschleust werden kann.

Insulin ist also der Türöffner für die Versorgung unserer Zellen…

Funktioniert das nicht, weil das Insulin nicht ausreicht, oder weil die Zellen für die Aufnahme zu träge sind, dann verbleibt die Glukose im Blut und der Blutzuckerwert läuft aus dem Ruder.

Insulinresistenz und Diabetes Typ 2 lassen grüßen…

Also Insulin ist nicht nur böse, denn beim kompletten Fehlen von Insulin sind wir lebensbedrohlich krank.

Niemand kann auf Dauer ohne Insulin überleben, weil dann nämlich keine Energie in den Zellen ankommt und der Blutzuckerspiegel im Gegenzug ansteigt bis der Körper kollabiert.

Typ 1 Diabetikern fehlt übrigens wegen einer Autoimmunerkrankung das Insulin vollständig und sie sind dadurch nicht die gesündesten Menschen der Welt, sondern sie müssen das fehlende Insulin zwingend von außen zuführen.

Zurück zum arbeitenden Insulin…

Wenn unsere Zellen mit der Glukose aus dem Blut versorgt wurden und noch Energie übrig bleibt, dann werden die kurzfristigen Glukosespeicher in Leber und Muskeln befüllt. Und auch hier hilft wieder das Insulin.

Etwa 2 Stunden nach dem Essen hat das Insulin seine Arbeit verrichtet und der Blutzucker ist wieder normal. So sollte es zumindest sein. Auch das wird wieder der Bauchspeicheldrüse gemeldet und es wird daraufhin kein weiteres Insulin mehr in den Kampf geschickt.

Der Glukose-Toleranz-Test zur Feststellung von Typ 2 Diabetes erstreckt sich übrigens über diese Zeitspanne von 2 Stunden. Das ist also kein Zufall, sondern pure Absicht um zu prüfen, ob das Insulin noch in der üblichen Zeit seinen Job erledigen kann.

Würde das Insulin übrigens weiter ungebremst und hochmotiviert seiner Arbeit nachgehen, hätte das schnell eine Unterzuckerung zur Folge und Heißhunger auf Kohlenhydrate würde sich bemerkbar machen. Da kommt dann auch wieder unser gieriges Gehirn ins Spiel.

Dieser körpereigene Prozess der Insulinproduktion findet mehrmals am Tag statt. Fast jede Mahlzeit signalisiert der Bauchspeicheldrüse, dass die Pause vorbei ist und wieder Arbeit zu verrichten ist. Ein wirklich toller Mechanismus, zumindest wenn er gut funktioniert und nicht überstrapaziert wird. Wie man ihn überstrapaziert und zerstört, kannst du in meinem Bericht lesen, wie ich dick wurde und in welchem gesundheitlichen Zustand ich mich vor zwei Jahren befunden habe.

Aber das Insulin öffnet nicht nur die Körperzellen für die Glukose, sondern ist auch für die Aufnahme der Aminosäuren aus dem Nahrungseiweiß zuständig. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht nur der Zuckergehalt des Blutes den Insulinspiegel beeinflusst, sondern eben auch der Gehalt an Aminosäuren.

Aber dazu später mehr, denn wir waren bei den Aufgaben des Insulins stehen geblieben…

Insulin ist nämlich auch mit dafür verantwortlich dem Gehirn (Hypothalamus) die Sättigung zu melden. Auch das ist eine sehr wichtige Aufgabe, denn Störungen im Insulinhaushalt gehen oft mit einem fehlgeleiteten Sättigungsempfinden einher.

Schauen wir uns kurz an, weshalb das Insulin eigentlich so in Verruf gekommen ist.

Ja, es ist nicht ganz grundlos, dass es so verhauen wird. Denn ein erhöhter Insulinspiegel hemmt die Freisetzung von Fett aus dem Gewebe (Lipolyse) und stimuliert im Gegenzug den Aufbau von Fett (Lipogenese). Mit viel Insulin im Blut lässt sich also schwerlich Gewicht verlieren. Das ist ein Fakt, dem ich mich auch beugen muss.

Hier die allgemein vorherrschende Logik:

Viele Kohlenhydrate, entsprechen viel Insulin und viel Fettspeicherung

Umgedreht bedeutet das:

Wenige Kohlenhydrate, entsprechen wenig Insulin und wenig Fettspeicherung

Aber wir halten jetzt mal den Ball flach. Denn auch eine „normal“ kohlenhydrathaltige Mahlzeit erhöht den Insulinspiegel nur für etwa 2 Stunden und nicht für länger, zumindest im gesunden Zustand. Also ist unser Körper auch nur während dieser Zeit auf Fettaufbau programmiert.

Auf einen Zeitraum von 24 Stunden mit 3 gleichmäßigen Mahlzeiten, die sich in einem ausgewogenen kalorischen Bereich bewegen, bedeutet das für das Körperfett eine Nullnummer. Es bleiben ja auch hier 19 Stunden zur Fettverbrennung übrig.

Kohlenhydrate hin oder her…

Aber, das man zum Abnehmen zwingend die Kohlenhydrate reduzieren muss, habe ich ja auch nie behauptet. Weniger Kalorien ja, und weniger Kohlenhydrate sind dabei eine wirklich gute Entscheidung.

Anders sieht das mit dem Insulin im Körper aus, wenn du um

  • 7 Uhr einen gezuckerten Cappucino mit Milch trinkst
  • 8 Uhr ein süßes Rosinenbrötchen frühstückst
  • 9 Uhr eine Apfelschorle und noch einen  Kaffee mit Zucker trinkst
  • 10 Uhr eine halbe Ananas isst
  • 11 Uhr eine Cola trinkst
  • 12 Uhr 2 Laugenstangen mit Käse und Schinken futterst
  • 13 Uhr einen Energie-Drink trinkst
  • 15 Uhr einen gezuckerten Kaffee trinkst und Kekse futterst
  • 16 Uhr eine Hand voll Gummibärchen mampfst
  • 17 Uhr ein Glas Cola trinkst
  • 18 Uhr Pizza mit Schinken und Käse isst
  • 19 Uhr eine Limonade trinkst
  • 20 Uhr Schokolade nascht
  • 21 Uhr eine Limonade trinkst und Chips knabberst

Anhand der Speisefolge ist denke ich zu erkennen, dass der Insulinspiegel nie die Gelegenheit hat für einen längeren Zeitraum abzusinken und daher die Fettverbrennung durchgängig gehemmt wird.

Der Speichermodus läuft und läuft und läuft…

Die vielen kurzkettigen Kohlenhydrate (Zucker, Mehl) führen zusätzlich noch jeweils zu einem sehr steilen Anstieg des Blutzuckers und die Insulinantwort fällt entsprechend üppig aus. Schließlich will unser Körper seinen erhöhten Blutzucker schnell wieder auf ein gesundes Niveau bringen. Und wenn sehr viel Insulin ins Rennen geschickt wird dann hat das zur Folge, dass der Blutzucker ratzfatz in den Keller rasselt und unser Gehirn erschreckt denkt, dass seine Lieblingsspeise Glukose zu Neige geht. Panik im Kopf bricht aus.

Also signalisiert das Gehirn Heißhunger. Höchste Zeit für den nächsten süßen Drink oder einige Gummibärchen, was dann gleich wieder unsere Bauchspeicheldrüse animiert neues Insulin auf den Weg zu bringen.

Es sei denn, dein Gehirn wäre darauf trainiert auch Fett als Energiequelle zu nutzen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Gehirnnotstand-Heißhungers sehr viel kleiner.

Vielleicht willst du ja nochmal etwas über den Fettstoffwechsel lesen…

Über den Vorteil von langkettigen Kohlenhydraten gegenüber den kurzkettigen Kohlenhydraten hatten wir ja auch schon ausgiebig gesprochen. Mit der Reduzierung der Kohlenhydrate insgesamt und dem Schwerpunkt auf langkettigen Kohlenhydraten können wir nämlich diese überschießende Insulinreaktion mindern und uns so vor Heißhungerattacken schützen.

Das ist ja eines der Erfolgsgeheimnisse der Low Carb Ernährungsweise.

Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser abgebildeten „modernen westlichen“ Ernährungsweise um einige mehr Kalorien handelt, als wirklich über den Tag gebraucht werden. Bei dem vielen Süßkram in Verbindung mit Fett müsste man eine Autobahn mit den Händen bauen um das zu verbrennen. Also werden wir Schreibtischtiger bei dieser Ernährung munter dick und der hohe Dauerpegel an Insulin begünstigt dabei die Fettspeicherung.

Wir reiten so im Galopp in Richtung metabolisches Syndrom, bis der Gaul (also wir selbst) zusammenbricht.

Aber tröste dich, auch ein niedriger Insulinspiegel rettet dich nicht vor einer Fettspeicherung. Wenn du mehr Kalorien isst, als du verbrauchst, nimmst du zu. Auch wenn es zu viele Kalorien aus Fett sind. Der Körper speichert jede überschüssige Energie. Da ist er richtig gut drin, zumindest die genetisch alten Modelle so wie ich eines bin.

Insulin hin oder her…

Auch wenn ich gerne etwas anderes erzählen würde, auch mit Low Carb braucht es ein Kaloriendefizit, sonst wird es nichts mit den kleineren Jeans. Das ist zumindest meine persönliche Erfahrung aus meinem Keto-Experiment.

Ein Grund dem Insulin nicht noch mehr hysterische Bedeutung in der Ernährung beizumessen ist außerdem, wie schon oben geschrieben, dass auch Eiweiß Insulin braucht um die Aminosäuren in die Zellen zu bringen. Und das ist teilweise richtig viel Insulin.

Und fast wie bei den Kohlenhydraten gibt es auch hier Eiweiße mit einer schnellen und heftigeren Insulinreaktion und welche mit niedrigeren Ausschlägen. Gerade die gut und schnell verwertbaren Eiweiße (Fleisch) haben die höchste Insulinwirkung zur Folge. Der Spitzenreiter ist dabei das allseits beliebte Whey-Eiweiß (Molkeprotein). Du erinnerst dich vielleicht, dass ich lieber kein Whey verwende, sondern auf ein Mehrkomponenteneiweiß schwöre, was dazu auch noch bessere Backeigenschaften hat.

Whey ist der Traubenzucker unter den Eiweißen, wenn ich das mal übertrieben ausdrücken soll.

Denn gerade beim Whey wollen auf einen Schlag ganz viele Aminosäuren in die Zellen transportiert werden und dafür braucht es mehr Insulin wie bei einem Teller Pasta. Mehr Informationen findest du in dem ganz spannenden Food-Insulin-Index, der hier in Deutschland aber noch nicht so bekannt ist.

Oder wusstest du, dass ein Apfel genauso viel Insulin anfordert wie ein Stück Fisch?

Und auch bei Mahlzeiten mit Kohlenhydraten und Eiweiß gemischt, ist die Blutzuckerwirkung zwar reduziert, aber die Insulinwirkung dennoch höher, wegen des enthaltenen Eiweißes. Also immer Vorsicht, wenn beim Gängeln und Zwirbeln einzelner Lebensmittel in Sachen Insulinwirkung nur auf die bösen Kohlenhydrate geschielt wird.

Aber natürlich ist die Insulinreaktion bei echten schnellen Kohlenhydratbomben immer noch am höchsten.

Die Insulinwirkung einer Packung Dickmanns brauchen wir daher nicht mit einem Filetsteak vergleichen.

Aber egal was das Insulin aus unserem Blut zu räumen hat. Ob Glukose oder Aminosäuren, nach etwa 2 Stunden ist das Werk vollbracht und alles dahin gebracht oder gespeichert, wo es hin soll.

Meine Theorie von den 3 eiweißhaltigen Mahlzeiten, aus nach Möglichkeit unterschiedlichen Eiweißquellen, hält diesen Insulin-Effekt in einem verträglichen Rahmen. Nicht vergessen: Das Eiweiß bietet nach wie vor alle lebenswichtigen Aminosäuren und sättigt auch noch hervorragend. Es gibt keinen Ersatz für Eiweiß in der Ernährung. Vielleicht erinnerst du dich ja noch an meinen Beitrag von den leckeren Lego-Bausteinen.

Also immer schön die Kirche im Dorf lassen und nicht auch noch eine Eiweißpanik entwickeln…

Es reicht, dass wir auf der Flucht sind vor den Kohlenhydraten.

Und wer jetzt denkt, dass die Insulinantwort beim Eiweiß von einer eventuellen Verzuckerung (Glukoneogenese) stammt dem sei gesagt, dass der rapide Insulinanstieg laut der Fachliteratur nicht von einer zeitlich verzögerten Umwandlung in Glukose stammen kann.

Wir müssen es hinnehmen: Unser Traum von einem insulinfreien Leben ist geplatzt. Wir können das im Körper umherfleuchende Insulin zwar reduzieren und auch zeitlich eingrenzen, aber in Gänze eben nicht verhindern.

Und das ist auch nicht weiter schlimm.

Wobei ich ausdrücklich erwähnen möchte, dass gerade bei der streng ketogenen Ernährung die Insulinwerte wirklich ausgesprochen niedrig sind. Aber das wundert jetzt auch nicht wirklich, denn streng ketogen kommt mit reduziertem Eiweiß und sehr wenigen Kohlenhydraten daher. Fett, Fett, Fett ist da ja auch die Devise!

Solltest du Low Carb mit dem Ziel Ketose machen, dann solltest du durchaus einen kritischen Blick auf deinen Eiweißverzehr richten. Denn die Insulinantwort in Folge von viel Eiweiß kann je nach Umfang durchaus die Ketose beeinträchtigen.

Gut, was lernen wir jetzt heute aus meinem Beitrag.

Einfach etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit dem Insulin.

Die Dinge sind wie sie sind. Wir können unseren Körper nicht ändern. Und hey, dann steigt eben das Insulin für 2 Stunden an und dann ist wieder gut und der Körper ist wieder bereit für den Fettabbau. Nur im Stundentakt irgendwelchen Schrott aus schnellen Kohlenhydraten zu essen und damit einen dauerhaft hohen Insulinpegel zu erzeugen, sollte tunlichst unterbleiben.

Das macht die Bauchspeicheldrüse auf Dauer nämlich platt!

Deshalb: Die Kohlenhydrate bitte insgesamt auf ein vernünftiges Maß reduzieren. Dabei die langkettigen Kohlenhydrate bevorzugen. Eiweiß zu jeder Mahlzeit aus unterschiedlichen Quellen essen und in Verbindung mit guten Fetten genießen. Und das dann am besten bei nur 3 sättigenden Mahlzeiten pro Tag!

Und immer schön dran denken: Gemüse, Gemüse, Gemüse…

Aber nichts anderes erzähle ich ja eh schon länger…

Der Mensch, und insbesondere die Ur-Betti, ist nicht für eine permanente Fütterung bzw. Überfütterung gemacht. Diese Erkenntnis ziehe ich auch heute wieder einmal aus meinem Beitrag.

All diese Informationen bestärken mich darin, dass ich mit meinem Happy Carb Prinzip nicht gänzlich falsch liege. Sozusagen zufällig alles soweit richtig gemacht bzw. aus meinem eigenen Abnehmen und meiner gesundheitlichen Misere glücklicherweise die richtigen Schlüsse gezogen. Und wie schön, die bestätigen sich nun auch in der Theorie.

Sonst ist es doch immer umgekehrt: Viel Theorie und nichts klappt in der Praxis.

Was gibt es sonst Neues:

Mein Beitrag über das Low Carb Universum hat Wellen geschlagen. Na wer hätte das gedacht.

Ich wurde doch tatsächlich ungefragt aus einer Facebook-Gruppe geworfen! Und dabei hat gerade diese Gruppe mich doch immer so sehr inspiriert was meine netten Blogbeiträge angeht. Ich bin natürlich untröstlich und erschüttert, aber sei es drum. Gleichzeitig bin ich froh, weil ich mich so unbelastet neuen Welten zuwenden kann und meine Energie sinnvoller einsetzen kann.

In den entsprechenden Internet-Foren konnte ich in den vergangenen 2 Wochen teilweise eine sachlichere Umgangsweise und mehr Akzeptanz verschiedener Low Carb Varianten untereinander feststellen. Klar, es gibt immer einige wenige, die vollkommen resistent sind und keine Lernkurve zeigen, aber die werden eben jetzt mit Argumenten gequält. Daraufhin ziehen sie sich nämlich immer öfter beleidigt zurück. Spätestens sobald sie feststellen, dass sie mit ihrem kleinen Latein am Ende sind und niemand auf sie hört.

Auch frühere überzeugte Borg haben mir echt nette Nachrichten geschrieben und haben sich geläutert bei mir bedankt. Und dabei will ich ja nicht missionieren, sondern lediglich informieren. Aber mein kleiner Beitrag hat doch wirklich etwas bewegt und das freut mich sehr.

Gleichzeitig wurde mein Low Carb für Dummies Beitrag auch geadelt, indem er sehr viel geteilt wurde und das sogar von fachkundiger Seite. Wenn echte Low Carb Kapazitäten die Qualität meiner Beiträge anerkennen, dann ist das definitv das größte Lob für mich und eine tolle Bestätigung meiner Arbeit.

Ein Update will ich geben, was meine Buchaktivitäten angeht. Im Hintergrund schreibe ich mehr oder wenig fleißig an meinem Erstling. Jetzt so auf halbem Wege muss ich sagen, dass ich an die Aktion „Ich schreibe mal ein Buch tralalala“, relativ blauäugig rangegangen bin und für mich immer noch nicht die richtige Balance gefunden habe zwischen dem Dasein als Bloggerin und der vermeintlichen Buchautorin.

Von daher ist mein Plan, die Sommer- und Urlaubszeit dazu zu nutzen, um meinen Schwerpunkt stärker auf das Buch zu legen und den Blog und meine Facebook-Aktivitäten zu reduzieren. Also wundere dich nicht, wenn es hier etwas ruhiger wird, oder ich mich zwischendurch mit weniger rechercheintensiven Beiträgen melde.

Wie es sich mit meinen schmerzenden Knochen verhält, kann ich immer noch nicht so genau sagen. Fußzehe und Hüfte werden besser, aber das Knie meckert noch ordentlich. Das MRT des Knies war glücklicherweise unauffällig und jetzt wird eine Entzündung vermutet. Na gut! Also werfe ich nun Tabletten ein und hoffe, dass die irgendwann helfen. Vielleicht bin ich doch einfach zu viel gelaufen in den letzten 18 Monaten. Sag einer nochmal, dass Sport gesund ist.

Eigentlich wollte ich demnächst einen Beitrag zum Thema Bewegung machen, aber die Lust ist mir gerade mal gehörig vergangen.

Insgesamt fühle ich mich im Moment mal wieder zwischen den Welten. So zurückgeworfen zu sein auf mich selbst, fühlt sich immer noch komisch an. Und mit Ungewissheit und Unsicherheit umzugehen war auch noch nie wirklich meine Stärke. Ich mag es eigentlich gut geplant und wenn geht alles möglichst überraschungsfrei.

Und heute ist alles so merkwürdig anders. Ich mache alles so anders, als ich das früher getan hätte. Und du kannst mir glauben, dass fühlt sich teilweise sehr komisch bis fast schon beängstigend an.

Dazu passt das tolle Zitat meines „Lieblings-Psychotherapeuten“ dessen Bücher ich sehr empfehlen kann:

Wenn du willst, was du noch nie gehabt hast, dann tu, was du noch nie getan hast (Nossrat Peseschkian)

In diesem Sinne mache ich das jetzt auch einfach mal. Ist es eigentlich komisch einen Lieblings-Psychotherapeuten zu haben?

Wahrscheinlich schon. Aber Nossrat Peseschkian ist Begründer der „Positiven Psychotherapie“ und gerade sein Balancemodell hat mir nach meinem Burnout sehr geholfen. Wie sehr mein Leben damals aus der Balance geraten war, merke ich eigentlich erst heute so richtig. Bei dem Gedanken werde ich direkt nachdenklich.

Oder es handelt sich nur um einen akuten Anflug von Midlife-Crisis die mich in Beschlag genommen hat. Nutzen Frauen die Krise der Lebensmitte, wenn es sie denn wirklich gibt, eher um sich selbst zu verwirklichen, während einige (nicht alle) Männer lieber mal einen jüngeren heißen Flirt genießen? Nun gut, viele Männer haben sich ja bereits im Beruf verwirklicht und brauchen dann vielleicht eine andere Art von Bestätigung ihrer Vitalität, und dass sie auch in „höherem Alter“ noch etwas reißen können.

Wie habe ich das jetzt wieder diplomatisch geschrieben. Aber hätte ich niedergeschrieben, was ich gerade wirklich gedacht habe, wäre das sicher der Zensur meines Mannes zum Opfer gefallen.

Schnell weg von dem Thema. Gegessen habe ich natürlich heute auch wieder lecker.

Frühstück: Schoko-Mandel-Frühstücksbrötchen mit Erdbeeren und Himbeeren
Mittagessen: Veganer Curry-Linseneintopf (kleiner Rest vom Vorabend)
Abendessen: Leckerer Grillabend (Lachs, Rosmarin-Putensteaks, Röstgemüse, Low Carb Kartoffel-Rosmarin-Baguette, Kohlrabi-Curry-Salat)

Hier zur Abwechslung mal ein Bild meines Frühstückes von heute.

Sommerfrühstück 001

Das Rezept für das unglaublich leckere Brötchen wirst du im Buch finden. Nur um dir schon mal den Mund wässrig zu machen.

Ist das sehr gemein von mir?

Mein Mann hatte heute übrigens frei und wir haben den gemeinsam Tag genutzt um die Odenwald Country Fair zu besuchen. Eine wirklich schöne Veranstaltung im wunderbaren Ambiente des Englischen Gartens zu Eulbach. Viele Stände mit stilvollen Dingen rund ums Haus, Garten, Essen und Trinken.

Betti und Carsten auf der Odenwald Countryfair

Ehe du dich jetzt wunderst. Ich bin nicht klein wie ein Hobbit, sondern mein Mann ist recht groß geraten.

Solltest du also zufällig dieses Wochenende im Odenwald unterwegs sein, dann schau unbedingt dort vorbei. Hier der Link zur Odenwald Country Fair mit allen Informationen zu dem Event.

Auf der Country Fair bin ich übrigens einer netten Freundin begegnet, die dort mit einem eigenen Stand vertreten ist. Die liebe Pia Göpfert fotografiert professionell mit viel Leidenschaft und bietet auf der Country Fair Tierfotografie an. Also bin ich direkt hin, habe mal ganz lieb Wuff gebellt und wurde zu Belohnung fotografiert. Das Ergebnis siehst du ab sofort als Sommerbild für meine Tagebuchbeiträge.

Vom Profi gemacht, glänzt das Fell doch gleich viel schöner…

Du findest Pia übrigens auch im Internet, wenn du dir ihre Arbeiten gerne anschauen möchtest. Hier geht es zu Pfotica

Gewichtsmäßig passiert eben nicht viel. Ohne Sport esse ich mehr und ich muss eher aufpassen, dass ich nicht zunehme. Wie gut, dass der Sommer nun da ist und ich wieder im Schwimmbad meine Kreise ziehen kann.

Da ich mich im Moment nicht genau festlegen will, wann der nächste Beitrag jenseits der Rezepte kommt, musst du dich überraschen lassen.

Bis bald wieder. Genieß das wunderbare Sommerwetter.

Liebe Grüße Betti


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