Low Carb Schlossweihnacht

Low Carb Schlossweihnacht

05.12.2014 – Low Carb Schlossweihnacht – Gewicht 72,8 kg

57,2 kg abgespeckt – noch 7,8 kg to go…

Schlossweihnacht klingt doch total romantisch und malerisch?

Wenn ich es nicht besser wüsste, sähe ich mich im Geiste als zauberhaftes Schlossfräulein vor einem riesigen Kaminfeuer und über mir ragt ein monströser Hirschkopf mit gefährlichem Geweih. Dann laufe ich in meinen träumerischen Gedanken die ausladende Schlosstreppe herunter und verliere einen wunderhübschen zarten silbernen Schuh.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann….

Schloss Erbach

Schloss Erbach

OK, das war eine andere Baustelle und ich will jetzt nicht auch noch die wunderbaren Gebrüder Grimm verunglimpfen. Ich bin ja auch viel weniger ein Odenwälder Schlossfräulein, als ein rustikales Wildweibchen, das hier im Odenwald aber auch Teil der regionalen Sagenwelt ist.

Schon am märchenhaften Schuhwerk würde ich grandios scheitern, bin ich doch mehr Doc Martens als Manolo Blahnik. Wie sollen auch Odenwälder Füße in Pariser Schuhe passen, wie man hier so schön sagt. Natürlich eigentlich in einem breiten hessischen Dialekt, den ich dir aber besser erspare.

Mein Heimatort Erbach im Odenwald hat aber wirklich ein kleines Schloss und einen hübschen Marktplatz inmitten der Altstadt, die aus heimeligen mehr oder weniger erfolgreich restaurierten Fachwerkhäusern besteht. Wo ich so darüber nachdenke muss ich sagen, dass Erbach eine wirklich nette verschlafene Kleinstadt ist, wenn man von der vollkommen irrationalen Verkehrsführung in der Innenstadt absieht und der permanenten Gefahr, einen Strafzettel wegen Falschparkens zu kassieren. Es ist fast so, als würden hier 100 Politessen auf der Lauer liegen und nur warten, bis du dir bei einem Bäcker ein Brötchen holst und die Parkscheibe für 2 Minuten vergessen hast. Das geht in Erbach mit Sicherheit nach hinten los.

Wie gut, dass ich keine Brötchen mehr esse und meine Einkäufe inzwischen meist zu Fuß erledige.

Einige meiner Leser werden jetzt ganz automatisch zustimmend mit dem Kopf nicken. Ich sehe sie förmlich vor mir.

Zugang Weihnachtsmarkt

Zugang Weihnachtsmarkt

Ein „Höhepunkt“ im Erbacher Kulturjahr ist der Weihnachtsmarkt, der hier rund um das Schloss angesiedelt ist und deshalb auch ganz feudal Schlossweihnacht heißt.

Jetzt bitte die Erwartungen halbieren, und dann bitte nochmal halbieren. Jaaaa, so passt deine Erwartungshaltung in etwa mit der Wirklichkeit zusammen und die Enttäuschung wird erträglicher.

Was bin ich wieder gut zu dir…

Ohjeh, hoffentlich leert mir die Stadt Erbach in der nächsten Woche noch die Mülltonne oder vielleicht drehen die mir nach meinem frechen Blog doch lieber gleich das Wasser ab. Wie gut, das die Städte und Gemeinden oftmals nichts mehr selbst machen und alles fein privatisiert haben. So haben die Stadtväter außer mit Strafzetteln – der Wegelagererei unserer heutigen Zeit – keine großen Druckmöglichkeiten mehr.

Das ist natürlich nur böser Spaß, denn ich bin geborene Erbacherin und liebe mein Städtchen über alles. Da schaue ich auch ganz großzügig über die immer größer werdenden Unerfreulichkeiten des Odenwälder Wohnraumes hinweg. Für die ortskundigen Leser werfe ich nur mal das Fiasko „Hallenbad“ in den Raum, für das in der Wirtschaft im Samurai Stil Köpfe rollen würden, aber im öffentlichen Raum war es ja „nur“ Steuergeld, was unsinnig vergeudet wurde. Das wächst ja sozusagen unerschöpflich nach. So könnte man zumindest denken, wenn man sich anschaut, wie mit dem Geld der Bürger umgegangen wird.

Alles ist hier eben auch nur so ähnlich wie bei dir…

Wahrscheinlich können wir froh sein, dass es hier überhaupt noch einen Weihnachtsmarkt gibt, haben wir doch 2 km entfernt in Michelstadt einen viel bekannteren Weihnachtsmarkt, zu dem die Besucher von nah und fern strömen. Da geht es in Erbach beschaulicher und ruhiger zu und das ist gerade am Wochenende viel schöner. Wer will schon nach Michelstadt, wenn er in Erbach sein kann? Dieser kleine Hieb musste natürlich gerade für die Leser der Nachbarstadt sein, weil natürlich wie zu erwarten ist, zwischen beiden Städten eine lang gehegte liebevolle Rivalität besteht.

Warum hat der Erbacher krumme Beine? Weil er früher auf den Michelstädtern zur Arbeit geritten ist…

Lach, natürlich alles nur ein lustig gemeintes Spässle, denn beide Orte leben sehr harmonisch Seite an Seite und unterstützen sich gegenseitig wo es nur geht. Naja, das ist vielleicht auch wieder leicht übertrieben. Alles eine Frage der Perspektive, wie ich mich mal diplomatisch aus der unangenehmen Situation befreien will.

Heute haben wir in meinem Blog so richtig etwas Lokalkolorit. Aber da ich und mein Blog hier regional komplett unbekannt sind, kann ich da auch mal etwas über die Stränge schlagen. Überzeichnen ist ja meine besondere Spezialität wie du weißt.

Eingang Weihnachtsmarkt

Eingang Weihnachtsmarkt

Damit du das schöne Erbach besser kennenlernen kannst, gehen wir heute gemeinsam auf die Erbacher Schlossweihnacht und werden schauen, ob es da für uns unter Low Carb Gesichtspunkten irgendetwas Schönes zu holen gibt…

Früher sah mein Besuch des Weihnachtsmarktes wie folgt aus:

Latschen, gucken, Glühwein trinken, latschen, gucken, Pommes essen, Glühwein trinken, latschen, gucken, Gebrannte Mandeln kaufen, latschen, gucken, Feuerzangenbowle trinken, latschen, gucken, Bratwurstbrötchen essen, latschen, gucken, Kunstwerkstatt besuchen, Glühwein trinken, latschen, gucken, Stollen kaufen, latschen, gucken, heiße Maronen futtern, latschen, gucken, Mohrenköpfe kaufen…

Irgendwann war ich dann entweder pappsatt oder mir war speiübel, und wenn das beides nicht zutraf, dann war ich zumindest schön angesäuselt und wir sind wieder zur Fuß mit unseren gekauften Reichtümern heimgewackelt.

In diesem Jahr gehöre ich nun zur Low Carb Community und es gelten meine neue Regeln. Juchhuu… Ich war wirklich gespannt wie ein Flitzebogen, ob für mich als Low Carblerin auf dem Weihnachtsmarkt echte Freude aufkommt, oder ob ich eher ein Randgruppengefühl verspüre, während alle anderen freudig und gut gelaunt den Kohlenhydratbomben frönen.

Weihnachten Made in China

Weihnachten Made in China

Latschen und Gucken gehen zum Glück jetzt viel besser und länger als noch vor einem Jahr, weil ich nicht mehr so viel Gewicht mit mir rumschleppen muss. Das sind doch die allerbesten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Besuch der Schlossweihnacht.

Ich weiß nicht wie das bei euch auf dem Weihnachtsmarkt ist, aber ein nicht unerheblicher Teil der Stände bei uns ruft ganz laut „Ramsch aus China“ und vermitteln mir ein eher beklemmendes Gefühl, als denn ein Wohlfühlgefühl. Die Zeiten, in denen in kleinen persönlich gestalteten Büdchen hübsches Kunsthandwerk verkauft wird, sind wohl weitestgehend vorbei. Klar, es gibt auch Ausnahmen, aber der Schreck, den ich beim Betreten des Weihnachtsmarkes bekommen habe, steckt mir immer noch in den Gliedern. Mein erster Blick am Eingang des Marktes fiel nämlich auf einen Stand, der große 3D Wackelbilder verkauft, die aber nicht mal ein weihnachtliches Design hatten, sondern so unweihnachtlich wirkten, als wäre ich irgendwann im Jahr auf einem x-beliebigen Flohmarkt gelandet. Und selbst da haben die Sachen die verkauft werden meist noch eine persönliche Note, oder zumindest eine hübsche Geschichte im Gepäck.

Also schnell vorbei an dem Stand und schon kommt, wie soll es anders sein, der erste Fressstand. Aber aufgepasst, sogar ein voll Low Carb kompatibler Stand, welche Überraschung. Aber eh du dich zu sehr freust und deinen virtuellen Geldbeutel zückst, pfeife ich dich besser schnell zurück, denn der Stand verkauft Hundefutter auf dem Weihnachtsmarkt. Jaja, was es heutzutage alles gibt. Aber immerhin bestimmt Low Carb und so vielleicht doch eine Überlegung wert. Oder sind in Hundefutter sehr viele Kohlenhydrate? Naja, Hundeknochen kauen ist vielleicht auch keine ganz so prickelnde Aussicht auf einem Weihnachtsmarkt. Der Trend geht aber scheinbar klar zum Weihnachtsgeschenk für das Haustier. Kann ich gut verstehen, denn schließlich sind die Haustiere auch Familienmitglieder, die uns das ganze Jahr mit viel Liebe beschenken.

Wo wir gerade beim Tierfutter sind…

Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind Katzenfutter sehr gerne gerochen habe und manchmal, beim Füttern unserer Katze, habe ich ein wenig von den Whiskas Hühnerhäppchen genascht. Und ich fand die nicht mal sooo schlecht.

Jetzt bin ich heute aber erwachsen und nicht mehr ganz so experimentierfreudig. Miau…

Ist vielleicht auch besser so…

Weihnachtsmarkt mit Schloss

Weihnachtsmarkt mit Schloss

Es ist auf dem Weihnachtsmarkt wie in jedem Jahr, es wechseln sich die üblichen Verdächtigen ab, jedoch mit immer größer werdenden Lücken zwischen den Ständen. So ein bisschen ist das, als würde man durch einen langsam sterbenden Weihnachtsmarkt laufen. Dieses Siechtum hält auch schon eine Weile an und das finde ich sehr schade.

Ist das bei deinem regionalen Weihnachtsmarkt auch so?

Also es geht vorbei an Bratwurstständen, an Marktständen mit Gebrannten Mandeln, Glühwein, Waffeln, Crepes, Mohrenköpfen, Laugenstangen, Weihnachtskrusch usw.

Merkst du etwas? Das ist alles kein Happy Carb Schlaraffenland, sondern eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Kohlenhydraten in Höchstform.

Klar, es findet sich immer etwas, was man essen kann, damit man keinen „Hunger leiden“ muss. Aber die warme einsame Paprikawurst aus der Hand, für die ich mich dann in der Not entschieden habe, fand ich im Mund doch nicht so erbaulich wie erwartet.

In der Not, schmeckt die Wurst auch ohne Brot…

Low Carb Essen

Low Carb Essen

Eigentlich seit jeher mein Credo, aber auf dem diesjährigen Weihnachtsmarkt traf das irgendwie nicht zu. Die Wurst alleine hat mir nicht wirklich gemundet, auch wenn sie geschmacklich sehr gut war. Es blieb so ein Gefühl von: Es fehlt was. Alternativ hatte ich mir noch überlegt, ein Steak mit Apfelrotkohl zu essen, aber ich hatte dann doch Bedenken, weil gerade in Rotkohl landen ja oftmals ganze Berge an Zucker.

Noch schlechter wurde es beim Trinken. Während mein Mann einen heißen Glühwein schlabberte , entschied ich mich für eine Cola light, weil ich auf Wasser als Alternative keine rechte Lust hatte.

Was soll ich sagen. Bei 3 Grad Außentemperatur eine sehr gut gekühlte eiskalte Cola zu trinken, bei der ich dachte, ich kaue gleich auf Eiskristallen, war furchtbar und ich fror anschließend von innen und von außen.

Ich kann ja verstehen, dass es keine speziellen Low Carb Stände gibt. Der Gedanke alleine ist ja schon verwegen. Aber so einige nette Optionen mit etwas gesünderen Alternativen würden dem Weihnachtsmarkt und seinen Besuchern sicher  gut tun. Früher gab es immer einen Stand mit leckeren Suppen und Eintöpfen, aber der ist inzwischen leider auch nicht mehr da und hat mit dem damaligen Angebot an Kürbissuppe und Chili con Carne eine echte Lücke hinterlassen.

Was machen denn eigentlich all die Diabetiker auf den Weihnachtsmärkten?

Low Carb Trinkpause

Low Carb Trinkpause

Wie gut, dass ich zumindest beim Einkaufen richtig zuschlagen konnte. Wie immer wenn ich auf Märkten unterwegs bin, decke ich mich mit einigen Gewürzen ein. Vorzugsweise mit unterschiedlichen Curries, und auf dem Erbacher Weihnachtsmarkt wurde ich von der Curryauswahl, an dem doch sehr großen Gewürzstand, echt erschlagen. Mein Lieblingscurry ist dort übrigens das milde Java-Curry. Verwechslungsmöglichkeiten gibt es keine, weil es gibt nur den einen Gewürzstand.

Im Schlosshof flanierten wir dann an einem Stand mit Tiroler Leckereien vorbei. Für einen guten Bergkäse und Tiroler Schinken kann ich mich doch auch immer erwärmen. Da stieg dann auch gleich meine Stimmung wieder auf eine Temperatur jenseits der frösteligen Außentemperatur.

Einen Stand weiter gab es dann Wurst- und Fleischwaren aus Wildgetier und auch da habe ich direkt zugeschlagen. Wildschweinschinken und Wildschweinrippchen wechselten den Besitzer. Außerdem gab es geräucherte Paprikarohwürste aus Hirschfleisch, die wirklich superlecker schmeckten. Alleine bei dem Gedanken daran fange ich hier schon wieder an zu speicheln wie ein Hund. Also bei meinem nächsten Besuch des Weihnachtsmarktes steuere ich sofort diesen Stand an und knabbere dann direkt so eine leckere Wurst einfach aus der Hand.

Neben der Wildbude steht auch noch ein ausgestopftes Wildschwein mit dem Namen „Robert“ und das macht doch neben mir eine klasse Figur, oder ist es eher umgedreht und ich sonne mich im Glanze des Wildschweins?

Wildschwein Betti

Wildschwein Betti

Wenn wir auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sind, machen wir immer auch einen kleinen Abstecher in die Straße hinter dem Schloss, wo sich einige Kunstwerkstätten und eine alteingessesene Holzdrechselei befinden. Leider abgenabelt vom Weihnachtsmarkt, ist es dann doch eher dem Glück der Besucher überlassen, diese kleinen Fundgruben zu erreichen. Wir nutzen die Gelegenheit stets sehr gerne und wärmen uns in einer kleinen Galerie-Werkstatt an einem warmen Kamin auf, umgeben von den farbenfrohen Exponaten einer sehr herzlichen Künstlerin. Betti und Kunst, das passt eigentlich nicht gut zusammen, aber ich mag Holz und ich mag Farbe, und die Unikate, die in der „Werkstatt“ der Künstlerin stehen, stecken voller sichtbar gemachter Empfindungen und hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Betti aus Kamin

Betti auf Kamin

 

 

Von der Kunst ging es wieder einen Steinwurf entfernt zum Ramsch und an einem der Stände wurde ich hinterrücks von einem singenden batteriebetriebenen Weihnachtsbaum angefallen. Ich gebe zu, es war so ein kleines bisschen meine eigene Schuld, weil ich immer alles anfassen muss, was mich da schräg von der Seite ansingt. Das kleine Plastikbäumchen machte einen Heidenkrach und der Mund öffnete sich mehr oder weniger passend dazu. Was liegt da näher, als den eigenen Daumen in den geöffneten „Baummund“ zu stecken. Und dann, just in dem Moment, biss der fiese Plastikbaum zu – also der Mund schloss sich automatisch – und ich war über den heftigen Schmerz, den ich an meinem eingeklemmten Finger spürte, überrascht. Blöderweise öffnete der dämliche Baum dann aber nicht mehr sein Maul und ich hing fest. Ich musste daraufhin meinen Daumen mit Gewalt aus dem Maul des Höllenbaums befreien, was natürlich nicht ohne Blessuren abging. Ärgerlich, dass wir in Deutschland leben, denn hier bekommt man den Schmerz der eigenen Dummheit nicht finanziell versüßt. In den USA könnte ich jetzt über eine Millionenklage, wegen der verletzen Nagelhaut und des fehlenden Warnhinweises, nachdenken.

Angriff des singenden Weihnachtsbaums

Angriff des singenden Weihnachtsbaums

Ich werde mir aber überlegen, doch noch so einen kleinen Banditen ins Haus zu holen. Zum Vertreiben von Einbrechern ist der nämlich meine allererste Wahl. Und da weiß ich jetzt nicht was schrecklicher ist, die plärrende Musik oder der schnappende Plastikmund.

Mein Fazit zum Thema „Low Carb Schlossweihnacht“:

Weihnachtsmarkt lohnt sich und macht immer noch Freude, auch wenn man versucht um die allgegenwärtigen Kohlenhydrate einen Bogen zu machen. Und es war auch nicht so, dass ich schwer sabbernd zwischen den Buden umher gelaufen wäre, weil ich am liebsten alles genascht und getrunken hätte. Nein, da war überhaupt kein Verlagen und keine Gier zu spüren, trotz der leckeren Gerüche und all der süßen Versuchungen. Das deute ich für mich als richtig gutes Zeichen. Ich hätte mir lediglich mehr Alternativen gewünscht, insbesondere was warme Getränke angeht. Vielleicht sieht das aber auf den großen Weihnachtsmärkten der Republik auch viel besser aus. Schön war auf jeden Fall der Einkauf von leckeren Wildprodukten, wo ich sicher in den nächsten Wochen erneut zuschlagen werde.

Wie ist eigentlich die Low Carb Situation auf deinem Lieblingsweihnachtsmarkt?

Solltest du zufällig auf dem Erbacher Weihnachtsmarkt unterwegs sein. Du findest mich mit hoher Wahrscheinlichkeit bei meinem neuen Freund, dem Wildschwein „Robert“.

Nach meinem Beitrag letzte Woche hatte ich damit gerechnet, dass empörte Aufschreie kommen, dass ich die ach so gesunde Low-Carb-Ernährung bezichtige „dick“ zu machen. Aber das Ergebnis war ein ganz anderes, denn scheinbar geht es noch mehr Low Carblern so wie mir, dass sich bei unbedachtem Verzehr die gehaltvollen Leckereien unerfreulich auf den Hüften niederschlagen.

Ich möchte auch nochmal betonen, dass sicher jeder Mensch unterschiedlich ist und nicht jeder bei der gleichen Kalorienzufuhr zulegt, so wie ich das tue. Aber in dem Moment, wo man den individuellen Energieverbrauch überschreitet, setzt die Speicherfunktion des Körpers ein. Ob das bei dir bei 2000 Kalorien oder 2500 Kalorien der Fall ist, kann nur jeder für sich selbst herausfinden. Da hilft im Detail auch keine Internetseite und keine noch so tollen Berechnungsformeln, denn unser Körper kennt die Theorie sowieso nicht und unserem persönlichen Stoffwechsel sind alle ach so tollen Apps dieser Welt auch total sch….egal.

Verlässlicher wären da eher Armbänder, die es z.B. von Bodymed gibt und die wirklich, zumindest zu einem guten Teil, die individuellen körperlichen Gegebenheiten und jede Bewegung berücksichtigen. Aber das Armband, was mich da interessieren würde, kostet um die 1.000 Euro! Jaaa, du hast richtig gelesen, 1.000 Ocken, und das ist deutlich jenseits dessen, was ich für ein neues persönliches Folterinstrument ausgeben würde. So viel Selbstoptimierung muss nun wirklich nicht sein.

Da investiere ich doch lieber in gutes Essen…

Mir hat die letzte Re-Start Woche und die Auseinandersetzung mit der für mich nicht so erbaulichen Realität auf jeden Fall sehr weitergeholfen. Der Fokus lag diese Woche deshalb wieder auf gesunder Kost mit viel Gemüse und ganz wenig Leckereien. Lediglich am Wochenende gibt es weihnachtliche Schmausereien und unter der Woche war ich brav und habe mich trotz der grauen Wettersuppe täglich bewegt. Das hat sich dann diese Woche auch wieder auf der Waage bemerkbar gemacht und das ist für mich einfach nochmal die beste Bestätigung für meinen Blog von letzter Woche.

Mein Ziel, eine 6X in diesem Jahr zu sehen, habe ich aber dennoch abgehakt, weil das einfach nicht mehr realistisch ist. Ziel ist jetzt, das Gewicht über Weihnachten zu halten und dann direkt nach Weihnachten die letzten Kilos in Angriff zu nehmen.

Bloß nicht bis zum 01.01.2015 warten….

Mein Speiseplan von heute, war irgendwie typisch für diese Woche:

Frühstück: Chia-Apfelschmarrn
Mittagessen: Lauchcremesuppe mit Ziegenfrischkäse
Abendessen: Butternutstücke und Putenunterkeule aus dem Ofen

Musikalisch bewege ich mich langsam Richtung Weihnachten und habe meine Endlosschleife um den Klassiker von Frankie goes to Hollywood – The power of love ergänzt. Mein Dank geht an meine treue Leserin Susi, dir mir den Song mit ihrem netten Kommentar zu meinem letzte Blog wieder ins Gedächtnis gerufen hat.

Ich wünsche dir einen schönen Nikolaustag, einen entspannten zweiten Advent und viel Spaß auf dem Weihnachtsmarkt.

Kuschelige Grüße

Deine Betti

PS. Gerade eben (Samstag), habe ich in der regionalen Tageszeitung gelesen, dass die Stadt Erbach brandaktuell das regionale Trinkwassermanagement wieder selbst übernommen hat. Also droht mir nun vielleicht doch noch der Wasserentzug – Mea Culpa!