Low Carb für Dummies

Tagebuch

Low Carb für Dummies

22.05.2015 – Low Carb für Dummies– Gewicht 73,2 kg

Heute mache ich dir mal den ko(s)mischen Erklärbär…

Nicht für dich, denn dass du den Durchblick hast, ist mir natürlich klar. Schließlich quälst du dich schon seit Monaten durch meine ellenlangen Ausführungen zum Thema.

Aber vielleicht kennst du andere Menschen, die Low Carb eben noch nicht so ganz verstanden haben, bzw. Low Carb immer noch so ein klein wenig fehlinterpretieren. Und wir wollen da jetzt nicht von oben herab darauf rumhacken, sondern einfach helfend zur Seite stehen und informieren.

Schließlich waren wir alle mal unwissend und standen als Low Carb Frischlinge ganz am Anfang unserer Karriere.

Das kann dann auch gerne der universelle Link werden, den du in den Internetforen dieser Welt posten kannst, wenn es wieder einmal böse heißt „das ist aber nicht Low Carb“.

Heul und fußstampf…

Damit meine Erklärung etwas plastischer wird, reise ich mit dir in meinem kleinen Raumschiff in das wunderbare Low Carb Universum.

Hatte ich schon einmal berichtet, dass ich sehr gerne Star Trek schaue (besser bekannt als Raumschiff Enterprise) und mein Mann sowieso totaler Science-Fiction-Fan ist? Sind glaube ich die meisten männlichen Wesen. Oder etwa nicht? Schon kleine Jungs träumen doch vom Kampf mit dem Laserschwert oder von den Phaser-Kanonen, die eigentlich doch nur wie doofe altbackene Fernbedienungen aussehen.

Wobei meine Liebe ausschließlich nur Star Trek gilt, und ich für Star Wars überhaupt nichts übrig habe.

Aber kein Wunder, der schwer testosterongeladene immer geile Kapitän des Raumschiffes Enterprise ist eben eine ganz andere Hausnummer, wie ein Dödel mit Helm in schwarzer Kutte.

Röchel Röchel aus der schwarzen Maske…

Wie oft ich mich in Gedanken dabei erwischt habe, wie ich mit einer klebrigen Fusselrolle den Mantel von Darth Vader von den Haaren des zotteligen Yetis befreit habe, kann ich nicht mehr zählen.  Ich unterstelle jetzt mal, dass sich mein Göttergatte komischerweise darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht hat.

Also steigen wir nun lieber schnell in das Raumschiff ein und fliegen los.

Jetzt geht es endlich los. Halt dich gut fest:

Und es ist so einfach, denn Low Carb  (Low = Niedrig) bedeutet lediglich, dass bei dieser Ernährungsweise die Zufuhr an Kohlenhydraten „niedrig“ ist.

Man kann auch sagen: Niedriger im Vergleich zu der „normalen“ Ernährung.

Für nicht mehr und auch nicht weniger steht Low Carb oder auch die Abkürzung LC.

Und wenn wir davon ausgehen, dass eine „normale“ Ernährung etwa 250 g Kohlenhdrate pro Tag enthält, dann kannst du dir ja mal selbst überlegen, was eigentlich niedrig ist.

Wo fängt niedrig an und wo hört niedrig auf? Und wer zur Hölle bestimmt das eigentlich?

Da liegt die Krux begraben. Es gibt eben keine offizielle Definition oder verbindliche Vorgaben, in welchem Umfang die Kohlenhydrate reduziert werden müssen oder mit welchen Lebensmitteln das geschehen soll.

Von daher gibt es auf dieser Welt kein Lebensmittel, was per se nicht Low Carb wäre. Und das ganz unabhängig vom Kohlenhydratgehalt!

Ein Teil der Kohlenhydrat-Polizei reagiert jetzt sicher mit akuter Schnappatmung. Cool down! Aber es ist eben wie es ist und man hat dir vielleicht die ganze Zeit einen Kohlenhydrat-Bären aufgebunden.

Man darf das für sich selbst ja auch gerne anders sehen, aber eben nicht die eigenen Ansichten und Regeln zur Low Carb Gesetzmäßigkeit erheben und damit andere Menschen tyrannisieren.

Da denke ich nur mal an die ominöse 10g-Kohlenhydrat-Grenze, an der so einige Low Carber wirklich krampfhaft festhalten. Aber über die Kohlenhydrat-Polizei und die Kohlenhydrate insgesamt, habe ich mich ja bereits schon in meinem Blog „Carbo Manie“ umfassend ausgelassen. Wenn du den Beitrag noch nicht kennst, dann bitte unbedingt gleich noch lesen!

Stell dir Low Carb als ein großes Universum vor, wo es eine Vielzahl von Planeten gibt, die jedoch alle leicht unterschiedliche Lebensbedingungen haben.

Es gibt da kein Richtig und kein Falsch, aber es gibt gravierende Unterschiede.

Und trotz aller Unterschiede, sind alles immer noch Low Carb Planeten im Low Carb Universum.

Die Lebensbedingungen auf den Planeten können sich unterscheiden in der Menge der Zufuhr an Kohlenhydraten (in der Regel zwischen 20g-150g pro Tag).

Auf manchen Planeten gibt es dabei feste Vorgaben, wie viele Kohlenhydrate pro Tag gegessen werden dürfen (z.B. bei Dr. Wolfgang Lutz sind es 70g-80g Kohlenhydrate (6 BE) pro Tag). Dies jedoch ohne Einschränkung bei der Auswahl der Lebensmittel.

Ja wirklich, denn wenn du das Buch „Leben ohne Brot“ von Dr. Wolfgang Lutz liest, findest du darin einen Speiseplan, der doch tatsächlich kleine Mengen ganz normaler kohlenhydrathaltiger Lebensmittel enthält.

Mehl, Zucker, Marmelade, Birne und und und. Einfach Skandalös!

Jedoch darf am Tag die vorgegebene Gesamtgrenze an Kohlenhydraten nicht überschritten werden. Lutz ist übrigens einer der Vorreiter der kohlenhydratreduzierten Ernährung (das Buch stammt in erster Auflage aus 1967) und der Umstieg auf seine Low-Carb-Ernährung im Alter von 45 Jahren, hat seinen zu dem Zeitpunkt sehr angeschlagenen Gesundheitszustand signifikant verbessert.

Lutz wurde übrigens dank oder trotz Low Carb immerhin stolze 92 Jahre alt!

Und das ganz ohne Kenntnis bzw. Berücksichtigung einer 10g-Kohlenhydrat-Grenze.

Auf anderen Low-Carb-Planeten wird die Kohlenhydratzufuhr stärker begrenzt. Auf diesen Planeten ist das Ziel den Körper und insbesondere das Gehirn an die Fettverwertung anzuschließen (Ketose). Dafür ist Voraussetzung, dass die Kohlenhydrate auf 20g-50g pro Tag begrenzt bleiben und dazu gibt es weitere Vorgaben, was die Eiweißzufuhr und ganz wichtig die Fettzufuhr angeht. Zu diesen strenger kohlenhydratreduzierten Ernährungsformen zählt die ketogene Ernährung zur Behandlung von Krankheiten oder auch als Langzeiternährung. Ähnliche Lebensbedingungen herrschen auf dem Planeten LCHF (Low Carb High Fat). Diese Low Carb Variante ist übrigens in Schweden sehr verbreitet und setzt zusätzlich ausschließlich auf natürliche Lebensmittel.

Natürlich macht es wenig Sinn, wenn ich nur 20g-50g Kohlenhydrate am Tag essen möchte um in Ketose zu bleiben und dabei satt werden will, diese in Form von größeren Mengen an sehr kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Linsen oder eben auch im Extremfall in Form von Haushaltszucker zu essen. Das sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, zumindest wenn man damit gesegnet ist.

Die intelligente und an die persönliche Kohlenhydratgrenze angepasste Auswahl von Lebensmittel ist der Mittelpunkt einer jeden Low Carb Ernährung und nicht das das Zücken des Laserschwertes, wenn das Wort Erbsen fällt.

Auch die sehr starke Begrenzung der Kohlenhydrate ist keine neue Modeerscheinung, sondern war zum Beispiel bis das Insulin entdeckt wurde (1922), die einzige Möglichkeit der Diabetes Erkrankung Paroli zu bieten. „Dank“ der Pharmaindustrie geriet das aber mit der industriellen Produktion von Insulin irgendwie ins Hintertreffen.

Es gibt von der Universitätsklinik Würzburg übrigens für die Patienten ein interessantes Pamphlet zur Ketogenen Ernährung, was jedoch weniger päpstlich ist als einige Internet-Foren, wo einem am liebsten jede Erbse wieder aus dem Mund rausgepult werden würde. Und dort in Würzburg wird mit krebskranken Menschen gearbeitet, die mit Unterstützung der ketogenen Ernährung um ihr Leben kämpfen.

Nur um den Wahnsinn der rund um die Einsparung von Kohlenhydraten teilweise vorherrscht mal zu relativieren. Wir diskutieren hin und wieder verbissen über echte Luxusprobleme und machen uns am Ende mit dem eigenen Verhalten doch eher lächerlich. Und da greife ich mir auch gerne an die eigene Nase…

Aber steigen wir lieber wieder schnell in unser kleines Raumschiff…

Denn es gibt noch viel mehr da daußen. Unendliche Weiten sag ich nur…

Irgendwo in der Milchstraße gibt es nämlich auch noch eine Vielzahl von Low Carb Planeten, die neben der absoluten Menge an Kohlenhydraten auch noch die Qualität der Kohlenhydrate und deren Auswirkungen auf den Blutzucker und den Insulinspiegel berücksichtigen bzw. teilweise sogar in den Mittelpunkt stellen.

Das sind die relativ weit verbreiteten Low Carb Ernährungsformen wie Logi, Montignac, South-Beach-Diät, Heizmann oder auch Glyx.

Dort ergibt sich die Reduzierung der Kohlenhydrate teilweise lediglich durch die Auswahl von Lebenmitteln mit dem Fokus auf einen niedrigen Glykämischen Index. Dies häufig unter der Berücksichtigung der verzehrten Menge eines Lebensmittels, um so insgesamt eine niedrige Glykämische Last zu gewährleisten. Das hat nämlich zur Folge, dass der Blutzucker nicht so schnell in die Höhe schießt und die Insulinantwort in einem vernünftigen Rahmen bleibt.

Die Menge an verzehrten Kohlenhydraten insgesamt und deren Qualität machen den Unterschied bei den Auswirkungen auf den Blutzucker und nicht, wie viele Kohlenhydrate in einem einzelnen Lebensmittel pro 100 g vorhanden sind.

Wäre es anders, bräuchte kein Diabetiker die Anzahl der Broteinheiten in seiner Mahlzeit berücksichtigen, sondern würde sich bereits nach einer verzehrten Erbse eine ordentliche Dosis Insulin spritzen. Oder eben auch ein Glukose-Toleranz-Test würde keine 75 g Glukose erfordern, sondern es täte bereits ein Löffelchen Linsen um den Reflex des Blutzuckers zu beurteilen. Manchmal liest man ja so merkwürdige Theorien, die jedoch jeder Grundlage entbehren und doch so schwer aus den Köpfen zu beseitigen sind.

Zurück zu meinen Lieblingsplaneten…

Auf diesen niederglykämischen Low Carb Planeten findest du nämlich unter anderem leckere Hülsenfrüchte und auch meine geliebte Haferkleie.

Aber aus der Ecke kommt eben auch der inzwischen relativ weit verbreitete Verzicht bei Low Carb auf schnelle kurzkettige Kohlenhydrate.

Als ich in das Low Carb Universum gestartet bin, habe ich zuerst den Planeten Logi angeflogen und wurde erst einmal zu einer Logianerin. Erst etwas später bin ich ein weitergeflogen, weil ich eben auch andere Planeten kennenlernen wollte.

Andere Low Carb Varianten stellen den Verzehr von Eiweiß stärker in den Fokus, gerade um in der Abnehmphase den Gewichtsverlust zu verstärken. Dukan ist hierfür ein Beispiel, wo gerade zu Beginn sehr viel Eiweiß und fast keine Kohlenhydrate verzehrt werden. Im Laufe verschiedener Phasen die der Dukaner durchläuft, verschiebt sich das dann wieder in eine alltagstaugliche moderat kohlenhydratreduzierte Richtung.

Dukaner klingt doch nun auch wirklich sehr außerirdisch. Aber wir verlassen den Low Carb Planeten Dukan und reisen weiter nach Atkins.

Auch Atkins ist eine klassische Phasen-Low-Carb-Ernährungsweise, die mit einer sehr kohlenhydratarmen Phase in Kombination mit viel Eiweiß und Fett beginnt, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt wieder mehr Kohlenhydrate in den Speiseplan mit einbindet. Auch Atkins mündet in einer langfristigen moderateren Low Carb Ernährung.

Sowohl Atkins als auch Dukan stehen sehr häufig in der Kritik. Wobei sich die Kritikpunkte meist auf die extrem kohlenhydratarme Phase zu Beginn beziehen und die spätere ausgewogenere Langzeiternährung gerne geflissentlich ignoriert wird.

Das aber nur am Rande, falls du mal jemanden über Atkins oder Dukan wettern hören solltest.

Aber auch moderatere kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen wie bei SiS (Schlank im Schlaf) gehören in die Familie der Low Carb Planeten, da durch den kompletten Verzicht von Kohlenhydraten am Abend auch eine spürbare Reduzierung der Kohlenhydrate entsteht.

Und irgendwo, fast nicht zu sehen, gibt es eben auch einen winzigen Planeten, auf dem die Bewohner alle nur die Lebensmittel essen, die weniger als 10g Kohlenhydrate auf 100g haben. Das ist deren Modell und Lebensweise und auch auf diese Weise kann man Low Carb umsetzen. Muss es aber nicht!

Dieser Planet wird auch teilweise von den Low Carb Borg besiedelt. Diese versuchen sich mit ihrer totalitären und sehr eingeschränkten 10g-Kohlenhydrate-Sichtweise aggressiv auszubreiten. Das tun sie, indem sie neue Low Carb Reisende in der Galaxy assimilieren und ihnen ihre Low Carb Interpretation aufzwingen. Die 10g Grenze ist der paradisische Zustand der Low Carb Borg und diese vermeintliche Perfektion das Ideal des Borg-Kollektivs. Alles andere ist BÖSE und nicht Low Carb in den Augen der Borg. Individuen und individuelles Bewusstsein gibt es unter den Borg nicht und werden auch nicht toleriert.

Solltest du versehentlich bei den Borg landen, dann flieg bloß schnell weiter!

Du merkst, nicht alle Low Carb Planeten bzw. Gruppierungen sind leider gleich weit entwickelt und tolerant. Aber egal, dass soll heute nicht mein Thema sein. Du sollst ja nur das Grundprinzip Low Carb verstehen und dann selbst entscheiden, was richtig und gut für dich ist.

Daneben gibt es sicher unzählige kleine Planeten, die sich alle zwischen diesen größeren und bekannteren Planeten bewegen. Und so ein kleiner Mini-Planet ist eben auch mein Happy Carb Planet, wo ich Low Carb für mich interpretiert und umgesetzt habe. Und diese Freiheit hat eben jeder. Das ist ja gleichzeitig auch das Schöne an Low Carb, weil die Ernährungsweise jede Menge persönliche Freiheiten erlaubt, dazu aber auch einiges an Wissen voraussetzt.

Und so gab es einen kleinen Betti-Urknall und schon war der Happy Carb Planet im Orbit.

Generell können die Unterschiede bei der Low Carb Ernährung gewaltig sein.  Und bei der riesigen Bandbreite denke ich ist klar, dass der Speiseplan mit 20g Kohlenhydraten am Tag anders aussehen muss, als er das bei einer Low-Carb-Ernährung mit 150g Kohlenhydraten pro Tag darf.

Genau deswegen kann eben auch Haferkleie Low Carb sein, und Haferkleie kann auch nicht Low Carb sein. Alles eine Frage der Perspektive und des Planetens, auf dem du dich gerade befindest!

Da führe ich als kleine Hobbypsychologin schnell mal die Transaktionsanalyse an:

Ich bin o.k. – du bist o.k.

Wenn du also das nächste mal liest, dass jemand pauschal schreibt: Das ist aber nicht Low Carb. Dann weißt du sofort, dass er wahrscheinlich schlicht und ergreifend keine Ahnung hat. Oder eben, dass er zu den Borg gehört und absichtlich provozieren will. Das Lebensmittel mag vielleicht nicht auf seinen Low Carb Planeten passen, was auch völlig OK ist, aber es ist nie pauschal nicht Low Carb.

Denke dir deinen Teil und erspare dir jegliche unerquicklichen Diskussionen. Erinnere dich immer daran:

Wer schweigt stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren (Verfasser mir leider unbekannt).

Welchen Planeten man anfliegen sollte, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben, des eigenen Geschmacks und natürlich eine Frage des Ziels, was man mit der Ernährungsumstellung auf Low Carb erreichen will.

Bei einem gewünschtem Gewichtsverlust, bei Diabetes oder zur Unterstützung bei einer Krebserkrankung muss eben auch der entsprechend passende Low Carb Planet angesteuert werden und die Kohlenhydratzufuhr passend gedrosselt werden.

Und dazu ist es notwendig sich kompetent zu informieren. Gerade wegen der vielen Möglichkeiten und Wege. Es ist jedoch nicht einfach sich im Low Carb Himmel zu orientieren und ehe man sich versieht heißt es: Lost in Space!

Die Bücherstapel, die ich hier im Wohnzimmer stehen habe, wurden mir auch nicht geschenkt.

Aber manchmal hilft auch einfach ein Klick in Richtung Wikipedia, wo Low Carb auch wunderbar erklärt ist.

Einen sehr guten Überblick an Low Carb Ernährungsweisen gibt auch Peter Mersch in seinem Buch „Wie Übergewicht entsteht… und wie man es wieder los wird“.

Worauf wir natürlich unbedingt noch kurz einen Blick werfen sollten ist, was der Aufenthalt im Low Carb Universum überhaupt für Vorteile für uns hat und zwar unabhängig davon, welchen Planeten wir angeflogen haben.

Schließlich nimmt uns die Umwelt ja wirklich zu einem guten Teil als Außerirdische mit unserem „merkwürdigen“ Essverhalten wahr.

Dank der insgesamt geringeren Zufuhr an Kohlenhydraten und dem dabei meist gesetzten Schwerpunkt auf den „langsamen“ Kohlenhydraten, steigt der Blutzucker weniger stark an und die daraus resultierende Insulinantwort fällt moderat aus. Da in der Folge weder Blutzucker noch Insulin im Zickzack turnen, sinkt der Blutzucker binnen 2 Stunden auf ein Normalmaß ab, ohne jedoch darunter zu fallen und erneuten Heißhunger zu erzeugen.

Das sind nämlich die Momente gewesen, wo ich früher zu einem Schokoriegel oder einigen Keksen zwischendurch gegriffen habe. Ohne diese schnelle Kohlenhydratspritze, wäre ich sonst wirklich zu einem fiesen Alien geworden.

Stopp! Mit weniger Kohlenhydraten und dafür mehr Fett und Eiweiß in der Mahlzeit sind wir besser satt und es entsteht kein fieser Heißhunger. So fällt es uns leichter bis zur nächsten Mahlzeit auszuhalten. Das spart Kalorien und kurbelt gleichzeitig unsere Fettverbrennung an. Denn wenn sich das Insulin zurückzieht, dann betritt das Glukagon die Bühne und holt für uns die Energie, die wir bis zur nächsten Mahlzeit benötigen, aus den körpereigenen Speichern.

Und wenn keine Glukose aus Kohlenhydraten zur Energieversorgung da ist und der Körper von uns dazu noch daran gewöhnt wurde auf seine Fettreserven zuzugreifen, dann schmilzt das Körperfett. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein negatives Kaloriendefizit, was aber durch die Reduzierung der Kohlenhydrate Low Carb leicht zu erzielen ist.

Die von mir früher geliebte Nudel nämlich hat viele Kalorien und viele Kohlenhydrate bei nur wenigen Nährstoffen.

Mein jetziges Lieblingsgemüse Blumenkohl hat dafür wenige Kalorien und wenige Kohlenhydrate und gleichzeitig vielen Nährstoffen.

Das ist doch ein toller Tausch…

Ich gebe zu: Von meiner Blumenkohleritis bin ich noch nicht geheilt.

Aber bemerkst du einen weiteren Vorteil von Low Carb?

Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte im Verhältnis zur Energiedichte stehen als Lieferanten von hochwertigem Eiweiß, lebenswichtigen Fetten, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien im Mittelpunkt.

Dafür treten nährstoffarme und gleichzeitig kalorienreiche Lebensmittel wie Getreide und Zucker in den Hintergrund. Und unser Körper und unsere Psyche danken uns dafür.

Und trotzdem wirst du dich jenseits des Low Carb Universums immer wieder für deine Ernährung rechtfertigen müssen und man wird dir sagen, dass das was du machst, definitiv nicht gesund sein kann.

Abschließend komme ich noch mit einem tollen Zitat von Albert Einstein daher:

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht so ganz sicher

Ich hoffe, du hast nach all diesen Worten einen grundlegenden Low Carb Überblick bekommen und kannst in Zukunft bestimmte Aussagen die irgendwo getroffen werden besser einordnen. Höre nicht auf das was andere erzählen, sondern informiere dich selbst vernünftig. Mehr will ich eigentlich nicht von dir!

Was es sonst Neues gibt…

Irgendwie habe ich mir auf den Reisen durch das Universum irgendwo das Knie gekillt. Und blöderweise habe ich auf Dr. McCoy hier in Erbach keinen Zugriff, der einfach „PlimPlim“ mein Knie wieder reparieren könnte. Ich kann leider immer noch nicht weiter als 200 Meter laufen. Nachdem meine Taktik des Aussitzens nicht funktioniert hat, war ich endlich beim Arzt. Dessen Vorschlag war, sich das Knie mittels MRT genauer anzuschauen.

Das haben wir dann auch direkt heute gemacht. Da fühlte mich endlich wirklich wie in einem Raumschiff.

Eigentlich schon fast verrückt. Jahrelang mit 130 Kilo hatte ich keine Schmerzen am Knie. Aber jetzt ohne Übergewicht und mit Sport, gehen die knochigen Gebrechen los.

Und wenn das mit dem Knie nicht schon doof genug wäre, habe ich mir Anfang der Woche auch noch meinen kleinen Fußzehen angestupst und ich befürchte fast, dabei gebrochen. Jenseits meiner Crocs-Gartenclogs kann ich keine Schuhe anziehen und humpele nun blöd da rum. Natürlich ist der Fuß an dem Bein betroffen, wo auch das Knie lädiert ist. Wie soll es anders sein? Und durch meine komische Humpelei, tut mir jetzt nach einer Woche natürlich auch noch die Hüfte weh.

Ist aber auch kein Wunder, denn im Vergleich zu meinem derzeitigen Laufstil tanzt Quasimodo einen eleganten Walzer…

Aber seit Fuß und Hüfte weh tun, ist es mit dem Knie gefühlt besser. Toller Tausch!

Bewegung findet derzeit nur mit hochgelegtem Fuß statt. Also sehr moderat und überschaubar. Und das bei dem schönen Frühlingswetter. Ich könnte echt heulen vor Ärger. Hilft aber nix, deswegen lasse ich die Heulerei auch besser. Die Bilder von meinem Knie liegen jetzt hier und ich bin gespannt was mein Arzt sagt, wenn er nächste Woche einen Blick darauf wirft.

Ohne Sport esse ich mehr. Das ist ein Zusammenhang, den ich sehr genau feststellen kann. Von daher wabert mein Gewicht immer nur so etwas hin und her und es ist keine richtige Bewegung festzustellen. Alles fühlt sich im Moment so etwas statisch an, als wüsste ich nicht wohin mit mir.

Irgendwie seltsam…

Vielleicht hast du es diese Woche schon mitbekommen. Die liebe Kirsten Wendt hat ihr neues Buch veröffentlicht und ich bin mit einem Gastbeitrag mit dabei.

Wie aufregend! Ich tippele also in kleinen Schritten nach vorne und mache ganz neue Erfahrungen. Und Teil eines echten Buches zu sein, ist eine richtig coole Sache.

Falls du meinen Beitrag dazu verpasst hast, dann schau doch nochmal hier „Nie wieder zu dick – und ich gebe auch meinen Senf dazu“.

Lecker gegessen habe ich heute natürlich auch:

Frühstück: Rhabarber-Frühstücksbrötchen
Mittagessen: Erdbeer-Schinken-Käse-Traum
Abendessen: Sirtaki-Pfanne

Ich wünsche dir ein schönes langes Pfingstwochenende. Hoffentlich mit tollem Wetter bei dir und bei mir.

Bis demnächst vom Planeten Happy Carb.

Hamsti-Bamsti deine Betti

(Begrüßungsritual vom Planeten Ork, bekannt aus der TV-Serie „Mork vom Ork“)


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