Happy Carb goes Diabetes-Charity-Gala (enthält Werbung)

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Juhuuu, ich war für meridol unterwegs am deutschen Diabetes-Nabel in Berlin!

Wie bereits vor etwa 2 Wochen angekündigt, durfte ich im Auftrag von meridol nach Berlin reisen und dort die feudale Diabetes-Charity-Gala besuchen. Wenn du dich nicht erinnerst oder gar meinen Beitrag über Zahnpflege und Diabetes verpasst hat, dann kannst dich hier erst mal auf den aktuellen Stand bringen. Zum Beitrag: Lass bloß nix wackeln – Diabetes und die lieben Beißerchen.

Wenn Frau Gummistiefel auf eine Gala geht.

Ehrlich gesagt hat mich der Besuch der Gala im Vorhinein schwer beschäftigt. Entschuldigung, aber ich wohne in einer Kleinstadt mit 9000 Einwohnern und die gewöhnliche Galadichte ist hier sehr überschaubar. Ich besitze Klamotten, um bei strömendem Regen eine Kuhherde auf einem Acker einzufangen aber, nachdem ich auf der Einladung gelesen hatte, dass es eine Kleidervorschrift gibt, begann mein Hirn besorgt zu rattern.

Ach herrje, worauf habe ich mich da bloß eingelassen.

Mein Mann, der mich begleiten durfte, hatte es ja einfach. Dunkler Anzug und der Drops ist gelutscht. Da kramte er glatt den alten Hochzeitsanzug raus, denn auch mein Göttergatte ist sonst eher von der gemütlichen Sorte. Wir verstehen uns super im Jogginganzug, sage ich da mal ganz pragmatisch.

Aber keine Herausforderung ist so groß, dass ich die nicht wuppen könnte. Die Aufgabenstellung war zwar ähnlich komplex, als wollte ich die Mona Lisa mitgehen lassen, aber ich konnte dennoch ein Kleid finden, was meiner figürlich schwierigen Situation Rechnung trägt. Denn kann man im Jogginganzug auf dem Sofa Fettschürze und Hautlappen noch ignorieren, ist das auf einem roten Teppich und in einem Kleid wahrlich schwieriger. So hat mich dieses Event mal kurz wieder in eine Problematik gebombt, die ich eine ganze Weile erfolgreich verdrängt hatte. Da ist noch was zu viel an mir dran und ich bin immer noch ein zu großer Schisser, um das Problem gescheit – also mit dem Chirurgenmesser – anzugehen. Aber das nur am Rande. Ich habe ja letztendlich ein schönes Kleid gefunden, was sehr gut kaschiert und dazu ohne Probleme bei unterschiedlichen Anlässen tragbar ist. Das Kleid besteht aus recycelter Baumwolle und aus alten PET-Flaschen, ist also total ökologisch korrekt. Ich rette mit dem Fummel sogar noch ein bisschen die Welt. Alle Fliegen mit einer Klappe erwischt und noch nicht mal teuer. Wie gut, dass ich keinen Modeblog habe. Das würde mich total stressen.

Jetzt geht die Reise endlich los…

Wir haben die Strecke nach Berlin ganz bequem mit der Bahn zurückgelegt. 6 Stunden später checkten wir im Steigenberger am Kanzleramt ein und ich sag dir, bei der politgeschwängerten Luft fühlt man sich direkt wichtig. Wo die Kanzlerin pupst, liegen Gesetzesänderungen in der Luft. Ich hätte mich ja direkt in die Sondierungsgespräche für Jamaika einklinken können, aber ich hatte Wichtigeres auf dem Plan und kann mich auch nicht um alles kümmern.

Die Gala war übrigens schon direkt am gleichen Abend und wir mussten uns also unmittelbar nach der Ankunft startklar machen. Was ich nicht bedacht hatte, ist, dass mir bei 6 Stunden sitzen im überheizten Zug die Füße stärker anschwellen, als mir lieb ist und mir dummerweise meine Schuhe fast nicht mehr passten. Grummel, da planst du wie ein Weltmeister und dann sowas. Fährst los mit Beinen wie eine Ballerina und kommst an als Elefant. Jaja, ich übertreibe leicht, aber ich musste mich schon in die Laufschuhe quetschen und dachte mit Schrecken daran, wenn ich im Tipi, also der Gala-Location, meine hohen Sitzschuhe anziehe.

Gut vorbereitet hatte ich schließlich 2 Paar Schuhe für den Abend. Immer ein Paar an den Füßen und ein zweites Paar in der Handtasche. Dazu in der Handtasche ein Etui mit Schminkzeugs, eine Dose Haarspray, um die 5 Fransen in Schuss zu halten, und natürlich von meinen eigenen Diabetes-Büchern, falls ich das auf der Veranstaltung jemandem unter die Nase halten will. Frau muss schließlich mit allem rechnen. So schleifte ich also eine etwa 5-6 kg schwere Handtasche, die beladen und ausgebeult war wie eine Reisetasche, einen Kilometer auf dicken Füßen rund ums Bundeskanzleramt. Da kommt Freude auf.

Diabetes Charity Gala 2017 - Sitz- und Laufschuhe

Sitz- und Laufschuhe

Aber gut, wir haben es geschafft und im Tipi machte ich das Aschenputtel und wechselte die Schuhe. „Rucke di guh, rucke di guh! Blut ist im Schuh“. Mist, ich hatte mir eine Blase gelaufen. Aber in meiner monströsen Handtasche, die Hilfe in jeder noch so kniffeligen Situation versprach, hatte ich natürlich Blasenpflaster dabei. Eigentlich fast ein Wunder, dass ich mir bei den Reparaturarbeiten nicht die Strumpfhose zerfetzt habe, dann darin bin ich auch total super. Dir kann ich ja verraten, dass ich auch für den Notfall noch eine Strumpfhose dabei hatte. Männer werden das wohl nicht verstehen, aber Frauen sind üblicherweise immer auf alles, wirklich alles, vorbereitet.

Stimmt doch, oder? Höchstens bei einem Angriff durch Außerirdische hätte ich kein passendes Accessoire aus der Tasche zaubern können. Die Phaserkanonen waren mir dann doch zu groß zum Mitschleppen.

Jetzt aber mal ernsthaft und ohne Schalk im Nacken.

Schließlich soll es in meinem Beitrag um die Diabetes Gala gehen und nicht meine XXL-Handtasche steht im Mittelpunkt.

Nachdem wir im Tipi angekommen waren, begann direkt das Promi-Watching. Von der Spezies Promi waren einige dort unterwegs, bekannt und mir auch unbekannt, wie ich erschreckt konsternieren musste. Ehrlich gesagt, schlägt mein Herz ja für eine Reihe von VIP TV-Sendungen und ich habe daher einige bekannte Persönlichkeiten direkt erkannt. Ob Inka Bause, die Moderatorin von „Bauer sucht Frau“, Waldemar Hartmann, der Fußball-Experte, der sich mal so fürchterlich bei Jauch blamiert hat, oder Tetje Mierendorf, der dick sehr bekannt war und jetzt schlank fast nicht wiederzuerkennen ist. Da stromerte Thomas Drechsel herum, der den Tuner bei GZSZ mimt und auch Maren Gilzer, die ehemalige Glücksradbuchstabendreherin war zugegen. Es gibt auch noch ein Leben nach dem Dschungelcamp, wer hätte das gedacht. Du merkst schon, es war eine illustre Gesellschaft und ich hatte schwer zu gucken. Dann trollten sich noch eine Menge Leute auf dem VIP-Teppich, wo ich keine Ahnung hatte, wer das ist. Hmmm, wo wurden die ausgegraben, wenn nicht mal ich alte Trashtante, die kenne?

Aber den Höhepunkt habe ich dir noch vorenthalten, denn Philipp Lahm war da. Kaum zu sehen, weil nicht sehr hoch gewachsen, musste man nur dem Blitzlichtgewitter folgen und konnte ihn in natur bewundern. Schon echt eine coole Sache sag ich dir. Und er sieht in echt genauso aus wie im Fernsehen. Wer hätte das gedacht.

Alle Promis ließen sich brav ablichten und zogen ihre eingeübten Fotoschnuten. Toll zu sehen, wie professionell man sich sowas aneignen kann. Ob es da Seminare oder Coaches gibt, um sich schnell fotogerecht zu präsentieren? Bestimmt und Nachhilfe hätte ich da auf jeden Fall nötig. Keine der Damen steht da nämlich breitbeinig blöd in die Kamera stierend da, wie ich das üblicherweise gerne mache.

Diabetes Charity Gala 2017 - Bettis Duckface

Bettis Duckface

Da der Bekanntheitsgrad bei mir für den Umweg auf dem roten Teppich nicht reicht, zog es uns direkt in die meridol-Fotobox, wo wir vom meridol-Team bereits freudig erwartet und herzlich begrüßt wurden. Einen Moment später standen wir auch schon drin in der Fotobox und eh ich mich versah, klickte der Selbstauslöser. Es war total witzig, denn wir kasperten mit überdimensionalen Zahnpastatuben herum und mein Mann durfte mal mit der extragroßen Bürste ran an meine Beißerchen. Danke meridol für die lustigen Momente.

Trööööööt die Gala startet jetzt…

Ich muss Inka Bause ein großes Kompliment machen. Erst einmal sieht sie in natur und ohne Landhauschic unglaublich gut aus. Dazu hat sie als Moderatorin des Abends einen grandiosen Job gemacht. Souverän, mit viel Witz und sehr schlagfertig hat sie das Ding gerockt und alle Zuschauer in ihren Bann gezogen. Ich lästere ja gerne, aber wenn es Respekt zu zollen und Lob auszuschütten gibt, dann muss das auch offen raus.

Es kam also nicht dazu, dass Inka Bause den kernigen und kinderlieben Philipp ankündigt, der bis vor kurzem noch mit 10 anderen Rindviechern verschiedene Rasenflächen in München beweidete, und dabei immer einen Ball hin und her kugelte. Schmunzel. Ich habe immer auf den „Bauer sucht Frau“ Stil in der Moderation gewartet, aber Frau Bause ist viel zu sehr Profi und war einfach klasse.

Wenn du dich jetzt fragst, was der gute Philipp Lahm mit Diabetes am Hut hat, dann musst du wissen, dass er den Lebensabschnitt als Wiederkäuer abgeschlossen hat und nun als Unternehmer seine Brötchen verdient. Dabei ist er in einem Unternehmen aktiv, was Pflegeprodukte mit Alpenkräutern anbietet, worunter auch eine spezielle Serie für Diabetiker ist. So schließt sich dann wieder der Kreis zu seinem Besuch auf der Diabetes-Gala. Sehr sympathisch und nett wirkte er auf jeden Fall. Es gibt ja manchmal Leute, da hast du sofort das Gefühl, dass du denen ins Genick springen könntest. Aber nicht bei ihm, denn der ist scheinbar ein richtig dufter Typ. Da schaue ich auch mal gnädig darüber hinweg, dass er früher beim falschen Verein gespielt hat. Man kann nicht alles haben.

Da war doch noch was mit Diabetes und es gab ein Programm.

Schnell mal wieder auf das Wesentliche konzentrieren, denn nicht die Promis sind wichtig, sondern die Diabetiker stehen im Fokus der Veranstaltung.

Eingeladen zur Spendengala hatte die Deutsche Diabetes-Hilfe. Kennst du nicht? Macht nichts, denn kannte ich bis dahin auch nicht. Auch in 4 Jahren als Diabetikerin ist mir die Organisation nie in die Quere gekommen und so war es eine gute Gelegenheit meinen Horizont zu erweitern.

Die Deutsche Diabetes-Hilfe ist eine gemeinnützige, unabhängige Dachorganisation, die Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen einerseits und alle beruflich mit Diabetes Befassten wie Ärzte, Wissenschaftler und Diabetesberater andererseits in einer Organisation zusammenbringt.

Klingt geschwollen, so einerseits und andererseits. Wie gut, dass ich mein Geld nicht mit Schreiben verdiene, sondern nur damit, meine Gedanken ratzfatz in die Tastatur zu kleppern. Also es lohnt ein zweiter Blick, was die Aufgaben der Organisation angeht, auch um zu verstehen, weshalb da so ein Bohei mit Gala und Promis überhaupt gemacht wird. So ein Event so perfekt zu organisieren, macht schließlich richtig Arbeit.

Gemeinsam kämpfen wir für die Rechte der Menschen mit Diabetes und klären über die Erkrankung Diabetes mellitus, ihre Folgen und Möglichkeiten der Prävention auf. Neben klassischer Presse- und Medienarbeit nutzen wir auch innovative Aktionen, um die Menschen in Deutschland für die Erkrankung zu sensibilisieren. Dabei binden wir immer sowohl die Betroffenen als auch die Ärzte und Berater in alle Aktivitäten ein.

Da hat sich die Deutsche Diabetes-Hilfe ganz schön was auf die Fahnen geschrieben und das umzusetzen kostet Geld. „Money makes the world go round.“ Das ist auch bei gemeinnützigen Organisationen so und um das heranzukarren, werden Veranstaltungen gemacht wie die Diabetes-Charity-Gala, wo eine Vielzahl von Menschen aus dem Diabetes-Dunstkreis und eben auch ganz wichtig Sponsoren zusammenfinden. Ein Diabetes-Happening für die gute Sache und um tolle Projekte zu finanzieren, auf die ich gleich noch zu sprechen kommen werde.

Die Begrüßung der Festgänse (der Verschreiber musste sein, auch wenn er total platt ist), ich meine natürlich Festgäste, übernahm der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Diabetes-Hilfe, Herr Dr. Jens Kröger. Er fand stimmungsvolle Worte, hat die Arbeit der Organisation gelobt und natürlich darauf hingewiesen, dass noch gaaaaanz viel Arbeit vor allen liegt. OK, gebongt und wir haben uns direkt mal brav warmgeklatscht, denn der Abend ging ja gerade erst so richtig los.

Und jetzt kam auch endlich Philipp Lahm in Einsatz und Inka Bause stellte ihm einige Fragen. Er stand Rede und Antwort und man merkte kaum, wie die Zeit verflog. Rasend schnell ging es weiter und wie als Fußballer gewohnt, wurde er irgendwann ausgewechselt gegen jüngere Protagonisten, die noch mehr Feuer in der Hose haben. Beintechnisch gesehen, um da keine Fehlinterpretation zuzulassen.

Es wurde richtig jung und total peppig auf der Bühne, denn die Performances des Diabetes-Kids-Raps-Contest standen auf dem Programm und die 3 Gruppen hip-hopten die Bühne, bis sie bebte. Richtig toll haben alle ihr Bestes gegeben und mir hat schon vor der Entscheidung das Herz geblutet, weil ja 2 Gruppen nicht gewinnen konnten und damit traurige Kinderaugen die Folge waren. Ich bin da ein Sensibelchen und bin froh, dass ich die Entscheidung nicht treffen musste. Gewonnen haben „The Dia-Beatz“, eine 9-köpfige Gruppe von Kindern mit Typ-1-Diabetes aus Bielefeld. Die Kids haben es mit eigenem Text und super Moves richtig krachen lassen und haben verdient gewonnen. Aber die anderen waren auch toll. Seufz, es kann am Ende leider nur einen Gewinner geben.

Von tollen förderungswürdigen Diabetes-Projekten.

Kaum hatte ich mir das Tränchen weggewischt, weil sich die Kids so gefreut hatten, ging es sehr emotional weiter. Es wurden Fördergelder vergeben und eins der unterstützten Projekte ist das Projekt AMBA von Dr. Karin Lange, wo die Eltern von Typ-1-Kindern in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Versorgungsleistungen der Eltern, besonders der Mütter von Typ-1-Kindern, werden jedoch nur selten angemessen anerkannt, obwohl diese sowohl körperlich als auch psychisch stärker belastet sind als Eltern ohne ein chronisch krankes Kind. Das AMBA-Projekt will die berufliche Situation der Eltern, die damit verbundenen körperlichen, psychischen und finanziellen Belastungen und den Unterstützungsbedarf unter den heutigen Bedingungen junger Eltern erfassen. Die Ergebnisse sollen breit veröffentlicht werden, um die besonderen Herausforderungen darzustellen und daraus Hilfeangebote abzuleiten. Die projektverantwortliche Dr. Karin Lange – selbst von Kindesbeinen an Typ-1-Diabetikerin – hat die Gelegenheit genutzt, um ihrer ebenfalls anwesenden Mutter auf der Bühne mit einem Blumenstrauß zu danken. Das war wirklich für mich einer der emotionalsten Momente des Abends und spätestens da, war die Wimperntusche endgültig die Backe runtergelaufen.

Diabetes Charity Gala 2017 - Dr. Karin Lange mit Mutter

Dr. Karin Lange mit Mutter

Als zweites Projekt mit Fördergeldern bedacht wurde die Internetseite „Diaversary“, wo neu diagnostizierte Typ-1-Diabetiker sich mit dem Diagnose-Datum registrieren können und dann Geschichten von Menschen mit Diabetes angezeigt bekommen, die am selben Tag ihren Diaversary, also Diabetes-Diagnosetag, „feiern“. Das soll gerade das erste schwere Jahr nach der Diagnose erleichtern und am ersten Diabetes-Geburtstag gibt es sogar eine persönliche Diaversary-Medaille – als Anerkennung für die erfolgreiche Bewältigung des ersten Jahres mit Diabetes und als Symbol der Zugehörigkeit zur Diabetes-Community.

Ich fand es toll zu sehen, wo Spendengelder landen und mit wie viel Herzblut die Menschen hinter den Projekten stehen. Sonst bekommt man ja sowas nie mit und in Berlin, wurde auf einmal alles so greifbar.

Musik gab es auch vom Feinsten. Alexa Feser war zu Gast und hat 2 Lieder live präsentiert. Ich mag ganz besonders den Titel Wunderfinder, den sie supertoll gesungen hat. Hör doch mal rein und genieße einfach: Alexa Feser – Wunderfinder auf Youtube

Diabetes Charity Gala 2017 - Alexa Feser singend

Alexa Feser singend

Ich habe ja schon erwähnt, dass an so einem Abend die Menschen nicht nur da sind um sich und die Arbeit zu feiern, sondern es wollen Spenden gesammelt werden. Tschärity ist das heute ja ganz denglisch. Also wurden als Nächstes fette Schecks verteilt und die großen Sponsoren wurden mit den als Paten fungierenden Promis gemeinsam abgelichtet. Auf diesem Weg kamen insgesamt 84.000 Euro zusammen, was ein hübsches Sümmchen für die beiden Projekte ist, die damit gefördert werden. Herzlichen Glückwunsch und die beiden tollen Initiativen für Diabetiker haben es verdient.

Diabetes Charity Gala 2017 - Spendenschecks mit Sponsoren und Promipaten

Spendenschecks mit Sponsoren und Promipaten

Ein weiterer Höhepunkt der Gala war die Verleihung des „Thomas-Fuchsberger-Preises“. Der Sohn von der Fernsehlegende „Blacky“ Fuchsberger war selbst an Typ-1-Diabetes erkrankt und ist im Alter von 53 Jahren in Folge einer Unterzuckerung tragisch ums Leben gekommen. Der Preis wird in jedem Jahr während der Gala an eine ehrenamtlich tätige Person verliehen, die sich für die Aufklärung und die praktische Hilfe im Umgang mit der Krankheit einsetzt. Eigentlich sollte Barbara Maier – du weißt schon, die hübsche Rothaarige von „Germanys next Topmodel“ – die Laudatio halten, aber leider musste sie absagen. Stattdessen übernahm die Aufgabe die Schauspielerin Luise Bähr, eine der prominenten Personen, die mir bis dahin gänzlich unbekannt waren. Aber der Hauptdarsteller war ja sowieso Dr. Karsten Milek, der den Preis in diesem Jahr erhalten hat. Dr. Karsten Milek hat den „KiDS-Kurs“ ins Leben gerufen hat. Es handelt sich dabei um eine Ferienfreizeit für Kinder mit Typ-1-Diabetes, die seit über 25 Jahren jeden Sommer stattfindet. Jedes Jahr verbringt er viele Wochen in ehrenamtlicher Arbeit mit der Planung und Durchführung des Freizeitangebotes für die Diabetes-Kids. Ein tolles Engagement und ein Mann mit einer sehr bescheidenen Ausstrahlung, der sich selbst direkt zurücknahm und die Arbeit des ganzen Teams in den Vordergrund stellte. Der Preis wurde übrigens von den Kindern des verstorbenen Thomas Fuchsberger überreicht. Auch das sehr emotional und einfach stimmig, wie sehr alle Beteiligten mit dem Thema Diabetes verwoben sind.

Diabetes Charity Gala 2017 - Der mit dem Fuchsberger-Preis ausgezeichnete Dr. Karsten Milek

Der mit dem Fuchsberger-Preis ausgezeichnete Dr. Karsten Milek

Was für ein bunter Abend, und es wurde noch bunter.

Zumindest die Haarfarbe legte nochmal ordentlich einen drauf. Zum Abschluss der Gala gab es nämlich noch einen Diabetes-Song, den Kimberly Wolf in kunterbuntem Outfit und mit pinken Haaren total mitreißend präsentierte.

Diabetes Charity Gala 2017 - Kimberly Wolf

Kimberly Wolf

Jetzt aber aus die Maus und nun gibt es Essen.

Auch die schönste Veranstaltung ist mal am Ende und es war auch gut so, denn inzwischen hatte ich Hunger wie ein Bär und wollte ans Buffet. Raubtierfütterung stand an.

Du kannst dir vorstellen, dass ich als Food- und Diabetesbloggerin, die gezielt ein blutzuckerschonendes Rezeptangebot präsentiert, natürlich sehr gespannt auf das vorhandene Buffet war. Wird dem Rechnung getragen, dass man einen Saal mit Menschen hat, von denen sicher ein größerer Prozentsatz an Diabetes erkrankt ist oder wird man einfach ein „normales“ Buffet anbieten?

Nachdem ich eine Runde rund um das Fressgelage gedreht hatte, wurde klar, dass es wohl eine – zumindest aus meiner Perspektive – Kohlenhydratschlacht wird. Ich hatte ja fast vergessen, wie viele kohlenhydratreiche Beilagen es gibt. Es wurde nichts ausgelassen: Nudeln in verschiedenen Varianten, Couscous, Kartoffeln als Salat und Wedges, Gnocchis, Polenta. An der einen oder anderen Stelle wurde etwas Gemüse dazu gemogelt. Für jemanden wie mich, der seine Diabetes-Erkrankung zu einem guten Teil über die kohlenhydratarme Ernährung steuert, kein einfaches Unterfangen. Zum Glück gab es Lachs bei den kalten Vorspeisen mit etwas Grünzeug und auch verschiedene warme Fleischgerichte, so gab es eine größere Portion Eiweiß auf dem Teller als sonst üblich. Aber ich musste schon ausgewachsenes Foodpicking betreiben, um den Teller gut gefüllt zu bekommen.

Wirklich darauf vorbereitet, dass Menschen da sein könnten, die sich Low Carb ernähren, war man offensichtlich nicht. Sind wir doch exotischer, als ich dachte und habe ich das aus meiner Perspektive, also meiner eigenen kleinen Low-Carb-Filterblase, falsch eingeschätzt? Wahrscheinlich ist dem so. Ich bin eine Minderheit-Minderheit. Erst mal weil ich Diabetikerin bin und dann esse ich auch noch Low Carb. Mit sowas rechnet da wohl keiner.

Den Nachtisch habe ich direkt ausfallen lassen, da nichts gekennzeichnet war, was die Süßmittel angeht. Ich verstehe, dass man vielleicht nicht auf Hardcore-Low-Carb geht, aber selbst für Gäste, die sich nach – in Diabetikerkreisen verbreiteten – Logi-Grundsätzen ernähren, war es sicher schwierig, die richtige Gewichtung auf dem Teller hinzubekommen. Dabei will ich nicht am Geschmack oder der Qualität rumkritteln, denn alles was ich probiert habe, war sehr gut und lecker. Für meinen Geschmack hätten es einfach einige Kohlenhydrate weniger sein müssen, bzw. ein etwas anders zusammengestelltes Speisenangebot hätte meiner Meinung nach besser zum Kontext der Veranstaltung gepasst.

Vielleicht ist ja irgendwann die Zeit reif für ein Happy-Carb-Buffet auf der Diabetes-Gala.

Hach ja, trotzdem gut gesättigt sind wir dann nicht allzuspät wieder ins Hotel gelaufen. Natürlich wieder in Laufschuhen mit den hohen Absätzen in der Tasche. Dazu war mein Mann erleichtert, dass es kein Tanzparkett gab und er als bekennender Zweilinksfüßler mich nicht noch im Kreis hin- und herbewegen musste. So fielen wir müde und voller neuer Eindrücke zufrieden ins Berliner Hotelbett.

Insgesamt ist mein Fazit des Abends sehr positiv und mein Mann Carsten und ich hatten großen Spaß. Es ist eine ganz andere Diabeteswelt, in die wir da eingetaucht sind. Ich habe ja sonst nichts mit Organisationen zu tun, sondern mit Menschen, die genau wie ich ihre Diabetes-Erkrankung über die angepasste Ernährung in die Schranken weisen und dabei sehr erfolgreich sind. Die vielen Mails der verbesserten Langzeitwerte sind meine tollste Belohnung und Ansporn, mein kostenfreies Angebot hier weiterhin am Leben zu halten. Aber so eine feierliche Gala besuchen zu dürfen, ist supertoll und nach über 3 Jahren Happy Carb auf jeden Fall hochverdient. Wann komm ich hier als fleißige Heimarbeiterin schon mal raus?

Etwas gefremdelt habe ich, weil es eigentlich zum überwiegenden Teil um Typ 1 Diabetes ging. Natürlich wichtig und nicht zu vernachlässigen. Aber wenn ich mir anschaue, dass 90% der Diabetiker Typ 2 sind, dann kamen die nach meinem Geschmack – zumindest in diesem Jahr – etwas zu kurz bei der Gala.

Ich will mich ausdrücklich bei meinem Sponsor meridol bedanken, der meinen Besuch bei der Diabetes-Gala ermöglicht hat. Da kommt man nämlich nur mit Einladung rein und nicht einfach so. Schön, dass meridol die Deutsche Diabetes-Hilfe unterstützt. Und denk daran, dass Mund- und Zahnpflege für Diabetiker zur Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen und Parodontitis von hoher Wichtigkeit sind. Gerade wenn die Blutzucker-Langzeitwerte nicht optimal sein sollten, ist besondere Aufmerksamkeit und Pflege notwendig. Wenn du es nochmal genauer wissen willst, dann nix wie rüber zu meinem Beitrag zum Thema Mund- und Zahnpflege von Diabetikern. Zum Beitrag: Lass bloß nix wackeln – Diabetes und die lieben Beißerchen.

meridol

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Happy Grüße, deine Betti