Diabetes Ade! – Runter mit dem Blutzuckerwert

Diabetes Ade! – Runter mit dem Blutzuckerwert

Zum Abschied winke ich dir noch ganz leise hinterher…..

Du denkst jetzt wahrscheinlich, dass ich komplett übergeschnappt bin und durchdrehe. Heute fühle ich mich auch wirklich so etwas spinnrig, denn ich komme gerade zurück von meinem Diabetologen.

Zur kurzen Erinnerung.

Vor ziemlich genau 2 Jahren wurde bei mir die Krankheit „Diabetes Typ 2“ in einer Reha als Zufallsbefund diagnostiziert. Damals konnte ich mit einem Blutzucker-Langzeitwert (HbA1c) von 9,2 auftrumpfen. Für alle die mit diesem schönen Wert nichts anfangen können. Gesund und ohne Diabetes liegt der HbA1c mehr so zwischen 5-6.

OK, total verkackt. Ich damals angefressen, geschockt und sauer auf mich selbst. Der totale Rotz in Tüten.

Nachdem ich mich erst in die Fänge der Pharmaindustrie begeben habe, wurden in meinem kleinen Kopf die Fragezeichen immer größer, ob das was ich da beigebracht bekomme, wirklich sinnvoll ist. Wenn ich einen Makronährstoff (Kohlenhydrate) nicht gut verstoffwechseln kann, dann erschien es doch wenig zielführend, mir ausgerechnet diesen in großen Mengen zuzuführen. Aber genau das war die Vorgabe, die man mir damals in der Ernährungsschulung machte.

Wie gut, dass ich ein renitentes Wesen habe und gerne gegen den Strom schwimme. Oder vielleicht sage ich einfach besser, dass ich hin und wieder auch mal meinen Kopf gebrauche, der schließlich nicht nur zur Dekoration auf meinem Hals sitzt.

Gerade gestern wurde ich doch sogar in einer Facebook-Gruppe als Drama-Queen betitelt.

Juchhuuuuu…

Also gut, ich habe dann die Vorgaben der Ärzte geflissentlich ignoriert und bin auf meine eigene Reise ins Low-Carb-Universum gestartet. Ich habe die Kohlenhydrate konsequent reduziert, habe viel Wert auf Gemüse und gute Fette in Verbindung mit ausreichend Eiweiß gelegt. Was natürlich skandalös ist und ein Unding, nachdem man sich doch so viel Mühe mit mir gegeben hat, umringt von den fröhlichen Plakaten der Pharmaindustrie. Komischerweise waren auf den Plakaten lauter rosig aussehende Menschen, die vor Glück strahlten und so vermittelten, als wäre Diabetes immer noch besser als ein böser Fußpilz. Es gab keine Patienten mit diabetischem Fuß zu sehen, oder langjährige Diabetes-Erkrankte, die mit den Folgen von Schlaganfall oder Herzinfarkt zu kämpfen hatte oder gar welche die erblindet waren.

Ja, was so eine Zuckerkrankheit nicht alles nach sich ziehen kann. Aber diese hässlichen Bilder sieht man auf keinem Plakat der Insulinhersteller. Aber es gibt sie, diese Fälle und leider sogar häufiger als uns lieb ist. Wir Patienten stellen uns dem nicht gerne und verdrängen manchmal, dass es trotz guter Behandlung zu üblen Folgeerkrankungen kommen kann.

Diabetes-Typ-2 tut vielleicht heute nicht weh, aber kann trotzdem langfristig töten.

Wenn meine Ernährungsberaterin aus der Reha sehen würde, dass ich heute in einem für mich normalen und verträglichen Umfang Fett esse, würde sie wahrscheinlich einen Herzstillstand bekommen. Damals hieß es 30-Gramm-Fett am Tag und dafür an Kohlenhydraten ordentlich satt essen. Und das in einer Diabetes-Adipositas-Fachklinik. Aber gut, dafür wurden die Patienten auch gleich eingewiesen, wie sie die Blutzuckerwerte wieder runterspritzen können.

Bei dem Gedanken gruselt es mich heute noch…

Aber hey. Ich habe die vergangenen 2 Jahre mit meiner Interpretation von Low Carb besser gegessen denn je. Mit mehr Nährstoffen und mit viel mehr Freude und Genuss als früher.

Und heute war eben wieder einmal Tag der Wahrheit!

Keine Chance sich zu verstecken oder zu gar schummeln. Das abgezapfte Blut bringt es schonungslos an den Tag. 3-Monate-Blutzucker in eine kleine Zahl gegossen, die für uns Diabetiker so oft die Welt bedeutet.

Ist Low Carb ein probates Mittel um meiner Diabetes Erkrankung längerfristig Einhalt zu gebieten oder nicht?

Nachdem ich jetzt etwa 1 Jahr keine zuckersenkenden Medikamente mehr nehme, war ich gespannter denn je auf meine Blutwerte und hatte irgendwie gleichzeitig ein ganz schlechtes Gefühl.

In der Zeit zwischen Blutabnahme und dem Gespräch beim Arzt sitze ich auch gefühlt permanent auf glühenden Kohlen.

Und heute gab es endlich die Erlösung.

Mein Diabetes-Langzeitwert liegt bei unglaublich tollen 5,1.

Der für mich niedrigste Wert, der in den vergangenen 2 Jahren gemessen wurden und ein Wert, der nach Aussage meines Diabetologen eigentlich Diabetes ausschließt. Wenn, ja wenn nicht vor 2 Jahren eine manifeste Diabetes-Erkrankung bei mir diagnostiziert wurde.

Allen Typ-2-Diabetikern will ich ebenfalls Mut machen, ihr Schicksal soweit es geht selbst in die Hand zu nehmen. Natürlich immer in Abstimmung mit dem Diabetologen, besonders wenn das Risiko einer Unterzuckerung droht. Aber die kohlenhydratreduzierte Ernährung ist meiner Erfahrung nach ein wichtiger Baustein und eine echte Chance bei Diabetes Typ 2. Natürlich hat nicht jeder den gleichen Erfolg wie ich, aber jede Verbesserung und jede Reduzierung von Medikamenten ist ein Erfolg und ein mehr an Lebensqualität.

Das hatte ich in meinem Beitrag: Diabetes Typ 2 – Der Wolf im Schafspelz, bereits erörtert.

Und weil mir diese Thema so sehr am Herzen liegt, wird sich auch mein erstes Buch mit der Diabetes-Erkrankung und meinem Weg aus der Misere beschäftigen.

Lasst uns der Pharmaindustrie gemeinsam in die Suppe spucken und unser Geld lieber für ein schönes Leben und weniger für Krankheiten ausgeben.

Ich bin heute total happy und freue mich wie ein Lottchen.

Weniger Kilos auf den Rippen zu haben ist eine tolle Sache. Aber zu wissen, dass ich eine langfristig lebensbedrohliche Krankheit erst mal in die Schranken gewiesen habe, ist soooo viel mehr wert.

Und es war mir jetzt gerade mal ein Bedürfnis, diese Freude in die Welt hinaus zu posaunen.

Hach, ich knutsche dich einfach mal vor Glück.

Liebe Grüße Betti