12.12.2014 – Der Vorher-Nachher-Effekt – Gewicht 72,5 kg
57,5 kg abgespeckt – noch 7,5 kg to go…
Ich glaube, inzwischen kannst du verstehen, weshalb ich den letzten Wochen mit meinem Gewicht zu kämpfen hatte.
Das Kapitel Weihnachtsbäckerei ist für mich jetzt erst einmal soweit abgeschlossen, außer dass ich für die Feiertage nochmal einige Plätzchen (Margareten-Plätzchen) und einen kleinen Kuchen backen werde.
Aber es war die ganze Zeit ja so, dass ich dir gegenüber einen Koch- und Backvorsprung hatte und ich die Sachen die ich poste, während du die Rezepte erst liest, schon alle gegessen habe. Wenn es dumm läuft und ich mehrere Anläufe brauche bis das Rezept passt, dann esse ich das ja auch mehrfach. Das ist bei einem Salat nicht schlimm, aber bei dem Modell Nussknacker eben schon. Da ist es ja fast schon gut, dass Haselnüsse aktuell vergriffen sind, so wie ich heute den aufgeregten Medien entnommen habe. Zu Weihnachten keine Haselnüsse. Jetzt wissen wir endlich, wie eine echte Krise aussieht.
Da wurden Mord und Totschlag direkt mal zu einer Randnotiz…
Von daher müsstest du eigentlich zeitverzögert meiner Gewichtsentwicklung hinterher schrammen, und zwar in beide Richtungen. Also freu dich, aktuell ist mein Gewicht wieder rückläufig, was in der nächsten Zeit für eine Reihe Figur freundlicher Rezepte spricht.
Weihnachten hin oder her…
In der vergangenen Woche habe ich etwas total Verrücktes gemacht. Jaja, manchmal bin ich einfach verwegen drauf und komme auf sehr schräge Ideen. Und meine super Idee der letzten Woche war:
Lies doch mal deinen eigenen Blog
Da kommt Freude auf, dass kann ich dir sagen.
Aber ohne Witz, ich fand meinen eigenen Blog echt prima zu lesen. Überraschend kurzweilig und unterhaltsam. Informativ und gleichzeitig lustig. Mit Tiefgang, jedoch ohne missionierend zu sein. Insgesamt ein toller Blog und sieht dabei auch noch schön aus.
Hier mieft es gerade schwer nach Eigenlob. Bäääääh…
Das ist auch alles gut und schön, nur hatte ich die ganze Zeit nicht das Gefühl, dass es sich bei dem, was da über diese mir irgendwie fremde Frau geschrieben steht, es sich um mich handelt, und noch weniger hatte ich das Gefühl, dass ich all diese Texte und Beiträge auch noch selbst geschrieben habe. Irgendwie war das total surreal und abstrakt.
Vielleicht führe ich ja ein geheimes Doppelleben und bin einerseits eine kreative und extrovertierte Person, und auf der anderen Seite aber auch eine verletzliche Frau, die häufig von Selbstzweifeln zerfressen ist und dabei noch mit ihrer neuen Körperlichkeit hadert und so langsam in Richtung Glück stolpert, jedoch ohne mit dem Kopf anzukommen.
Dass ich von meinem Bewusstsein her irgendwie noch im Nichts schwebe wurde mir so richtig klar, als ich in meinem Blog gelesen habe wie ich dick wurde und mir auf einmal meine „dicken“ Bilder entgegen knallten. Ich habe mir meine alten Bilder nie gerne angeschaut, habe mich selbst ja auch nicht auf den Bildern gesehen. Da war eine fette Frau drauf, aber doch nicht ich. Vor meinem inneren Auge war ich, aus welchem Grund auch immer, bei etwas über 100 kg Gewicht stehen geblieben, und die anderen 30 kg habe ich in meiner dicken Zeit einfach kunstvoll verdrängt.
So war es diese Woche wie ein Schlag für mich, als ich mir die alten Bilder angeschaut habe und ich habe mich wie oft selbst gefragt: Bin wirklich ich das auf den Bildern? Aber es ist so: Ja, ich bin die Frau auf den Bildern, auch wenn ich das nur schwer ertragen kann.
Interessanterweise erkenne ich mich aber auch auf den „schlanken“ Bildern nicht wirklich, weil auch jetzt mein inneres Auge bei einer Figur von etwa 100 kg hängen geblieben ist. Als wäre ich geistig auf eine bestimmte Figur fixiert, die ich hin und wieder mal beim ständigen Hoch und Runter meines Gewichts kurz inne hatte und bei der sich mein Kopf scheinbar wohl fühlte. Vielleicht sind die 100 kg auch nur mein lebenslanger Gewichtsdurchschnitt den mein Körper ganz autark errechnet hat und warum auch immer für gut befindet.
Aber nein, 100 kg als mein geheimes Traumgewicht? Niemals…
Ich glaube, dass auch daher das Problem rührt, dass ich mir keine neuen Kleidungsstücke kaufen möchte und mich in meinen alten großen Sachen passend gekleidet und sehr sicher fühle. Jeder sagt mir, wie toll das doch sein muss, sich jetzt schöne neue Kleidungsstücke zu kaufen und ich denke dann immer nur: Wie, was neue Klamotten? Brauche ich nicht, ich habe genug Sachen. Selbst bei einem Arzttermin neulich bekam ich doch glatt ins Gesicht gesagt, dass ich toll abgenommen habe, aber vielleicht mal etwas Passendes zum Anziehen bräuchte. Irgendwie habe ich scheinbar auch noch so eine Ausstrahlung bei der jeder denkt, der sympathischen Frau kann ich so eine kleine Unverschämtheit doch mal locker flockig gegen den Latz knallen. Naja, es war bestimmt nur nett gemeint, aber für solche Sprüche bin ich momentan einfach nicht wirklich aufgelegt. Tschuldigung…
Dazu aber später noch eine andere Anekdote dieser Woche…
Naja, um für mich Ordnung und Übersicht in den Kopf zu bringen, habe ich meinen Mann gebeten, mir Vorher-Nachher Bilder zu basteln um den Unterschied auf einen Blick visualisieren zu können. Was dabei heraus gekommen ist, kannst du hier sehen:
Mir ist so, als würde ich auf den Bildern jeweils 2 unterschiedliche Frauen sehen, aber keine der beiden bin ich. Wie gut, dass mir mein Mann bestätigt hat, dass es sich bei allen Aufnahmen um mich handelt und nicht um ein wildes Photoshop-Experiment.
Es wird für wohl einfach noch etwas dauern, bis ich ganz in meinem neuen Körper angekommen bin und ich bin deshalb froh, dass ich im Nachgang an meine Reha noch therapeutische Unterstützung bekomme, um diesen Prozess auch innerlich besser verarbeiten zu können. Für mich hängen ja auch in diesem Jahr mehr Veränderungen dran, als „nur“ der Gewichtsverlust. Mein Burn-Out und die teilweise sehr unerfreulichen und schmerzhaften Veränderungen haben Kanten in meine Seele geschlagen, die noch nicht vollständig verarbeitet sind. Ich bin auf einem guten Weg, aber eben noch nicht ganz angekommen.
„Vorher-Nachher Blog“ klingt so euphorisch, nach toller Success-Story, was es ja auch irgendwo ist. Aber eines habe ich jetzt auch gelernt: Schlank zu sein, macht nicht automatisch glücklich, auch wenn man das, wenn man dick ist, gerne denkt. Und genauso war ich dick ja auch nicht pauschal unglücklich, denn dick sein macht auch nicht zwingend unglücklich, was einem aber gerne mal von Dünnen unterstellt wird.
Weißt du, es sind ja „nur“ Fettzellen die sich bewegt haben. Meine Persönlichkeit und meine Seele, also dass was mich als Mensch ausmacht, sind gleich geblieben bzw. mit den neuen Erfahrungen gewachsen. Ich habe einfach nur manchmal das Gefühl, dass in einen solchen großen Gewichtsverlust mehr rein interpretiert wird, als da wirklich ist. Wie viel da Wunsch bzw. Wirklichkeit ist, vermag ich nicht zu sagen. Und ich selbst kann das objektiv nicht gut beurteilen, denn ich scheitere souverän an der Hürde Selbstwahrnehmung. Aber irgendwie spüre ich unterschwellig die Erwartung von außen, dass ich doch heute eine ganz „Andere“ sein muss als früher.
Und dem ist eben nicht so…
Es sind nur meine neuen Erfahrungen, die mein Spektrum erweitert haben und die mich anders erscheinen lassen. Und außerdem will ich ja auch gar keine andere Betti sein. Alles was mich heute ausmacht, war irgendwie schon immer da, nur manches eben nicht sichtbar oder unter Verschluss gehalten.
Und Glück hängt da eben nicht von der Körperform ab, sondern entsteht im Zusammenspiel zwischen den eigenen Erwartungen und der Wirklichkeit. Und da stehe ich mir sicher manchmal selbst im Weg, da meine Erwartungen, auch an mich selbst, durch meinen Perfektionismus sehr hoch sind. Realistische Erwartungen und mehr Gelassenheit sind mein Weg zu mehr Glück und der Rest kommt von alleine.
Ich bin in diesem Jahr durch viele Täler gegangen und kann auch heute manchmal nicht glauben, was alles hinter mir liegt, was ich tatsächlich alles geleistet habe, und auch welche potentiellen Chancen jetzt vor mir liegen. Aber ich habe geschafft, woran ich selbst nicht mehr geglaubt habe und das gibt mir ein gutes Gefühl und Kraft für die Zukunft, den Rest der Reise auch noch zu gehen.
Im neuen Jahr wird deshalb gerade die Aufarbeitung meiner beruflichen Situation einen nicht unerheblichen Raum einnehmen. Ich spüre einfach deutlich, dass ich auch nach einem halben Jahr Pause vom Kopf her noch nicht den Abstand habe den ich bräuchte, um mich konkreten neuen Herausforderungen zu stellen.
Während meiner Berufstätigkeit als Personalleiterin im „Niedriglohnsektor“ habe ich oft im „Spaß“ gesagt, dass ich eigentlich eine Hure bin, die eben nicht ihren Körper verkauft, sondern „nur“ ihre Seele. Aus Spaß wurde Ernst und ich empfinde das für mich heute eher so, als hätte ich meine Seele dem Teufel verkauft und der lässt sie jetzt nicht mehr los.
Als ich das eben geschrieben habe, musste ich echt mal schlucken. Schreiben ist für mich auch ein klein wenig Therapie und du mein Therapeut. Ich danke dir dafür.
Glaubst du an Karma? Glaubst du daran, dass es etwas gibt, was uns überdauert und was wir mitnehmen als Päckchen in ein neues Leben? Wenn dem so sein sollte, dann wäre das doch die Hoffnung darauf, dass es eine universelle Gerechtigkeit gibt und für mich gleichzeitig total übel, weil ich mir sicher schon einen Berg an zu büßender Schuld aufgeladen habe. Gut, wer heutzutage keine Schuld auf sich geladen hat, möge den ersten Stein werfen. Und vielleicht büße ich ja auch gerade schon fleißig in Form von Gewichtsverlust. Ablasshandel und Selbstkasteiung liegen ja glücklicherweise nicht mehr im Trend. Ich könnte mir natürlich auch ein Nagelbett wie ein Fakir ins Bett legen und in einem Jahr bin ich wieder ein reiner Engel.
Sozusagen eine karmische Revirginisierung…
In dem Zusammenhang habe ich mich an ein Zitat von C.J. Ducasse erinnert, was mich schon vor etwa 20 Jahren in meiner damaligen esoterischen Phase gedanklich lange beschäftigt hat:
Wie kommt es, dass der eine als Genius auf die Welt kommt und der andere als Idiot; dass der eine bei der Geburt schön ist und der andere hässlich; dass der eine gesund geboren wird und der andere als Krüppel. Der Gedanke, dass wir in diese Welt wiedergeboren werden – vielleicht nach einer Zwischenperiode, in der das Individuum aus den Erinnerungen an das gerade beendete Leben so viel Weisheit herausdestilliert, wie ihm seine reflexive Fähigkeiten herauszuziehen ermöglichen – könnte uns in die Lage versetzen zu glauben, dass es Gerechtigkeit im Universum gibt.
Heute mal etwas nachdenklichere, fast schon philosophische Töne von mir.
Zurück zu amüsanteren Themen. Für mich gibt es also im Moment noch kein richtiges Vorher und kein echtes Nachher. Aber ich komme dahin und wenn ich auf meinem Weg angekommen bin, dann werde ich nochmal einen Vorher-Nachher Beitrag machen und dann lasse ich mich von dir auch ordentlich feiern und belobigen.
Bis dahin kannst du auf meinen Bildern bestaunen, wie ich mich optisch und körperlich verändert habe. Und das ist ja auch total krass und wirklich sensationell. Ich schaue mir die Bilder selbst immer wieder verwundert an, und so ein bisschen, ja inzwischen auch immer mehr, nehme ich den Gewichtsverlust auch innerlich an, bin stolz darauf und freue mich echt darüber. Mein Blog und du hilfst mir ja netterweise dabei.
Von einer Sache will ich diese Woche noch berichten…
Wie du weißt, hatte ich im Rahmen meines Gewichtsverlustes mit Haarausfall zu kämpfen und meine Haare sind dünn geworden. Jetzt ist es auch noch so, dass ich zu fettigem Haar neige und deshalb jeden Tag die 5 Flusen waschen muss. Neulich hatte ich Kopfschmerzen und dachte mir: Ach Betti, heute hast du nichts vor und musst nicht aus dem Haus, also lässt du das mit dem Haare waschen ausnahmsweise mal. Etwas später wollte ich dann doch noch spontan etwas einkaufen und da es noch früh war, wollte ich mit den Klebhaaren kurz in den Edeka und schnell wieder verschwinden. Und weißt du, was mir da passiert ist?
Nein natürlich nicht, woher auch…
Eine Frau spricht mich in der Gemüseabteilung an und wirft mir an den Kopf, wie ich bei dem Wetter mit „nassen“ Haaren einkaufen gehen kann. Ich war so perplex, dass mir nichts Passendes eingefallen ist und das kommt selten vor. Aber, hätte ich gesagt, die Haare sind nicht nass, die sind nur so fettig, als hätte ich den Kopf in der Friteuse gehabt, da wäre ich der Depp gewesen. Nur, mit nassen Haaren im Dezember in einem Supermarkt zu stehen, kommt sicher auch nicht besonders intelligent rüber. Also beide Optionen totale Banane und ich fühlte mich wie Karl Arsch. Nur ich habe mich hinterher gefragt, wie kommt man eigentlich dazu andere Leute so indiskret anzusprechen? Habe ich auf meiner Stirn etwa stehen: Los komm her und beleidige mich. Jaaa, ich brauche Erniedrigung und Demütigung in der Öffentlichkeit. Los, gib es mir so richtig fies…
Oder sehe ich etwa so nett aus, dass man meint mir unaufgefordert jeden Gedankenblitz mitteilen zu müsse, ohne Hirn und Rücksicht auf Verluste? Die freundlich lächelnde Frau nimmt das schon nicht übel. Wie oft mir in den dicken Zeiten zur Schwangerschaft gratuliert wurde, kann ich nicht mehr zählen. Aber da das so häufig war, hatte ich eine Standardantwort, die das Gespräch dann immer unmittelbar zum Erliegen gebracht hat. Also wenn mir jemand zur Schwangerschaft gratuliert hat oder mich nach dem Entbindungstermin gefragt hat, dann habe ich immer ganz patzig geantwortet: Ich bin nicht schwanger, ich bin nur fettgefressen. Das Gesicht der Person gegenüber hätte ich eigentlich immer bildlich festhalten sollen.
Zu schön…
Gewichtsmäßig läuft es besser, als ich gedacht habe und ich kann diese Woche mit 72,5 kg einen neuen Tiefpunkt markieren. So langsam muss ich dem aber ins Auge sehen, dass ich mein Zielgewicht nicht mit reiner Gewichtsabnahme erreichen werde, sondern die letzten Kilos mit dem Skalpell im Rahmen der Fettschürzenentfernung verlustig gehen müssen. Ich peile jetzt die magische 70er Grenze an und werde ich mich dann erst einmal chirurgisch beraten lassen.
Der Beitrag von meinen Kollateralschäden lässt grüßen…
Außerdem stand in dieser Woche mein regelmäßiger Diabetes-Check an. Dieser Termin war für mich total aufregend, denn ich messe ja meine Blutzuckerwerte selbst überhaupt nicht mehr und hatte jetzt auch noch den ersten vollständig medikamentenfreien Messzeitraum. Also saß ich mit bubbernden Herzen auf dem Stühlchen und lauschte meinem Hausarzt. Nein, dass war nicht der Arzt, der mich auf die notwendigen neuen Klamotten hingewiesen hat. Mein sehr netter Hausarzt hatte dafür aber richtig gute Nachrichten für mich. Mein Blutzucker Langzeitwert lag für die letzten 3 Monate bei sensationellen 5,2. Jeder meiner Diabetes-Leser weiß, dass dieser Wert richtig gut ist unter Berücksichtigung dessen, dass ich keine Blutzucker senkenden Medikamente mehr nehme. Der Wert gibt nicht mal mehr den kleinsten Hinweis darauf, dass ich Typ 2 Diabetikerin bin. Innerhalb von 12 Monaten von einem hoch diabetischen Langzeitwert von 9,2 auf einen gesunden Wert von 5,2.
Strike…
Jetzt darf ich mich natürlich nicht auf den Lorbeeren ausruhen, denn Diabetes ist eine Krankheit, die regelmäßig gezwirbelt und in Schach gehalten werden will und das werde ich auch gerne weiterhin, mit all dem Wissen was ich heute habe, tun. Mein Hausarzt freut sich ehrlich für mich und ich bin ihm auch nach wie vor für seine Unterstützung und sein Anschieben im vergangenen Jahr sehr dankbar.
Außerdem wurde bei dem Termin meine Diagnose „Adipositas“ aus meiner elektronischen Patientenakte entfernt. Das stand da bestimmt die letzten 20 Jahre immer wie festzementiert und jetzt ist es tatsächlich gelöscht.
Es ist also amtlich, ich habe kein Übergewicht mehr!!!!!!!!
Ich kann es normalerweise nicht leiden, wenn das Ausrufezeichen inflationär verwendet wird. Aber das war es mir jetzt gerade mal wirklich wert.
Als ich vom Arzt daheim war, habe ich erst mal eine Runde im Wohnzimmer getanzt. Nicht schön, aber irgendwie getanzt eben…
Dafür getanzt zu meinem Lieblingssong aus dem Serienfinale von Sex and the City. Der Song, die Serie und New York. I love it.
Ein kleiner Wehmutstropfen sind meine Cholesterinwerte, die sich bei mir schon immer gerne im oberen Bereich bewegen. Aber wie ich schon in meinem Fett Beitrag geschrieben habe, das höhere Gesamtcholesterin (248) wird durch das akzeptable Verhältnis zwischen LDL (181) und dem gute HDL (60,3) nivelliert, wenn auch an der oberen Grenze. Meine Triglyceride liegen durch meine kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise bei tollen 68 und meine Leberwerte, die während meiner langen nichtalkoholischen Fettleberphase immer sehr schlecht waren, sind alle im Normbereich.
Natürlich ist es so, dass mein LDL-Wert unter Berücksichtigung meiner Diabetes Erkrankung und auch unter Berücksichtigung einer familiären Vorbelastung für Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu hoch ist und man über eine medikamentöse Senkung nachdenken könnte. Ich halte das Cholesterinproblem aber für ein Problem, was von der Pharmaindustrie über immer weiter abgesenkte Grenzwerte umsatzwirksam in Szene gesetzt wird. Und solange ich meinen Blutzucker und Blutdruck über meine Happy Carb Lebensweise so gut im Griff habe, sehe ich den Cholesterinwert zwar mit einer gewissen Aufmerksamkeit, aber ohne zu große Sorge. Insbesondere sagt die absolute Höhe des LDL-Wertes auch nichts über die Qualität der LDL-Partikel aus, die in meinem Blut umherschwirren. Und die müsste sich durch meine Ernährungsweise von gefährlichen kleinen gefäßverstopfenden Partikeln, hin zu großen fluffigen Partikeln verändert haben, die ein wesentlich geringeres Gefäßrisiko mit sich bringen. Das klingt jetzt wieder, als wäre ich Arzt und hätte Ahnung. Aber weit gefehlt, ich lese und lerne. In dem Zusammenhang verweise ich nochmal auf meinen Beitrag zum Thema Fett und den darin enthaltenen Buchtipp „Mehr Fett“ von Ulrike Gonder und Dr. Nicolai Worm.
Über einen weiteren sehr interessanten Artikel zum Thema Cholesterin bin ich bei meiner Recherche im Internet gestoßen und den will ich dir natürlich auch nicht vorenthalten.
Es gibt für mich also keinen Anlass, etwas an meiner Ernährungs- und Lebensweise zu ändern, mal abgesehen davon, dass ich mich im nächsten Jahr der Herausforderung des Gewichts Haltens stellen muss und jeder von uns weiß, dass das die eigentliche Challenge ist.
Da wird der eine oder andere Kampf mit alten Gewohnheiten und dem Banditen Jojo gefochten werden müssen. Aber erst im neuen Jahr und ich lade dich zu den Gefechten natürlich ein. Mit dir im Rücken, schlag ich den Jojo.
Mein Speiseplan von heute war sehr unspektakulär, aber ungemein lecker:
Frühstück: Vanille-Quark mit Himbeer-Chialade und Kokoschips
Mittagessen: Steckrübensalat India
Abendessen: Ofengemüse mit Paprika-Mandel-Pesto
Ich möchte mich bei dir für die manchmal abenteuerliche Zusammenstellung meines Blog entschuldigen. Natürlich ist mein Blog eigentlich ein klassischer „Abnehm-Blog“ oder auch „Low Carb Blog“, aber es gibt eben auch andere Themen die mich umtreiben und über die ich gerne schreibe. Ich weiß auch, ich war heute mal wieder seeehr lang unterwegs und ich wünsche den Lesern, die sich nach diesem Schreck bei meinem Blog abmelden, alles Gute. Vielleicht sollte ich besser auf einen reinen Low Carb Rezepte-Blog umstellen und nur noch meine Kochkünste unter Beweis stellen. Aber das würde mir doch sehr leidtun, weil Schreiben eine meiner Leidenschaften neben dem Kochen ist.
Mit diesen Gedanken und schon wieder über 3000 geschriebenen Wörtern entlasse ich dich in den 3. Advent und wünsche dir ein wunderbares Wochenende.
Fühle dich ganz fest geherzt von mir.