Bongschur – Low Carb auf Französisch

Bongschur – Low Carb auf Französisch

Jupiduuu, ich war in Frongkraich…

Mir ist noch komplett französisch ums Herz!

Wobei, wie du wahrscheinlich schon ahnst, es mit meinen französischen Sprachkenntnissen nicht sooo weit her ist. Macht aber nichts, ich war trotzdem dort und hatte jedeMenge Spaß. Manchmal ist ja auch gar nicht schlecht, wenn einen niemand versteht. Mich und mein Phantasie-Französisch.

Um genau zu sein, waren wir die beiden ersten Septemberwochen in der wunderschönen Provence.

Himmel über der Côte d’Azur

Himmel über der Provence

 

Irgendwie bin ich auch noch nicht so ganz daheim angekommen. Zumindest ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich ganz schnöde deutsche Wörter versuche mit französischem Akzent auszusprechen. Du weißt, das klingt immer so ein wenig, als hätte man einen Frosch im Mund und würde versuchen, den in der rechten oder linken Backe rückwärts einzuparken.

Je suis desolé und un peux trotteliiig…

Gewöhnlich, schreibe ich nach meinen Urlauben immer epische Beiträge, aber ich habe mir heute vorgenommen, mich für meine Verhältnisse kurzzufassen. Räusper, ich spreche da dann so von etwa 3000 Worten, was sozusagen Happy-Carb-Steno ist.

Kennst du noch Steno? Die Kurzschrift, die früher die braven Mädchen im Stenografenverein gelernt haben und dann nie wieder brauchen konnten?

So war es zumindest bei mir.

Schnell zurück zum Urlaub, sonst kann ich mir das mit den 3000 Wörtern nämlich in die Haare schmieren. Wir sind nämlich jetzt schon bei knapp über 200.

Diesmal war ich kurz vor dem Urlaub richtig platt. Einen Tag zuvor habe ich mein Manuskript für das große Kochbuch beim Verlag abgeliefert und da pfiff ich erst mal aus dem letzten Loch. So ein Kochbuch mit 150 Rezepten auf die Reihe zu bekommen, da musste ich mich schon echt strecken.

Von daher bin ich noch nie so schlecht vorbereitet in Urlaub gefahren. Weder hatte ich mich vorab mit dem Reiseziel beschäftigt, noch was ich mitnehmen wollte, war irgendwie bedacht. Mein Koffer war dementsprechend bestückt, als würde ich für ein verlängertes Wochenende in die Jogginghosenklause fahren. So ohne Hirn zusammengeworfen. Dazu mit viel zu warmen Klamotten. Seufz.

Da Frankreich jedoch ein überwiegend zivilisiertes Land ist, konnte nicht viel schief gehen. Im Zweifel gibt es ja alles auch dort zu kaufen. Was zivilisiert angeht, muss ich das einschränken, denn die futtern da drüben tatsächlich Froschschenkel, habe ich zumindest gelesen.

Wie üblich, wenn wir in Europa umhertingeln, hatten wir eine schnuckelige Ferienwohnung gebucht. Auf das Thema schnuckelig, komme ich auch gleich nochmal zu sprechen. Um genau zu sein, war unsere Ferienlokation in L'Isle sur La Sorgue.

Frag mich nicht, wie man das richtig ausspricht. Bis zum Ende des Urlaubs habe ich es vermieden, jemals den Namen unseres Ferienortes auszusprechen.

Die Fahrt Richtung Süden verlief relativ ereignislos. Mal davon abgesehen, dass wir noch keine 200 Meter gefahren waren am frühen Morgen um 6 Uhr, und schon wieder stillstanden. Irgendwie hatte ich es geschafft, mit meinen wursteligen Fingern beim Anschalten des Radios die Elektrik aus dem Konzept zu bringen. Also standen wir hier um die Ecke beim hiesigen Metzger vor der Eingangstüre und wunderten uns, weshalb das Navi nicht mehr geht. Super, so beim Start und fast 1000 km Wegstrecke, die vor uns lagen zu dem Zeitpunkt. Mein Mann befürchtete gleich den Supergau und zückte die brockhausähnliche Bedienungsanleitung des Wagens. Eine Krise brach aus und Schweißperlen standen uns auf der Stirn. Nach 10 Minuten intensiver Recherche haben wir dann festgestellt, dass ich irgendwie, ohne es zu merken, einfach nur das Ding ausgeschalten habe.

So ist es eben, wenn die Familie Vollhorst unterwegs ist…

Eine gute Sache hatte der Urlaub auf jeden Fall. Beim Packen der Badutensilien am Vortag ist mir aufgefallen, dass mein Mann zu Weihnachten dringend ein Beauty-Case braucht. Die Anzahl der Mittelchen und technischen Geräte, die so ein moderner Mann auf Reisen braucht, ist unglaublich. Ich schmiere mir, wenn es denn halt sein muss, auch mal die Gesichtscreme auf die Füße oder das Kokosöl an die Ellenbogen. Überflüssige Haare im Gesicht, da muss bei mir eine Pinzette reichen.

Der gnädige Herr hat ein Sortiment von Cremes, als wollte er einen internationalen Schönheitspreis gewinnen. Ein Tübchen für die 47er Füße und noch dies und jenes Cremchen und Lotionchen für Gesicht und Körper. Dann noch das ganze technische Equipment. Rasierer, Bartschneider und die Höhe ist, ein Nasenhaarschneider in einer Leistungsstärke, dass ich damit bestimmt auch unseren Kirschlorbeer zurückschneiden könnte.

OK, ich übertreibe. Aber nur gaaanz wenig. Mist, schon 585 Wörter. Wie konnte das so schnell gehen?

L'Isle sur La Sorgue liegt inmitten der Provence, und so konnten wir sehr viele schöne Lokationen besuchen.

Ich stand in Avignon auf der Brücke (Sur le pont d´Avignon – tralalala), habe im Palast des Papstes das Papstklo gesucht, weil ich so dringend pinkeln musste. Wir waren in Gordes, was überall als absolutes Highlight angepriesen wird, wobei ich diese Einschätzung doch als sehr übertrieben einschätze.

Typische Touristenhölle mit Abzockerpreisen.

Wenn du mal da unten in der Ecke unterwegs bist und einen sehr hübschen Ort sehen willst, dann verpasse auf jeden Fall nicht das zauberhafte Städtchen Roussilion, wo die Erde ockerfarben ist und diese warme Farbe sich im ganzen Stadtbild wiederfindet. Dazu gehört auch ein Spaziergang durch die Ockerfelsen, die direkt am Friedhof starten.

Du fühlst dich, als wärst du auf dem Mars.

Ebenfalls einen Besuch wert ist das Städtchen Arles. Hübsch, mit einem alten Amphitheater und malerischen Gassen. In der Region haben früher eine Reihe von bekannten Künstlern gelebt. In Arles kannst du zum Beispiel auf den Pfaden von Vincent van Gogh wandeln, dem dort auch das Malheur mit seinem Ohr passiert ist.

Schwupps, und schon war es ab…

Naja, auf jeden Fall waren wir im Hof der damaligen Klinik, und den Garten hat der Künstler bildlich verewigt. Ich saß da so in der einen Ecke im Garten und hatte genau den Blick, den auch er beim Malen hatte. Ich schlürfte meinen Café au lait und dachte mir, jetzt, genau an diesem Punkt mit einer Zeitmaschine zurück und ich säße bestimmt bei Vincent auf dem Schoß. Der Gedanke ist doch wunderbar, dass genau dort wo ich war, vor 127 Jahren der Künstler atmete und ein berühmtes Bild malte.

Zeit ist doch relativ, es zählt der gemeinsam geteilte Raum…

Espace Van Gogh

Espace Van Gogh

 

Ich mag die Bilder von Van Gogh, die so schön in der Watscheltechnik gemalt sind. So platsch platsch, als wäre eine Entenfamilie mit Farbe an den Füßen unterwegs gewesen, und hätten spontan einige Sonnenblumen hingezaubert. Eine kreative Umgebung ist die und ich kann gut verstehen, dass Monet, Picasso, Gauguin und wie die Kerle alle hießen, da in der Gegend so tolle Auswürfe hatten.

Ich meine natürlich, weltberühmte Kunstwerke erschaffen haben. Ehre wem Ehre gebührt.

Natürlich dreht sich in der Provence auch alles ums Futtern. Die Märkte sind riesig. Unzählige Gemüsestände, Oliven, Salami, Honig und jede Menge Süßigkeiten.

Fisch in einer Auswahl, wie ich die auch gerne hier um die Ecke hätte. Von daher waren wir nicht oft im Restaurant, sondern haben uns Gemüse mit viel Fisch gemacht. Wie oft bekomme ich schon mal Filets von der Dorade, der Rotbarbe, dem Wolfsbarsch oder Sardinen in so toller Qualität. Crevetten habe ich gepult, bis die Finger weh getan haben.

Stöhn, aber ich will kein Mitleid von dir. Das wäre doch unverschämt.

Ist die Farbe von dem Lavendelkäse nicht unglaublich?

Das einfache Leben kann so schön sein…

Wo wir gerade bei einfach sind. Wir hatten eine richtig tolle Ferienwohnung. Davon muss ich dir berichten, denn falls du auch mal in die Ecke willst, ist dort ein echt nettes Plätzchen. Hier findest du die Bastide de l'Etang, unsere Ferienwohnung, falls du einen Blick riskieren willst.

Die Wohnung supersauber und perfekt wie aus dem Katalog. Die Küche ordentlich ausgestattet mit Herd, Backofen, Spülmaschine, Mikrowelle, Pad-Kaffeemaschine und sogar eine Waschmaschine. Lediglich mit den Messern ist es halt immer so eine Sache. Aber ich reise ja sowieso nur mit meinen Lieblingsmessern und nicht ohne meinen Sparschäler im Gepäck. 2 Messer mit Wellenschliff und 2 Gemüsemesser sind immer dabei.

Ich sage dir, die sichern das Überleben, egal wo auf der Welt du unterwegs bist.

In der Ferienwohnung war alles sehr stilvoll und man merkt eindeutig, den geschmackvollen Einfluss der Hausherrin Giséle. Wir wurden bei der Ankunft vom Hausherren Alain sehr herzlich begrüßt und waren sogar an einem Abend, gemeinsam mit den anderen Gästen, bei den beiden auf einen Umtrunk und Häppchen eingeladen.

Wirklich nett und hätten wir uns unterhalten können, wäre es noch schöner gewesen.

Den einzigen Frosch, den du in der Provence schlucken musst ist, dass scheinbar Frankreich in Sachen Internet noch ein Entwicklungsland ist. Bei uns in der Wohnung gab es kein Internet. Für mich als Bloggerin natürlich ein Horror, bin ich doch auch im Urlaub für meine Leser/innen erreichbar.

Aber es war nichts zu machen. Wenn ich im Wohnzimmer auf einer ganz bestimmten Bodenfliese gestanden habe, und das Gerät mindestens 1,50 m hochgehalten habe, dann gab es eine brüchige Verbindung. Aber ansonsten war Flaute angesagt. Nächstes mal in der Provence in Urlaub nur mit Stabantenne im Gepäck, um das Signal in die Wohnung zu lotsen.

Internetfliese

Internetfliese

 

Bitte keine Tipps von wegen Internet über das Smartphone.

Ich abe doch gar kein Smartphone, was so schön brummen kann in der osentasche.

Jaaaa, das gibt es heute noch. Ein Notebook und ein Tablet reichen durchaus um in der virtuellen Welt unterwegs zu sein. Es gibt auch ein Leben ohne ständige Erreichbarkeit und ohne permanentes Starren auf ein kleines Gerät. Mal schauen. Für das nächste Jahr ist vielleicht ein technisches Aufrüsten geplant.

Das nur am Rande.

Internet gab es in dem Urlaub nur am Pool! Aber bei dem tollen großen Pool, also nicht nur einer größeren Pfütze, war das hervorragend zu verschmerzen. Überhaupt war das ganze Grundstück supergepflegt. Neben uns war nur noch ein weiteres Ehepaar zu Gast. Es war dadurch total ruhig und wir hatten oft den Pool für uns ganz alleine.

Wäre der Pool nicht mit einer Kamera überwacht worden, wer weiß, was uns alles eingefallen wäre. Hach, da grüße ich mal schnell Heike und Klaus, die nebenan genächtigt haben. Huhu, ich hoffe, ihr kocht schon fleißig meine Rezepte nach. Meldet euch mal wieder.

Einen Knaller will ich dir aber noch berichten.

Leider konnten unsere Vermieter null Englisch. Meine Französischkenntnisse habe ich hier ja auch gerade schon zum Besten gegeben. Ich sage mal, sehr überschaubar. Trotzdem ging die Kommunikation irgendwie und im Zweifel wurde halt genickt und gelacht.

Das hilft immer und in jeder Sprache. Wirkt eben nur manchmal etwas degeneriert.

Einmal waren wir am Pool und die Vermieterin Giséle sprach uns an. Ob wir Englisch könnten. Nun ja, besser als Französisch. Sie hätte einen Sohn, und der würde gerne mal mit uns reden. Wir hatten bei der abendlichen Einladung berichtet, dass ich eine kleine Internetseite betreibe und der Sohn hätte Interesse sich auszutauschen.

Immer her mit dem Kerl, dachte ich mir.

Nun ja. Giséle sagte dann, dass sie Kurt holt. In Frankreich spricht sich das ja Kürt. Jooo, dachte ich mir. Hol du mal den Kürti. Sofort schoss mir das Lied von Frank Zander in den Kopf „Hier kommt Kurt, ohne Helm und ohne Gurt“. Schon summte ich und nuckelte an meiner Wasserflasche. In meinen Vorstellungen war „Kurt“ ein Mittdreißiger mit Bauch und Gummilatschen.

Aber dann, halte dich fest. Kurt kam um die Ecke und ich dachte einen kurzen Moment, dass ich nen Sonnenstich habe und halluziniere.

Hallo? So können Männer also auch aussehen? Habe ich die letzten Jahre im Dornröschenschlaf verbracht und die Männerwelt sieht inzwischen besser aus? Oder ist gar der gemeine Franzose generell ein steiler Hottie und ich habe das nur nie mitbekommen?

Was für ein Fauxpas…

Egal wie, dass der leicht bekleidete Typ nicht „normal“ aussieht, konnte ich direkt erkennen, als er neben meinem Mann saß. Mr. Sixpack meets Mr. Onefass. (Puh, ich muss das Fässlein, was ja nur ganz klein ist, gleich eine Runde kuscheln). Ein Lachen hatte der junge Mann, dass wenn ich nicht glücklich verheiratet wäre, mein Blutdruck ganz sicher exorbitant gestiegen wäre.

Da kommen Hitzewallungen auf, kann ich dir sagen, bei denen unklar ist, ob das den Wechseljahren geschuldet ist oder der unverhoffte Hormonschub á la Kürt mich adhoc zurück in die Pubertät geschleudert hat.

Naja. Auf jeden Fall begannen wir zu plauschen und es ging darum, was Kurt denn beruflich macht. Ääähm. Wofür braucht man Oberarme wie ein Preisboxer und eine Brustmuskulatur wie ein D-Körbchen? Für einen Möbelschlepper fand ich Kurt außerdem viel zu smart. Da habe ich mich dann erst mal schön blamiert. Ich habe nämlich auch nach 5x Rückfragen immer noch nicht verstanden, was der sehr gut gebaute und trainierte junge Mann eigentlich macht. Ich hatte erhebliche Probleme das Wort “Stripteaseur“, irgendwie sinnvoll in meinem Gehirn unterzubringen. Passte einfach in keine meiner Schubladen. Also, nachdem ich etwa 5x total bescheuert gefragt hatte, was ein Stripteaseur eigentlich macht und mir vollkommen unklar war, was zur Hölle ich mit dem Begriff „Bachelorette-Party“ in einem beruflichen Kontext anfangen soll, hat er uns am Notebook seine Internetseite „Kurt Stripteaseur“ gezeigt.

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen und ich habe sicher geschaut wie ein irrer Wackeldackel.

Ich will dir nicht vorenthalten, was mir da 2 Wochen lang den Urlaub optisch versüßt hat. Inzwischen habe auch ich kapiert, dass Kurt professioneller Stripper ist, dazu international gefragt, und ich eben in einer stripperfreien Zone im Odenwald wohne und ein dummes Landei bin. Hier ist  STRIPPEN kein regulärer Beruf. Sorry. Da darf man auch mal schwer von Begriff sein. Bei “Was bin ich“, würde ich bei dem Berufsbild kläglich versagen.

Was wäre da denn die typische Handbewegung? Ich überlasse dich deinem eigenen Kopfkino.

Hier geht es übrigens zur Seite von Kurt Strip (das ist wirklich sein Künstlername). Schau und genieße. Ach ja: nicht zu vergessen, sein YouTube-Kanal! Ich stehe eigentlich nicht auf Videos und Youtube, mache hier aber ganz großzügig eine Ausnahme.

Gegessen wird dann aber daheim, was eben da ist. Ich sage mal so, es gibt Austern und es gibt Fischstäbchen. Aber beides ist ja irgendwie Fisch.

Ich will den guten Kurt jetzt aber nicht auf seinen makelosen Körper reduzieren, denn er ist ein echt netter Kerl mit guten Benehmen, ausgesprochen höflichem Kommunikationsverhalten und hat auch so was auf dem Kasten. War auf jeden Fall nett zu plaudern und mein Mann konnte ihm hoffentlich einige Tipps für seine Internetseite geben. Kurt ihm im Gegenzug einige Hinweise, wie man sich gekonnt tanzend die Klamotten vom Leib reißt.

Ich warte hier derweil daheim mal auf einen Showeinsatz meiner besseren Hälfte…

So, vor lauter Kurt Strip sind wir nun schon beim Wort 2348 angekommen. Schwitz.

Einige weitere Worte zu meiner Ernährung in der schönen Provence. Wir waren im Zentrum der Cavaillon Melone und haben jeden Tag mindestens eine ganze Melone gegessen. Der Tag begann mit Melone und endete häufig mit Melone.

Du kannst auch Melonen-Betti zu mir sagen.

Die „Melon de Cavaillon“ ist außen gelblich-grün mit Streifen und hat innen total leckeres orangenes Fruchtfleisch. Für alle Kohlenhydrat-Schnappatmer kommt direkt die Entwarnung, denn diese gesunde Melone hat nur 8 g KH auf 100 g. Also in vernünftigen Mengen, voll im grünen Bereich.

Aber wenn ich schon mal da bin, dann will ich auch regionale Spezialitäten testen. Diese Cavaillon Melone wird geografisch in einem eng begrenzten Gebiet angebaut, angeblich mit viel „Spezialwissen“ und nach alter Tradition. Huhu, da wird eine Welle geschlagen, als würden die das Cola-Geheimnis wahren. Es gibt ein Melonenfestival mit öffentlichem Melonenessen (muss man das sonst geheim machen?) und jede Menge weiteren Melonen-Heiopei. Nun gut, es ist zugegebenerweise eine sehr leckere Melone, die du bei uns auch als Charentais-Melone kaufen kannst.

Aber es bleibt trotzdem eine Melone. Immer locker bleiben ihr Franzosen…

Das orangene Fruchtfleisch hat jede Menge Vitamine und ist nach hiesigen Angaben ein Jungbrunnen. So wird da mit dem Kurt auch wieder ein Schuh draus. Wohl zu viele Melonen gegessen. Auf jeden Fall habe ich eine Verjüngungskur gemacht und die Bestand aus Meeeeeelone bis zum Abwinken.

Was habe ich denn noch für Highlights für dich…

Ich bin ein kleiner Kulturmuffel. Zumindest muss die Kultur gut verpackt werden, damit ich mich dafür begeistern kann. Aber ich mag es bunt, ich mag schöne Musik und ich mag es, wenn ich bei 35 Grad Außentemperatur mal für 2 Stunden nicht schwitzen muss.

All das bekommt man im Carrières de Lumières geboten. Ein im Berg liegender Steinbruch, der mit Lichtinstallationen bestrahlt und Musik beschallt wird. Da wurde Chagall und die klassische Oper eins mit mir und ich war begeistert. Erfreulicherweise wechseln die „Ausstellungen“ dort und ich werde, wenn wir wieder Südfrankreich unsicher machen, erneut dort aufschlagen und uns verzaubern lassen. Nicht verpassen, wenn du dort umhertingelst.

Huch, es sind schon 2588 Wörter. Jetzt aber schnell zum Ende kommen.

Noch eine weitere kulinarische Erfahrung will ich berichten.

Schließlich schreibe ich einen Foodblog und keinen Reiseblog. Also, auf der Suche nach etwas Eiweißhaltigem zur Melone, habe ich den Supermarkt nach Quark durchsucht. So richtig gibt es in Frankreich aber keinen Quark, also musste ich einen Ersatz suchen. Da bin ich über ein Milchprodukt gestolpert, was grandios lecker war und was ich bis dahin nie gegessen habe. Die Franzosen nennen es „La Faisselle – Fromage blanc„. Es ist so ein Zwischending zwischen Dickmilch und leichterem Frischkäse.

Was tun sprach Zeus, wo ich mich total in das Zeug verknallt hatte.

Sofort bekann ich zu recherchieren, wie ich den weißen Käse selbst herstellen kann. Einige leere Becher mit Abtropfsieb habe ich mitgebracht. Also legte ich los. Leider gestaltet sich die Produktion etwas schwieriger als gedacht. Aber sowie das Ergebnis authentisch und lecker ist, dann werde ich das Rezept mit dir teilen.

Bis dahin, kippe ich beim Testen noch ein paar Liter Milch in den Gulli…

Falls du einen Tipp hast, dann immer her damit!

2913 Wörter. Jetzt aber mal zum Ende kommen. Holterdiepolter!

Ich war im Urlaub schrecklich bilderfaul, hatte auch selbst den Fotoapparat nur einmal kurz in der Hand. Jetzt im Nachhinein ärgere ich mich, hätte ich jetzt doch gerne ein Foto gehabt, von sexy Kurt mit happy Betti auf Tuchfühlung. Du merkst, die Hormone spielen heute noch verrückt.

Grund genug, wieder in die Provence zu fahren. Vielleicht sehen wir uns ja mal dort. Würde mich freuen.

Au revoir. Deine Betti

PS. Es wurden jetzt doch 3095 Wörter. Aber fast hätte ich es geschafft.