Ulrike Gonder und Happy Carb feiern gemeinsam die LOGI Geburtstagsparty…
Es ist unglaublich. Wahrscheinlich bist du schon direkt nach den ersten Worten in Schnappatmung verfallen.
Jaaaa, ich habe heute prominenten Besuch bei mir. Eine Ikone der Low-Carb-Ernährung ist da. Ulrike Gonder gibt sich die Ehre und ich bin echt geplättet. Noch vor kurzem habe ich ehrfürchtig ihre Bücher zum Recherchieren für meine Beiträge verwendet und nun habe ich die Gelegenheit, mich mit Ulrike Gonder direkt auszutauschen.
Ich fühle mich wie eine Schulreporterin, die für eine kleine Schülerzeitung den Papst interviewt. OK, vielleicht übertreibe ich mal wieder ein wenig.
Aber das soll hier auch kein gemütlicher Kaffeeplausch unter Mädchen werden, sondern es gibt einen höchst seriösen Anlass für den Besuch von Ulrike Gonder in meinem Blog.
Du erinnerst dich vielleicht noch an meine Reise durch das Low-Carb-Universum. Wir sind im Raumschiff von Planet zu Planet geflogen und ich hatte angekündigt, dass wir im Laufe der Zeit noch verschiedene Low-Carb-Planeten besuchen werden. Und heute steuern wir den Planeten LOGI an und ich freue mich, dass wir die Gelegenheit haben, den Planeten und die Bewohner, die Logianer, besser kennenzulernen.
Stell dir vor. Der Low-Carb-Urknall, aus dem LOGI entstanden ist, war vor 15 Jahren. Wir haben also ein Jubiläum zu feiern. Und ich finde, für ein Ernährungskonzept ist das ein stolzes Alter. Wobei, eigentlich ist LOGI jetzt gerade mal in der Pubertät und wird erwachsen. Und mit erwachsen werden, verbinde ich, dass LOGI inzwischen nach 15 Jahren wirklich in der Mitte der Gesellschaft und auch im Geiste vieler Ärzte angekommen ist.
Bevor ich Ulrike Gonder löchere, will ich kurz berichten, was ich mit LOGI eigentlich am Hut habe.
Schließlich mache ich eher ein Wald-und-Wiesen-Freestyle-Happy-Low-Carb-Ding.
Vor über 2 Jahren saß ich dick und so richtig bedient in einer Reha-Klinik. Gerade wurde mein Diabetes diagnostiziert und ich wusste, es muss was passieren. Das Ernährungskonzept der Klinik hat mich nicht überzeugt. Extrem fettarm und dafür Kohlenhydrate bis zum Anschlag. Meine Alarmglocken gingen an, als man mir empfohlen hat, gerade den Makronährstoff reichlich zu essen, den ich blöderweise nicht mehr gut verstoffwechseln kann. Das kam mir doch irgendwie reichlich dämlich vor. Also recherchierte ich, was es noch mehr an Möglichkeiten gibt. Fettarm war ich ja schon so fett geworden, wie ich zum damaligen Zeitpunkt gewesen bin. Ein anderer Weg musste her. Und auf der Suche nach einer Ernährungsform, die mir dabei hilft Gewicht zu verlieren und dabei meine Diabetes Erkrankung möglichst effektiv in die Knie zu zwingen, blieb ich im Internet bei LOGI hängen.
Sofort infiziert, habe ich mir das Buch „Stopp Diabetes – Raus aus der Insulinfalle dank der LOGI-Methode“ bestellt und direkt verschlungen. Das Buch stammt vom systemed Verlag und die Autoren sind Ulrike Gonder und Katja Richert.
Jaaaa, genau die Frau Gonder, die heute bei mir zu Besuch ist!!!
Wie geil ist das denn?
Und beim Lesen des Buches war es um mich geschehen. Kennst du das, wenn du etwas siehst oder liest, und du genau weißt, dass dieser Moment dein Leben verändern wird? So ging es mir bei diesem ersten Kontakt in die Low-Carb-Welt. Es war Liebe auf den ersten Blick. Es kribbelte im Bauch und ich spürte, dass Low Carb genau mein Ding ist.
Die Lösung meiner damals unbezwingbar erscheinenden Probleme war zum Greifen nah.
Aber wie es so oft ist, landet auch die aufregendste Liebe irgendwann im gewöhnlichen Alltagstrott und man beginnt die neuen Errungenschaften auf den persönlichen Prüfstand zu stellen. Da gibt es vielleicht Gewohnheiten, von denen zu lassen schwerfällt und für die Kompromisse gefunden werden müssen. Manchmal fehlt auch die energisch knallende Peitsche oder der klare Rahmen, an dem man sich festhalten kann.
So versucht man, die Liebschaft den eigenen Vorstellungen anzupassen.
Low Carb ist das zum Glück kein Problem und so entfernte ich mich ein Stückweit von LOGI, bin aber immer wohlwollend verbunden geblieben.
Ich glaube ich kann fast sagen, dass LOGI die Mutter meines Happy-Carb-Prinzips ist. Spenderin der Low-Carb-Muttermilch, die ich gierig eingesaugt habe. Auch wenn LOGI gerade mal erst in der Pubertät und 15 Jahre alt ist.
Frühreifes Früchtchen aber auch.
Spaß beiseite. Immer wenn bei mir nachgefragt wird, wie ich in die Low-Carb-Welt eingestiegen bin, dann verweise ich auf LOGI. Gerade wenn das Ziel eine moderat kohlenhydratreduzierte Kost mit größtmöglicher Flexibilität ist, zu der es auch schon jede Menge Literatur und Kochbücher zur Orientierung gibt, dann empfehle ich LOGI.
Grund genug, dir heute LOGI näher vorzustellen. Das trifft sich besonders gut, weil ich in den letzten Wochen intensiven Kontakt mit dem systemed Verlag hatte, wo LOGI beheimatet ist. Und eine Erfolgsautorin und bekannte Ernährungswissenschaftlerin die für den tollen Verlag schreibt, ist Ulrike Gonder. So kam es dann schlussendlich dazu, dass ich heute so hochkarätigen Besuch bei mir habe.
Jetzt geht's los…
Herzlich Willkommen liebe Frau Gonder. Ich bedanke mich für die Möglichkeit, Ihnen eine Reihe von Fragen stellen zu dürfen. Meine Leser/innen und ich freuen uns.
LOGI wird 15 Jahre alt. Was steht hinter LOGI und wie funktioniert das erfolgreiche Prinzip?
Hinter LOGI stehen zunächst einmal wissenschaftliche Erkenntnisse, und natürlich engagierte Menschen, die das Konzept entwickelt und verbreitet haben und die sich trauten, den Etablierten zu widersprechen. Da wäre ganz zu Beginn Prof. David Ludwig von der Harvard Universität in Boston, der bei seinen therapeutischen Bemühungen um adipöse Kinder erkannte, dass schlichtes Kalorienzählen oder fettarme Diäten nicht funktionieren. Als Endokrinologe erkannte er rasch die Schlüsselrolle des Insulins bei der Entstehung und Verfestigung überflüssiger Körperfettdepots – eigentlich eine alte Erkenntnis, die jedoch in Vergessenheit geraten war. Ludwig folgerte, dass man nicht am Fett sparen sollte, sondern insbesondere bei kohlenhydratreichen Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index (GI) – also bei allem Stärke- oder Zuckerreichen, das schnell ins Blut geht. Denn was den Blutzucker hochjagt, erfordert auch viel Insulin. Und das kann langfristig schwerwiegende Folgen haben, weil daraus eine Insulinresistenz entstehen kann, Fettleibigkeit und Folgekrankheiten von Fettleber über Diabetes und Herzinfarkt bis hin zu manchen Krebserkrankungen.
Ebenfalls aus Harvard kam dann die glykämische Last (GL): Man hatte erkannt, dass der glykämische Index alleine nicht ausreichend ist für eine optimale Lebensmittelauswahl. Auch die Kohlenhydratmenge muss reduziert werden, wenn sich der Stoffwechsel und das Gewicht wieder normalisieren sollen.
Meinem Kollegen Prof. Nicolai Worm verdanken wir, dass er diese damals revolutionären Konzepte nach Deutschland brachte. Die ursprünglich von David Ludwig entwickelt LOGI-Pyramide, bei der damals noch der GI im Mittelpunkt stand, wurde in Absprache mit dem Urheber an die hiesigen Lebensmittel und Verkehrsgewohnheiten angepasst, der Schwerpunkt wanderte bald vom GI zur glykämischen Last. Dazu mehr Eiweiß und viel frische Gemüse, Salate, Pilze und zuckerarmes Obst, angemacht mit gesunden Fetten: Diese Grundprinzipien sind in der heutigen LOGI-Pyramide gut abgebildet, sie ist zusammen mit den zahlreichen schönen Büchern, die der systemed-Verlag in Lünen herausgibt, der wichtigste Ratgeber. Bei LOGI gibt es keine Verbote und keine komplizierten Berechnungen. Man isst frische, hochwertige Lebensmittel anhand der LOGI-Pyramide. Dann hat man am Ende des Tages weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe und genug gesunde Fette gegessen, um gesund und in Form zu bleiben oder wieder gesund und schlank zu werden.
Der allergrößte Vorteil von LOGI ist jedoch, dass man nicht abnehmen muss. Der Stoffwechsel verbessert sich durch diese Ernährung auch dann, wenn das Gewicht konstant bleibt. Das kann keine fettarme Diät bieten!
Hier im Blog war schon LCHF Deutschland zu Gast und ich weiß, dass viele meiner Leser LCHF- oder auch Keto-konform leben. Würden Sie kurz umreißen, wo die Unterschiede zwischen LOGI und den strengeren Low-Carb-Varianten liegen, und zwar auch jenseits von der reinen Betrachtung der absoluten Zahl an Kohlenhydraten.
Wie Ihre Frage schon andeutet, ist LOGI moderater, insbesondere, was die Kohlenhydrate angeht. Während man beim Essen nach der LOGI-Pyramide meist irgendwo zwischen 20 und 35 % der Kalorien in Form von Kohlenhydraten verzehrt, sind es bei ketogenen Kostform meist 5 bis 10 % und LCHF liegt zwischen diesen beiden Formen. Daraus ergibt sich auch, dass unter LOGI gewöhnlich keine Ketone gebildet werden, unter den beiden anderen Kostformen schon.
Dazu kommt, dass man sich bei Keto zumindest anfangs relativ streng an die Vorgaben halten muss, sonst kommt man nicht in die Ketose. Auch wird bei manchen Keto-Formen weniger Wert auf hochwertige Fette gelegt und teilweise viel mit Brot-, Nudel- und sonstigen Imitaten gearbeitet. Dies ist bei LOGI unnötig, da sollen Sie hochwertige Fette wählen und können ein gutes Stück Brot essen, nur eben nicht so oft – und nicht zwei oder drei. Dennoch gibt es auch Keto-Formen, bei denen möglichst frische und hochwertige Grundnahrungsmittel verwendet werden sollten. Für LCHF gilt dies auch.
Immer wenn Menschen mit einer kohlenhydratreduzierten Ernährung starten wollen steht die Frage im Raum: Wie viele Kohlenhydrate sollen/dürfen es sein? Welche Frage sollte sich jeder, der mit Low Carb starten will und noch nicht weiß, ob LOGI oder eine strengere Form, zur Entscheidungsfindung stellen?
Ich würde raten, erstmal mit LOGI anzufangen, wenn es keinen dringenden Grund gibt, strenger zu sein – etwa, weil eine Chemotherapie ansteht und man unbedingt schnell in Ketose kommen möchte. LOGI ist flexibel und unkompliziert – und für viele als Form der Kohlenhydratreduktion völlig ausreichend. Erst wenn LOGI nicht ausreicht, sagen wir, um das Gewicht weiter zu reduzieren oder bestimmte Symptome in den Griff zu bekommen, kann man über strengere Formen nachdenken. Es hängt aber auch ein wenig vom Typ Mensch ab. Wer neugierig ist und sein Essen diszipliniert gestalten kann, ohne gleich eine Essstörung zu entwickeln, kann natürlich die strengeren Kostformen ausprobieren und sehen, was ihm oder ihr am besten bekommt.
Man sollte sich auch nicht fragen: Kann ich auf Nudeln verzichten?, sondern eher: bin ich neugierig genug, um zu sehen, wie mein Körper auf die neue Ernährung reagiert? Bin ich nervenstark genug, unerwünschten Kommentaren meiner Mitmenschen mit Gelassenheit zu begegnen? Und: Kann ich das mindestens drei, vier Wochen einhalten – anderenfalls wird sich beispielsweise kaum ein stabile Ketose erreichen lassen.
Ich schreibe gerade selbst an einem Buch über meinen erfolgreichen Kampf gegen die Diabetes Typ 2 Erkrankung. Einen Großteil meines Erfolges spreche ich der kohlenhydratreduzierten Ernährung zu. Trotz des Erfolges habe ich aber im medizinischen Umfeld immer das Gefühl, dass ich mich für meine Ernährung rechtfertigen muss. LOGI ist sicher immer mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nach 15 Jahren könnte man auch denken, dass die nachweislichen Erfolge, die gängige Diabetes-Behandlung eigentlich revolutioniert haben müssten. Aber dem ist nicht so. Warum setzt sich LOGI nicht flächendeckend als Ernährungsansatz bei der Diabetes Behandlung durch? LOGI, zumindest als optionale Ernährungsalternative auf Augenhöhe zur üblichen DGE-Empfehlung für Diabetiker, müsste doch Bestandteil jeder Diabetes-Schulung sein. Es kann doch nicht vom Glück eines Diabetikers abhängen, ob er in einer Praxis landet, die nach LOGI arbeitet und die anderen haben Pech, oder müssen eben selbst zusehen?
Leider ist das so – noch. Ganz allmählich tut sich allerdings etwas, auch dank des Engagements und der Leidenschaft von Menschen wie Ihnen. In den Leitlinien steht nun immerhin, dass die Ernährung individualisiert sein sollte – und damit hat sich die Tür für LOGI und andere kohlenhydratreduzierte Kostformen endlich geöffnet. Aber es bleibt noch ein langer Weg zu gehen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass alle, die gute Erfahrungen mit der Kohlenhydratreduktion gemacht haben, darüber berichten: im Freundeskreis, beim Arzt, in Selbsthilfegruppen, in der Zeitung, im Internet oder eben durch ein Buch.
Es ist wirklich unfassbar, wie lange so ein Dogmenwechsel dauern kann. Aber ich glaube, die Zeit ist reif. Der Zucker gerät immer mehr in die Kritik, die Fette werden rehabilitiert. Das stimmt mich optimistisch.
Mein Weg begann logisch, aber ich habe mich über Zeit etwas von LOGI entfernt. Mein Problem war, dass ich die Pyramide sehr wohl verstanden habe, aber eine sehr eigene Interpretation der Begriffe SELTEN und WENIG entwickelt habe. Schleichend wurde aus wenig etwas mehr, auch wenn das noch weniger war als Früher. Aber zu viel, um Gewicht zu verlieren. Für mich war es wichtig klare Ansagen zu haben. Und so wurden aus den beiden oberen Stufen der Pyramide zum Beispiel meine 2 wöchentlichen Ausnahmen, die ich immer schön zelebriert habe. Was raten Sie logischen Essern, die ebenfalls ein gefräßiges Problem haben, die LOGI-Pyramide korrekt umzusetzen?
Es ist wie Sie sagen, man darf sich nicht in die eigene Tasche lügen. Immer wieder mal nachzujustieren ist sicher wichtig, ebenso wie für sich selbst klare Regeln aufzustellen. Ohne Eigenverantwortung wird sich kein Diabetes in den Griff bekommen lassen. LOGI macht bewusst keine strengen Vorgaben, weil jeder Mensch anders ist. Wer Probleme hat, kann sich Hilfe in Form einer Beratung oder eines Coachings holen – es gibt mittlerweile ja spezielle LOGI-Coaches.
Als Diabetiker hat man es eigentlich sogar ein wenig besser als andere Menschen, denn anhand der Blutzuckermessungen lässt sich ja leicht erkennen, wenn etwas nicht förderlich ist. Im Übrigen finde ich es immer sehr hilfreich, sich auf das Positive zu konzentrieren, also die beiden unteren Stufen und deren Lebensmittel zu genießen. Für die oberen beiden Stufen braucht es eine klare Einstellung und nach meiner Erfahrung eine klare Entscheidung. Wenn einmal entschieden ist, dass es eben nur einmal alle zwei Wochen Pasta gibt, dann braucht man nicht dauernd darüber nachzudenken. Wichtig ist außerdem, genügend andere Lebensmittel zur Hand zu haben. Meines Erachtens ist die größte „Falle“, wenn man hungrig ist und „nichts Gescheites“ da hat. Dann isst man ein schnelles Brot, ein Stück Kuchen oder was Süßes. Wenn ich leckeren Käse, ein paar Nüsse, etwas Gemüse und Dipps im Kühlschrank habe, kann das so schnell nicht passieren.
LOGI wird in diesem Jahr 15. Wo steht LOGI Ihrer Meinung nach am 25. Geburtstag? Aktuell gibt es eine Vielzahl von Ernährungstrends. Ob Paleo, Vegan, Low Carb, LCHF und und und. Ernährung wird immer stärker Ausdruck unsere Persönlichkeit und unserer Wertvorstellungen. Wie wird LOGI diese Herausforderung inmitten der vielfältigen Möglichkeiten meistern?
Da mache ich mir wenig Sorgen. Ich denke, LOGI wird Mainstream werden, denn es hat sich bewährt und ist einfach umzusetzen. Außerdem ist LOGI flexibel, ich kann es paleo auslegen (die Milch und das Getreide ganz weglassen), ich kann es vegetarisch tun oder eben strenger in Richtung LCHF gehen. Wichtig ist doch am Ende, dass die Menschen gesünder sind und sich wohlfühlen. Dass es dazu gute Lebensmittel und wenig Kohlenhydrate braucht, dürfte sich bis zum 25. Geburtstag von LOGI wohl endgültig herumgesprochen haben.
Hier habe ich einige Schlagworte. Was fällt Ihnen zu jedem der Begriffe in Bezug auf LOGI ein? Einige kurze Worte, die Ihnen spontan in den Kopf kommen:
- Nachbauten – unnötig – und oft nicht gesünder als das Original, wenn ich etwa an Eiweißbrote aus Gluten denke. Das ist weder LOGI noch gesund
- Soja – ebenfalls unnötig, wer es mag, kann es maßvoll verwenden. Vom allgemeinen Sojahype halte ich nichts.
- Bewegung – macht glücklich, zumindest draußen, in der Natur! Aber abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse. Sport machen MÜSSEN ist schlimm, aber sich auf das morgendliche Joggen, die Radtour oder was auch immer zu freuen, ist einfach herrlich – ebenso wie das tolle Gefühl danach. Außerdem unterstützt Bewegung LOGI optimal, weil auch sie der Insulinresistenz effektiv entgegenwirkt – ohne Medikamente und Nebenwirkungen!
- Trinken – genug Wasser ist wichtig, vor allem für Damen älterer Semester. Wer mag, ein Glas Wein zum Essen oder ein Bierchen. Am problematischsten aus gesundheitlicher Sicht (vom Alkoholmissbrauch abgesehen) sind meiner Ansicht nach Süßgetränke.
- Fettarm – vielleicht der größte und folgenschwerste Irrtum der Ernährungswissenschaft
- Fleischkonsum – das darf jeder selbst entscheiden, ob und wie viel. Entscheidender ist, was ich dazu esse: Knödel und Mehlsauce oder Gemüse und Kräuter. Je mehr man sich über Tierhaltung informiert, umso leichter fällt es, die Qualität über die Menge zu stellen und Fleisch aus artgerechter Haltung zu kaufen.
- Nachhaltigkeit – ein Thema, dass lange unterschätzt wurde. Nur gesunde Böden können gesunde Lebensmittel hervorbringen. Die Alternative – Essen aus der Retorte, aus dem Bioreaktor – möchte ich nicht erleben müssen.
- Vegan – ist keine wirklich artgerechte Menschennahrung. Wer es unbedingt will – bitte, zur Not geht LOGI auch vegan – aber man sollte endlich aufhören mit dem Märchen, es sei die gesündeste und nachhaltigste Ernährungsform.
Natürlich interessiert mich auch noch, wie Sie sich persönlich ernähren. Was steht im Hause Gonder auf dem Tisch? Logi, Keto oder vielleicht auch ganz etwas Verrücktes? Teilen Sie doch bitte Ihren Speiseplan mit uns. Und verraten Sie uns zu unserer Beruhigung, ob Sie auch mal über die Stränge schlagen. Was hat Vorfahrt: Genuss oder Vernunft?
Das ist ein wohl gehütetes Geheimnis und wird nicht verraten!
Nein, im Ernst, ich versuche, es so „normal“ wie möglich zu halten. Wir kaufen fast ausschließlich frische Lebensmittel, haben das große Glück, wunderbares Biorindfleisch und zumindest im Sommerhalbjahr Eier, Obst und Gemüse vom Bauern im Nachbarort zu einem guten Preis zu bekommen. Auch ein gutes Sauerteigbrot war nach längerem Suchen zu finden. Im Keller liegen stets ein paar Flaschen trockenen Rot- und Weißweins, im Küchenschrank finden sich vielerlei Kräuter, Gewürze und Nüsse – falls mein Mann nicht alle aufgegessen hat. Dazu eine große Palette an kalt gepressten Ölen: Olive, Walnuss, Nachtkerze, Schwarzkümmel, Lein, Leindotter, Ingwer-Lemongras, Avocado, Haselnuss, Sesam, dazu natives Kokos- und Palmfett – oder was ich grade mal ausprobieren möchte. Denn das Fett ist ja mein Steckenpferd, einer meiner beruflichen Schwerpunkte, das ist immer wieder spannend, in Theorie und Praxis. Und natürlich darf bei mir niemals Weidebutter im Kühlschrank fehlen und Sahne, da ist mit mir nicht zu spaßen.
Ich selbst esse meist LOGI, ab und zu mal keto. Und ganz sicher manchmal verrückt – etwa dann, wenn ich meine Omega-3-Index aufbessern will und für ein halbes Jahr viermal die Woche Fisch zum Frühstück esse. Oder mal Butter auf den Käse streiche, weil keiner einkaufen war oder wenn ich mir einen Bulletproof-Kaffee mache. Und neulich beim Geburtstag meiner Freundin habe ich mal drei Stücke Kuchen gegessen. Das verbucht mein Körper unter der Rubrik „metabolisch flexibel bleiben“, wofür ich ihm extrem dankbar bin.
Daaanke liebe Frau Gonder, dass Sie sich die Zeit genommen haben für diesen Beitrag.
Ich stelle erfreut fest, dass wir auch nicht so weit von unserer Haltung voneinander entfernt sind. Moderat kohlenhydratreduziert mit ketogenen Phasen. Kein zwanghaftes in Ketose bleiben müssen, sondern dem Körper das geben, worauf er geeicht ist. Der Körper braucht Abwechslung. Einmal auf dem immer unterschiedlich bunt gefüllten Teller und dazu Spielraum, was die Stoffwechsellagen und die Zusammensetzung der Makronährstoffe angeht. Natürlich im Low-Carb-Rahmen von Logi bis Keto. Ich bin beruhigt, wenn Frau Gonder bei mir zum Essen zu Gast wäre, sie sicher mein Lachs-Blumisotto gerne genießen würde. Dabei würde Sie mich bestimmt nicht belehren, dass diese bösen Erbsen darin nicht „Low Carb konform“ sind.
Nur für meine „Nachbauten“, könnte ich die Fachfrau wohl nicht wirklich begeistern. Vielleicht sollte ich ihr mal einige meiner Kokos-Bomben schicken. Eventuell geht da noch was. Naja, Happy Carb ist nach meinem persönlichen Geschmack und entsprechend meiner Bedürfnisse gebastelt worden und sollte zu Beginn nur mich und nicht die Fachleute glücklich machen.
Für den Hinweis mit der Sahne könnte ich Frau Gonder gerade mal direkt knutschen. Ich liebe Sahne und Frischkäse und verwende beides für mein Leben gerne in meinen Rezepten. Irgendwie müssen die Berge an Gemüse schließlich rutschen. Und trotzdem, immer wenn mich das über Jahrzehnte eingeprügelte schlechte Fettgewissen überkommt, lese ich in dem Buch von Ulrike Gonder „Mehr Fett“ den hervorragenden Beitrag über das Milchfett und mache mich wieder locker.
Danke dafür, liebe Frau Gonder.
Hach, mit dem Interview könnte ich mir glatt die Wände tapezieren. Aber mein Mann wollte nicht. Verstehe ich zwar nicht, aber gut. Sei es drum.
Für meine Leser habe ich noch ein echtes Highlight.
Anlässlich des 15. Geburtstages hat der systemed Verlag ein LOGI Jubiläumsbuch aufgelegt. Knallrot und knallgut! Als angehende systemed Autorin bin ich in die Gunst gekommen und durfte mir das Buch genau anschauen. Wirklich das perfekte Buch zur Überbrückung, bist es endlich die Happy-Carb-Bücher gibt.
300 tolle Rezepte, von denen auch ich mich gerne inspirieren lasse. Dazu jede Menge Infos zu Logi.
Es ist ein richtig dicker Schinken geworden, die neue Logi-Bibel!
Ich wünsche LOGI alles Gute zum Geburtstag und noch viele Jahre mit begeisterten und gesunden Fans.