Seit einigen Monaten macht ein echter „Foodpunk“ im Internet auf sich aufmerksam.
Und wenn du jetzt an gepiercte und tättowierte Schnitzel denkst, dann können wir uns die Hand geben. Denn das war auch meine allererste Assoziation.
Jetzt komme ich aus einer Generation, die mit dem Begriff „Punk“ noch eine gesellschaftliche Anti-Haltung verbindet im Kampf gegen Normen und für mehr Individualität. Auf jeden Fall verbinde ich mit dem Begriff „Punk“ geile Musik aus den 70er und 80er Jahren. Hach, was werde ich nostalgisch. Sofort fange ich an und summe einen coolen Patti Smith Song.
Und nun erobert ein Foodpunk die Welt!
Und das in einer Zeit, wo doch Punk längst im Mainstream angekommen ist und überdurchschnittlich viele Punker ihr Dasein als Veganer fristen?
Der Name Foodpunk fällt auf jeden Fall auf und hat direkt meine Neugierde geweckt. Ich wollte mehr erfahren!
Als ich noch kein Foto vom Foodpunk gesehen hatte, stellte ich mir sofort den gruseligen Irokesen-Gremlin vor mit einer gewaltigen Gurke in der Hand.
Entschuldigung liebe Marina!
Denn weit gefehlt. Als ich mir den Real-Foodpunk angeschaut habe, lächelte mir ganz sympathisch eine junge hübsche Frau über den Bildschirm entgegen und kein Relikt aus einem betagten Hollywood-Film.
Uff, was bin ich froh…
Wenn das heute Punk ist, dann mache ich doch auch gerne mit.
Also schauen wir besser mal genauer hin, denn die liebe Marina hat da wirklich ein echt tolles Foodpunk-Baby zur Welt gebracht. Und für mehr Informationen habe ich Marina wie immer befragt:
Wer steckt hinter Foodpunk?
Ich bin Marina, 25 aus München. Im Dezember habe ich mein Studium der Ernährungswissenschaft an der TU München abgeschlossen. In meiner Abschlussarbeit beschäftigte ich mich mit „Ketogenen Stoffwechsellagen und Ketogenen Diäten“. Neben meinem Studium bin ich seit 3 Jahren beim Radio. Dort arbeite ich in der Wissenschaftsredaktion, als Moderatorin und Chefin vom Dienst. Seit fast 10 Jahren bin ich beim Fernsehen hinter den Kulissen tätig, davon die letzten 3-4 Jahre als Aufnahmeleiterin. Da ich koche und backe seit ich denken kann und ebensolange schon gerne viel tue, ist foodpunk die perfekte Spielwiese für mich.
Wie bist du zur kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise gekommen?
Die genaue Situation kann ich gar nicht mehr benennen, es ist schon viele Jahre her. Als Kind habe ich schon sehr gerne gekocht. Mit etwa 14 habe ich dann mein erstes Buch zu einer kohlenhydratreduzierten Ernährungsweise in die Hand bekommen und es verschlungen. Seitdem hat mich die Ernährungswissenschaft nicht mehr losgelassen. Ich habe viele verschiedene Theorien getestet und viel über verschiedene Ernährungsweisen gelesen. Weil mir die populärwissenschaftlichen Bücher nicht genug waren und ich den menschlichen Stoffwechsel immer besser verstehen wollte, habe ich mich für mein Studium entschieden. Das erste mal den Sinn einer low carb Ernährung mit Biochemie verstehen zu können, das war toll!
Beschreibe in 5 Stichpunkten deine Kochphilosophie…
– frech
– unkonventionell
– keine Grenzen akzeptierend
– radikal gesund
– unverschämt lecker
Was ist dein Lieblingsessen?
Etwas ganz einfaches: Weiderind, Rosenkohl, Weidebutter und Himalaya-Salz
Beichte mir deine bisher größte Küchen-Katastrophe…
In der Grundschule habe ich für meine Lieblingslehrerinnen Kuchen gebacken. Das waren meine ersten Kuchen überhaupt. Die sind so unfassbar verbrannt, dass ich das natürlich verstecken musste. Also habe ich einen dieser Kohle-Kuchen dick mit Nutella „glasiert“, den zweiten mit Marmelade eingeschmiert und was ich mit dem dritten angestellt habe, das habe ich womöglich verdrängt…. Aus Sicherheitsgründen. Ich hoffe, dass keine der drei Lehrerinnen ihren Kuchen angerührt hat!
Vielen lieben Dank Marina für die Beantwortung meiner Fragen.
Foodpunk ist erfrischend anders!
Ich denke, dass wurde selbst in der Kürze der Antworten schon deutlich. Und ob Himalaya-Salz in die Kategorie “einfaches Essen“ gehört, darüber kann man sicher auch vortrefflich diskutieren. Aber unkonventionell zu sein und gegen den Strom zu schwimmen, ist ganz klar Foodpunk und das finde ich spannend.
Besonders erwähnenswert sind übrigens die überaus fundierten Beträge zum Stoffwechselgeschehen rund um die kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise. Marina schafft es als studierte Ernährungswissenschaftlerin immer wieder die komplizierten Sachverhalte wunderbar verständlich in Worte zu fassen.
Nicht immer nur leichte Kost, aber für jeden interessierten Leser von großem Wert.
Und wer sich nicht mit der Theorie aufhalten will, legt eben direkt mit der Praxis los. Denn Marina kocht was das Zeug hält und schreckt auch vor aufwändigen Kochexperimenten nicht zurück.
Natürlich muss ich in dem Zusammenhang von den Low Carb Schoko-Croissants berichten.
Zu dem wilden Blätterteig-Experiment haben wir Marina vor einiger Zeit über Facebook angestachelt. Sie hat die Herausforderung angenommen und wie soll es anders sein, natürlich auch mit Bravur gemeistert.
Zum Rezept der Low Carb Schoko-Croissants bitte auf das Bild klicken:
Aber auch aus der Alltagsküche von Marina will ich noch ein tolles Rezept präsentieren. Denn wer will schon jeden Tag so gemein leckere Low Carb Schoko-Croissants essen. Das wäre ja nicht auszuhalten!
Ganz nach meinem Geschmack kommt das Low Carb Thymian Hähnchen mit Blumenkohl daher (zum Rezept bitte auf das Bild klicken):
Das könnte doch wirklich fast aus der Happy Carb Küche entsprungen sein…
Lass uns also alle so ein klein wenig Foodpunk werden und das, was man uns seit Jahren als vermeintlich gesunde Ernährung verkauft, kritisch hinterfragen und unseren eigentlichen Bedürfnissen entsprechend anpassen.
Marina hilft uns dabei auf ihrer Foodpunk-Seite mit viel Hintergrundwissen, Rezepten, Speiseplänen und bald auch noch mit einem Shop auf die Sprünge. Ein tolles und lohnendes Gesamtpaket!
Falls du Marina auf Facebook folgen möchtest, dann ist das kein Problem. Denn du findest sie genau hier: Foodpunk-Facebook-Seite.
Punkige Grüße aus der Happy Carb Küche sendet dir