Diabetes Typ 2 – Der Wolf im Schafspelz

Diabetes Typ 2 – Der Wolf im Schafspelz

26.09.2014 – Diabetes Typ 2 – Der Wolf im Schafspelz – Gewicht 77,1 kg

Diese Woche war für mich eine spannende Woche.

Der quartalsweise Diabetes-Bluttest stand an und ich durfte mir bei meinem Diabetologen das mit Aufregung erwartete Ergebnis abholen.

Und es gibt auch gleich Entwarnung:

Mein Langzeitwert (Hb1Ac) für die letzten Wochen liegt bei tollen

5,5.

Und das inzwischen vollkommen ohne Medikamente, die den Blutzucker zusätzlich absenken.

Ein Wert, der keinen Hinweis mehr darauf gibt, dass ich an der tückischen Krankheit „Diabetes Typ 2“ erkrankt bin.

Mein guter Langzeitwert ist aber dennoch nur eine kurze Momentaufnahme und keine dauerhafte Entwarnung. Er ist nur die Bestätigung, dass der Weg den ich gegangen bin, für mich der richtige Weg war und ich daran festhalten sollte.

Warum mir das so wichtig ist?

Diabetes Typ 2 ist ein stiller Killer und tut dabei erst mal nicht weh.

Als die Krankheit bei mir diagnostiziert wurde, war mir die eigentliche Gefahr nicht klar. Diabetes, oder auch in der Umgangssprache einfach „Zucker“ genannt, haben doch viele Menschen, gehört heute in der gut genährten Welt immer häufiger dazu. Meist wird die Erkrankung, wenn man davon berichtet, mit einem lässigen Achselzucken und einem Lächeln als harmlos abgetan.

Meine erste Verzweiflung galt daher auch nicht den Gefahren, die mit der Krankheit einher gehen, sondern ich hatte Angst davor, dass für mich alles umständlicher wird durch die Blutzuckermessungen und die drohenden Insulinspritzen. Außerdem ahnte ich, dass mein bewegungsarmes und gefräßiges Dasein ein Ende haben musste und umfassende Veränderungen anstanden.

Selbst schuld?

In einer Diabetes-Schulung machte ich nähere Bekanntschaft mit der für mich neuen Krankheit. Ich verstand, dass ich zwar eine genetische familiäre Vorbelastung für Diabetes habe, jedoch durch meine Überernährung (132 kg Körpergewicht) und die Bewegungslosigkeit die Krankheit selbst zum Ausbruch gebracht habe. Ich habe also zu einem guten Teil die Misere, in der ich stecke, selbst zu verantworten. Wobei ich auch dem großen Stress, unter dem ich längere Zeit stand, eine Mitschuld an der Entwicklung meiner Diabetes Erkrankung gebe.

Das gilt aber nicht pauschal für alle Diabetes Patienten, die häufig auch zu Unrecht den gemeinen Vorwurf der selbst verschuldeten Krankheit hören. Es gibt viele verschiedene Gründe die dazu führen können, dass die Bauchspeicheldrüse ihren regulären Betrieb nicht mehr aufrecht halten kann oder gar die Insulinproduktion ganz einstellt. Nicht jeder Diabetiker hat da selbst so viel dazu beigetragen wie ich.

Also immer schön langsam mit unqualifizierten Bemerkungen gegenüber Diabetes Patienten. Aber meine Leser sind sowieso alle gut informiert und respektvoll im Umgang miteinander. Danke dafür.

Bei mir verhielt es sich so, dass meine Bauchspeicheldrüse von der sicherlich schon länger bestehenden Insulinresistenz gestresst war und von der dadurch über die Norm gesteigerten Insulinausschüttung einen dauerhaften Schaden davon getragen hat. Meine Bauchspeicheldrüse hatte sich schlicht und einfach kaputt gearbeitet und versagte mir nun erschöpft den Dienst. Das noch vorhandene restliche Insulin schaffte es nicht mehr die Glukose aus meinem Blut, in die nicht aufnahmefähigen Körperzellen zu schleusen. Dieser Umstand führte bei mir in der Folge dazu, dass mein Blutzuckerspiegel dauerhaft krankhaft erhöht war in einem Umfang, der nach den geltenden Kriterien als manifester Diabetes zu betiteln ist.

Mein Kohlenhydratstoffwechsel war komplett aus dem Ruder gelaufen.

Bei der Diagnose hatte ich einen Langzeitwert von 9,2, was weit im roten Bereich ist und der eindeutige Beweis dafür, dass mein hoher gemessener Nüchternwert (242) keine Eintagsfliege war, sondern ein nachhaltiges Problem darstellt.

Leider macht sich der hohe Zucker nicht durch irgendwelche Schmerzen bemerkbar, sondern oft vergehen Jahre, bis die Krankheit entdeckt wird. Ich selbst hatte auch keinen übermäßigen Durst, von dem so oft gesprochen wird, aber ich fühlte mich müde und extrem erschöpft, was ich aber auf meine berufliche Stresssituation geschoben habe.

Ein permanenter Gau und Stresszustand für jeden Körper, der unter diesem unerkannten Zustand leidet und unbehandelt schlimme Folgeerkrankungen entwickelt.

Folgen einer schlecht eingestellten Diabetes Erkrankung

Diese Folgeerkrankungen kommen nicht sofort, sondern ganz leise und still richtet die Diabetes-Erkrankung Schäden im Körper an. Wenn diese dann zu Tage treten, sind sie oft nicht reversibel und meist von sehr schwerwiegender Natur.

In erster Linie leiden die Blutgefäße und die Nervenbahnen durch die zu hohen Zuckerwerte, aber auch das extreme Auf und Ab des Blutzuckers stresst und zerstört dauerhaft den Körper.

Daraus entstehen dann die typischen Diabetikerkrankheiten wie Nervenstörungen an den Füßen, Gefäßveränderungen an den Augen, Schlaganfall, Herzinfarkt und Demenz. Das alles sind Folgeerkrankungen, die sich in höherem Alter und bei schlecht eingestelltem Blutzucker verstärken und zu Erblindung, Nierenversagen, Amputationen und einem frühen Tod führen können.

Eine Freundin von mir arbeitet als Krankenschwester in einer Dialyse-Einrichtung und die hat mir sozusagen aus erster Hand erzählt, dass ein nicht unerheblicher Teil ihrer Patienten Diabetiker sind mit den entsprechenden Folgeschäden. Die Gefahren, vor denen ich warne, sind also keine Panikmache, sondern bittere Realität für viele Betroffene.

Diese dramatischen Informationen haben mich in der Schulung erst einmal geschockt und stark beschäftigt. Das was mir da vermeintlich blühte, fand ich aus tiefsten Herzen einfach totale Scheiße. Ich entschuldige mich für meine Ausdrucksweise, aber meine Gefühle waren in dem Moment einfach so.

Dazu kommt, dass seit ich mich umfassender mit der Erkrankung beschäftigt habe, mir erstmals bewusst geworden ist, dass in meinem Umfeld in den letzten Jahren Menschen an den Folgen von Diabetes zu früh verstorben sind oder zwischenzeitlich ernsthaft an den Folgen erkrankt sind. Menschen, die teilweise die Krankheit zu lange auf die leichte Schulter genommen haben und zu sorglos mit den Kohlenhydraten umgegangen sind. Mir waren nur die Zusammenhänge nicht klar, weil es dann hinterher der Krebs, die Demenz, der Infarkt oder eben der Schlaganfall war, der die Menschen aus dem Leben gerissen oder krank gemacht hat.

Dass Mitverursacher dieser tödlichen Erkrankungen der Wolf Diabetes ist, sagt einem nur leider niemand offen und ehrlich, oder wir sind Künstler im Verdrängen solch unangenehmer Wahrheiten.

Diabetes tötet indirekt und heimtückisch.

Gut ist, dass Diabetes heute, wenn die Krankheit erst einmal erkannt wurde, auf vielfältige Weise gut zu behandeln ist. Es stehen unterschiedliche orale Medikamente und der Ersatz des körpereigenen Insulins mit Hilfe von Insulininjektionen zur Verfügung. Das ist ein Segen für die erkrankten Menschen. Erfreulicherweise kann man heute mit Diabetes bei guter ärztlicher Behandlung und bei entsprechender Lebensführung uralt werden.

Das sind doch auch mal gute Nachrichten.

Was kann ich selbst tun?

Eine wirksame Waffe gegen den Diabetes Typ 2 hat nämlich auch jeder Erkrankte selbst in der Hand. Die Änderung der Lebensweise und dabei insbesondere die Anpassung der Ernährung und mehr Bewegung haben einen direkten Einfluss auf den weiteren Verlauf der Krankheit. Das gilt besonders, wenn eine Insulinresistenz der ursächliche Grund der Erkrankung ist.

Ich habe diese mir verfügbare Waffen gezogen und habe aus allen Rohren geballert was das Zeug hält. Umstellung der Ernährung, Eliminierung meines beruflichen Stresses, Abbau des Übergewichts und vor allen Dingen regelmäßiger Sport.

Mein Diabetes wusste wahrscheinlich gar nicht wie ihm geschieht, als ich ihn von allen Seiten in die Mangel genommen habe.

Aber mein Ziel war ganz klar definiert: Ich wollte meine stumpfen Körperzellen wieder aufnahmebereit machen für die Glukose, die eben noch so schädigend in meinem Blut umher schwamm. Denn nur so bestand für mich die Chance, dass das verbleibende Insulin wieder seinen Job tun kann und sich meine Blutzuckerwerte wieder normalisieren.

Mit tollen Ergebnissen:

Mein Langzeitwert hat sich von Quartal zu Quartal verbessert und auch die täglich gemessenen Werte verbesserten sich Schritt für Schritt.

Der Krankheit Diabetes in den Allerwertesten zu treten, hat mich Kraft und Energie gekostet, aber es hat sich gelohnt. Vor nicht allzu langer Zeit durfte ich sogar die Einnahme meines Blutzuckermedikaments komplett beenden.

Was für ein Erfolg!

Dazu ist es sicherlich nicht notwendig, den Kohlenhydraten für immer Adieu zu sagen und für den Rest des Lebens Low Carb zu leben.

Mein Weg ist kein Allheilmittel und entspricht auch sicher nicht den Wünschen und Bedürfnissen jedes Erkrankten. Aber der bewusste Umgang mit Kohlenhydraten, die Reduzierung des Gewichts in einen vernünftigen Rahmen und ganz wichtig, regelmäßige körperliche Betätigung unterstützen den Kampf gegen den Diabetes Typ 2.

Diabetes Realität in Deutschland?

Merkwürdigerweise wird in Diabetes-Schulungen häufig immer noch der für mein Empfinden recht umfangreiche Verzehr von Kohlenhydraten empfohlen. Als Diabetes-Frischling wunderte ich mich in meiner Reha über „erfahrene“ Diabetiker, die zum Frühstück locker 2-3 helle Brötchen mit süßen Aufstrichen gegessen haben und noch üppig Obst bzw. Fruchtsaft hinterher futterten. Dazu kamen abends noch Erzählungen von ganzen Kekspackungen, die auf dem Zimmer verzehrt wurden. Dass die Zuckerwerte dann natürlich Tango tanzen ist klar, und der großzügige Einsatz von Medikamenten ist kaum zu vermeiden.

Das wurde auch von Seiten der Mediziner nicht groß thematisiert oder irgendwie in Frage gestellt. Zumindest habe ich diesen Umstand als ärztlich toleriert wahrgenommen. Hauptsache es wurde sich an die 30 Fettpunkte gehalten und sich gleichzeitig an fettarmen Kohlenhydraten satt gegessen. Und das in einer Reha-Klinik, die sich auf die Behandlung von Diabetikern spezialisiert hat. Aber das entspricht wohl den geltenden Empfehlungen für Diabetiker und ich bin ja die, die komplett aus der Reihe tanzt.

Die medikamentöse Behandlung der Stoffwechselerkrankung schien mir der klar bevorzugte Weg der Diabetes Behandlung, im Gegensatz zu einer dem Patienten unbequem zu vermittelnden Lebensstiländerung. Es war nicht einmal Thema, dass ich es erst mal ohne Medikamente versuchen könnte, sondern es wurde gleich mit Pillen scharf geschossen. Und ich hatte bei meiner Diabetes Diagnose ja noch keine Ahnung, dass es auch anders gehen kann.

Wobei es bei den Reha-Kliniken sicherlich auch gravierende Unterschiede gibt und ich das nicht pauschalisieren möchte. Ich weiß zum Beispiel, dass es eine Klinik im Allgäu gibt, die mit einem Logi-Konzept ganz tolle Erfolge bei Diabetikern erzielt.

Vielleicht sind viele Diabetologen aber auch teilweise resigniert, weil ein nicht unerheblicher Teil der Patienten gute Ratschläge in Sachen Lebensstiländerung nicht annehmen oder umsetzen wollen. Mein Diabetologe hat mir bestätigt, dass nicht viele Diabetiker den Kampf gegen die Krankheit so konsequent aufnehmen und Patienten wie ich für ihn Motivation sind, seinen Beruf auch weiterhin mit Freude auszuüben.

Mein Diabetologe befürwortet übrigens meine kohlenhydratreduzierte Ernährungsweise und macht mir diese nicht irgendwie madig oder versucht mich zu der offiziell empfohlenen Ernährungsweise für Diabetiker zu bekehren. Er hat glaube ich ganz gut erkannt, dass die Ernährungswelt der Diabetiker in Bewegung gekommen ist und die dabei erzielten Erfolge durch die Low Carb Ernährungsweise nicht mehr kaputt geredet werden können.

Gesundheit der Patienten vs. Profitgier der Pharmaindustrie

Aber gut, trotz meines vernünftigen Arztes, habe ich doch irgendwie das Gefühl entwickelt, dass die Medizin und die Pharmaindustrie kein echtes Interesse daran haben, dass Diabetiker ihre Krankheit selbst in den Griff bekommen. Logisch, schließlich ist mit denen ja auch kein Geld mehr zu verdienen. Das mag jetzt böse klingen, aber ich halte die Pharmaindustrie und einen guten Teil der Medizinlandschaft inzwischen für einen Haufen, der die eigenen monetären Ziele weit über die Gesundheit der Menschen stellen.

Letztendlich bin ich für mich selbst zu dem Ergebnis gekommen, dass wenn der eigene Körper ein Problem damit hat Kohlenhydrate zu verarbeiten, es mir wenig zweckdienlich und schlüssig erscheint, diese weiterhin in großen Mengen zu verzehren. Ich nenne das einfach mal meine individuelle „Lernkurve“.

Ich hatte während meiner vielen Arztkontakte der letzten Jahre, eigentlich nur einmal einen Arzt der mir klar sagte, dass mein Stoffwechsel Probleme hat Kohlenhydrate zu verarbeiten und ich besser die Finger davon lassen sollte. Das war noch zu einer Zeit, wo Diabetes noch kein Thema war und ich mit Unverträglichkeiten (Frucht- und Milchzucker) zu kämpfen hatte. Der kompetente Arzt hat das aber schon damals bei mir pauschal auf alle Kohlenhydrate bezogen. Nur zum damaligen Zeitpunkt habe ich aus dieser Information leider noch nicht die notwendigen Schlüsse gezogen und reduzierte nur Fruktose und Laktose im Austausch gegen noch mehr Nudeln, noch mehr Kartoffeln, jede Menge Backwaren und noch viel mehr Reis. Ein böser Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Ärgerlich, aber ich hatte damals einfach noch nicht den Kenntnisstand, den ich heute habe.

Es ist halt wie immer, die Dosis macht das Gift und für uns Diabetiker hängt die Latte bei den Kohlenhydraten einfach etwas tiefer. Aber keine Angst, die Latte liegt nicht auf dem Boden.

Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang Kohlenhydrate verzehrt werden, muss jeder Diabetiker Typ 2 auch Hinblick auf seine eigene Gesundheit und seine persönlichen Vorlieben für sich selbst treffen.

Aber die Aufmerksamkeit für die Krankheit und die Anpassung der Lebens- und Ernährungsweise schenkt gesunde Lebensjahre.

Und das ist es doch definitiv Wert oder?

Spaß, macht eine achtsame Lebensweise dazu auch noch. Früher dachte ich, dass das mühsam, anstrengend und mit Verzicht verbunden ist, gesünder zu leben. Heute weiß ich es zum Glück besser. Auch wenn ich teures Lehrgeld in Form meiner beschädigten Gesundheit bezahlen musste.

Wir haben wahrscheinlich nur das eine Leben und haben keine Zeit zu verschleudern. Ich will auf jeden Fall versuchen weiterhin für mich die entsprechenden Schlüsse zu ziehen und mir die Chance auf ein langes gesundes Leben zu geben. Den ersten Schritt habe ich getan und habe mit viel Einsatz meine Erkrankung zurückgedrängt. Bei entsprechendem Verhalten, kann das auch noch eine Weile so bleiben.

Aber Diabetikerin bleibe ich, dass lässt sich nicht mehr ändern und das ist mir auch bewusst. Der Bumerang Diabetes wird also irgendwann, bedingt durch meine geschädigte Bauchspeicheldrüse, wieder auf mich zugeflogen kommen.

Aber je später, desto besser. Was immer ich dazu beitragen kann, will ich versuchen zu tun.

Diabetes ist eine Krankheit, die viel Aufmerksamkeit braucht und die Forderungen stellt. Ein anstrengender unerwünschter Lebenspartner, von dem man sich nicht mal trennen kann, wenn er einem so richtig auf den Keks geht. Das ist aber gleichzeitig auch Chance und schafft Motivation, dauerhaft bei der Stange zu bleiben und nicht wieder in alte Verhaltensmuster und den vermeintlichen Schlendrian zurückzufallen.

Ich weiß auch, was ich geschafft habe, kann nicht jedem gelingen und ich will da auch kein Maßstab sein. Meine Diabetes Erkrankung bestand wahrscheinlich noch nicht lange und meine Bauchspeicheldrüse produziert noch ausreichend Insulin für die Verstoffwechselung einer überschaubaren Menge an Kohlenhydraten. Aber ich denke, es lohnt sich immer zu kämpfen, besonders weil auch in einem späteren Stadium eine Verbesserung erzielt werden kann, die unter Umständen lebensverlängernd wirkt.

Mein Appell ist deshalb, unterschätze die Krankheit nicht, sondern schau ihr in die Augen wenn du selbst erkrankt bist. Achte auf Menschen in deinem Umfeld, die an Diabetes leiden und unterstütze sie dabei, auf sich selbst acht zu geben. Ganz besonders, wenn du diese Menschen liebst und du lange Zeit mit ihnen verbringen willst.

Ich gehe davon aus, dass du gut informiert bist und sorgsam mit dir umgehst, solltest du betroffen sein. Aber das gilt eben leider nicht für alle Diabetiker und das macht mich traurig.

Schlimmer geht immer…

Trotz allem haben wir Diabetiker doch noch richtig Schwein gehabt. Man kann es nämlich viel schlechter treffen und Krankheiten bekommen, die ein Leben nicht mehr lebenswert machen und Menschen unter Schmerzen in kurzer Zeit fürchterlich dahinraffen. Und das ohne jede Chance, selbst etwas an der Situation zu verbessern. Da haben wir es besser, können wir doch unser Leben auch mit der Krankheit fast uneingeschränkt weiter genießen.

Dieses Glück erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut und es würde mir sicher manchmal gut stehen, weniger zu jammern, mich selbst weniger ernst zu nehmen und das schöne Leben mit Humor und Freude einfach zu genießen. Das war nun schon fast das Wort zum Sonntag.

Einen Buchtipp möchte ich in meinen Diabetes Blog noch mit aufnehmen. Das Buch Stopp Diabetes – Raus aus der Insulinfalle mit der LOGI-Methode vom systemed Verlag. Hat mir sehr weitergeholfen und hat mir den Weg aufgezeigt, den ich im Anschluss erfolgreich gegangen bin. Also wer sich noch umfassender in die Materie einlesen möchte, in dem Buch wird er fündig.

Sorry, wenn mein Blog heute nicht so amüsant war wie sonst. Nächste Woche kommt dann wieder leichtere Kost. Versprochen!

Die Waage bewegt sich im September nur sehr zögerlich nach unten. Vielleicht mal wieder eines der berühmt berüchtigten Plateaus, auf dem ich hänge, oder es liegt einfach daran, dass ich im Moment einfach etwas mehr Appetit habe und nicht immer ganz so konsequent bin, wie ich es sein müsste. Seit ich mein Blutzuckermedikament Metformin nicht mehr nehme, bin ich auch einfach etwas hungriger geworden. Ich hatte die Appetit reduzierende Wirkung der Tabletten echt unterschätzt. Aber natürlich nehme ich lieber keine Tabletten mehr und übe mich im Umgang mit meinem natürlichen Hungergefühl.

Und dann gab es da ja auch noch im September den gewichtigen Urlaub in Bad Bocklet. Aber solche Phasen hatte ich immer mal zwischendurch und ich bin mir sicher, dass es bald wieder klick macht und dann auch wieder Kilos purzeln. Nach 53 kg Gewichtsverlust, gestehe ich meinem Körper einfach einmal kurz durchschnaufen zu.

Für den Oktober habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, mein Sportprogramm wieder zu intensivieren und nicht nur mein „Minimalprogramm“ abzuspulen.

Außerdem, je länger ich für die letzten Kilos brauche, desto länger habe ich ja auch den Spaß an meinem Abnehmblog.

Gegessen habe ich heute natürlich auch lecker wie immer:

Frühstück: Selbst gebackenes Happy Carb Brötchen mit Serrano-Schinken und etwas Honigmelone
Mittagessen: Vanillequark mit selbst gemachtem Apfelkompott und gerösteten Mandelblättchen
Abendessen: Brathähnchen mit glasiertem Hokkaidokürbis
Betthupferl: 1 Kokos-Crossie

Man sieht an meinem Essensplan, dass es definitiv Herbst geworden ist.

Musikalisch ist auf meiner Walkingrunde Winter eingekehrt und Gwen Stefanie säuselte mir diese Woche „Early Winter“als Endlosschleife in meine Ohren. Ich liebe es, wenige Lieder in einer Endlosschleife zu hören, bis mir die Ohren „bluten“. Frag mal meinen Mann, was der schon im Auto aushalten musste, wenn er zum 30-igsten mal Andreas Gabalier mit „I sing a Liad für di“ gehört hat. Folterknecht Betti sag ich nur.

Ich wünsche dir ein wunderbares Wochenende mit Altweibersommerwetter. Genieße nochmal die Kraft der Sonne und lade deinen Vitamin D Akku auf.

Herzliche Grüße, Betti