Das Heißhungertier

Tagebuch

Das Heißhungertier

14.08.2014 – Das Heißhungertier – Gewicht 79,1 kg

Ganz tief in mir schlummert ein Tier. Ich spüre ganz deutlich, dass es immer da ist, auch wenn es sich oft ganz ruhig verhält.

Und dann, auf einmal, oft wenn ich nicht damit rechne, bricht es aus und macht mir das Leben zur Hölle. Das Heißhungertier übernimmt die Kontrolle, knipst meine rationale Denkfähigkeit aus und schaltet mich um auf den ach so gefährlichen Essensmodus.

Ich kann es leider nicht einsperren, das Heißhungertier in mir, sondern muss versuchen mit ihm zu leben und eine freundliche Co-Existenz zu erreichen. Viel lieber würde ich es davon jagen und eine Gutmenschen-Pflanze in den Hohlraum setzen, aber nein die Bestie hat sich eingenistet und lebt sehr gut als Schmarotzer in mir.

Das Tier in mir weiß genau, wie es sein Ziel erreicht und wie es mich manipuliert. Geschickt nutzt es jede noch so kurze Schwäche von mir aus und jede kleine Unregelmäßigkeit wird zum Kräfte messen genutzt. Ein Kampf, den ich in dicken Zeiten immer verloren habe, der aber mit neu gewonnener Stärke immer häufiger zu meinen Gunsten ausgeht.

Der Kampf ist eröffnet

Ja, tapfer stelle ich mich dem Tier in mir entgegen und kämpfe mit allen Tricks, wenn es sein muss auch mit List und Tücke. Oft habe ich schon drüber nachgedacht, was das Heißhungertier in mir weckt und zum Ausbruch bringt:

Waren es die schnellen Kohlenhydrate meiner kleinen Sünde, die zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels als Weckruf geführt haben?

Sind es die emotionalen Stressmomente, die mich im Kampf schwächen und gleichzeitig mein Gehirn nach der Bestie rufen lassen?

Oder sind es doch nur die Tage vor den Tagen, die eine hormonelle Gefräßigkeit meines Heißhungertieres auslösen?

Es gibt viele Gründe dafür, weshalb das Heißhungertier in mir erwacht. Wichtig ist aber, dass ich, wenn sich das unangenehme Knurren der Bestie breit macht, zum Gegenangriff blase und Maßnahmen ergreife.

Meine Heißhungertier-Vernichtungsstrategie

In leichten Fällen lässt sich das Heißhungertier mit einem halben Liter Tee ertränken.

Hin und wieder funktioniert auch die Vergiftungstaktik mit einem anregenden Espresso.

In schwereren Fällen müssen härtere Geschütze ran und ich bombardiere das Tier mit Mandeln oder Kokoschips, worauf sich die Bestie beleidigt zurückzieht.

Wenn alles verloren scheint, das Heißhungertier unbändig wütet und sein Recht auf Süßigkeiten einfordert, dann hilft nur noch ein großer Becher Eiweiß-Shake mit Schokoladengeschmack. Das ist zwar eine kleine Kapitulation, aber im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt.

Sind wir nicht alle irgendwie Bestien die versuchen das eigene Überleben zu sichern?

Der Klassiker

Den so oft strapazierten Tipp, beim Auftreten von Heißhunger einfach leckere Gemüsesticks zu knabbern, halte ich für eine Mär, die von seit jeher schlanken und nicht essgestörten Ernährungsberatern/innen in die Welt gesetzt wurde. Wenn das Tier in mir nach Schokolade schreit und die Kontrolle übernimmt, dann ist Gemüse essen, als würde ich versuchen einen Tiger mit Luftschlangen zu erlegen.

Aber sollte rein hypothetisch irgendwann das mir unbekannte Gemüsestick-Heißhungertier in mir erwachen, werde ich den gut gemeinten Tipp natürlich sofort umsetzen.

Gewichtsmäßig hat sich diese Woche nicht viel getan. Ich schiebe das mal auf den Super-Vollmond, der vielleicht meinen Hunger angeregt hat und mich mehr hat essen lassen, als mir lieb war. Eine leichte Sommergrippe hat mich dann auch noch sportlich etwas zurück geworfen.

Meine leckeren Mahlzeiten sahen heute wie folgt aus:

Frühstück: Zwei Heidelbeer-Haferkleie-Muffins

Mittagessen: Tomate mit Mozzarella

Abendessen: Würzige Kohlrabi-Pommes mit Curry-Hähnchenbrust

Kohlrabipommes mit Curryhähnchenbrust

Kohlrabipommes mit Curryhähnchenbrust

In Kalorien heißt das für den heutigen Tag:

Gegessen habe ich laut FDDB heute insgesamt 1.749 Kalorien, die sich wie folgt aufgeteilt haben:

Kohlenhydrate: 64 g
Fett: 95 g
Eiweiß: 152 g

Pass auf dich auf und tue dir jeden Tag etwas Gutes. Liebe Grüße

Betti


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